E_1933_Zeitung_Nr.014
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No U<br />
II. Blatt<br />
BERN, 17. Februar <strong>1933</strong><br />
N° U<br />
l. Blatt<br />
BERN, 17. Februar <strong>1933</strong><br />
TcscHn. Rundschau<br />
Berliner Autoschau.<br />
Nach genau zweijährigem Unterbruch wurde<br />
am letzten Samstag in den Hallen am Kaiserdamm<br />
durch Reichskanzler Hitler die Berliner<br />
Internationale Automobil - Ausstellung<br />
eröffnet. Ueber 300 Firmen aus 9 Ländern<br />
sind auf der Schau vertreten; ihre Stände<br />
umfassen zusammen eine Fläche von rund<br />
16 000 m 2 . In einer der Hallen sind die Personenwagen,<br />
Karosserien und Motorräder, in<br />
der anderen die Lastwagen ausgestellt. Der<br />
Zubehör-Industrie sind die Seitengänge und<br />
Galerien vorbehalten. Den Grossanteil der<br />
ausgestellten Personenwagen- und Lastwagen-<br />
Marken stellen die 28 deutschen Firmen. Der<br />
internationale Einschlag wird durch 19 ausländische<br />
Firmen gewahrt, unter ihnen Austin,<br />
Fiat, Citroen, Renault, Austro-Daimler, Tatra,<br />
Ford, Lincoln, Chevrolet, Chrysler, Buick,<br />
Hudson, Willys, Cadillac und Packard.<br />
Die Erzeugnisse des deutschen Automobilbaues,<br />
die hier an erster Stelle interessieren,<br />
lassen deutlich den Einfluss der Krise erkennen.<br />
Gegenüber 1931 ist auf der Schau<br />
ein Rückgang der Personenwagen-Typen um<br />
rund 25 Prozent zu erkennen. Die Tendenz<br />
zum Kleinwagen mit Motoren von ein bis zwei<br />
Liter Zylinderinhalt kommt stärker zum Ausdruck<br />
denn je, während der Anteil der grossen<br />
Fahrzeuge zurückgeht. Ueberraschend<br />
hoch ist für unsere Begriffe vor allem die Anzahl<br />
der Dreirad-Fahrzeuge, deren Beliebtheit<br />
in Deutschland durch die weitgehend zugestandene<br />
Steuer- und Führerschein-Freiheit<br />
erklärt wird. Wenn jedoch überall, auch unter<br />
dem Druck der Krise, auf Vereinfachung und<br />
Verbilligung des Betriebes geachtet worden<br />
ist, so will das nicht heissen, dass damit auch<br />
das Aussehen und die Leistungsfähigkeit der<br />
Fahrzeuge Einbusse erlitten haben. Durch<br />
raffinierte technische Vervollkommnungen<br />
zeigen im Gegenteil schon manche Kleinwagen<br />
alle Annehmlichkeiten und guten<br />
Eigenschaften der bisherigen Mittelgewichts-<br />
Fahrzeuge. Gerade die Krise hat sich durch<br />
die auf das Aeusserste angespannte Konkurrenz<br />
für den Verbraucher damit auch wieder<br />
günstig ausgewirkt.<br />
Kleinwagen bevorzugt<br />
Den verkleinerten Motoren tnusste das<br />
Wagengewicht angepasst werden. Ganz allgemein<br />
lässt sich eine Verringerung des<br />
Wagengewichtes feststellen, so dass insbesondere<br />
bei den Wagen bis etwa 2% Liter<br />
Zylinderinhalt das Verhältnis von PS:kg erheblich<br />
günstiger geworden ist. Zu dieser<br />
Entwicklung hat wesentlich beigetragen, dass<br />
die Motorbremsleistung im Durchschnitt eine<br />
nicht unbeträchtliche Erhöhung erfahren hat.<br />
Man ist genötigt, aus verhältnismässig kleinen<br />
Motoreinheiten verhältnismässig hohe<br />
Leistungen herauszuholen.<br />
Auf dem Gebiet der elektrischen Ausrüstung<br />
hat sich die Batteriezündung eine<br />
Monopolstellung erobert; bei keinem deutschen<br />
Wagen ist mehr Magnetzündung zu finden.<br />
