E_1933_Zeitung_Nr.061
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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> -<br />
men, dass die Pumpe versagt, z. B. dann,<br />
wenn man sie im Winter einmal hat einfrieren<br />
lassen. Steigt bei Motoren mit Thermosiphonkühlung<br />
die Temperatür nach anfänglich<br />
langsamem Anstieg plötzlich sehr rasch, so<br />
deutet das auf Wassermangel. Jede Wasserzirkulation<br />
hört hier nämlich auf, sobald der<br />
obere Wasserbehälter trocken liegt.<br />
Durch sachgemässes Fahren kann man<br />
einer Neigung zum Kochen ziemlich weitgehend<br />
begegnen. Ist man schon einmal gezwungen,<br />
langsamer als 40 km/St, zu fahren^<br />
dann suche man nicht trotzdem noch, die'<br />
Steigung in der Direkten zu erzwingen. Der<br />
Motor erhitzt sich viel weniger, wenn man<br />
einen kleineren Gang einschaltet und nun mit<br />
An neuern Wagen sind Scheibemanördnimgen verschiedener<br />
Art zu treffen, die eine bessere Ventir<br />
lation esmöglichen. Bei unserm Beispiel ist die<br />
hintere Scheibe vertikal verschiebbar, die vordere<br />
um eine senkrechte Achse schwenkbar. Unten-<br />
Draufsicht bei herausgeschwenkter vorderen Scheibe.<br />
Halbgas fährt, weil so die Wirkung des nun<br />
schneller drehenden Ventilators besser zur<br />
Geltung kommt. Selbstverständlich ist die<br />
Zündung immer soviel vorzustellen, dass der<br />
Motor gerade noch nicht klopft.<br />
Andere Ursachen für ein Heisswerden des<br />
Motors sind verrusste Zylinder, Aussetzer in<br />
der Zündung, ein zu benzinreiches Gasgemisch,<br />
schlecht eingestellte Ventile und eine<br />
verstopfte Auspuffleitung. Auf die Wichtigkeit<br />
genügend grosser Abflussquerschnitte<br />
für die Warmluft unter der Motorhaube<br />
wurde bereits hingewiesen. Als Beweis dafür<br />
kann gelten, dass bei einigen Wagen schon<br />
ein Hochstellen der Motorhaube genügt, um<br />
Ueberhitzungserscheinungen zum Verschwinden<br />
zu bringen. Beim<br />
Unterhalt<br />
des Wagens ist im Sommer speziell der Batterie<br />
Beachtung zu schenken. Eine Kontrolle<br />
des Säurestandes sollte jede Woche stattfinden,<br />
jedenfalls aber nicht seltener als alle 14<br />
Tage. Bei richtigem Säurestand müssen die<br />
Platten um 1 bis 2 cm überdeckt sein. Steht<br />
die Säure zu niedrig, dann genügt meist ein<br />
Nachfüllen von destilliertem Wasser, da nur<br />
Wasser, nicht aber Säure verdunstet. Hur<br />
wenn das Manko an Flüssigkeit nicht von<br />
Verdunstung, sondern einem Ueberfliessen<br />
herrührt, ist neue Schwefelsäure nachzufüllen.<br />
Normal soll die Konzentration der Säure<br />
bei vollgeladener Batterie 28 Grad Beaume<br />
betragen, was einem spezifischen Gewicht von<br />
1,24 entspricht. Eine zuverlässige Messung<br />
des Konzentrationsgrades ist nur bei aufgeladener<br />
Batterie möglich. Bei teilweiser Entladung<br />
wären meist auf verschiedenen Höhen<br />
verschiedene Dichtigkeiten anzutreffen. Zur<br />
Bestimmung der Dichtigkeit bedient man sich<br />
eines Aräometers.<br />
Wie bereits angedeutet, kann es vorkommen,<br />
dass Säure aus den Zellen durch Überfliessen<br />
verloren geht. Verursacht wird dieses<br />
Ueberfliessen durch ein Ueberladen der Zellen,<br />
wie es im Sommer, wenn das Licht ver-<br />
hältnismässig wenig benützt wird, leicht eintritt.<br />
Da stärkere Ueberladungen auch den<br />
Platten der Batterie schaden, ist es ratsam?<br />
die Ladestromstärke der Lichtmaschine über<br />
die Sommermonate etwas verringern zu lassen.<br />
Eine derartige Neueinstellung ist besonders<br />
bei Lichtmaschinen mit Regelung durch<br />
dritte Bürste angezeigt, da sonst gerade mit<br />
