E_1933_Zeitung_Nr.029
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N°29 —<strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
wenn wir im Reise- und Touristenverkehr<br />
der Zukunft nicht « abgefahren » werden<br />
wollen.<br />
Die neuzeitliche Strasse verlangt neben<br />
Staubfreiheit genügende Breite und Ausschaltung<br />
der Gleitgefahr. Vor allem aber sollte bei<br />
uns keine neue Strasse mehr gebaut werden<br />
ohne die Ausscheidung des Fussgänger- und<br />
Radfahrverkehrs auf besondere Streifen, wie<br />
es u. a. die Richtlinien des Schweizerischen<br />
Autostrassenvereins für Fernverkehrsstrassen<br />
vorsehen.<br />
Gegenwärtig baut Schweden mit 15 000<br />
Arbeitslosen für 30 Millionen Kronen 1000 km<br />
funkelnagelneue Strassen, oder, um in' der<br />
Nähe zu bleiben: das aargauische 4^-Millionen-Projekt<br />
für die Strassen im Wynenund<br />
Suhrental ist gleichfalls als Notstandsarbeit<br />
gedacht. Auch bei uns wird dieser Weg<br />
bis zu gewissem Grade der Lösung eines<br />
schwierigen Problems entgegenführen: der<br />
produktiven Arbeitslosenfürsorge.<br />
Wenn ich zurückkehre zu meinen eingangs<br />
geäusserten Worten, dass für einen grossen<br />
Teil des schweizerischen Fremdenverkehrsgebietes<br />
der Reiseverkehr eine Funktion der<br />
Strasse sei, so gestatten Sie mir, zu schliessen<br />
mit einem Satz aus einer Botschaft des<br />
Präsidenten Coolidge an den Kongress der<br />
Vereinigten Staaten: «No expenditure of<br />
Die eidgenössische<br />
Fremdenstatistik<br />
vor dem Ständerat<br />
Der Gedanke einer einheitlichen eidgenössischen<br />
Fremdenstatistik ist nicht neu. AbeT<br />
im Gegensatz zu manch anderer Zählung<br />
und Erhebung ist hier, trotz jahrzehnte-<br />
_^ nger Bemühungen des Schweizerischen Ho-<br />
"teliervereins und des Verbandes Schweizerischer<br />
Verkehrsvereine, der Wunsch noch<br />
nicht Wirklichkeit geworden. Es haben wohl<br />
einzelne Städte, wie Basel, Bern und Zürich,,<br />
lokale Gästestatistiken eingeführt, die<br />
gewiss wertvolle Arbeit leisten; Graubünden<br />
besitzt sogar als einziger Kanton eine einheitliche<br />
amtliche Fremdenstatistik mit gesetzlicher<br />
Grundlage.<br />
Aber gerade aus dieset Mannigfaltigkeit<br />
der Zählungen ergibt sich ihre Schwäche und<br />
die Unvollständigkeit des gelieferten Bildes.<br />
Für das älteste und berühmteste Hotelland<br />
Europas wahrhaft kein erfreulicher Zustand,<br />
der sich auch bei den jüngsten handelspolitischen<br />
Besprechungen unangenehm fühlbar<br />
gemacht hat. Noblesse oblige! Wenn Oesterreich<br />
und Italien, Frankreich und die Tschechoslowakei<br />
über vorbildliche Erhebungen<br />
auf dem Gebiete der Touristik verfügen, kann<br />
die Schweiz nicht länger zurückbleiben. Und<br />
so hat «ich denn der Bundesrat, trotz Krise<br />
und Sparmassnahmen, endlich entschlossen,<br />
eine einheitliche, allgemeine, auf gesetzlichem<br />
Zwang beruhende Gästestatistik einzuführen<br />
und, wie bereits früher 'berichtet<br />
wurde, den Räten einen diesbezüglichen Bündesbeschluss<br />
zwecks Eröffnung eines jährlichen<br />
Kredits von Fr. 15,000 vorzulegen.<br />
Der Ständerat hat diese Vorlage am letzten<br />
Dienstag behandelt. Vizepräsident Riva<br />
begründete den Standpunkt der einstimmigen<br />
Kommission und beantragte Eintreten. Die<br />
Erstellung einer eidgenössichen Fremdenverkehrsstatistik,<br />
so führte er aus, entspricht<br />
einem Bedürfnis und der dazu geforderte<br />
Kredit dürfte eher zu bescheiden berechnet<br />
sejn. Es sei aber anzunehmen, dass, wenn<br />
nötig, die interessierten Kreise einen weiteren<br />
