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E_1931_Zeitung_Nr.098

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tion per Bahn spedieren zu lassen. Dies<br />

würde die Versender zwingen, das Gemüse<br />

ab ihrem Pflanzland, das meistens recht weit<br />

von der Bahnstation abliegt, per eigenem<br />

Fuhrwerk dorthin zu fahren und auch am<br />

Bestimmungsorte wieder für den Abtransport<br />

zum Empfänger zu sorgen oder doch<br />

dafür zu bezahlen. Diese Umständlichkeit<br />

und die damit verbundenen Mehrkosten würden<br />

die Gemüsebauern höchstens wieder zum<br />

Transport per Pferde-Fuhrwerk zurückbringen.<br />

Es ist geradezu beschämend, wie kleinlich<br />

die Bahnverwaltung in ihrem erbitterten<br />

Kampfe gegen eine sogenannte Automobilkonkurrenz<br />

wird, die im Falle der Berninabahn<br />

zufolge des bestehenden Lastwagenverbotes<br />

überhaupt nicht in Wirkung treten<br />

kann. Die nämliche Bahn geniert sich aber<br />

nicht, den Bund um einige Hunderttausend<br />

Franken Subvention anzugehen, um den Winterbetrieb<br />

«im Interesse der bedienten Talschaften»<br />

aufrecht erhalten zu können. Sie<br />

sackt grosszügig die gewährte Unterstützung<br />

ein und weiss dann nichts anderes zu tun,<br />

als einigen Bauern die Existenz möglichst<br />

schwer zu machen, weil sie den gesunden<br />

Menschenverstand walten lassen und sich die<br />

neuzeitlichen Transportmöglichkeiten zunutze<br />

machen.<br />

Das dicke Ende kommt aber noch: Im<br />

Kampfe gegen die einheimischen Gemüsebauern,<br />

die sich erdreisten, ihre Ware per<br />

Auto über die Berninastrasse zu transportieren,<br />

geht die dortige Bahn noch einen bedenklichen<br />

Schritt weiter. Sie hat sich nämlich<br />

Gemüsegrossisten aus dem italienischen<br />

Tirano gegenüber verpflichtet, Transporte zu<br />

einem Sondertarif von Fr. 4 — per 100 kg<br />

von Tirano nach St. Moritz zu übernehmen,<br />

sofern der Verfrachter jährlich mindestens<br />

40,000 kg der Bahn übermittelt. Dazu erhält<br />

er obendrein noch 25 Retourbillette für sich<br />

selbst gratis. Zieht man deren Wert von dem<br />

gewährten Sondertarif ab, so stellt sich der<br />

Nettofrachtsatz per 100 kg auf 2.50 Fr. Spedieren<br />

aber die schweizerischen Bauern irgendwelche<br />

Waren beispielsweise von Campocologno,<br />

der letzten Station auf bündnerischem<br />

Boden, nach St. Moritz, dann berappen<br />

sie der nämlichen Bahn Fr. 7.83 per 100 kg,<br />

wenn sie nicht, wie die italienischen Grossisten,<br />

in der Lage sind, eine ähnliche Kombination<br />

mit der Bahnverwaltung zu treffen.<br />

Die Bahn lässt sich also vom Bund Zuschüsse<br />

geben, damit sie es selbst leichter<br />

hat, w.ässert den Bundesvätern die Augen<br />

mit dem Hinweise auf ihre Leistungen im<br />

Interesse der Bergbauern, geht dann hin und<br />

konkurrenziert die einheimischen Gemüseproduzenten,<br />

indem sie den italienischen Gemüsegrosshändlern<br />

in derart unverfrorener<br />

Weise Schleuderpreise zugesteht, nur um die<br />

paar Bauern in Brusio zu bodigen, welche an<br />

Stelle des mühsamen Pferdefuhrwerkes das<br />

Automobil benützen!<br />

Da wird in Eisenbahnerkreisen über die<br />

Äutomilkonkurrenz gejammert, die wegen<br />

