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E_1931_Zeitung_Nr.099

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N° 99 - <strong>1931</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

Frage 8145. Rupfende Kupplung. Mein Europäerwagen<br />

hat eine trocken arbeitende Einplatten-<br />

Kupplung, die vor zirka einem halben Jahr neu<br />

belegt wurde. Wenn man nun beim Anfahren einkuppelt<br />

(es kann noch so vorsichtig geschehen), so<br />

rupft die ganze Uebertragung derart stark, dass<br />

der ganze Wagen erschüttert wird. Ein sanftes<br />

Einkuppeln oder langsames Rückwärtsfahren ist<br />

gar nicht möglich, ohne dass der Wagen in allen<br />

Fugen zittert. Es wurde schon alles mögliche zur<br />

Abhilfe getan, doch vergeben: z. B. Aendern der<br />

Federspannung, Anfeuchten der Platte mit Petrol<br />

oder Seifenwasser usw. Letzteres hilft noch am<br />

besten, aber nur für ein bis zwei Tage, da-nn ist<br />

die Sache wieder beim alten. Einspritzen von Petrol<br />

bewirkt zudem für einige Zeit ein Schleifen<br />

der Kupplung, bis sich das Petrol wieder einigermassen<br />

verflüchtigt hat. Die beiden Kupplungsflächen<br />

sind ganz glatt. Was wäre da zu tun?<br />

H. L. in R.<br />

Antwort: Leider geben Sie uns nicht an,<br />

ob die harte Wirkungsweise der Kupplung erst<br />

nach dem Einbau des neuen Belages eingetreten<br />

ist, oder ob sie schon vorher bestand. Im ersten<br />

Fall dürfte der Belag mangelhaft aufgezogen oder<br />

selbst ungeeignet sein, während es sich im zweiten<br />

Fall um einen Konstruktionsfehler der Kupplung<br />

oder einen Defekt handeln kann. Unter einem Konstruktionsfehler<br />

verstehen wir beispielsweise eine<br />

zu niedrige Uebersetzung im Kupplungs- und Entkupplungsmeehanismus<br />

oder eine ungenügende<br />

Führung des verschiebbaren Kupplungsteils. Als<br />

Defekt käme ein unrundes Laufen einer der Kupplungsscheiben<br />

oder Abnützung in den Führungen<br />

und Gelenken in Frage.<br />

IA.5M0I<br />

Suchen Sie in erster Linie festzustellen, wie<br />

sich die Kupplung bei andern Wagen derselben<br />

Type verhält. Je nachdem müsste dann zu diesen<br />

oder jenen Massnahmen gegriffen werden. Auf alle<br />

Fälle sollte der gegenwärtige Zustand möglichst<br />

bald beseitigt werden, denn durch das ruckartige<br />

Arbeiten der Kupplung wird der ganze Antriebsmechanismus<br />

des Wagens in Mitleidenschaft gezogen.<br />

Vielleicht würde die Bedienung der Kupplung<br />

auch schon genügend erleichtert, wenn Sie sich des<br />

oben skizzierten Triks bedienten. Durch die dargestellte<br />

Verbindung der gelenkig auf das Kupplungspedal<br />

aufgesetzten Platte mit der Spritzwand<br />

entsteht eine Vergrösserung des Kupplungs-Uebersetzungsverhältnisses,<br />

und zwar kann man durch<br />

geeignete Wahl der Ketfenlänge und der Hebelarme<br />

erreichen, dass das höhere Uebersetzungsverhältnis<br />

nur gerade bei der Pedalstellung eintritt, in der<br />

die Kupplung zu fassen beginnt. -s.<br />

Frage 8146. Einfrieren der Batterie. Wie verhält<br />

es sich mit der Gefahr, dass die Akkumulatorenbatterie<br />

eines Automobils im Winter gefriert?<br />

Wie kann man sich eventuell dagegen schützen?<br />

Was kann man dagegen tun, dass die Batterie<br />

in kaltem Zustand den Anlasser nicht mehr genügend<br />

Strom zum Anwerfen des Motors zu liefern<br />

vermag? K. G. in 0.<br />

Antwort- Die Säure gefriert um so leichter,<br />

je tiefer die Batterie entladen und je niedriger daher<br />

das spezifische Gewicht ist. Gefrorene Säure<br />

macht die Akkumulatorenbatterie zur Stromabgabe<br />

unbrauchbar. Bei einer voll geladenen Batterie,<br />

also bei einem spezifischen Gewicht der Säure von<br />

1,285, liegt der Gefrierpunkt etwa bei 60 Grad C<br />

unter Null. Hieraus ist ersichtlich, dass auch im<br />

Winter die Säirre nicht gefrieren kann, wenn man<br />

die Batterie stets im gut geladenen Zustande erhält.<br />

Eine gut geladene Batterie wird auch bei eineT<br />