Teil der Kosten übernehmen könnten.<br />
public money contributes so much to theDenn ohne eine eidgenössische Statistik ist<br />
eine erfolgreiche Frerndsnverkehrspropagända<br />
auf die Dauer unmöglich.<br />
national weajth as for building good roads»<br />
— Keine öffentlichen Ausgaben tragen so<br />
riel zum Landeswohlstand bei wie der Bau<br />
ruter Strassen.<br />
Schweizerische Rundschau<br />
Wie zu erwarten war in einer Zeit, wo<br />
Krise und Geldknappheit Sparsamkeit gebieten,<br />
blieb die Vorlage, trotz einstimmiger<br />
Kommission, nicht unbestritten. .Und wie so<br />
oft, war es auch hier der Thurgauer Böhi,<br />
der mit gewohntem Kampfesmut in die Arena<br />
stieg. Er bestritt zwar nicht die Wünschbarkeit,<br />
aber sehr energisch die Notwendigkeit<br />
der geplanten Erhebungen. Weder die HotelleTie<br />
noch die Bundesbahnen werden daran<br />
genesen! Dagegen aber entstehen dem<br />
Bunde neue Kosten, die, so gering sie manchem<br />
erscheinen mögen unannehmbar sind.<br />
Herr Böhi gehört zu den Ständeräten, die<br />
gerne «nein» sagen; er gilt ja allgemein als<br />
der gestrenge Kato des Rates, der Hüter des<br />
Gesetzes, dessen Ausführungen auch bei geteilten<br />
Meinungen stets ungeteiltem Interesse<br />
begegnen. Diesmal tnusste er sich jedoch vom<br />
tessinischen Kommissionsreferenten Riva den<br />
Vorwurf gefallen lassen, dass er «als Vertreter<br />
eines am Fremdenverkehr nicht sonderlich<br />
interessierten Kantons aus einer gewissen Unkenntnis<br />
der Dinge heraus kritisiere ». Auch<br />
Bundesrat Meyer vertrat gegenüber den geäusserten<br />
Bedenken die Meinung, dass bei<br />
näherer Betrachtung die Notwendigkeit der<br />
geplanten Neuerung nicht bestritten werden<br />
könne. Die dafür geforderte Summe bezeichnete<br />
er als sehr gering im Vergleich zu den<br />
Millionen, die füT die gesamte Vetkehrswerbung<br />
ausgegeben werden. Und zwar konnten<br />
die Kosten nur deshalb so niedrig angesetzt<br />
werden, weil ein Teil des bereits vorhandenen<br />
technischen Apparates dieser neuen Statistik<br />
zur Verfügung steht. Anderseits stehen<br />
der Mehrausgabe Ersparnisse gegenüber, da<br />
der Schweizerischen Verkehrszentrale und<br />
den Verkehrsvereinen durch die Einführung<br />
einer eidgenössischen Statastik eine Last von<br />
mehreren tausend Franken abgenommen wird.<br />
Mit 24 gegen 6 Stimmen wurde hierauf Eintreten<br />
beschlossen.<br />
Bei der artikelweisen Beratung kam es<br />
gleich beim Titel zu einer längeren Debatte<br />
über eine formal juristische Frage, der aber<br />
im vorliegenden Fall eine gewisse praktische<br />
Bedeutung jedenfalls nicht abzusprechen war.<br />
Als « Bundesbeschluss» allgemein verbindlicher<br />
Natur unterliegt das Gesetz dem fakultativen<br />
Referendum. Wenn nun auch kaum<br />
anzunehmen ist, dass von irgendeiner Seite<br />
das Begehren nach einer Volksabstimmung<br />
gestellt wird, so würde eine Verzögerung<br />
kaum zu umgehen sein. Die Einhaltung der<br />
Referendumsfrist würde es unmöglich machen,<br />
das Krisenjahr <strong>1933</strong> noch zu erfassen.<br />
Die Kommission ist deshalb auf den Gedanken<br />
verfallen, an Stelle des « Bundesbeschlusses »<br />
einen « Beschluss der Bundesversammlung»<br />
zu setzen. Damit ist die gesetzliche Kompetenz<br />
des Parlaments über die Materie bekundet<br />
und das Referendum logischerweise ausgeschlossen.<br />
Während sich Bundesrat Meyer<br />
im Interesse der beschleunigten Inkraftsetzung<br />
mit dieser Aenderung einverstanden erklären<br />
konnte, erhob der sozialistische Vertreter<br />
Zürichs, Klöti, energisch Einspruch gegen<br />