«ungenügender! gesetzlicher Bindung zügellos<br />

schalte und walte, und eine Bahn, welche<br />

eidg. Subventionen bezieht, geniert sich nicht,<br />

in vorerwähnter Weise die Existenz von<br />

Bergbauern zu erschweren! Wir dürfen wohl<br />

ohne weiteres annehmen, dass sich der<br />

Grosse Rat, der als Rekursinstanz zu amten<br />

haben wird, nicht In das Schlepptau einer<br />

derart obskuren Eisenbahnpolitik nehmen<br />

lässt und der Berninabahn mit seinem Entscheid<br />

eine entsprechende Lektion erteilt, ß<br />

Szivak auf dem Gewissen haben, als er<br />

schreiend das Unheil entdeckte.<br />

Am nächsten Tage ging es los. Als das<br />

erste Volk Hühner hochprasselte, stob Treff<br />

mit freudigem Gebell hinterher — ein aufgeschrecktes<br />

Häslein kreuzte seinen Lauf,<br />

wie ein Blitz riss es meinen neuen Freund<br />

herum, wie ein Pfeil schiesst er dem Langohr<br />

nach... Das war vor ungefähr vierzehn<br />

Tagen — ich sah meinen Freund Treff nie<br />

wieder.<br />

Mein Geld auch nicht. Katzenstein war<br />

tief gekränkt. «Ein Hund mit einen Stammbaum<br />

wie ein Hunyady.» Er pendelte verzweifelt<br />

mit dem Kopfe hin und her. «Aber,»<br />

fügte er tröstend hinzu, «was wollen Sie für<br />

den Geld haben?»<br />

Ich sah zu Jan Szivak hinüber, der noch<br />

immer mit krummem Rücken durch die Kartoffeln<br />

schob.<br />

«Szivaaak!»<br />

Ich winkte ihn heran, und langsam, Schritt<br />

für Schritt, tappte er, bepackt mit meinen<br />

Siebensachen, auf mich zu. Angekommen,<br />

schüttelte er den Kopf. Nichts gefunden. Auf<br />

einen Wink warf er sich etwas abseits von<br />

mir in den spärlichen Schatten und breitete<br />

die geschossenen Hühner zum Verkühlen am<br />

Boden aus. Meinen ganzen Abschuss hatte<br />

ich bereits im vorhinein verkauft. Natürlich<br />

an Pinkas Katzenstein. Es war ja niemand<br />

anderer da. Er zahlte zwar fünfundzwanzig<br />

Prozent unter dem Marktpreis, aber man war<br />

Der Schweiz. Wasserwirtschafts - Verband<br />

hatte am 27. November in Zürich zu einer<br />

Diskussionsversammlung über obiges Problem<br />

einberufen. Einleitend klärte der Vorsitzende,<br />

Ständerat Wettstein, die Frage ab,<br />

was der S. W. V. mit diesem längst bekannten<br />

Transportmittel überhaupt zu tun habe.<br />

Man will nach denjenigen Wegen forschen,<br />

welche in der Lage sind, der Verwertung<br />

unserer elektrischen Energie neue Quellen<br />

zu erschliessen. In einem kurzen historischen<br />

Rückblick streifte Dr. Wettstein die eigenartige<br />

Einstellung der Schweiz, dem Lande<br />

mit den klassischen Wasserkräften, wo der<br />

einzigartige, allerdings ganz veraltete Betrieb<br />

im Kanton Freiburg demnächst durch<br />

Benzinmotore ersetzt werden soll, während<br />

der Trolleybus-Verkehr in Grossbritannien,<br />

Italien und Deutschland rasch Überhand<br />

nimmt und schon zahlreiche Strassenbahnen<br />

ersetzt wurden. Auch dieses Verkehrsmittel<br />

hatte eben zuerst seine Kinderkrankheiten<br />

durchzumachen und ist erst heute in das<br />

Konkurrenzkampfstadium mit anderen Verkehrsmitteln<br />

eingetreten. An Hand folgender<br />

statistischer Notizen würdigte der Vorsitzende<br />

