E_1933_Zeitung_Nr.011
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Luftfahrt<br />
Schwimmende Inseln für die Transozeanluftfahrt.<br />
Schwimmende Inseln als Luftfahrtstützpunkte<br />
sind technisch durchaus möglich.<br />
Es ist sicher, dass sich eine Gruppe von Finanzleuten<br />
eines Tages zusammenfinden wird,<br />
um schwimmende Inseln als Luftfahrtstützpunkte<br />
zu errichten.<br />
Nehmen wir einmal an, es habe sich schon<br />
eine solche Gesellschaft konstituiert, und zwar<br />
sei dies eine amerikanische Unternehmung.<br />
Diese Finanzgruppe habe weiter die Errichtung<br />
von fünf oder sechs solcher schwimmender<br />
Inseln bereits durchgeführt. Die Inseln<br />
befinden sich auf der Route zwischen<br />
New York und der portugiesischen Küste.<br />
Wem gehören aber diese Inseln? Der amerikanischen<br />
Gesellschaft und im weiteren<br />
Sinn also den Vereinigten Staaten; ganz natürlich.<br />
Damit kommt man aber zu einem Punkt, der<br />
geeignet erscheint, eine Frage des internationalen<br />
Rechtes in schwerwiegender Weise zu<br />
beeinflussen. Das Problem ist vor allem ziemlich<br />
weit zu fassen. Das Meer als solches gehört<br />
niemand, und es ist auch nicht zur Besitzergreifung<br />
durch irgend jemand geeignet.<br />
Dass die Errichtung von Zwischenstationen<br />
zwischen dem alten und neuen Kontinent im<br />
Interesse der Einführung der regelmässigen<br />
Luftfahrtrouten liegt, ist selbstverständlich.<br />
Hat aber eine oder die andere Nation das<br />
Recht, einen Teil des Meeres für sich zu beanspruchen<br />
und für sich mit Beschlag zu belegen?<br />
Vom Standpunkt des Juristen aus:<br />
nein. Es ist möglich, dass irgendeinem Land<br />
das Recht streitig gemacht wird, schwimmende<br />
Inseln ausserhalb der ihm zugehörenden<br />
Gewässer, d. h. der unter seiner Hoheit<br />
stehenden Meereszone (Küstenzone), zu verankern.<br />
Dann müsste man freilich für alle<br />
Zeiten auf die Errichtung von schwimmenden<br />
Zwischenstationen verzichten.<br />
Dazu dürfte es aber voraussichtlich nicht<br />
kommen. Man ist bereits bestrebt, Statuten<br />
auszuarbeiten, um eine Basis für die rechtliche<br />
Behandlung dieser schwimmenden Inseln<br />
zu erhalten. In diesen Statuten soll der Gesellschaft,<br />
die etwa solche schwimmende Inseln<br />
baut, untersagt sein, ihre Inseln zu «nationalisieren»,<br />
das heisst sich durch Tarifmassnahmen<br />
usw. gegen die Flugzeuge der andern<br />
Gesellschaften abzusperren, sowie im Kriegsfall<br />
die Inseln zu Stützpunkten für Unterseeboote<br />
oder Bombenflugzeuge zu machen. Ob<br />
das auch im Ernstfall eingehalten würde, erscheint<br />
mehr als fraglich.<br />
Kann eine Insel jemals absolut international<br />
sein? Wohl schwer; allein schon die Frage<br />
des Personals wird in dieser Beziehung ein<br />
Problem sein. Ist ferner die Errichtung<br />
schwimmender Inseln vom juristischen Standpunkt<br />
aus bisher untersucht worden?<br />
So zeigt sich, dass auch die grosszügigsten<br />
Gedanken und Leistungen zu Komplikationen<br />
Anlass geben können, die unter Umständen<br />
das ganze Projekt bis nahe an die Unmöglichkeit<br />
bringen.<br />
Welch schöner und alter Traum der<br />
Menschheit, den Ozean zu besiegen! Aber es<br />
ist auch hier, wie bei fast allen grossen Erfindungen<br />
des menschlichen Geistes; immer ein<br />
zweischneidiges Schwert. +<br />
