E_1933_Zeitung_Nr.091
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- <strong>1933</strong> XUTOMOBTL-PEVUE 15<br />
Als Oelpumpe findet meist eine ZahnTadpumpe Anwendung,<br />
die mit einem Ueberdruekventil kombiniert<br />
ist. D Oelzufluss, F Oelabflussleitung, A Rückschlagventil<br />
mit Einstellschraube B und Rü-ckströmkanal<br />
C. E Ansehhissnippel des Manometers.<br />
abführen. Schliesslich darf es keine grössern<br />
Säuremengen aufweisen und auch<br />
nicht zur Säurebildung neigen, weil sonst<br />
die mit ihm in Berührung kommenden<br />
Teile korrodieren würden; und sein Asphaltgehalt<br />
darf höchstens Spuren betragen,<br />
weil sonst eine Verpichung der Kolbenringe<br />
und Ventilschäfte eintritt.<br />
Ueber die hauptsächlichsten Methoden<br />
der physikalischen und chemischen<br />
Prüfung eines Schmieröls<br />
•wird an anderer Stelle berichtet. Selbst<br />
die Kenntnis der physikalischen und chemischen<br />
Eigenschaften eines Oels und seines<br />
nur auf besonderen Prüfmaschinen<br />
bestimmbaren Schmierwertes gibt aber<br />
für seine Eignung im Automobilmotor<br />
noch keinen sicheren Anhalt. Man kann<br />
daran ermessen, wie völlig aussichtslos es<br />
ist, die Brauchbarkeit eines Oeles etwa<br />
am Geruch, am Aussehen, durch das Verreiben<br />
eines Oeltropfens zwischen den Fingern,<br />
oder mit anderen Hausmittelchen<br />
erkennen zu wollen. Trotz aller bisher auf<br />
dem Gebiet der Schmiertechnik geleisteten<br />
wissenschaftlichen Arbeiten stellt die<br />
praktische Bewährung immer noch den<br />
einzig sicheren Hinweis auf die Eignung<br />
eines Oels dar, was nochmals die Bedeutung<br />
des Grundsatzes, nur Markenöle bekannter<br />
Herkunft zu verwenden, unterstreicht.<br />
Welcher Typ eines Markenöls<br />
für einen bestimmten Motor in einer bestimmten<br />
Jahreszeit zu verwenden ist,<br />
kann man den von den Oelfabrikanten<br />
herausgegebenen Tabellen entnehmen, es<br />
sei denn, dass der Automobilkonstrukteur<br />
besondere Vorschriften aufstellt. Auch<br />
hier hüte man sich vor eigenen Versu-<br />
Dass selbst das beste Oel im besten Motor<br />
mit der Zeit unbrauchbar wird, ist<br />
nicht zu vermeiden, Rein chemisch ist die<br />
Alternng des Oels<br />
dadurch bedingt, dass sich die Wasserstoffatome<br />
mit Luftsauerstoff verbinden<br />
und dass deshalb ein Ueberschuss an Kohlenstoff<br />
im Oel zurückbleibt. Das Oel erchen.<br />
Abzuraten ist auch von dem Oelpantschen,<br />
da die Vermischung von Oelen<br />
verschiedener Herkunft häufig dem Gemisch<br />
ganz unberechenbare Eigenschaften<br />
verleiht. Direkt katastrophal kann sich<br />
für den Motor die Vermischung von<br />
Oelen mineralischer und vegetabilischer<br />
Herkunft auswirken, weil hierbei die Gefahr<br />
der Verharzung und Säurebildung<br />
sehr gross ist. Günstig wirkt sich dagegen,<br />
wie an anderer Stelle noch näher beschrieben,<br />
in den meisten Fällen der Zusatz<br />
von kolloidalem Graphit aus.<br />
Von nicht weniger lebenswichtiger Bedeutung<br />
als die Oelqualität ist für die<br />
Motorschmierung das Einhalten des vorgeschriebenen<br />
Oelniveaus. Bei ungenügendem<br />
Oelstand im Kurbelgehäuse besteht<br />
die Gefahr, dass die Förderung der<br />
Oelpumpe beim Bergauf- oder Bergabfahren,<br />
oder beim Durchfahren von Kurven<br />
vorübergehend aufhört oder überhaupt<br />