Wie die Batteriezündung, so befindet<br />
sich auch das hydraulische Bremssystem in<br />
starkem Vormarsch; die Zahl der Typen, in<br />
denen an Stelle der mechanischen Bauart<br />
hydi aulische Bremsen verwendet werden, hat<br />
erheblich zugenommen.<br />
Das Bemühen, neuartige Fahrgestell-Konstruktionen<br />
zu entwickeln, zeigt sich sehr<br />
deutlich in der Vermehrung der Typen, die<br />
mit Schwingachsen versehen.sind; sie haben<br />
gegenüber dem vorjährigen Bauprogramm<br />
der deutschen Personenwagen-Industrie um<br />
mehr als 70 Prozent zugenommen. Die mit<br />
Vorderradantrieb ausgestatteten Typen haben<br />
zur Verwendung gelangt. Dementsprechend<br />
hat die Zahl der Wagen, die mit 18"- oder<br />
19 "-Felgen ausgerüstet sind, abgenommen.<br />
Die Preise des deutschen Personenwagens<br />
liegen heute schon so niedrig, dass eine noch<br />
stärkere Senkung vernünftigerweise nicht erwartet<br />
werden kann. Auf der anderen Seite<br />
aber hat die Industrie eine Steigerung der<br />
Preise vermieden; der Käufer mag berücksichtigen,<br />
dass er für den gleichen Preis ein<br />
erheblich vervollkommnetes Fahrzeug erhält,<br />
das ausgezeichnet ausgestattet und — wohl<br />
der wichtigste Fortschritt — durchwegs unter<br />
Verwendung allerbesten Materials hergestellt<br />
worden ist.<br />
Rundgang durch die Stande.<br />
Im folgenden seien die Ausstellungsobjekte<br />
der für uns wichtigsten deutschen Marken<br />
kurz gestreift:<br />
Adler zeigt die bewährten Typen «Favorit»,<br />
«Standard», «Primus» und «Trumpf», die in<br />
der Schweiz schon wohlbekannt sind, auf der<br />
Berliner Schau aber teilweise noch mit neuen<br />
Karosserien ausgerüstet sind. Die Bayerischen<br />
Motorenwerke bringen als beachtenswerte<br />
Neukonstruktion einen Sechszylinder mit 1,2<br />
Liter Zylinderinhalt, der aus dem bisherigen<br />
Vierzylinder heraus entwickelt wurde und<br />
gleichzeitig mit diesem auf dem Produktionsprogramm<br />
figuriert. Mercedes-Benz präsentiert<br />
neben den Typen «Mannheim», «Nürbufg»<br />
und dem «Grossen Achtzylinder» drei<br />
merken, dass die 17 "-Radfelge sich in bemerkenswertem<br />
Masse durchgesetzt hat; sie<br />
ist in doppelt so grosser Zahl als im Vorjahr<br />
um über 50 Prozent zugenommen. Aus der überaus fortschrittliche Schwingachser-Typen<br />
Tatsache, dass die Standard-Bauart in der mit Schonganggetriebe. Diese Typen, «200»,<br />
Fahrgestell-Konstruktion ebenfalls höchsten «290» und «380». zeigen deutlich ihre Abkunft<br />
Ansprüchen genügt und starken Anklang bei von dem weltbekannt gewordenen Schwingachser<br />
«170» und haben Sechszylindermotoren<br />
der Verbraucherschaft findet, erklärt sich,<br />
dass auch heute noch zahlenmässig Wagen von 2 Liter und 2,9 Liter, bzw. einen Achtzylinder-Kompressor-Motor<br />
von 3,8 Liter<br />
dieser Bauart überwiegen.<br />
Die Kraftübertragungsaggregate sind ebenfalls<br />
stark verbessert worden. Die Zahl der<br />
Zylinderinhalt. Eine absolut technische Novität<br />
stellt beim neuen Achtzylindertyp die Anwendung<br />
einer Schraubenfeder auch zur Ab-<br />
Wagen, die mit Schongang ausgerüstet sind,<br />
hat sich gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt;<br />
der Freilauf, der sich bisher im deutstützung<br />
der Vorderräder dar. Hanomag ist<br />