Das Schaufelrad-Flugzeug von Dr. Rohrbach.<br />
Durch die Presse ging unlängst die<br />
Meldung von dem demnächst zu erwartenden<br />
Versuchsbau eines Schaufelradflugzeuges, für<br />
das der bekannte Flugzeugkonstrukteur Dr.<br />
Rohrbach verantwortlich zeichnet. Es handelt<br />
sich dabei um das Projekt eines Flugzeuges<br />
von ähnlichen Formen, wie wir es in Nr. 6<br />
als die Erfindung eines Amerikaners Williams<br />
veröffentlicht haben. Anstatt dass die Tragflächen<br />
mit dem Rumpf fest verbunden sind,<br />
vollführen sie um eine waagrechte Achse herum<br />
wie die Schaufeln eines Wasserrades eine<br />
fortlaufende Drehung. Da zudem jede Fläche<br />
noch um sich selbst rotiert, erzeugen sie<br />
zugleich Auftrieb und Vortrieb. Der Propeller<br />
wird überflüssig, und durch geeignete<br />
Steuerung der Flächen lässt es sich einrichten,<br />
dass die Maschine, wenigstens theoretisch,<br />
senkrecht steigen und landen, mit beliebiger<br />
Geschwindigkeit vorwärts- und rückwärts<br />
fliegen oder sich auch in der Luft auf<br />
der Stelle schwebend erhalten kann. Das<br />
ganze Problem läuft darauf hinaus, ob es<br />
möglich ist, den Gedanken ohne zu grosse<br />
mechanische Komplikation, ohne starke Vermehrung<br />
der Luftwiderstände und bei einem<br />
AUTOMOBIL-REVÖE <strong>1933</strong> - N° 11<br />
annehmbaren Leistungs-Gewichtsverhältnis<br />
zu verwirklichen. Bisher wurde diese Möglichkeit<br />
von den massgebenden Autoritäten<br />
stärk angezweifelt.<br />
Wie wir erfahren, arbeitet Dr. Adolf K.<br />
Rohrbach jedoch schon seit mehr als zwei<br />
Jahren an der Vervollständigung seiner Pläne.<br />
Die deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt in<br />
Adlershof, der die Berechnungen und Pläne<br />
Dr. Rohrbachs bereits vorgelegen haben, hat<br />
in ihrem Gutachten den Grundsatz des Schaufelradflugzeuges<br />
gebilligt. Sie erklärte, dass,<br />
«wenn die Erprobung des ersten Flugzeuges<br />
zu einem günstigen Abschluss gebracht ist,<br />
die neue Art von Flugzeugen mit Umlaufflächen<br />
in aussichtsvoller Weise eine empfindliche<br />
Lücke schliessen wird, die bisher der<br />
Ausbreitung des Flugwesens im Wege stand.»<br />
Auch der bekannte Flieger Ernst Udet bekundet<br />
sein Vertrauen zu der Neukonstruktion.<br />
Udet betont, dass heute die besten Maschinen<br />
nur Verfeinerungen des ersten Flugzeuges<br />
seien, die er als eine minderwertige<br />
Nachahmung des Vogelfluges bezeichnet. Der<br />
Vogel habe aber nicht den idealen Flugorganismus,<br />
vielmehr sei das wirklich ideale Flugzeug<br />
das Insekt und das beste von allen der<br />
Moskito. Udet ist der Auffassung, dass das<br />
neue Flugzeug dem Typ und der Leistung des<br />
Moskitofluges in gewissem Sinn nahekommt<br />
und dass die.sich drehenden Flügel eine ähnliche<br />
Wirkung wie die Moskitoflügel ergeben.<br />
Das frühere Vorstandsmitglied der Deutschen<br />
Lufthansa, Otto Merkel, der mit Dr.<br />
Rohrbach an der Entwicklung des neuen Flugzeugtyps<br />
zusammenarbeitet, vertritt den<br />
Standpunkt, dass die neue Flugzeugart geeignet<br />
sei, gleichzeitig das Problem des Drachenflugzeuges<br />
und des Windmühlenflugzeuges zu<br />
lösen. Notlandungen mit dem neuen Flugzeugtyp<br />
würden so gut wie ohne Gefahr möglich<br />
sein, und die Ausbildung der Flugschüler<br />
werde weniger Zeit und Erfahrung als bisher<br />