ganz aussetzt. Der Fahrer kann dann von<br />
Glück sprechen, wenn nichts weiter dran<br />
glauben muss als einige Kurbelwellenoder<br />
Pleuellager. Selbst wenn die Oelpumpe<br />
noch ununterbrochen Druck erzeugt,<br />
ist ein Betrieb mit niedrigem Oelniveau<br />
nicht vorteilhaft, da die nurmehr<br />
kleine in Umlauf befindliche Oelmenge<br />
zu heiss wird und von ihrer Schmierfähigkeit<br />
schon deshalb viel einbüsst, ganz<br />
abgesehen davon, dass sie eine vermehrte<br />
Neigung zur Oxydation erhält. Die Ueberschreitung<br />
des vorgeschriebenen Niveaus<br />
dagegen führt zu lästiger Rauchbildung,<br />
leicht verölenden Zündkerzen und anormalem<br />
Oelverbrauch. Die Kontrolle des<br />
richtigen Oelstandes stellt die wichtigste<br />
Massnahme vor dem Antritt jeder grösseren<br />
Fahrt dar. Man vergegenwärtige sich<br />
gen Automobilfabrikanten auch schon in<br />
ihre Wagen eingebaut.<br />
Eine weitere wichtige Kontrollmöglichkeit<br />
für die Schmierung stellt der Oeldruckmesser<br />
oder die<br />
Oeldruck- Anzeigevorrichtung<br />
dar. Diese Apparate sind meist am Verteilerkanal<br />
hinter der Pumpe angeschlossen<br />
und lassen erkennen, ob die Pumpe<br />
arbeitet. Oeldruckmesser erlauben deshalb<br />
noch Rückschlüsse auf die jeweilige Viskosität<br />
des Oel und damit auf die Motortemperatur.<br />
Je dickflüssiger das Oel ist,<br />
um so höher steigt bei gleicher Motortourenzahl<br />
der Oeldruck. Bei gleicher<br />
Tourenzahl zeigt aber das Instrument<br />
wieder einen niedrigen Druck an, wenn<br />
durch die Erwärmung die Viskosität des<br />
Oels abgenommen hat. Bleibt der Zeiger<br />
des Oeldruckmessers auf einem ungewöhnlich<br />
niedrigen Wert stehen oder zeigt<br />
er ein plötzliches Sinken des Druckes an,<br />
so ist den Ursachen sofort nachzuforschen.<br />
Möglicherweise handelt es sich dabei<br />
um eine Undichtigkeit im Oeldrucksystem<br />
oder eine andere eventuell folgenschwere<br />
Störung.<br />
Bei zu Brennstoff reichem Gasgemisch gelangt kondensierter<br />
Brennstoff an den Kolben vorbei in das<br />
Kurbelgehäuse, wo er das Oel in seiner Schmierfähigkeit<br />
schädigt.<br />
dabei, dass ein Mangel an Benzin<br />
schlimmstenfalls eine vorübergehende<br />
Panne verursachen könnte, anderseits<br />
aber ein sich unterwegs einstellender<br />
Mangel an Oel meist erst erkannt wird,<br />
wenn bereits schwere Schäden an der Maschine<br />
eingetreten sind.<br />
Zur<br />
Kontrolle des Oelstandes<br />
sind die meisten Motoren entweder mit<br />
einem Tauchstab oder einem Schwimmer<br />
ausgerüstet.<br />
Neuerdings kommen Instrumente auf<br />
den Markt, die eine Ablesung des Oelstandes<br />
direkt vom Führersitz aus gestatten.<br />
Derartige Instrumente werden von einihält<br />
dabei immer kohleartigeres Aussehen,<br />
wird dickflüssiger oder asphaltähnlicher.<br />
Immerhin geht diese Oxydation des<br />
Oels verhältnismässig langsam vor sich.<br />
Physikalisch tritt eine bedeutend raschere<br />
Verschlechterung seiner Schmiereigenschaft<br />
dadurch ein, dass selbst bei der besten<br />
Schmierwirkung das Abreiben von<br />
Metallpartikelchen nicht ganz zu vermeiden<br />
ist, und dass diese Metallpartikelchen<br />
zusammen mit Silikaten, wie sie durch<br />
den Strassenstaub in das Oel gelangen,<br />
mit dem Russ aus dem Verbrennungsraum<br />
und kondensiertem Brennstoff Verunreinigungen<br />
