E_1933_Zeitung_Nr.103
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Luf*f«ik»t<br />
Zur XXXIII. Tagung der F.A.I.<br />
in Kairo.<br />
Von Oberst E. Messner, Präsident des Aeroclubs<br />
der Schweiz, Vizepräsident der F. A. I.<br />
Die XXXIII. ordentliche Versammlung der<br />
Föderation Aeronautique Internationale findet<br />
vom 17.—31. Dezember in Kairo statt.<br />
Selten ist ein Luftfahrt-Kongress derartig<br />
internationalem Interesse begegnet, wie die<br />
diesjährige Versammlung der F. A. I. Der<br />
Grund liegt weniger in neuen wichtigen Beschlüssen,<br />
die man von dieser Zusammenkunft<br />
erwartet, als in der glücklichen Initiative<br />
des gastgebenden Aeroclubs von Aegypten,<br />
der durch die Ausschreibung des «Sternflugs<br />
der Oase» den Zustrom von mehr als<br />
50 internationalen Sportpersönlichkeiten mit<br />
ihren eigenen Flugzeugen nach Kairo bewirkt<br />
hat.<br />
Von dem sportlichen Wert derartiger Versammlungen<br />
abgesehen, liegt in diesen Zusammenkünften<br />
massgebender, unternehmender<br />
Persönlichkeiten aus allen Ländern ein<br />
völkerverbindendes Motiv, das im Rahmen<br />
seiner Möglichkeiten praktischere Wirkungen<br />
erzielt hat, als manche Abrüstungskonferenz<br />
der berufsmässigen Diplomatie. Schon aus<br />
diesem Grunde sind die Arbeiten der F. A. I.<br />
nutzbringend und die alljährlich sich mehrenden<br />
Veranstaltungen unter den Auspizien<br />
dieses Verbandes begrüssenswert.<br />
Das Jahr 1934 bringt einige luftsportliche<br />
Ereignisse ersten Ranges: Den Europaflug,<br />
veranstaltet vom Aeroclub von Polen, das<br />
Rennen um den Deutsch-de-la-Meurthe-Pokal<br />
und den Grossen Preis des Aeroclubs<br />
von Frankreich, zwei Ausschreibungen des<br />
französischen Aeroclubs, und schliesslich die<br />
Internationale Ausstellung für Flugsport und<br />
Luftreise in Genf, veranstaltet vom Aeroclub<br />
der Schweiz.<br />
In meiner Eigenschaft als Präsident dieses<br />
Clubs und als langjähriger Mitarbeiter der<br />
Föderation Aeronautique Internationale sei<br />
es mir erlaubt, diesem letzten Ereignisse einige<br />
Worte zu widmen.<br />
Mein kleines, im Herzen Europas gelegenes<br />
Land bringt allem, was Luftfahrt heisst,<br />
das grösste Interesse entgegen. Unsere Tätigkeit<br />
auf dem Gebiet der Luftfahrt liegt<br />
weniger auf militärischem oder industriellem<br />
Gebiet, wir üben die Luftfahrt vom<br />
sportlichen und touristischen Standpunkte<br />
aus. Unser Ehrgeiz konnte unter diesen Umständen<br />
nicht darin liegen, Rekordflieger<br />
hervorzubringen, die Träger unserer Fliegerei<br />
sind Leute vom Schlage Mittelholzers,<br />
die im Flugzeug das völkerverbindende<br />
Transportmittel erblicken.<br />
Von diesem Gedanken ausgehend veranstalten<br />
wir eine Luftfahrtausstellung in<br />
Genf. Wir wollen die friedlichen Erzeugnisse<br />
der Luftfahrtindustrie vereinen und<br />
vorführen, wir wollen eine gesellige Zusammenkunft<br />
der Sportleute aller Länder schaffen,<br />
und wir wollen unser Bestes dazu beitragen,<br />
in friedlicher Zusammenarbeit die<br />
Fliegerei zu fördern.<br />
Jeder Sportflieger, der mit seiner Maschine<br />
während der Dauer dieser Ausstellung<br />
nach Qenf kommt, ist gemeinsam mit<br />
einem Passagier für zwei Tage unser willkommener<br />
Gast. Wir werden es ihm an<br />
