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E_1934_Zeitung_Nr.003

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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> - N° 3<br />

Zükunftsauto, von dem man auf den in worden wäre. Auf der andern Seite kann<br />

Entstehung begriffenen Schnellverkehrsstrassen<br />

Reisedurchschnitte von 150 undreichen Maybach-«Ueber-Schnellgänge» wohl<br />

aber nicht .bestritten werden, dass die zahl-<br />

mehr Stundenkilometern erwartet, unter anderem<br />

notwendigerweise ein Getriebe mit wirtschaftlichkeit und Schonung des Motors<br />

eine beträchtliche Steigerung der Verbrauchs-<br />

mehr als den bisherigen drei oder vier Gängen<br />

aufweisen. Im Interesse der Betriebs-<br />

mit sich brächten. m.<br />

wirtschaftlichkeit, führt K. Maybach in der<br />

«Autobahn» aus, muss der jeweils auf längeren<br />

Fahrstrecken benützte Gang unbedingt<br />

so übersetzt sein, dass mit voller Drosselklappenöffnung<br />

gefahren werden kann, denn<br />

bekanntlich ist bei voller Belastung des Motors<br />

der Brennstoffverbrauch pro PS-Stunde<br />

bedeutend niedriger als bei nur teilweiser<br />

Belastung. Ein teilweiser Abschluss der<br />

Saugleitung durch die Drosselklappe hat imitier<br />

zur Folge, dass der Motor unnötig Saugarbeit<br />

leisten muss, die für die Vorwärtsbewegung:<br />

des Fahrzeuges verlorengeht. Zudem<br />

arbeitet dabei der Motor mit einem geringeren<br />

als dem Kompressionsverhältnis,<br />

das er mit Rücksicht auf die Kompressionsfestigkeit<br />

des angewandten Brennstoffes vertragen<br />

würde, was seinen<br />

nochmals herabsetzt.<br />

Wirkungsgrad<br />

Konsequente Berücksichtigung dieses Prinzips<br />

führt dazu, dass man, um langsamer zu<br />

fahren, die Gesamtübersetzung durch das<br />

Getriebe nicht vergrössern, sondern verkleinern<br />

müsste. Ein Beispiel: Es sei möglich,<br />

mit einem HO-PS-Wagen bei Vollgas eine<br />

Geschwindigkeit von 160 km/St, zu fahren.<br />

Um die Geschwindigkeit nur auf 120 km/St,<br />

zu halten, müsste normalerweise etwas gedrosselt<br />

werden, was aber im Interesse der<br />

Wirtschaftlichkeit unerwünscht ist. Der von<br />

Maybach vorgeschlagene Weg besteht dagegen<br />

darin, durch die Wahl eines entsprechenden<br />

neuen Ganges die Gesamtübersetzung:<br />

soviel zu verringern und damit die<br />

Motortourenzahl soweit herabzusetzen, dass<br />

der Motor nun auch bei 120 km/St, und voll<br />

geöffneter Drosselklappe keinen Leistungsüberschuss<br />

mehr besitzt. Für eine Fahrgeschwindigkeit<br />

von beispielsweise 80 km/St.,<br />

die nur noch etwa 20 PS erfordert, müsste<br />

der Antrieb noch «direkter» gestaltet werden<br />

usw.<br />

Die Verwirklichung des Maybachschen<br />

Vorschlages bedingt allerdings ein sehr<br />

leicht schaltbares Getriebe. Denn aus dem<br />

reduzierten Tempo heraus Hesse sich der<br />

Wagen ja erst wieder beschleunigen, nachdem<br />

ein neuer höher übersetzter Gang zur<br />

Wirkung gebracht und damit dem Motor<br />

wieder ein Leistunsrsüberschuss verschafft<br />

Stromlinienkarosserle und<br />

Limousinenkrankheit.<br />

Ein Aufsatz in Nr. 104 der «Automobil-<br />

Revue» besprach ausführlich gewisse Erschöpfungserscheinungen<br />

bei langen Autofahrten.<br />

Die vielen Analysen der Auspuffgase<br />

von Automobilmotoren zeigen, dass sie neben<br />

wenig oder nicht gefährlichen Anteilen von<br />

Schwefelgasen, nitrosen Gasen, Wasserdampf<br />

und Kohlendioxyd erhebliche Mengen<br />

Kohlenoxyd enthalten. Dieses Gas ist aus<br />

zwei Gründen sehr gefährlich: Einmal, weil<br />

es schon in sehr geringen Mengen stark giftig<br />

wirkt. Schon Luft mit 0,05% Kohlenoxyd<br />

kann, stundenlang eingeatmet, tödliche<br />

Wirkung haben. Beim Einatmen von<br />

Luft mit 0,3% Kohlenoxyd tritt bereits nach<br />

15 Minuten der Tod ein.<br />

Der zweite Grund für die Gefährlichkeit<br />

des Kohlenoxydgases liegt darin, dass seine<br />

Wirkung sich addiert. Atmet man Kohlenoxyd<br />

ein, so beladen sich die roten Blutkörperchen,<br />

das Hämoglobin, mit den Kohlenoxydmokkülen.<br />

Dadurch werden die roten<br />

Blutkörperchen gewissermassen unfähig,<br />

ihre eigentliche Aufgabe, die Sauerstoff-<br />

Moleküle zu binden, zu erfüllen. Zwar ist<br />

unser Körper imstande, nach und nach das<br />

im Blute gelöste Kohlenoxyd auszuscheiden,<br />

doch scheint, wie bei anderen Nervengiften,<br />

auch in diesem Falle eine bleibende Schädigung<br />

der Nervenzellen durch das gebildete<br />

Kohlenoxyd - Hämoglobin einzutreten. Der<br />

eingangs erwähnte Artikel stellt fest, dass<br />

in einer Limousine auf der Fahrt 150 bis<br />

240 ccm Kohlenoxyd im Kubikmeter Luft<br />

gemessen wurden. Das ist bereits die Hälfte<br />

jener Dosis, die bei stundenlangem Einatmen<br />

tödlich Wirkt. Zweifellos ist das Einatmen<br />

einer nur halb so stark vergifteten Luft<br />

viel weniger schlimm, als man rein rechnunersmässig<br />

aus der Gehaltsverringerung<br />

schliessen könnte. Vergleichsweise sei erwähnt,<br />

dass schon 15 ccm 99,9prozentigen<br />

Alkohols eine tödliche Dosis darstellen, während<br />

man von 9°,0prözentigem Alkohol eine<br />

ziemliche Menge vertragen kann. Da sich<br />

aber beim Kohlenoxyd, wie gesagt, die Wirkung<br />

vieler aufeinanderfolgender leichter<br />

Vergiftungen im Laufe der Tage und Wochen<br />

addieren, ist auch die angegebene Konzentration<br />

*> zweifellos als gesundheitsschädlich<br />

zu betrachten. