E_1933_Zeitung_Nr.029
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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N° 29<br />
Gummiführungen seitwärts verschieben und<br />
erlauben neben den schmalen Tragsäulen der<br />
Dachkonstruktion vorbei einen fast ungehinderten<br />
Blick nach allen Seiten. Auch nach<br />
vorn und hinten ist die Sicht auf die Strecke<br />
vollständig frei, da das Fiihrerabteil an den<br />
beiden Stirnwänden des Wagens nur durch<br />
eine Glaswand abgeschlossen ist. Der Führer,<br />
ein österreichischer Mechaniker, sitzt links<br />
neben einem Blechkasten, der den Motor umschläess,t,<br />
und hat zwei Tourenzähler (einen<br />
für jeden Motor), einen Geschwindigkeitsmesser,<br />
verschiedene Oeldruckmanometer,<br />
Schalter und das Bremsdruckmanometer vor<br />
sjch. Die Fahrt regelt er einzig durch das<br />
erwähnte Handrad. Rechts vom Kasten, links<br />
des Motors, sitzt ein streckenkundiger S.B.B.-<br />
lyOkomotivführeF zur Aufsieht und Beratung.<br />
8 Uhr 20. Unsere Abfahrtszeit ist gekommen,<br />
das Ausfahrtssignal geht hoch. Der<br />
Fahrer dreht das Handrad nach links, die<br />
Motoren beginnen gedämpft zu summen, der<br />
Tourenzähler geht auf 2500, und der Wagen<br />
gleitet aus der Halle. Einige Weichen erteilen<br />
ihm noch einige seitliche Stösse, wie<br />
sje bei einem Zweiachser nicht vermieden<br />
Werden können, dann rpljen wir mit zunehmender<br />
Geschwindigkeit auf die freie Strecke<br />
hiftaus. Je höher das Tempo steigt, um so<br />
mehr glaubt man dahin zu schweben. Anstatt<br />
dös Polterns und Schiagens der Räder beim<br />
Ueberfahren von Schienenstössen nur ein<br />
gedämpftes Klicken. Die geringe Sitzhöhe<br />
und die unbehinderte Sicht auf die Strecke<br />
erwecken den Eindruck, als ob man direkt<br />
über die Schienen glitte. Kurz nachdem wir<br />
den Güterbahnhof hinter uns haben, steigt<br />
(jer Geschwindigkeitsmesser auf 90. Kann<br />
das stimmen? Ein Ingenieur der S. B. B., die<br />
Stoppuhr in der Hand, bestätigt es. Mühelos<br />
klettert der Wagen auf der Strecke nach Flamatt<br />
bis nahezu auf 100 hinauf, durchfährt<br />
auch die Kurven selten mit weniger als 80<br />
bjs 90 km.<br />
Auf der Sekundärbahnstrecke von Flamatt<br />
nach Laupen sind 45 Stdkm. maximal zugelassen.<br />
Unser Fahrzeug umrundet die Kurven<br />
von teilweise nur 180 m Radius in aller Ruhe<br />
mit 60 und geht auf Geraden bis 75 km. Nach<br />
Flamatt zurück, wird zuletzt eine Steigung<br />
von 32 Promille im 50-km-Tempo überwunden.<br />
Wieder auf der Hauptstrecke angelangt,<br />
geht es nun auf der Steigung von 9 bis 10<br />
60 und 70 Stdkm. Die Ablenkweiche bei<br />
Schnitten, die uns vom doppelspurigen auf<br />
das einspurige Trasse bugsiert, wird im<br />
50-km-Tempo überfahren. Wenige Minuten<br />
später zeigt der Geschwindigkeitsmesser wieder<br />
auf 90. Von den Motoren hört man nichts<br />
als das zischende Ansauggeräusch. So ruhig<br />
flitzt der Wagen dahin, dass Streckenarbeiter<br />
unser Herannahen einmal erst bemerken und<br />
sich schleunigst in Sicherheit bringen, als<br />
der Führer auf 200 m Entfernung die Auspuffsirene<br />
gellen lässt. Zweimal muss noch wegen<br />
Brückenumbauten auf 20, Stdkm.-Tempo abgedrosselt<br />
werden, dann fahren wir mit nur<br />
einer Minute Verspätung gegenüber der<br />