das Problem des elektrischen Fahrleitungs-Omnibusses<br />

für unsere Energiewirtschaft,<br />

wobei er speziell auf die Benzin- und<br />

Petroleumimporte hinwies.<br />

Betriebslängen der elektrisch betriebenen<br />

Eisenbahnen der Schweiz von 1920—1930.<br />

(Normalspurbahnen, Schmalspurbahnen, Zahnradbahnen,<br />

Tramways, Drahtseilbahnen.)<br />

Konzessionierte Autobuslinien.<br />

SS<br />

ja II!<br />

1926 5822 31*95 54,9 1262 40<br />

1927 5824 S633 62,4 1177 50<br />

1928 5825 3861 66,3 1217 59<br />

1929 5822 3892 66,9 1304 123<br />

1930 5821 3910 67,1 1444 170<br />

Kohlenverbrauch and Stromverbrauch der<br />

schweizerischen Eisenbahnen in den Jahren<br />

1920—1930.<br />

76Ü00<br />

95.100 '<br />

118.300<br />

140.000<br />

158.900<br />

1930 310000 704<br />

Anschliessend skizzierte Ingenieur Hirzeler<br />

(Brown Boveri & Cie., Baden) das neue Verkehrsproblem<br />

in seiner technischen, konstruktiven<br />

und wirtschaftlichen Bedeutung.<br />

In einer kurzen Begriffsabklärung ging der<br />

Vorsitzende in objektiver Weise auf das Trolleybus-System<br />

ein.<br />

Selten ist ein Verkehrsmittel so umstritten<br />

worden, wie der elektrische Oberleitungsomnibus.<br />

Es dürfte dies verständlich sein,<br />

weil es sich doch um ein zwischen Strassenbahn<br />

und Benzinomnibus liegendes Fahrzeug<br />

handelt. Was die historische Entwicklung anbetrifft,<br />

so ist der Trolleybus schon seit vielen<br />

Jahren bekannt. Bereits 1891 wurde die erste<br />

gleislose Bahn in Biellatal bei Königstein a.<br />

d. Elbe in Betrieb genommen. Neben Grossbritannien<br />

und Amerika haben auch andere<br />

Staaten den Oberleitungsomnibus eingeführt.<br />

Die Konstrukteure haben die grossen Fortschritte<br />

im Automobil- und Strassenbau ver-<br />

froh, dass man das Wild überhaupt los<br />

wurde. Jan Szivak streichelte liebevoll die<br />

geschossenen Hühner, denn, wie er mir gestand,<br />

er hatte von Katzenstein für jedes<br />

Stück eine Provision von einem Kreuzer für<br />

die tadellose Hereinbringung.<br />

«Wieviel Hühner im ganzen, Szivak?»<br />

«Vierzehn Stück, Euer Gnaden, bitte gehorsamst.»<br />

Bei Jan Szivak gab es selten einen Satz<br />

ohne «Bitte gehorsamst». Daran erkannte<br />

man den alten Fahrkanonier.<br />

Ich döste erschlafft in die glasige Hitze.<br />

Fast zwei Wochen war der Gyuri bäesi verschwunden.<br />

Seinem Anraten entsprechend<br />

hatte ich einstweilen meine Besuche in der<br />

Nachbarschaft gemacht. Die von Katzenstein<br />

gekauften Pferde waren tadellos, auch der<br />

Wagen war nicht schlecht, so dass ich mich<br />

im Vergleich zu früher ruhig sehen lassen<br />

konnte. Auf dem Bock thronte Jan Szivak<br />

mit angezogenen Stiefeln, und neben ihm im<br />

mottigen Halbpelz Pinkas, der Morgenländer,<br />

mit der Liste der Besuche, und während ich<br />

bei den Herrschaften des Hauses meine Aufwartung<br />

machte, ging mein Führer draussen<br />

seinen Geschäften nach, kaufte, verkaufte,<br />

belehnte, tauschte, und während der Fahrt<br />

verbuchte er am Kutschbock alles sorgfältig<br />

in seinen Hauptbüchern, von denen er in jeder<br />

Tasche eines verwahrt trug<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1931</strong> - N° 9$.<br />

