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E_1931_Zeitung_Nr.096

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N»96<br />

II. Blatt<br />

BERN, 24. November <strong>1931</strong><br />

N°96<br />

II. Blatt<br />

BERN. 24. November. <strong>1931</strong><br />

d«s<br />

Fak<br />

Komfortables Autofahren.<br />

Der Beise-Komfort im Auto hängt<br />

ausser von den FedeTungseigenschai'ten<br />

des Wagen in hohem Grade auch von<br />

der Anordnung und Ausführung der<br />

Sitzgelegenheiten ab. Bei schlechten<br />

Sitzen erscheint die beste Federung mangelhaft,<br />

während umgekehrt eine harte<br />

Federung vielfach durch gut gepolsterte<br />

und angeordnete Sitze unschädlich gemacht<br />

werden kann.<br />

Die Güte eines Automobilsitzes lässt sich<br />

schon einigermassen beurteilen, wenn man<br />

die Silhouette einer am Lenkrad des Wagens<br />

sitzenden Person beobachtet. Man<br />

wird dann erkennen, dass die Lehne genügend<br />

hoch sein soll, um den Schultern ausreichende<br />

Unterstützung zu bieten, und<br />

dass ferner das Sitzpolster eine gewisse<br />

Mindestbreite haben muss, damit auch die<br />

Oberschenkel bis gegen die Kniekehlen<br />

hin aufliegen und Halt finden.<br />

Oefters ist zwar das Sitzpolster breit genng,<br />

jedoch zu niedrig über dem Boden.<br />

Diese Anordnung macht auch das Betätigen<br />

des Brems- beziehungsweise Kupplungspedals<br />

ausgesprochen unbequem und<br />

ermüdend, denn das Niederdrücken dieser<br />

Pedale ist dann nur mit den verhältnismässig<br />

schwachen Fussmuskeln möglich.<br />

Wichtig ist in diesem Falle, dass die Knie<br />

etwas abgebogen werden können, so dass<br />

sie etwa 20 cm über dem Boden stehen.<br />

Dazu ist aber ein Sitzkissen erforderlich,<br />

das vorne ein wenig nach aufwärts geneigt.ist.<br />

Die Rückenlehne soll dabei senkrecht<br />

oder doch nur leicht geneigt sein.<br />

Bei stark geneigter Lehne werden die<br />

Nackenmuskeln stärker in Anspruch genommen,<br />

weil der Kopf beständig nach<br />

vorne geneigt werden muss, um im<br />

«Gleichgewicht» zu bleiben.<br />

Das bei vielen Wagentypen die Rückenlehnen<br />

zu stark nach hinten geneigt sind,<br />

geht schon aus der Menge von Zusatzpolstern<br />

hervor, die nachträglich angeschafft<br />

werden.<br />

Die Stellung des Lenkrades soll derart<br />

sein, dass der Fahrer dieses bequem handhaben<br />

kann, wenn die Unterarme annähernd<br />

waagrecht abgebogen sind und die<br />

Ellbogen noch die Lehne berühren oder<br />

doch nicht weit davon entfernt sind. Weiter<br />

soll die obere Hälfte des Lenkrades<br />

nicht wesentlich schwerer oder ungünstiger<br />

zugänglich sein als die untere. Die<br />

Höhe und Neigung des Lenkrades dürfen<br />

nicht so bemessen sein, dass die Sicht des<br />

Fahrers behindert wird.<br />

Der Handbremshebel und Schalthebel<br />

müssen ebenfalls so angeordnet sein, dass<br />

sie leicht griffbereit zur Hand sind, ohne<br />

dass der Fahrer sich vorbeugen muss.<br />

Bei der Anordnung des Kupplungspedals<br />

soll darauf Rücksicht genommen sein,<br />

dass der Fahrer seinen Fuss ausruhen<br />

kann, ohne sich dabei auf das Pedal aufzustützen.<br />

Drückt nämlich der Fuss, um<br />

nicht zu ermüden, ständig auf das Pedal,<br />

dann wird entweder das Kupplungsdrucklager<br />

unnötig rasch abgenützt oder die<br />

Kupplung wird mehr oder weniger schleifen.<br />

Noch nicht ganz abgeklärt ist die Frage,<br />

ob es besser ist, das Gaspedal zwischen<br />

Brems- und Kupplungspedal oder ganz<br />

rechts aussen anzuordnen. Die letztere Art<br />

dürfte aber die bessere sein und wurde<br />

auch auf dem letztjährigen Internationalen<br />

Normungskongress als mustergültig<br />

angenommen. Man kann dann den rechten<br />

Fuss ungezwungen in einer Stellung belassen,<br />

die auch bei längerem Fahren<br />

nicht ermüdet. Unter allen Umständen<br />

muss aber genügend Raum zwischen den<br />