nichts fehlen lassen.<br />
Das Interesse, das die Luftfahrtindustrie<br />
aller Länder unserer Veranstaltung bezeigt,<br />
erfreut uns, und wir haben die feste Hoffnung,<br />
im Ausstellungspalast von Genf die<br />
letzten Schöpfungen und Neuerungen des<br />
Flugwesens zu vereinigen und unseren Besuchern<br />
die Anregungen und Möglichkeiten zu<br />
bieten, die sie beim Ausfluge in die Schweiz<br />
erwarten und vorzufinden wünschen.<br />
Lassen Sie mich schliessen mit der Versicherung,<br />
dass die Jahrhunderte alte Tradition<br />
meines Landes, Neutralität und Gastfreundschaft<br />
die Leitmotive sind, mit denen<br />
wir an unsere Aufgabe gehen, und beweisen<br />
Sie mir durch Ihre aktive Mitarbeit und<br />
Hilfe, durch Ihr Erscheinen, dass die sportlichen<br />
Bande, die uns in der Föderation<br />
Aeronautique Internationale verknüpfen, kein<br />
leerer Begriff, sondern ein völkerverbindendes<br />
starkes Glied sind.<br />
Die Weiterentwicklung des Segelfluges.<br />
Der Segelflug befindet sich jetzt an einem<br />
zweiten Wendepunkt. Der erste fiel in das<br />
Jahr 1925, als man alle Möglichkeiten des<br />
Hang-Segelflugs erschöpit hatte. Damals bestand<br />
die Gefahr, dass der Segelflug versackte.<br />
Aber durch die Entdeckung des<br />
thermischen Segelflugs erhielt die Bewegung<br />
einen neuen Auftrieb, der sich bis zum vergangenen<br />
Jahre in immer neuen Rekorden<br />
offenbarte. Die Gewitter- und Wolkenflüge<br />
waren hauptsächlich die Faktoren dieser<br />
neuen Zeit.<br />
Jetzt ist die Zeit der Entdeckung vorüber.<br />
'AUTOMOBIL-REVUE <strong>1933</strong> - N°<br />
Das Flugzeug des italienischen Konstrukteurs Ugo Antoni, dessen Flügelprofil im Flug zur Erhöhung<br />
und Verminderung von Geschwindigkeit und Auftrieb verändert werden kann. Leider wurde kürzlich<br />
die Maschine durch einen Unfall bei einem Versuchsflug zerstört, bevor richtige Erfahrungen<br />
über den Wert des Systems gewonnen werden konnten.<br />
Der Motorflug nimmt immer weiter einen<br />
erfreulichen Aufschwung, was allerdings in<br />
gewisser Beziehung für den motorlosen Flug<br />
insofern eine Gefahr bedeutet, als die besten<br />
Segelflieger zu ihm hinüberwechseln. Man<br />
muss sich nun fragen, wie es weitergehen<br />
soll. In der Wissenschaft folgt jetzt die Zeit<br />
der Erschliessung. An Stelle des Zufalls muss<br />
die Gesetzmässigkeit treten, an Stelle des<br />
zufälligen Findens der Thermik das planmässige<br />
Suchen. Es ist bemerkenswert, dass<br />
in diesem Jahre nur ein Rekord geflogen<br />
wurde. Weder der Höhenrekord von Kronfeld<br />
noch die Streckenhöchstleistung von<br />
Groenhoff wurden überboten. Allein der<br />
Dauer-Segel-Rekord wurde von Schmidt auf<br />
36 Stunden heraufgeschraubt.<br />
Und doch war das Jahr <strong>1933</strong> ein Jahr des<br />
Rekordes. An Stelle des Zahlenrekords ist<br />
der Rekord in der Zahl der Leistungen gestiegen.<br />
Sechszehn Streckenflüge von über<br />
100 Kilometer verzeichnet die Erfolgliste.<br />
Vier dieser Flüge gingen sogar über 200<br />
Kilometer. Man muss sich fragen, was mehr<br />
wert ist: ein Flug von 300 Kilometer oder<br />
16 Flüge über je 100 km, von denen jeder<br />
einzelne ein Meisterkönnen offenbart.<br />
Nach wie vor hat der motorlose Flug einen<br />
ungeheuren Wert für den Motorflug. Die<br />
Ausbildung der Segelflieger ist so universell,<br />