Das Trolley-Bus-Problem<br />

Einfuhr von Benzin und Benzol.<br />

1 i 1!<br />

1926 430.000 440<br />

1927 394.000 480<br />

1928 325.000 610<br />

1929 315.000 663<br />

IT<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

wertet, so dass heute ungefähr 1000 Trolleybus<br />

auf der ganzen Erde im Betrieb sind.<br />

Der Konkurrenzkampf des Trolleybus mit<br />

andern Verkehrsmitteln setzte hauptsächlich<br />

in den Grossstädten ein.<br />

Der Oberleitungsomnibus besitzt eine Reihe<br />

beachtenswerter Vorteile gegenüber den andern<br />

Verkehrsmitteln. Er besitzt aber auch<br />

Nachteile. Was die erstem anbetrifft, so zeichnen<br />

sich diese gegenüber dem Benzinomnibus<br />

dadurch aus, dass der elektrische Oberleitungsomnibus<br />

vom Benzinomnibus lediglich<br />

das Fahrgestell, von der Strassenbahn vor<br />

allem den betriebssichern elektrischen Motor<br />

mit vorzüglicher Anfahrbeschleunigung, bequemer<br />

Schaltung und sauberer Arbeitsweise<br />

hat. Ausserdem bedarf eT geringerer Wartung.<br />

Der Automobilverbrennungsmotor, so gut er<br />

auch konstruiert sein mag, bleibt empfindlich.<br />

Das liegt in der Konstruktion begründet. Der<br />

Trolleybus erhält seine Antriebskraft von<br />

aussen, während der Benzin- und Rohölmotor<br />

sie selbst erzeugt. Beim elektrischen Oberleitungsomnibus<br />

ist das Fahrzeug mit dem<br />

Einschalten des Stromes jederzeit und bei<br />

jeder Witterung fahrbereit. Anwärmen des<br />

Kühlwassers, Versagen des Vergasers und<br />

der Zündung, Vergiftungserscheinungen in<br />

schlecht gelüfteten Garagen kommen beim<br />

elektrischen Oberleitungsomnibus nicht in<br />

Frage. Aus der ganzen Bauweise ergibt sich<br />

eine viel einfachere, zuverlässigere und sicherere<br />

Bedienung des elektrischen Oberleitungsomnibusses<br />

als bei dem Verbrennungsmotoromnibus.<br />

Hinzu kommt weiter, dass<br />

der Elektromotor dem Verbrennungsmotor<br />

sehr überlegen ist, weil er erheblich überbeansprucht<br />

werden kann. Anfahrbeschleunigung<br />

und Ueberlastbarkeit des Motors geben<br />

dem Trolleybus eine erhöhte Reisegeschwindigkeit.<br />

Die Feuersgefahr ist auf ein Minimum<br />

beschränkt. Zusammenfassend kann<br />

man sagen, dass die Vorzüge gegenüber dem<br />

Benzinomnibus in der steten Betriebsbereitschaft,<br />

in der Sicherung gegen Feuer und<br />

Explosionen, in der geräuschloseren Fahrt, in<br />

der Geräuschlosigkeit, in der einfachen Unterhaltung<br />

liegen. Gegenüber der Strassenbahn<br />

in der billigeren Anlage und Unterhaltung<br />

und in der grösseren Freizügigkeit des Verkehrs.<br />

Nachteile des Trolleybus liegen in den<br />

Die Oktoberergebnisse.<br />

Der saisonsmässige Rückgang in den Oktoberziffern<br />

für die Erteilung neuer Verkehrsbewilligungen<br />

