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E_1931_Zeitung_Nr.098

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N° S8 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 5<br />

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aftKdh«*«<br />

Prohibitive Zölle!<br />

Die Neuordnung der Zölle in England wird<br />

auch in der Schweiz mit grossem Interesse<br />

verfolgt und findet ihren starken Niederschlag<br />

in unserer Tagespresse. Mit Recht befürchtet<br />

man eine Erschwerung des Aussenhandels<br />

durch die beträchtliche Erhöhung<br />

der Zollansätze. Man vergisst aber allzuleicht<br />

bei dieser Diskussion, dass die Schweiz übersteigt.<br />

mit einzelnen Zollpositionen den ausländischen<br />

Staaten mit dem schlechten Beispiel<br />

schon vor Jahren vorangegangen ist.<br />

Bei der Betrachtung der vorgesehenen englischen<br />

Notzölle wird festgestellt, dass Wertzollansätze<br />

bis zu 133 Prozent zu erwarten<br />

sind, wobei massgebende schweizerische<br />

Blätter zum Schluss kommen, dass derartige<br />

Ansätze in der Praxis einer Sperre<br />

gleichkämen. Wir können es uns bei diesen<br />

Betrachtungen nicht versagen, die in der<br />

Schweiz geltenden Einfuhrzölle für motorische<br />

Betriebsstoffe und Motorfahrzeuge damit<br />

in Parallele zu setzen. Am gegenwärtigen<br />

Importpreis für Benzin gemessen, entspricht<br />

die schweizerische Zollbelastung rund<br />

200 Prozent. Zieht man aber den Vergleich<br />

zwischen Zollansatz und schweizerischem<br />

Durchschnittserlös, so kommen wir sogar auf<br />

eine Zollbelastung von über 300 Prozent.<br />

Ueber diese Ansätze hat man sich bei uns im<br />

allgemeinen nicht aufgehalten und das Publikum<br />

fand sie wohl ganz in Ordnung. Wenn<br />

aber Zölle bis zu 133 Prozent als schwerste<br />

Schädigung des Handels bewertet werden,<br />

wie viel mehr sind Automobilwirtschaft und<br />

Motorfahrzeugbesitzer berechtigt, sich über<br />

die wirklich prohibitiven Zölle aufzuhalten,<br />

welche das schweizerische Motorfahrzeugwesen<br />

jahraus, jahrein niederhalten. So bedauerlich<br />

die Errichtung neuer Zollschranken<br />

durch das Ausland für uns auch sein<br />

mag, so müssen wir doch wenigstens noch<br />

die Ehrlichkeit aufbringen, um festzustellen,<br />

dass in mancher Beziehung die schweizerische<br />

Zollpolitik um kein Haar besser ist. ß<br />

Vom Gummimarkt<br />

Die statistische Lage hat noch immer<br />

keine Besserung erfahren. Der Durchschnittsweltverbrauch<br />

wurde im laufenden Jahr von<br />

der Produktion monatlich um zirka 9000 t<br />

überstiegen. Das Verhältnis zwischen Erzeugung<br />

und Verbrauch wird also wahrscheinlich<br />

noch ungünstiger werden. In<br />

Grossbritannien und Malakka haben die<br />

Vorräte abgenommen. Dem steht jedoch<br />

eine Zunahme in den Vereinigten Staaten<br />

von Amerika gegenüber. Die Verschiffungen<br />

aus dem fernen Osten bleiben ziemlich gross.<br />

Vorräte in der Union, Grossbritannien und<br />

Malakka, nebst Verschiffungen nach amerikanischen<br />

Häfen betrugen Ende September<br />

zusammen 534,000 t, was einem Weltverbrauch<br />

von 10 Monaten entspricht und die<br />

vorjährige Septemberquote um 100,000 t<br />

Ein günstiger Faktor besteht<br />

darin, dass der Verbrauch der Union, obwohl<br />

er immer noch eine rückläufige Tendenz<br />

aufzuweisen hat, sich gegenüber 1930<br />

kaum unterscheidet. In den Monaten Januar<br />

