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E_1933_Zeitung_Nr.075

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N° 75 - <strong>1933</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Fortsetzung von Seite 5 ,<br />

reschlossen, bedeutet für ihn eine glänzende<br />

Rechtfertigung der Automobilrennen. Die<br />

Erfahrungen in der harten Schule der-Rennen<br />

haben es den beiden Firmen ermöglicht,<br />

solche Rasseprodukte auf den Markt zu<br />

bringen.<br />

Eine Sonderstellung gegenüber der Alpenfahrt<br />

nimmt bekanntlich schon seit Jahren<br />

Italien ein. Jahr für Jahr wird die Veranstaltung<br />

durchgeführt, ohne dass sie je<br />

Gnade bei unseren italienischen Nachbarn<br />

gefunden hätte. Der Grund dazu ist nicht<br />

schwer zu finden. Den Südländern sagt eine<br />

:< langweilige Dauerprüfungsfahrt» viel zu<br />

•wenig zu. Aufs neue fordern sie eine starke<br />

Erhöhung der Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

auf der ganzen Strecke und eine Umwandlung<br />

der Alpenfahrt zu einem Alpenrennen<br />

nach der Art der Mille Miglia. Der italienische<br />

Vorschlag wird aber in den nächsten Jahren<br />

bestimmt noch nicht durchdringen. bo.<br />

Nuvolaris Tourlst-Trophy-Sleg.<br />

Der neue grosse Erfolg Tazio Nuvolaris<br />

*uf der Ulster Rundstrecke bei Belfast spricht<br />

am besten für die ausserordentliche Begabung<br />

des berühmten Italieners. Man muss<br />

aber die Umstände kennen, um die glänzende<br />

Leistung Nuvolaris richtig würdigen zu können.<br />

Mit nicht geringem Erstaunen vernahm<br />

man vor einiger Zeit, der Italiener werde sich<br />

an der diesjährigen Tourist-Trophy erstmals<br />

mit einem M. Q. Magnette erproben. Wenige<br />

[Tage vor dem Rennen sah er die Maschine<br />

zum erstenmal. Sie stammt aus dem Besitz<br />

des englischen Fahrers Whitney Straight und<br />

hatte erst kürzlich die Fabrik verlassen.<br />

Schon beim Training merkten die Leute vom<br />

Bau, dass Nuvolari mit diesem ausgezeichneten<br />

Wagen Bedeutendes leisten konnte.<br />

Bekanntlich überbot er schon beim Training<br />

den Rundenrekord seiner Klasse.<br />

Das Rennen selbst gewann Nuvolari als der<br />

beste Fahrer des ganzen Feldes. Wenn er<br />

am Schluss nur durch Glück zum ersten<br />

Platz kam, so setzt dies doch in keiner Weise<br />

seine Leistung herab. Für die Engländer war<br />

der kleine, sehnige Italiener eine eigentliche<br />

Offenbarung, und die Art, wie er auftauchte,<br />

fuhr und ihre berühmte « T. T.» kurzerhand<br />

gewann, versetzte sie in helle Begeisterung.<br />

500 000 Menschen erlebten die Fahrkunst<br />

Nuvolaris, und die ganze englische Klassebesetzung<br />

musste sich vor dem Italiener beugeä.,,<br />

Nuvolari fuhr auf der Tourist-Tröphy-<br />

Rundstrecke die weitaus schnellsten Runden<br />

Seit Bestehen dieses grossen Rennens. Noch<br />

nie brachte ein Sieger einen so hohen<br />

Stundendurchschnitt heraus.<br />

Der Zweite der Tourist-Trophy, der junge<br />

H. C, Hamilton auf einem M. G. Midget<br />

746 ccm, war neben Nuvolari weitaus der<br />

beste Mann. Nicht zum erstenmal beweist<br />

Hamilton seine hervorragende Leistungsfähigkeit.<br />

Mit seinem kleinen Wagen fuhr er<br />

ein ganz glänzendes Rennen. Wäre nicht<br />

Nuvolari hinter dem Irländer gelegen, so<br />

hätte dieser bestimmt das Rennen als Sieger<br />

abschliessen können. Mit dem knappen Abstand<br />