Säuretemperatur von zirka 12 Grad C unter Null<br />

noch in der Lage sein, den Anlasser zu betätigen,<br />

während bei halb entladener Batterie die Anlassmöglichkeit<br />

oft schon bei 4 Grad C über Null in<br />

Frage gestellt ist. Erfahrungsgemäss "kühlt sich<br />

selbst bei kaltem Wetter die in der Batterie befindliche<br />

Säure nur ganz allmählich ab. so dass die<br />

im Betrieb befindliche Batterie infolge der Wärmeentwicklung<br />

beim Stromdurchgang stets eine höhere<br />

Säuretemperatur aufweist, als die Aussentemperatur<br />

ausmacht. Für die Batterie ist es von Vorteil, wenn<br />

besonders im Winter für genügende Aufladung gesorgt<br />

wird und der Wagen in temperiertem Raum<br />

untergebracht wird. +<br />

SP<br />

Anfrage 1099. Zoll- und Steuersätze für Automobile.<br />

Es würde mich interessieien zu vernehmen,<br />

wie hoch die Steuersätze und die Zollsätze für<br />

Wagen von 350 bis 380 kg sind. Fallen die Kleinwagen<br />

bis 800 kg unter die Zollscätze für Motorräder?<br />

H. in E. (A.)<br />

Antwort: Der Zollansatz für Automobile beträgt<br />

für solche von weniger als 800 ke Fr. 110.—.<br />

Von 800 kg bis 1200 kg Fr. 130.—. von 1200 kg bis<br />

1600 kg Fr. 150.— und von über 1600 kg Fr. 170.—<br />

pro Doppelzentner.<br />

Für die Feststellung des Stückgflwichtes gilt<br />

das Gewicht des fahrbereiten Automobils.<br />

Dio Steueransätze sind in jedem Kanton verschieden.<br />

Die Kantone sind in dieser Beziehung<br />

kompetent. Als Beispiel geben wir Ihnen die<br />

Steueransätze des Kantons Bern. Im Kanton Bern<br />

beträgt die Automobil-Steuer für ein Fahrzeug von<br />

8 PS oder weniger Fr. 100.—. Für Automobile<br />

von über 8 P9 bis einschliesslich 15 PS Fr. 100.—<br />

plus Fr. 20.— für jede PS. Für Fahrzeuge von<br />

16 PS bis einschliesslich 20 PS Fr. 240.— plus<br />

Fr. 25.— für jede PS. Für Automobile von 21~ PS<br />

bis einschliesslich 25 PS Fr. 385.— plus je Fr.<br />

30.— für jede PS über 20. Für Fahrzeuge von<br />

26 PS bis einschliesslich 30 PS Fr. 515.— plus je<br />

Fr. 35i— für jede PS über 25. Für Fahrzeuge von<br />

31 bis einschliesslich 34 PS Fr. 690.— plus je Fr.<br />

40.— für jede PS über 30. Für Fahrzeuge von<br />

über 34 PS Fr. 850.— plus Fr. 50.— für jede PS<br />

über 34 bis maximum Fr. 1200.—.<br />

Wie bereits erwähnt divergieren diese Ansätze<br />

in den verschiedenen Kantonen. Wir müssen, um<br />

Ihnen genauen Bescheid geben zu können, wissen,<br />

welcher Kanton Sie interessiert. *<br />

Anfrage 1100. Kiindigunqsfrist. Ich habe einen<br />

Dienstvertrag; 6 Monate Probezeit auf 14 Tage<br />

kündbar, nachher 3 Monate Kündigung. Die Probezeit<br />

war abgelaufen, nebst einigen Aussetzungen<br />

von Seiten des Garagechefs, der mir zu ideal war.<br />

Man muss sich ja immer zuerst einüben, um alles<br />

machen zu können wie langjährige Angestellte.<br />

Da der Betrieb nun ziemlich flau geworden ist,<br />

erhielt ich plötzlich eine 14tägige Kündigung. Da<br />

ich das nicht annahm, wurde mir nach einigem<br />

Zögern auf die vertragliche Künrligungszeit verlängert.<br />

Also: statt eine dreimonatliche Kündigung<br />

zwei einzelne Kündigungen, eine von 14 Tagen, die<br />

andere von 2% Monaten.<br />

Kann ich nun die 2)4 Monate ablaufen lassen<br />

und dann eine dreimonatliche Kündigung verlangen?<br />

Dann pfeifen die Vögelein wieder und ich<br />

finde dann eher etwas Passendes. H. L.<br />

Antwort: Wenn in Ihrem Dienstvertrag eine<br />

dreimonatliche Kündigungsfrist vorgesehen ist, so<br />

darf Ihr Dienstherr den Dienstvertrag erst drei<br />

Monate nach erfolgter Kündigung aufheben. Wir<br />

sind der Auffassung, dass tatsächlich in Ihrem<br />

Falle eine rechtzeitige Kündigung nicht stattgefunden<br />

hat. Es ist nicht angängig, zuerst auf<br />

14 Tage zu kündigen, und hernach diese an sich<br />

ungültige Kündigung einfach zu verlängern. Immerhin<br />

dürfen Sie selbstverständlich nicht ruhig<br />

abwarten, bis nun diese in Frage stehenden 2J4<br />