bis August <strong>1931</strong> stellt er sich durchschnittlich<br />

auf 32,500 t gegen 35,200 t im Jahre<br />

1930. In den ersten 8 Monaten betrug die<br />

amerikanische Reifenproduktion 37,5 Mill.<br />

gegen 38,5 Mill. in der Parallelperiode des<br />

Vorjahres. Ende August betrugen die Reifenvorräte<br />

8,9 Mill. gegen 10,8 Mill. 1930 und<br />

13,5 Mill. 1929, was für <strong>1931</strong> die niedrigste<br />

Ziffer seit 1925 ergibt.<br />

Wy.<br />

Der deutsche Motorfahrzeug-Bestand auf<br />

Ende Juli <strong>1931</strong>. Auf Ende des ersten Halbjahres<br />

<strong>1931</strong> wurden im Deutschen Reich<br />

1 507 129 Motorfahrzeuge gezählt. Der Bestand<br />

erhöhte sich gegenüber den ersten<br />

sechs Monaten des Jahres 1930 um 6,1 Prozent.<br />

Auf die einzelnen Kategorien verteilt,<br />

erhält man 522 943 Personenwagen, 161 072<br />

Lastwagen und 792075 Motorräder.<br />

Die Zunahme des Bestandes hat sich in<br />

Deutschland unter den Einwirkungen der<br />

wirtschaftlichen Krise verlangsamt Vom<br />

Jahre 1929 bis zum Jahre 1930 betrug das<br />

Wachstum des Bestandes noch 17 Prozent<br />

und verringerte sich von 1930 auf <strong>1931</strong> aut<br />

6,1 Prozent. Für das nächste Jahr muss voraussichtlich<br />

mit einem Rückgang der Bestände<br />

gerechnet werden. Unter den 50 deutschen<br />

Qrossstädten, die über der 100 000 Einwohner-Grenze<br />

liegen, verzeichneten bereits<br />

Hagen i. W., Mühlheim-R., Münster i. W.,<br />

Gleiwitz, Ludwigshafen und Remscheid kleinere<br />

Bestände als im Vorjahr.<br />

Die dichtesten Bestände finden wir in den<br />

Städten München und Karlsruhe mit je einem<br />

Motorfahrzeug auf 24 Einwohner. An dritter<br />

Stelle folgt Stuttgart mit der Verhältniszahl<br />

28. Die Reichshauptstadt Berlin steht mit<br />

40 Einwohnern auf ein Motorfahrzeug erst an<br />

15. Stelle, obschon sie unter den 50 Gross-<br />

Städten, absolut genommen, rund ein Viertel<br />

der Motorfahrzeuge in ihrem Bereiche zählt.<br />

lt<br />

Italien zählt mehr als 380,000 Motorfahrzeuge.<br />

Nach dem letzten offiziellen Bulletin<br />

des italienischen statistischen Amtes zählte<br />

man in Italien 381,007 Motorfahrzeuge, die<br />

sich aus folgenden Gruppen zusammensetzen:<br />

203,312 Tourenwagen, 66,891 Lastwagen,<br />

10,477 Strassentraktoren, 8855 Autobusse,<br />

904 landwirtschaftliche Traktoren und 90,560<br />

Motorräder.<br />

Teilt man die Tourenwagen nach ihrer Leistung<br />

ein, so erhält man folgende Prozentzahlen<br />

: 56,84 Prozent weisen einen Zylinderinhalt<br />

unter 1500 ccm auf (ca. 16 PS), 25.5S<br />

Prozent bewegen sich zwischen 1500 und<br />

2600 ccm, 15,08 Prozent zwischen 2600 bis<br />

3700 ccm, und schliesslich haben 2,5 Prozent<br />

der Tourenwagen einen Zylinderinhalt über<br />

3700 ccm. go.<br />

1,54 Millionen Automobile in Frankreich.<br />

Nach den Zahlen des französischen Finanzministeriums<br />

zirkulierten in Frankreich auf<br />

Ende 1930 total 1,544,157 Millionen Automobile.<br />

Die meisten entfielen auf das Seinedepartement<br />

: 184,632 Wagen unter 9 Gebrauchsjahren,<br />

9618 Wagen über 9 Jahre,<br />

37,607 Lastwagen unter 9, und 15,797 Lastwagen<br />

über 9 Jahren.<br />

In Frankreich zählte man 879 Nutzfahrzeuge<br />

mit Gazogenbetrieb, 22,870 Cyclecars<br />

unter 9, und 686 Cyclecars über 9 Gebrauchsjahren,<br />

sowie 441,503 Motorräder. Gegenüber<br />

dem 31. Dezember 1929, an dem man 1,29<br />