von 40 Sekunden wurde Nuvolari vor<br />

Hamilton Erster. Lange Zeit lag der Irländer<br />

auch an der Spitze, und nur ein letzter Halt<br />

kurz vor dem Schluss raubte ihm alle Chancen.<br />

Sehr gut hielt sich auch Rose-Richards,<br />

der sehr schwer zu schaffen hatte, um gegen<br />

die kleinen Wagen, die wegen des Handycaps<br />

im Vorteil waren, aufzukommen. Er fuhr mit<br />

dem Alfa Romeo, den Chjron beim 24-<br />

Stundenrennen von Le Mans benutzt hatte,<br />

und mit dessen Partner von Spa, dem bekannten<br />

Italiener Chinetti.<br />

Um 11 Uhr vormittags wurde zuerst den<br />

Wagen ohne Kompressoren der Start freigegeben,<br />

ihnen schlössen sich die kleinsten<br />

Fahrzeuge an, nach denen die mittleren und<br />

schliesslich die grossen Fahrzeuge folgten.<br />

Schon die erste halbe Stunde sah einen deutlichen<br />

Vorstoss von Hamilton auf seinem<br />

kleinen Midget. Crabtree auf M. G. Midget<br />

war Zweiter, Gillow auf Riley Dritter, Dixon<br />

(Riley) Vierter, Simister auf M.G. Midget<br />

Fünfter, und Sechster Brian Lewis auf Alfa<br />

Romeo. Nuvolari lag erst ziemlich weit hinten<br />

und arbeitete sich aber bald nach vorn.<br />

Innert kurzer Zeit hatte er seine Stellung<br />

um 8 Plätze verbessert! Bald folgten sich<br />

die ersten Zwischenfälle. Verschiedene Fahrer<br />

lernten die Tücken der Strecke kennen,<br />

glücklicherweise ohne körperlichen Schaden<br />

zu nehmen. Nach einer Stunde führte noch<br />

immer Hamilton, aber Nuvolari war an dem<br />

ganzen Feld von englischen Fahrern vorbei<br />

an den zweiten Platz vorgerückt. Er forcierte<br />

sein Rennen immer mehr und fuhr fast<br />

jede Runde eine neue Bestzeit. Das Feld<br />

•wurde durch starke Ausfälle immer mehr<br />

dezimiert. Nach anderthalb Stunden würde<br />

Nuvolari wegen eines Haltes an die sechste<br />

Stelle zurückgeworfen und Dixon lag wieder<br />

hinter dem Führer Hamilton. Um 1 Uhr<br />

nachmittags hatte s|ch Nuvolari an Earl<br />

Howe vorbei an den fünften Platz vorgearbeitet,<br />

und nur eine halbe Stunde nachher<br />

folgte er nur noch mit 1 Minute und 57 Sek.<br />

Das Rennen änderte sich über mehrere<br />

Runden nicht mehr stark. Immer mehr Ausfälle<br />

traten ein, und die riesige Zuschauermenge<br />

wurde durch verschiedene gefährliche<br />

Zwischenfälle stets in Atem gehalten<br />

Mehrere Wagen lagen schon zusammengefahren<br />

am Rande der äussert schwierigen<br />

Rundstrecke. Um halb 3 Uhr nachmittag!<br />

hatte Nuvolari Hamilton glücklich überhol<br />

und war an die Spitze vorgedrungen. Mi<br />

Abständen von 10—20 Sekunden führte er<br />

von nun an vor dem schnellen Irländer<br />

Rose-Richards (Alfa Romeo) lag schon seit<br />

vielen Runden immer an dritter Stelle und<br />

auf dem vierten Platze folgte Dixon nach<br />

Der Schlusskampf ergab noch eine ausserordientlich<br />

aufregende Situation. Hamilton<br />

musste kurz vor dem Ziel, nachdem er beinahe<br />

auf gleicher Höhe wie Nuvolari gelegen<br />

war, wegen Defektes anhalten, und damit<br />

konnte Nuvolari sich einen schönen Vorsprung<br />

sichern und als Erster unter ungeheurem<br />

Jubel der Zuschauermengen durch<br />

Ziel schiessen. Einer der Ersten, der dem<br />

Italiener zu seiner Strossen Leistung gratulierte,<br />

war der englische Premier MacDonald.<br />

Das ganze Rennen bedeutete für Irland ein<br />

gewaltiges Ereignis. Auch aus England waren<br />