Monate abgelaufen sind. Sie sind verpflichtet,<br />

Ihren Dienstherrn schon heute darauf aufmerksam<br />

zu machen, dass Sie auch die zweite Kündigung<br />

als nicht rechtsgültig erfolet betrachten. Ihr<br />

Dienstherr ist dann natürlich in der Lage, Ihnen<br />

neuerdings auf drei Monate zu kündigen. Ein<br />

ruhiges Abwarten ohne etwas zu sagen, könnte<br />

jedenfalls vom Richter nicht geschützt werden. *<br />

Anfrage 1101. Grenzübertritt ohne Paniere.<br />

Kürzlich las ich in der Tagespresse folgendes:<br />

«Ein überaus frecher Autodiebstahl wurde in<br />

Hergiswil a. S. ausgeführt. Ein Bursche brach<br />

dort durch ein Fenster in eine Garage ein und<br />

machte einen neuen Wagen fahrbereit. Der Nachtwächter<br />

der benachbarten Fabrik glaubte, es sei<br />

ein Sohn der Familie und störte sich nicht .weiter<br />

daran. Die Tochter des Besitzers wurde durch<br />

das" Geräusch wach, stand, auf und schlug Alarm*<br />

aber konnte nur noch zusehen, wie der Einbrecher<br />

mit über 100 Std.-km davonfuhr. Die sofort avisierte<br />

Polizei von Horw und Luzern vermochte ihn<br />

nicht zu stellen, da er mit höchster Schnelligkeit<br />

durchfuhr. Ebenso in Sursee. In Triengen errichtete<br />

man rasch eine Barrikade. Als ob der<br />

Räuber dies gerochen hätte, fuhr er über Knutwil,<br />

um später wieder die Kantonsstrasse zu gewinnen.<br />

Im Laufe des Nachmittags kam aus Mülhausen<br />

im Elsass eine überraschende Kunde: Der Räuber<br />

hatte dio Grenze überfahren und sei in Krembs<br />

im Elsass an eine Telegraphenstange gerannt, wobei<br />

der Wagen beschädigt wurde. Einen nach<br />

Mülhausen fahrenden Autofahrer hielt er an,<br />

stellte sich als Telophoninspektor vor. dem eben<br />

dieses Malheur passiert sei, und bat, mit nach der<br />

Stadt fahren zu können.<br />

Wie wir weiter vernehmen, konnte der Dieb ermittelt<br />

und festgenommen werden. Es handelt sich<br />

um einen erst 17jährigen Burschen, der früher<br />

einmal in Hergiswil gewohnt hatte.»<br />

Wie kommt ein solcher Wagen schwarz über<br />

die Grenze? Der Besitzer wird doch die Papiere<br />

nicht im Wagen lassen?<br />

R. W. (A)<br />

Antwort: Es ist uns natürlich nicht möglich<br />

Ihnen zu sagen, wie der in Frage stehende gestohlene<br />

Wagen über die Grenze gekommen ist. Nachdom<br />

er aber in verschiedenen schweizerischen Ortschaften<br />

infolge seiner grossen Schnelligkeit nicht<br />

angehalten werden konnte, wird er eben an der<br />

Grenze einfach durchgefahren sein, ohne anzuhalten.<br />

In der Nacht ist dies relativ leicht möglich,<br />

da nicht eine so sorgfältige Beaufsichtigung<br />

der Strasse stattfindet wie am Tage. Es ist auch<br />

möglich, dass der Wagen auf einer Ncbenstrasse<br />

die Grenze überschritten hat. Wie immer bei derartigen<br />

Fahrten, dauert das Vergnügen nicht lange,<br />

indem diese meistens durch irgend einen Unfall<br />

ein Ende finden. *<br />

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Hugo Junkers, ein Leben als Erfinder und Pionier.<br />

Von Carl Hans Pollag, Verlag: Carl Reissner,<br />

Dresden N. 6. Dieses Buch zeigt uns den Mann und<br />

sein weltumspannendes Werk. Wir verfolgen seine<br />

Erfindungen und Unternehmungen und sehen, wie<br />

er erkannte, dass sich das Flugzeug von heute niemals<br />

aus den Konstruktionen der Kriegszeit hätte<br />

entwickeln können. Wir erleben mit. wie er völlig<br />

neue Wege beschritt und wegen seiner seiner ersten<br />

Metallflugzeuge bespöttelt wurde, bis diese doch dia<br />

Welt eroberten. Wir sehen seine Kämpfe gegen<br />

Unverständnis und Missgunst, und alle die Widerstände,<br />

denen zum Trotz sein Werk gelang. Doch<br />

Junkers ist nicht nur Erfinder, sondern auch Wirtschaftsorganisator<br />

und Industrieller. Kein Erzeugnis<br />

von Menschenhand beflügelt die Phantasie<br />

so wie das Flugzeug, und dieser Reiz ist hier eingefangen.<br />

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