eine Umgehung der gesetzlichen Vorschriften.<br />
Dass es sich gar nicht um eine solche handelt,<br />
sondern eine gesetzlich fundierte Institution<br />
ist, musste er sich von seinem Zürcher Kollegen<br />
Wettstein erklären lassen. Auch Komrnissionsreferent<br />
Riva bekämpfte den Antrag<br />
Klöti auf Wiederherstellung des früheren Ti*<br />
tels, der in der Abstimmung mit 3 zu 22 Stimmen<br />
unterlag.<br />
Artikel 1 rief einer ähnlichen Diskussion<br />
mit den gleichen Rednern über Zuständigkeit<br />
oder Unzuständigkeit der. gesetzgeberischen<br />
Behörde, und auch hier siegte die Kommission<br />
mit folgendem Text: «Der Bundesrat wird<br />
ermächtigt, eine regelmässige Statistik der in<br />
den Beherbergungsstätten abgestiegenen<br />
Gäste (Fremdenverkehrsstatistik) einzuführen.»<br />
Laut bundesrätlicher Botschaft dienen<br />
dem Fremdenverkehr als «Beherbergungsstätten<br />
» die Hotels, Gasthöfe, Pensionen, sodann<br />
auch die Sanatorien und Kuranstalten. Diese<br />
Betriebe müssten von der Statistik erfasst<br />
werden, und zwar grundsätzlich auch die unbedeutenden,<br />
die infolge des zunehmenden<br />
Automobilverkehrs eine steigende Frequenz<br />
aufweisen. Zur Erleichterung der Einführung<br />
dürfte aber vorläufig die Erfassung dieser<br />
kleinen Betriebe mit höchstens 10 Betten nur<br />
auf Landesgegenden beschränkt werden, in<br />
denen sie eine grössere Rolle spielen.<br />
Laut Artikel 2 und 3, die diskussionslos<br />
genehmigt wurden, ist verpflichtet, die vorge*<br />
schriebenen Angaben zusammenzustellen und<br />
monatlich der zuständigen Behörde zu mel*<br />
den, wer gewerbsmässlg Gäste beherbergt.<br />
Der Bundesrat erlässt die zur Durchführung<br />
der Fremdenstatistik notwendigen Vorschriften.<br />
Er trifft insbesondere die nähere Abgrenzung<br />
der einer Meldepflicht unterliegenden<br />
Personen und Betriebe.<br />
Sowohl der Bundesrat als auch die ständerätliche<br />
Kommission vertreten die Auffassung,<br />
dass die statistischen Angaben für die eidge*<br />
nössische Gästestatistik nur dann wertvoll<br />
sein können, wenn sie gewissenhaft, vollständig<br />
und rechtzeitig gemacht' werden. Zuwiderhandlungen<br />
sollen deshalb mit einer<br />
Busse von 5 bis 100 Franken bestraft werden.<br />
Der fünfte und letzte Artikel siebt gemäss<br />
Kommissionsantrag, entsprechend der oben<br />
erwähnten Aenderung des Titels, die sofortige<br />
Inkraftsetzung des Beschlusses vor. Auch hier<br />
stimmte der Rat seiner Kommission zu. Und<br />
am Schlüsse waren es nur noch der Thurgauer<br />
Böhi und der Neuenburger Beguin, die<br />
Sich gegen das Gesetz aussprachen. Bei<br />
schwacher Besetzung des Saales wurde dieses<br />
mit 19 gegen 2 Stimmen angenommen.<br />
Nun hat der Nationalrat das Wort. Ge.,<br />
Unser Motorfahrzeug-Aussenhandel im Februar<br />
<strong>1933</strong>. Der Umsatz des schweizerischen<br />
Aussenhandels in Motorfahrzeugen betrug im<br />
Monat Februar 5,2 Mill. Fr., gegenüber 6,4<br />
Mill. Fr. im entsprechenden Monat des Vorjahres.<br />
Der Rückgang des Umsatzes entfällt,<br />
wie den Angaben der Oberzolldirektiön entnommen<br />
werden kann, zum grösseren Teil<br />
auf die Einfuhr. Die Einfuhr beläuft sich auf<br />
4,1 Mill. Fr. (5,1 Millionen im Februar 1932)<br />
und die Ausfuhr auf 1,0 (1,3) Mill. Fr. lt.<br />
^mmmimiiimSI^<br />
Le retour des beaux jours<br />
vous eflgage ä passer er» revue votre voiture et ä<br />
l'^quiper des derniers perfectionnements.<br />
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aueun cas vous passer . . .<br />
lecarburateui*<br />
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