grosse Zuschauermengen herbeigeströmt<br />

um dieses einzige Strassenrundstreckenrennen<br />

des Jahres in Grossbritannien miterleben<br />

zu können.<br />

bo.<br />

Grosser Preis von Spanien. Der Grosse<br />

Preis von Spanien, der in den letzten Jahren<br />

jeweils wohl angekündigt, nachträglich aber<br />

doch wieder abgeblasen wurde, findet dieses<br />

Jahr definitiv statt. Der A.C. von Guipuzcoa<br />

führt am 24. September auf der Lasarate-Rundstrecke<br />

von San Sebastian dieses<br />

Rennen durch, das über 30 Runden des<br />

17,3 km langen Circuits, demnach über 519,<br />

km führt. Der Sieger des Rennens erhält<br />

20,000 Pesetas, der Zweite 10,000, der Dritte<br />

5000 usw. Auch für die schnellste Runde ist<br />

ein Speziaipreis ausgeschriebea Das Rennen<br />

wird voraussichtlich eine grosse Zahl be<br />

kannter Fahrer vereinigen. x.<br />

Autosportspläne in Marokko. Auch in Marokko<br />

lebt eine sehr suortsfreundliehe Bevölkerung,<br />

die vor allem auch den Autosport<br />

hoch schätzt.. Soeben werden die Pläne des<br />

A.C. von Marokko bekannt, die an Reichhaltigkeit<br />

und Grosszügigkeit nichts zu wün<br />

sehen übrig lassen und direkt als Vorbild! dienen<br />

könnten. In erster Linie sieht das nächstjährige<br />

Programm eine grosszügige internationale<br />

Sternfahrt vor, die maximal über<br />

4500 km führen wird. Als Startorte sind vorgesehen<br />

: Paris, Brüssel, Bern, Genua, Madrid,<br />

Lissabon usw. Als zweite grosse Veranstaltung<br />

ist ein langes Rutidstreckenrennen<br />

über 710 km geplant, das nur für Sportwagen<br />

offen ist, und für das ähnlich strenge<br />

Bestimmungen wie in Le Mans gelten. Als<br />

Krönung der sportlichen Tätigkeit des nächsten<br />

Jahres wird der Grosse Preis von Casablanca<br />

stattfinden, der jedes Jahr die besten<br />

internationalen Rennfahrer anzieht. Wie man<br />

sieht, ein Programm, das zur Nacheiferung<br />

dienen sollte !<br />

mb.<br />

Neue sportliche Wettbewerbe. Eine neue<br />

Idee wurde durch den allgemeinen Deutschen<br />

Automobilclub in die Praxis umgesetzt, die<br />

Sogenannten Photo-Such-Fahrten. Der Start<br />

erfolgt zu bestimmter Zeit, Treffpunkt ebenfalls<br />

vorbestimmt; die Fahrzeit ist limitiert.<br />

Während der Fahrt sind gewisse Orte auf<br />

Grund von Photobildern aufzusuchen. Da<br />

selbstverständlich bei solchen Fahrten stets<br />

neue Aufnahmen gemacht werden, ist dies<br />

eine hübsche Kombination für Photoliebhaber.<br />

Va.<br />

Hohensteln-Bergrennen. Am kommenden<br />

Sonntag wird bei Dresden das Hohenstein-<br />

Bergrennen für Automobile ausgetragen, das<br />

jedes Jahr grösseren Umfang annimmt. Die<br />

meisten deutschen Rennfahrer nehmen an<br />

dem Rennen teil; als bekanntester und gefährlichster<br />

Schweizer wird auch Hans Stuber<br />

auf Bugatti auf dem Hohenstein in den<br />

Kampf gehen. "" x<br />

'<br />

Internationaler<br />

Sportkalender <strong>1933</strong>.<br />

September.<br />

10. Grosse Preise von Italien und Monza.<br />

16, 500-Meilen-Rennen in Brooklands<br />

17. Grosser Preis von Venedig<br />

17. Masaryk-Rennen (Tschechoslowakei)<br />

24. Semmering-Bergrenneh<br />

24. Grosser Preis von Spanien<br />

24. Coppa Gran Sasso (Italien)<br />

24. Fcleac-Bergrennen (Rumänien)<br />

30. Rennen In England<br />

Oktober.<br />

. Zlrlerbergrennen (Oesterreich).<br />

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