benötigen. Da die Fluggeschwindigkeit nach<br />
Wunsch geregelt werden und das neue Flugzeug<br />
für lange Zeit in irgendeiner Höhe in<br />
der Luft schweben könne, werde der neue<br />
Flugzeugtyp auch das Problem des Nachtfluges<br />
restlos lösen, da es mit einem eigenen<br />
Scheinwerfer ausgerüstet werde und so des<br />
Nachts ebenso wie am Tag landen könne.<br />
Dies werde aber eine Umwälzung im Luftverkehr<br />
herbeiführen, der heute hauptsächlich<br />
unter den Unregelmässigkeiten infolge seiner<br />
Abhängigkeit von Sicht und Wetter leide. Die<br />
Kosten der Herstellung sollen nicht höher sein<br />
als die eines gewöhnlichen Flugzeuges.<br />
Soweit die Hoffnungen der bisher mit den<br />
Plänen vertraut gemachten Sachverständigen.<br />
Die ersten praktischen Versuche mit den einzelnen<br />
Teilen des Flugzeuges sollen innerhalb<br />
der nächsten drei Monate in den Werkstätten<br />
der Rohrbach-Werke erfolgen. Man hofft,<br />
Ende des Jahres die ersten Flugversuche mit<br />
der neuen Maschine, die Udet fliegen soll, veranstalten<br />
zu können.<br />
Neuartige Luftschiffsteuerung. Nach den<br />
Richtlinien des bestbekannten Konstrukteurs<br />
Enrico Forlanini hat Italien vor kurzem ein<br />
neues Luftschiff herausgebracht, das äusserlich<br />
höchstens durch seine kleinen Dimensionen<br />
auffällt — bei 56 m Länge und 13 m<br />
Durchmesser weist es ein Fassungsvermögen<br />
von etwa 4000 m 3 auf —. durch sein<br />
Steuerimgsprinzip aber um so mehr Beachtung<br />
verdient. Es weicht in dieser Hinsicht<br />
von der üblichen Konstruktion grundsätzlich<br />
ab : zwei an den Propellermotor angeschlossene<br />
Luftkompressoren stehen mit ie einer<br />
Gruppe Ström-Ventile an der Nase und am<br />
Schwanz des Luftschiffs mittels Rohrleitungen<br />
in Verbindung. Die Ventile sind auf<br />
Strahlrichtung nach vorn (Nasengruppe),<br />
hinten (Schwanzgruppe), links und rechts,<br />
oben und unten eingestellt und können nach<br />
Belieben einzeln oder in Kombination betätigt*<br />
werden. Die Oeffnung eines nach rechts<br />
gerichteten Ventils bewirkt Kurs nach links,<br />
das Ausströmen der Luft aus dem nach oben<br />
gerichteten bedeutet Fahrt abwärts. Man erkennt<br />
daraus sofort die Verwirklichung des<br />
Raketenprinzips. Mit dieser Konstruktion<br />
bezweckt Forlanini eine optimale Manövrierfähigkeit<br />
des Luftschiffes. Die Operationen<br />
der Steuerventile sollen dem Flugzeug Aufstieg<br />
und Abgang in jedem Gefällswinkel und<br />
natürlich auch die rückwärtige Fortbewegung<br />
ermöglichen. E. G.<br />
Fliegende Leitungskontrollen. In Amerika<br />
werden seit mehreren Jahren lange elektrische<br />
Ueberlandleitungen durch Flieger nachkontrolliert.<br />
Auch das Lokalisieren und Be.-<br />
heben von Störungen auf solchen Leitungen,,<br />
überlässt man vielfach -fliegenden Patrouil^<br />
len. Eine neuere Anwendung der fliegenden<br />
Kontrolle stellt die « Pipeline »-Kontrolle in<br />
Oelgebieten dar. Sie hat die oft hunderte<br />
von Kilometern langen Rohrleitungen, die<br />
zum Abtransport des Oels benützt werden,<br />
beständig zu überwachen und vor Sabotageakten<br />
zu schützen. Erst kürzlich hat die Irak<br />
Petroleum Company wieder eine Anzahl<br />
englischer Flugzeuge für die Ueberwachung<br />
ihres Rohrleitungsnetzes in Auftrag gegeben,<br />
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