Schnellzugs-Fahrplanzeit in Freiburg ein. :<br />
Auch die Organe der Bundesbahnen, welche<br />
die Probefahrt nun weiter nach Lausanne fortsetzen,<br />
machten aus ihrer Befriedigung über<br />
die Fähreigenschaften des Triebwagens kein<br />
Hehl. Vor allem rühmen sie bei der Austro-<br />
Daimler-Konstruktion das absolut stossfreie,<br />
gleichmässige Anfahren, das bisher bei ähnlichen<br />
Fahrzeugen meist vermisst wurde, und<br />
die ausserordentlich einfache Bedienung. Diskussionen<br />
kann man entnehmen, dass die Anschaffung<br />
solcher Triebwagen ernsthaft erwogen<br />
wird. Der Austro-Daimler-Triebwagen<br />
kostet 80 000 Fr,, was verhältnismässig wenig<br />
ist, wenn man bedenkt, dass gegenwärtig für<br />
die Anschaffung eines neuen vierachsigen<br />
Personenwagens ohne Motoren etwa 90 000<br />
Franken und für den Umbau älterer Personenwagen<br />
sogar bis 72 000 Fr. ausgegeben<br />
werden.<br />
Wann werden die ersten Schnelltriebwagen<br />
auf unseren Linien verkehren? m.<br />
Tedh<br />
;da«<br />
N«»«i<br />
Links- oder Rechtslenkung. Von den 35<br />
Millionen in allen Weltteilen laufenden Automobilen<br />
sind 31 Millionen mit Linkslenkung<br />
ausgerüstet. * at.<br />
Spezialzündkerzen für Wagen mit Radio.<br />
Da bei der Verwendung gewöhnlicher Zündkerzen<br />
der Radioempfang im Automobil<br />
durch die Zündfunken ständig gestört wird,<br />
bringt eine grosse amerikanische Zündkerzenfabrik<br />
nun spezielle «Radios-Zündkerzen-<br />
Typen heraus.<br />
Silberne Zylinderköpfe? Bei mehreren<br />
modernen Wagen werden bekanntlich mit<br />
Promille über Schnitten Freiburg zu. DerRücksicht auf eine besonders gute Wärmeverteilung<br />
und -ableitung schon Zylinder«-<br />
Wagen ist jetzt -voll besetzt, beschleunigt<br />
aber trotzdem noch in,der Steigung auf 50, köpfe aus Leichtmetall angewandt. Im « Autocar»<br />
macht nun ein Leser den Vorschlag,<br />
Zylinderköpfe aus Kupfer oder gar Silber<br />
anzuwenden. Kupfer ist gegenwärtig ziemlich<br />
billig und könnte eventuell in Frage kommen.<br />
Ob aber der silberne Zylinderkopf viel<br />
Aussichten hat, wagen wir zu bezweifeln, obschon<br />
die Wärmeleitfähigkeit des Silbers<br />
hervorragend ist und die Preise nicht mehr<br />
die frühere Höhe einhalten. -y-<br />
Eine schweizerische Gesellschaft zur Altwagenverwertung.<br />
Unter Beteiligung mehrerer<br />
Grossbanken hat sich eine schweizerische<br />
Gesellschaft gegründet, die vorerst in unserem<br />
Land, dann aber auch in ganz Europa<br />
das Problem der Altwagen-Verwertung restlos<br />
lösen zu können "glaubt. Auch schon ein<br />
oberflächlicher Einblick in die Pläne des<br />
Unternehmens lehrt, dass tatsächlich in kurzer<br />
Zeit das ganze Elend des Altwagenhandels<br />
überwunden Sein dürfte. Bisher wanderten<br />
unzählige Wagen zu Alteisenpreisen<br />
auf den Schrotthaufen, selbst wenn sie oft nur<br />
in Einzelheiten nicht mehr den modernen Anforderungen<br />
entsprachen. Andere Wagen<br />
mussten nur deshalb zu Spottpreisen verkauft<br />
werden, weil vielleicht dieser oder jener<br />
Ersatzteil nicht mehr erhältlich war, oder<br />
weil es an SpezialWerkstätten zur Behebung<br />
bestimmter Mängel fehlte. Eine weit umfassende<br />
Organisation erlaubt nun dem erwähnten,<br />
mit sehr grossen Kapitalien arbeitenden<br />
Unternehmen, aus alten Wagen sozusagen<br />