blieb, wie wir in Nr. 96<br />

nach den Angaben des eidgenössischen statistischen<br />

Amtes festgestellt haben, aus. Es<br />

wurden insgesamt im Monat Oktober <strong>1931</strong><br />

1034 Verkehrsbewilligungen ausgestellt, 591<br />

für Personenwagen, 175 für Lastwagen und<br />

268 für Motorräder. Bei einem Total von 942<br />

für den Monat Oktober 1930 betrugen die<br />

Ziffern für die Personenwagen-Bewilligungen<br />

543, für Lastwagen 132 und für Motorräder<br />

266. Der Monat Juni und der Monat Oktober<br />

sind die einzigen Monate dieses Jahres, die<br />

gegenüber den entsprechenden Monaten des<br />

Vorjahres höhere Ziffern für die neuen VerkehrsbewiHigungen<br />

aufweisen. Wir können<br />

diese Tatsache zum Teil mit der günstigen<br />

Witterung begründen, die bei uns im Oktober<br />

geherrscht hat.<br />

Die Zunahme der Oktober-Verkehrsbewilligungen<br />

gegenüber den September-Verkehrsbewilligungen<br />

kann ausschliesslich in die<br />

Kategorie der Personenwagen verbucht werden<br />

(591 gegenüber 501). Sowohl im Oktober<br />

als im September wurden je 175 Lastwagen<br />

zum Verkehr zugelassen. Die Zahl<br />

neuer Verkehrsbewilligungen für Motorräder<br />

Einfuhr<br />

Personenwagen u. Motor«<br />

Lastwagen räder<br />

1930 Stüok<br />

Jannar<br />

Februar<br />

März<br />

855 405<br />

794 434<br />

1123 603<br />

Total 9823 3706<br />

Janaar-Oktober 8596 8407<br />

<strong>1931</strong><br />

Januar 812 269<br />

1260<br />

1228<br />

1726<br />

1783<br />

1573<br />

1201<br />

1105<br />

829<br />

643<br />

650<br />

592<br />

13529<br />

12003<br />

1081<br />

095<br />

1311<br />

1686<br />

1673<br />

1462<br />

1262<br />

873<br />

819<br />

670<br />

höhern Anlagekosten gegenüber dem Benzinomnibus,<br />

die mit zunehmender Verkehrsdichte<br />

jedoch abnehmen, wie auch in der<br />

Gebundenheit des Fahrzeuges an den Fahrdraht.<br />

Neben den betriebstechnischen und<br />

fahrtechnischen Vorzügen sind es aber auch,<br />

wirtschaftliche Gründe, die für den Trolleybus<br />

sprechen. An Stelle des Brennstoffes,<br />

dessen Preise häufig Schwankungen unterworfen<br />

sind, tritt der elektrische Strom. Es,<br />

ist hervorzuheben, dass wegen des grössern<br />

Reibungskoeffizienten das elektrische Fahrzeug<br />

etwas mehr Strom verbrauchen wird<br />

als die Strassenbahn. Der elektrische Oberleitungsomnibus<br />

ist ein nicht unbedeutender<br />

Abnehmer für die Elektrizitätswerke und ermöglicht<br />

so, das Geld im Lande zu lassen.<br />

So behaupten die englischen Kraftwerke, dass<br />

ihr Stromabsatz um volle 10 Prozent zurückgehen<br />

würde, wenn die Trolleybus-Unternehmungen<br />

den Bezug einstellen würden.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass<br />