einzelnen Pedalen gelassen bleiben, damit<br />

nicht etwa zwei auf einmal erwischt werden<br />

können.<br />

Wir haben oben vom Lenkersitz gesprochen;<br />

analoge Forderungen gelten natürlich<br />

auch für die Passagiersitze. Wichtig<br />

ist vor allem, dass genügend Raum für die<br />

Beine frei bleibt. Auch sollen entsprechende<br />

Fussraster vorgesehen werden,<br />

sonst baumeln die Beine beim Fahren<br />

überall herum, wo sie nicht hingehören;<br />

man fühlt sich, abgesehen davon, auch<br />

sicherer im Wagen, wenn man beim Kurvenfahren,<br />

Bremsen usw. mit den Beinen<br />

Halt finden kann. Am besten bewähren<br />

sich Fussraster, wenn sie verstellbar sind.<br />

+<br />

Zweitakter mit neuartiger Ansaug-<br />

Steuerung. Der Fortfall der Ventile und<br />

ihres komplizierten Steuerungsmechanismus<br />

ist einer der grossen Vorteile des Zweitaktmotors,<br />

der damit billiger und unempfindlicher<br />

wird als der normale Viertaktmotor.<br />

Die Steuerung des Gasstromes erfolgt<br />

in verschiedener Weise; am meisten<br />

wird seiner grossen Einfachheit wegen das<br />

Dreikanalsystem angewendet, bei dem der<br />

Ansaug-, Ueberstrom- und Auspuffkanal<br />

durch die Kolbenkanten gesteuert werden.<br />

Hieraus ergeben sich gewisse Schwierigkeiten,<br />

weil die Füllung des Kurbelgehäuses infoige<br />

der kurzen Oeffnungszeit nur unvollkommen<br />

ist, wodurch der Wirkungsgrad<br />

des Motors beeinflusst wird. Man wird<br />

1. Auf allzu niedrigen Kissen stellt sich auf längeren Fahrten in den Beinen des Sitzenden unfehlbar Ermüdung<br />

ein. 2. Bei zu stark nach hinten geneigter Hinterlehne spürt man eine unangenehme Ermüdung der Nackenmuskeln.<br />

3. Zu kurze Sitzkissen gewähren nicht die richtige Unterstützung für die Oberschenkel und begünstigen<br />

daher rasches Ermüden. 4. Einwandfreie Stellung; etwas nach aufwärts verlaufendes, hinreichend breites Sitzkissen,<br />

genügende Rückenlehne, richtiger Abstand des Sitzes vom Lenkrad. 5. Der Fahrersitz beim altmodischen<br />

Wagen; bekanntlich waren diese Wagen noch recht hoch, man sass fast wie auf einem gewöhnlichen Sessel, was<br />

zwar an und für sich nicht schlecht war, jedoch bei der stetigen Tendenz des immer niedrigeren Wagens nicht<br />

mehr aufrechterhalten wenden konnte.<br />

dadurch auch gezwungen, ziemlich hohe<br />

Verdichtung anzuwenden, was Schwierigkeiten<br />

bezüglich der Abdichtung, der Wahl<br />

des Brennstoffes und der Zündkerze mit<br />

sich bringt. Die Wege, die bisher beschritten<br />

wurden, um von der Steuerung des Ansaugkanals<br />

durch die Kolbenkante loszukommen<br />

und statt dessen mittels einer mechanischen<br />

Ansaugsteuerung eine Erhöhung<br />

des volumetrischen Wirkungsgrades<br />

der Kurbelgehäusepumpe zu erreichen, bedingten<br />

alle derartige Komplikationen mechanischer<br />

Art, dass die besonderen Vorteile<br />

des Zweitaktmotors — Zuverlässigkeit<br />

und Einfachheit — in Frage gestellt wurden.<br />

Es liegt jetzt eine neue Lösung des Problems<br />

vor, bei der zur Steuerung des Ansaugkanals<br />

(a) an Stelle der Kolbenkante eme<br />

Federplatte (b) benutzt wird. Der Ansaugkanal<br />

wird dabei mittels einer Platte abgeschlossen,<br />

die mehrere Schlitze enthält, vor<br />

denen auf der Seite des Kurbelgehäuses abgestimmte<br />

Federn liegen, die sich bei bestimmtem<br />

Unter druck öffnen und den Gasstrom<br />

hindurchlassen (also früher, als es<br />

bei Steuerung durch die Kolbenkante der<br />

Fall ist). Die Ansaugperiode wird dadurch<br />

wesentlich länger, die Füllung besser, und<br />

es ist möglich, mit einer geringeren Verdichtung<br />

der Maschine auszukommen, wodurch<br />

die Empfindlichkeit des Motors weiter<br />

verkleinert wird. Das Gasgemisch wird<br />

durch den normalen Vergaser hergestellt,<br />

der am Abschlussdeckel des Ueberströmka-^<br />

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