wieder neue Fahrzeuge herzustellen. Gebrauchte<br />
Wagen werden von der Gesellschaft<br />
zu Preisen entgegengenommen, die strikte<br />
nur die gerade dem Abnutzungsgrad entsprechende<br />
Wertverminderung berücksichtigen.<br />
Interessenten seien auf einen ausführlichen<br />
Artikel in der nächsten Nummer verwiesen.<br />
-y.-<br />
de<br />
Fah<br />
Vorsicht beim Ueberholeii ! "Dreierlei ist<br />
vor Ueberholen eines Vorauffahrenden zu<br />
beachten: Reicht die Breite der Strasse aus?<br />
Leistet dein Motor das zum Ueberholen notwendige<br />
Plus an Tempo ? Ist die zur vollständigen<br />
Durchführung des Ueberholens<br />
notwendige Fahrbahnstrecke übersichtlich<br />
und frei ? Wenn nicht alle drei Fragen zuverlässig<br />
mit ja zu beantworten sind, dann<br />
darf nicht überholt werden; jedes Ueberholen<br />
lässt Gefahrsituationen entstehen, die<br />
vorher noch nicht da waren.<br />
Das eigentliche Ueberholen besteh! wiederum<br />
aus drei Vorgängen: 1. Das Einholen<br />
des Vorauffahrenden. 2. Das Nebeneinanderfahren.<br />
3. Das Vorbeikommen. Vorfahren.<br />
Das Einholen erfordert bereits besondere<br />
fahrtechnische Anforderungen. Es ist grundfalsch,<br />
dicht an den Vorderwagen aufzuschliessen<br />
und wenige Meter hinter diesem<br />
plötzlich nach links herauszugehen und vorzustossen.<br />
Ein solches Verhalten beweist<br />
Mangel an Verantwortungsgefühl. Du müs$t<br />
in solchem Abstand von dem zu Ueberholenden<br />
nach links herausgehen, dass du noch<br />
zeitig genug Einsicht in die Ueberholungsstrecke<br />
erhältst und gegebenenfalls wieder<br />
zurücklenken und bremsen kannst. Ist die<br />
Fahrbahn frei, und dein Vordermann hat<br />
nach rechts Platz gemacht (du kannst nicht<br />
verlangen, dass er auch deinetwegen sein<br />
Tempo verlangsamt), so fahr vor. aber halte<br />
gehörigen Abstand. (Gehörig: hier etwa<br />
1 Meter.) Prüfe hierbei scharf, wie schnell<br />
etwaige entgegenkommende Fahrzeuge sieh<br />
nähern.<br />
Das nun folgende Nebeneinanderfatiren<br />
muss unter genauer Beobachtung der Fahrbahtr<br />
vor sich gehen. Du. der Ueberholende,<br />
bist es, der diese Situation geschaffen h»t.<br />
Die Initiative der Handlung Hegt bei ; dir!<br />
Ein Loch, Stein oder sonstige Unebenheit<br />
•der Strasse hast du zu parieren. Du darfst<br />
den Ueberholten nun durch deine Fahrweise<br />
weder bedrängen, erschrecken oder verwirren.<br />
Rechne damit, dass du eventuell<br />
einen ungeübten Fahrer neben dir hast, oder<br />
dass diesen möglicherweise der Ehrgeia:<br />
packt und er dich nicht vorbeilassen will-<br />
Auch wenn der andere hiermit gegen die<br />
Fahrregeln verstösst, so handelst du sctmjdhaft,<br />
wenn du dir das Ueberholen jetzt etwa<br />
erzwingen wolltest. Besser ist es immer,<br />
wenn du den Aerger über den andern herunterschluckst,<br />
auf Wettfahrten verzichtest<br />
und zurücktrittst.<br />
Bist du aber vorbei, so warte einen erreichten<br />
Abstand von zwei bis drei Wagenlängen<br />
ab, ehe du wieder auf die rechte<br />
Fahrbahn herübergehst. Vermeide das gefürchtete<br />
« Schneiden » des andern, das nur<br />
zu Katastrophen führt. Präge dir also ein,<br />
dass immer der Ueberholende besondere<br />
Gefahremimstände herbeiführt, die er allein<br />
zu vertreten hat. nie ein anderer. +<br />
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