der Trolleybus für den Mittelverkehr passt;<br />

doch hat auch diese Schlussfolgerung nur<br />

relativen Wert, da die Wahl des Verkehrsmittels<br />

von örtlichen Verhältnissen abhängt.<br />

Dagegen ist der Trolleybus in der Lage, gute<br />

Zubringerdienste zu leisten. Er wird auch<br />

den gegebenen Ersatz bilden für unrentabel<br />

gewordene Strassenbahnen, die einer vollständigen<br />

Erneuerung bedürfen. So ist unlängst<br />

empfohlen worden, die rechtsseitige<br />

Thunerseebahn abzubrechen und durch einen<br />

Trolleybus zu ersetzen. Für die Stadt Lausanne<br />

bauen die Brown Boveri-Werke die<br />

elektrische Ausrüstung für zwei Trolleybus<br />

von 87 PS Stundenleistung, berechnet für<br />

eine Steigung von 25 Promille, die mit einer<br />

Geschwindigkeit von 25 km pro Stunde befahren<br />

werden soll.<br />

'<br />

Die Versammlung fasste nach gewalteter<br />

Diskussion folgenden Beschluss :<br />

«Wahrend die Elektrifiiatian der solrsfeizerisohen<br />

Haupt- und Nebenbahnen rasche Fortschritte<br />

macht, nimmt die Verwendung von mit Brennstoff<br />

betriebenen Autobussen für den Verkehr in den<br />

Städten und von diesen nach den Landgemeinden<br />

immer mehr zu. Angesichts der reichlich vorhandenen<br />

Wasserkräfte und der günstigen Energiepreise<br />

ist diese Entwicklung unerwünscht. Die Versammlung<br />

ist der Ansicht, dass der elektrische<br />

Omnibus, zurzei namentlich der Fahrleitungsomnibus,<br />

ein geeignetes Mittel darstelle, um bestimmten<br />

VerkehTsbedürfnissen zu genügen. Sie erwartet von<br />

den massgebenden Behörden, dass diese künftig für<br />

die Erstellung von Autobuslinien auch die Verwendung<br />

von elektrischen Fahrzeugen ins Auge fassen.»<br />

Einfuhr und neue Verkehrsbewilligungen<br />

April 1262 521<br />

Mai 1081 492<br />

Juni 902 299<br />

Juli 847 258<br />

August 645 184<br />

September 544 104<br />

Oktober 643 107<br />

November...... 500 92<br />

Dezember 727 207<br />

Februar 653 342<br />

März 883 428<br />

April 1291 395<br />

Mai 1312 361<br />

Juni 1165 297<br />

Juli 1036 226<br />

August 768 105<br />

September 726 93<br />

Oktober 604 66<br />

Jannar-Oktober 9250 2582<br />

sank von 301 Stück Im September auf 268<br />

Stück im Oktober.<br />

Die Einfuhr von Motorfahrzeugen lief der<br />

Erteilung von Verkehrsbewilligungen nicht<br />

parallel, sie ging von 819 im September auf<br />

670 Stück im Oktober zurück. Hier hat sich<br />

der saisonmässige Rückgang ausgewirkt, die<br />

Oktoberziffer <strong>1931</strong> ist indessen noch um 20<br />

Einheiten höher als die Oktoberziffer 1930.<br />

Die rückläufige Bewegung war bei den Personen-<br />

und Lastwagen ebensosehr in Erscheinung<br />

getreten wie bei den Motorrädern, denn<br />

die erstgenannte Kategorie verminderte sich<br />

von 726 Wagen im September auf 604 Wagen<br />

im Oktober und die zweitgenannte Kategorie<br />

von 93 Motorrädern im September auf<br />

66 Motorräder im Oktober. Auch in diesem<br />

Berichte kann wieder auf die Verminderung<br />

der Lagerbestände unseres Motorfahrzeughandels<br />

hingewiesen werden. Interessant ist<br />

ferner die Feststellung, dass das autoproduzierende<br />

Ausland trotz den schweren Zeiten<br />

sehr eifrig um den schweizerischen Markt<br />

und um die schweizerische Kaufkraft wirbt.<br />

Die ersten neun Monate ergaben die Erteilung<br />

von 15 300 neuen Verkehrsbewilligungen<br />

für Motorfahrzeuge, gegenüber 17 392 Verkehrsbewilligungen<br />

für die Vergleichszeit des<br />

Neue Verkehrsbewilligungen<br />

Personen- Lastwagen Motor- Total<br />

räder<br />

Zahl<br />

1060 196 60« 1762<br />

740 152 632 1524<br />

760 163 849 1762<br />

1234 152 1204 2590<br />

901 186 1023 2110<br />

741 136 729 1606<br />

1192 213 1151 2556<br />

735 137 698 1470<br />

508 121 441 1070<br />

543 133 266 942<br />

357 96 120 673<br />

277 75 72 424<br />

9038 1760 7591 18389<br />

8404 1588 7399 17392<br />

1930<br />

<strong>1931</strong><br />

945 237 335 1517-<br />

463 151 270 m"<br />

654 189 517 1860<br />

1063 209 898 8170<br />

1003 200 830 2033<br />

883 185 626 1694<br />

1276 279 785 2340<br />

654 166 471 1291<br />

501 175 301 977<br />

591 175 268 1034<br />

1183» SOS» 19IU'. 5301

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