bilden, die, bildlich betrachtet,<br />
die « Schmierkörper » des Oels<br />
immer mehr verdrängen. Durch die bei<br />
modernen Wagen angewandten feinporigen<br />
Filter, die periodisch ausgewechselt<br />
werden müssen, lässt sich zwar die Oelverschmutzung<br />
verlangsamen, und durch<br />
gute Kurbelgehäuse-Ventilation ist es<br />
möglich, die Oelverdünnung durch Brennstoffkondensate<br />
etwas hintan zu halten.<br />
Trotzdem dürfte in den meisten Fällen<br />
nach 1500 bis 3000 Fahrkilometern der<br />
Schmierwert des Oels soweit abgenommen<br />
haben, dass im Interesse eines rationellen<br />
Betriebes eine Neufüllung des Kurbelgehäuses<br />
angezeigt erscheint. Beliesse man<br />
das Oel länger im Motor, so nähme die<br />
Motorabnützung fast sicher in einem<br />
Masse zu, das in keinem Verhältnis zu den<br />
eingesparten Oelkosten stehen würde.<br />
Eine Oelauffrischung ist nach einer gewissen<br />
Kilometerzahl auch nicht mehr<br />
einfach durch blosses Zugiessen von<br />
neuem Oel zu erreichen, da die Unreinigkeiten<br />
sich grösstenteils unten im Kurbelgehäuse<br />
ansammeln und von der Oelpumpe<br />
immer wieder in Zirkulation gesetzt<br />
werden.<br />
Vor der Neufüllung des Kurbelgehäuses<br />
ist dieses, wenn irgend möglich, auszupülen.<br />
Das darf nicht mit Hilfe von Petrol<br />
oder Benzin geschehen, da sonst das<br />
frische Oel später sofort wieder verdünnt<br />
und in seinem Schmierwert beeinträchtigt<br />
würde, sondern nur unter Zuhilfenahme<br />
von dünnflüssigem Maschinenöl oder besser<br />
noch von dem speziell zu diesem Zweck<br />
im Handel befindlichen Spülöl.<br />
Ein<br />
Oelwechsel<br />
Ist immer auch beim Uebergang von der<br />
warmen zur kalten Jahreszeit oder im umgekehrten<br />
Fall in Betracht zu ziehen. Die<br />
106 WELTREKORDE und<br />
190 INTERNAT. REKORDE<br />
hat die<br />
YACCO S. A. F.<br />
Gen e ral vert retun<br />
fü<br />
m<br />
r die Seh we iz:<br />
Thunstr. 55. Bern<br />
KLEINE ROSALIE"<br />
ein 8-PS-Citroen- Serien wagen, in Montlhery vom 15.März<br />
bis 27. Juli <strong>1933</strong> aufgestellt, indem sie während dieser<br />
134 Tage<br />
300,000 Kilometer<br />
mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von<br />
über 93 Kilometer<br />
zurücklegte.<br />
Zur Verwendung gelangte — vom Start unter Schneegestöber<br />
bis zum Ende bei einer Temperatur von 36°<br />
im Schatten und 58° auf der Rennbahn — das handelsübliche<br />
Y A C C O<br />
dessen Verbrauch gemäss Kontrolle des A. C. F. sich,<br />
auf je 100 km berechnet, wie folgt belief:<br />
Bei 50 000 km 80 g bei 200000 km 240 g<br />
„ 100 000 km 130g „ 250000 km 287 g<br />
„ 150 000 km 191 E ,, 30000 km 389 g<br />
Yacco-Oel hat damit seine hervorragenden Eigenschaften<br />
als Sommer- wie Winteröl glänzend<br />
unter Beweis gestellt.<br />
Achtung Oelfilter!<br />
Nach jeden 15,000 Kilometer Fahrt muss jeder Oelfilter durch<br />
einen neuen ersetzt werden, so lautet die Vorschrift der Fabrik.<br />
Es ist in Ihrem eigenen Interesse, dieser Vorschrift nachzuleben,<br />
den Oelfilter an Ihrem Wagen regelmässig zu kontrollieren und<br />
wenn nötig, durch einen neuen ersetzen zu lassen.<br />
Ersatz-Oelfilter PUROLATOR<br />
zu allen Wagen-Typen, bei Autohändlern, Accessoires-Geschäften<br />
und Garagen zu beziehen.<br />
V e r t r e t u n g f ü r d i e S c h w e i z :<br />
H. Dietiker, Zürich