dass der Pilot eines motorlosen Flugzeuges,<br />
der mit Wind und Wetter unerhört vertraut<br />
gemacht worden ist, der durch seine Wolkenflüge<br />
auch im Blindflug grosse Erfahrung<br />
hat, in den meisten Fällen auch immer ein<br />
ausgezeichneter Motorflieger sein wird. Weiter<br />
ist der Segelflugsport der einzige Sport,<br />
in dem selbst von allen Beteiligten gebaut<br />
wird. Durch die ganze Arbeitsweise im Segelflug<br />
ist der Flugzeugbau sehr befruchtet<br />
worden und das wird auch in Zukunft der<br />
Fall sein. Allein schon aus diesem Grund<br />
muss der motorlose Flugsport weiter gestützt<br />
werden. +<br />
Ein Monat Winter-Luftverkehr. Auf den beiden<br />
Linien von Zürich nach Stuttgart-Berlin und nach<br />
München-Wien sind im Monat November 94 Kurse<br />
durchgeführt und 204 zahlende Passagiere, 271 kg<br />
Post, 1055 kg Fracht und 2740 kg Gepäck befördert<br />
worden. Dank der technischen Verbesserungen,<br />
insbesondere durch den Ausbau des Funk-Peilverfahrens<br />
war es möglich, trotz der fast dauernd in<br />
diesem Monat herrschenden Nebelsituation den Verkehr<br />
mit zwei bis drei "Ausfällen regelmässig ur<br />
pünktlich durchzuführen.<br />
Die Frequenz ist mit Rücksicht auf die Tatsache,<br />
dass der Winterverkehr erstmalig durchgeführt<br />
wird, auf der Strecke nach Stuttgart-Berlin befriedigend,<br />
hingegen weniger befriedigend in der Richtung<br />
nach München-Wien. Aus diesem Grunde hat<br />
sich die Deutsche Luft-Hansa entschlossen, den einfachen<br />
Flugpreis Zürich-München von Fr. 60.— auf<br />
Fr. 50.— und das Retourbillet von Fr. 112.— auf<br />
Fr. 85.— herabzusetzen. Diese reduzierten Flugpreise<br />
sind vorläufig bis zum 30. April 1934 gültig.<br />
"lu.<br />
Der<br />
SUCO-SKIHALTER<br />
entspricht den Vorschriften des<br />
neuen Automobilgesetzes.<br />
Der Skihalter ermöglicht das bequeme Mitnehmen<br />
von mehreren Paar Ski auf dem Trittbrett<br />
eines Autos. Kein Verbohren notwendig.<br />
Die Ski können beliebig nach vorn oder<br />
hinten auf der rechten oder linken Wagenseite<br />
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(Bezugsquellennachweis auf Anfrage)<br />
1000 Franken<br />
Reparaturkosten<br />
oder mehr, können durch verständnislosen<br />
Betrieb eines Automobils In<br />
wenigen Minuten heraufbeschworen<br />
werden, ohne dass es dazu eines Zu.<br />
sammensto8ses oder anderer äusserer<br />
Einwirkungen bedarf. Im Ueberdruckventil<br />
des Motorschmiersystems setzt<br />
sich ein Sandkörnchen fest, der Oeldruck<br />
bleibt aus, die Schmierung versagt,<br />
die Kurbelwellen- und Pleuellager<br />
schmelzen aus, eine brechende<br />
Pleuelstange zertrümmert Kurbelgehäuse,<br />
Zylinderblock und Kolben,<br />
die Kurbelwelle fliegt in Stücke... und<br />
vielleicht kann man erst noch von<br />
einem glimpflichen Ausgangsprechen.<br />
2 Franken kostet dagegen...<br />
Razaud's «Taschenbuch für Automobilfahrer»,<br />
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genügend Autokenntnisse aneignen<br />
kann, um Vorfälle, wie den oben beschriebenen,<br />
fast sicher auszuschliessen.<br />
Ein wertvolles Instrument, wie<br />
das Automobil, verlangt eine sachgemässe<br />
Handhabung und vor allem<br />
Sachkenntnis. Ohne Sachkenntnis bedient,<br />
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