dieser Lichtmaschinentype starke Ueberladungen<br />
auftreten können. Jeder Fachmann<br />
besorgt die Einstellung mit wenigen Handgriffen.<br />
Die Kontrolle einer Batterie mittels eines<br />
Voltmeters ist ungenau.und verleitet zu Trugschlüssen.<br />
So kommt es vor, dass sulfatierte<br />
Zellen schon bei halber Ladung volle Spannung<br />
aufweisen. Wird dann eine solche, anscheinend<br />
geladene Batterie voll beansprucht,<br />
so sinkt ihre Leistungsfähigkeit immer mehr.<br />
Bei dieser Gelegenheit sei noch auf einen anderen,<br />
viel verbreiteten Irrtum hingewiesen,<br />
nämlich den, dass abgekochtes oder sogar<br />
nur gutes gewöhnliches Brunnenwasser dem<br />
destillierten Wasser gleichwertig seien. In<br />
Wirklichkeit lässt sich das destillierte Wasser<br />
durch nichts ersetzen.<br />
Nur wer seine Batterie im Sommer gewissenhaft<br />
und vorschriftsgemäss pflegt, wird<br />
sich auch im Winter auf sie verlassen können.<br />
* • • _ • • . . . . ' .<br />
P»al«t ««ke<br />
Vom Oelwechsel. Oel als Substanz (in<br />
chemischer Beziehung) verbraucht sich genau<br />
so wie alles andere auf Erden. Leider<br />
wird oft zu dem alten Oel neues hinzugegossen.<br />
Bei starkem Oelverbrauch lässt sich<br />
das nicht immer vermeiden. Aber man soll<br />
das nicht übertreiben. Denn im zu alten Oel<br />
haben sich allerhand Fremdkörper angesammelt,<br />
die aus dem Nörmalverschleiss herrühren<br />
und als feiner Schmirgel wirken. Man<br />
soll sich im eigenen Interesse angewöhnen,<br />
das Oel nach einer bestimmten Kilometerzahl<br />
(die von der Konstruktion abhängig ist<br />
und von den Fabriken vorgeschrieben wird)<br />
abzulassen, das Motorgehäuse sauber auszuspülen<br />
und gutes, neues Oel aufzufüllen. Das<br />
macht sich bezahlt.<br />
Befestigung von Auspaffrohren. Als Schelle<br />
zum Festklemmen eines Auspuffrohres im<br />
Stutzen des Auspufftopfes eignet sich häufig<br />
sehr gut eine der Spannvorrichtungen, wie<br />
w<br />
Winke<br />
sie zur Befestigung der uummischläuche zwischen<br />
dem Kühler und dem Motorblock von<br />
Automobilen im Handei angeboten werden.<br />
at.<br />
Abgenützte Steckschlüssel lassen sich oft<br />
dadurch länger verwendbar machen, dass<br />
man etwa 2—5 mm von ihrem abgenützten<br />
Ende absägt. Die Abnützung macht sich ja<br />
meist in einer Ausweitung des Sechskantrohres<br />
geltend und verhindert ein gutes Angreifen<br />
des Schlüssels. at.<br />
Störende Luftblasen beim Dieselmotor. Zu<br />
einem störungsfreien Lauf von Auto-Dieselmotoren<br />
ist es absolut erforderlich, dass jeder<br />
Eintritt von Luft-in die Brennstoffleitungen<br />
vermieden wird. Luftblasen in den<br />
Brennstoff-Druckleitungen können den Einspritzvorgang<br />
auf sehr unerwünschte Art<br />
verändern.<br />
A, Man „lasse, deshalb den Motor nie mit geschlossenem<br />
Brennstoffhähn oder sonst so<br />
lange laufen, bis der Brennstoffbehälter leerist.<br />
Der Brennstoff-^Filter ist immer sauber<br />
zu halten, damit ihn der Brennstoff ohne<br />
grossen Widerstand passieren kann. at.<br />
Konservieren von Schwämmen. Da es<br />
nicht ganz einfach ist, Sandkörnchen wieder<br />
aus Waseh-Schwämmen herauszubringen,<br />
anderseits aber solche Unreinigkeiten eine<br />
Karosserie stark verkratzen können, werden<br />
die Schwämme vielfach vorzeitig weggeworfen.<br />
Um einen Schwamm längere Zeit<br />
brauchbar zu erhalten, genügt es jedoch,<br />
wenn man ihn nach jedem Gebrauch 24 Stunden<br />
lang in reinem Wasser liegen lässt und<br />
dann noch einer kurzen abschliessenden Reinigung<br />
in kochendem Wasser oder Soda^<br />
wasser unterzieht. • at.<br />