mit einem neuen Typ «23 PS» vertreten, einem<br />
schen Automobilbau nicht stärker hat durchsetzen<br />
können, hat nur wenig neue Anhänger<br />
Kleinwagen, der jedoch an Leistungsfähigkeit<br />
und Geräumigkeit den bisherigen bekannten<br />
gefunden.<br />
«18 PS»-Typ noch bedeutend übertrifft. Maybach<br />
hat seinen bekannten Luxustypen noch<br />
Als interessante Einzelheit ist za ver-<br />
einige Vervollkommnungen angedeihen lassen.<br />
So wurde der Typ «W 6» mit einem<br />
brandsicheren Vergaser und der Typ «Zeppelin»<br />
mit einem Zweistufen-Vergaser versehen.<br />
Der schon am Pariser Salon viel beachtete<br />
Maybach - Stromlinienwagen bildet<br />
eine der Hauptattraktionen der Schau. Opel<br />
zeigt ausser den bereits in weitesten Kreisen<br />
eingeführten Modellen «1,2 Liter» und «Regent»<br />
ein neues 1-Liter-Modell, das hauptsächlich<br />
als Gegengewicht für den neuen<br />
kleinen Ford gedacht ist. Durch vergrösserte<br />
Einlassventile und Saugquerschnitte Hess sich<br />
bei den Motortypen 1,2 Liter und 1,8 Liter<br />
noch eine Mehrleistung erzielen. Die Röhr-<br />
Werke sind mit drei neuen Typen vertreten,<br />
einem Typ «R 4» mit luftgekühltem, liegendem<br />
Vierzylindermotor, einfachem Rohrrahmen,<br />
einem Typ «R A» mit V-Achtzylindermotor,<br />
einem Typ «F» mit Reihen-Achtzylinder<br />
und eingesetzten Zylinder-Laufbüchsen.<br />
Alle Typen haben unabhängige Radabfederung.<br />
Stoewer findet besonders mit einem<br />
neuen 2-Liter-Achtzylinder-Wagen mit Vorderradantrieb<br />
und Schwingachse viel Beachtung,<br />
und Horch präsentiert als vielbewundertes<br />
neues Edelprodukt ein Chassis mit<br />
V-Achtzylindermotor.<br />
d«B:<br />
Kurbelgehäuse-Entleerungs- und Soülapparat.<br />
Bei Anwendung eines neuen, von einer<br />
amerikanischen Gesellschaft entwickelten<br />
Kurbelgehäuse-Entleerungs- und Spülapparates<br />
wird das zu beseitigende alte Oel mit<br />
einem Tauchrohr aus dem Kurbelgehäuse<br />
herausgesaugt. Das gleiche Tauchrohr dient<br />
dann anschliessend zum Einspritzen von<br />
Spülöl unter hohem Druck, sowie zum<br />
Schluss zum Zurücksaugen des verwendeten<br />
Spülöls und Einbringen von Frischöl.<br />
Das Reinigen des Motors und Auffrischen<br />
seines Oelinhaltes erfordert mit dem Apparat,<br />
der fahrbar eingerichtet ist. nur 3—4<br />
Minuten. Der Arbeiter, der den Apparat bedient,<br />
braucht sich nicht im geringsten zu<br />
beschmutzen, da nach dem Einführen des<br />
Tauchrohrs in die Kurbelgehäuse-Oeffnung,<br />
die sonst zur Aufnahme des Oelmassstabes<br />
dient, nur einige Ventile zu betätigen sind.<br />
Propagandistisch günstig für die Oelgesell-<br />
. Schaft wirkt ein auf dem Apparat aufgebau-<br />
I ter Glasbehälter, in welchen das aufgesaugte<br />
Fragen Sie diejenigen<br />
welche für die Wintersaison<br />
Mobiloil Arctic<br />
gewählt haben, ob ihnen dasselbe wirklich erlaubt, bei Kälte sofort zu starten,<br />
und ob es ihnen in der Tat bei 1 Erhitzung den bestmöglichen Schutz gewährt<br />
Fragen,Sie auch, wie gross der Verbrauch ist.<br />
Aue werden Ihnen sagen:<br />
Entleeren Sie sofort und fällen Sie das echte Winteröl ein<br />
für doppelten Verwendungszweck: Bei Kälte und Hitze.<br />
Aber... Verlangen Sie<br />
omb<br />
IC<br />
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