Millionen Automobile zählte, ist eine Zunahme<br />

von rund 250,000 Automobilen zu verzeichnen.<br />

H.<br />

Die Besteuerung des Automobils nach der<br />

Motorenstärke wird neuerdings auch in<br />

Frankreich wieder heftig kritisiert. Anlass<br />

hiezu gaben einerseits Betrachtungen über<br />

den Salon, anderseits die guten Erfahrungen,<br />

welche Algier mit einem anderen Besteuerungssystem<br />

gemacht hat. Dort wird nämlich<br />

das Automobil nur gemäss seiner Beanspruchung<br />

öffentlicher Strassen taxiert, indem<br />

der Verbrauch an Betriebsstoffen und<br />

Pneumatiks besteuert wird. Es wird bezüglich<br />

der Konstruktion darauf hingewiesen,<br />

wie ungesund der Einfluss der jetzigen Besteuerungsart<br />

auf die französische Automobilfabrikation<br />

war. Auf Grund der Taxgrenze,<br />

welche bei 10 Steuer-PS liegt, müssen die<br />

meisten Konstrukteure darnach trachten, unbedingt<br />

einen Motor herauszubringen, der<br />

noch unter 10 PS liegt. Es ist demzufolge<br />

dem Fabrikant wenig Möglichkeit geboten,<br />

den Motor den bestehenden Bedürfnissen oder<br />

Wünschen der Kunden anzupassen, sondern<br />

er hat sich ausschliesslich nach steuerpolitischen<br />

Gesichtspunkten zu orientieren.<br />

Die zweifellos berechtigten Wünsche nach<br />

einer gerechteren Verrechnungsbasis für die<br />

Automobilsteuer sind nicht etwa neu oder<br />

ausschliesslich französischen Ursprungs. Die<br />

nämliche Auffassung teilt auch die schweizerische<br />

Automobilistengemeinde und haben<br />

wir selbst schon vor Jahren auf die mannigfachen<br />

Vorteile dieses Steuersystems hingewiesen.<br />

Man hat bei uns die Anregung auf<br />

besondere Art verwertet, indem nämlich eine<br />

Besteuerung der Betriebsstoffe und der<br />

Pneus in Form von Einfuhrzöllen erfolgte,<br />

daneben aber die kantonale Besteuerung nach<br />

der komplizierten und willkürlichen «Formel<br />

0,4» beibehalten würde. Gerade mit Rücksicht<br />

auf die Automobilisten in den Gebirgskantonen,<br />

welche während der Wintersaison<br />

ihr Fahrzeug wenig oder überhaupt nicht benützen<br />

können, wäre eine Besteuerung nach<br />

der Intensität des Gebrauches gerechtfertigt<br />

Man hat aber leider auch in der Schweiz bis<br />

anhin sehr wenig Verständnis für diese<br />

Wünsche gehabt, dafür aber je und je einen<br />

um so grösseren Appetit bei der Besteuerung<br />

des Motorfahrzeuges an den Tag gelegt, ß<br />

Die Zulassung neuer Wagen zum Verkehr<br />

zeigt auch in England für die ersten 7 Monate<br />

des Jahres eine verlangsamte Entwicklung.<br />

Es wurden in dieser Zeit 94,800 neue<br />

Fahrzeuge angemeldet gegen 104,900 in der<br />

nämlichen Zeit des Vorjahres. Bemerkenswert<br />

ist, dass die Wagen mit kleinem Zylinderinhalt<br />

durchwegs überwiegen. So weist im<br />

Juli die Klasse für 8 Steuer-PS mit 3340<br />

Neuanmeldungen die grösste Zunahme auf.<br />

Bis zu 16 PS wurden 13,100 Wagen neu registriert,<br />

während auf Wagen mit höheren<br />

Steueransätzen nur 10,950 Einschreibungen<br />

entfielen. Diese Entwicklung wird mit der<br />

wirtschaftlichen Lage in engen Zusammenhang<br />

gebracht, indem jeder Automobilkäufer,<br />

auf der ganzen Linie sparen will und beim<br />

Ankauf nicht nur den einmalig zu erlegenden<br />

Preis, sondern auch die jährlich zu entrichtenden<br />

Steuerausgaben mit in Betracht zieht.<br />

z.<br />

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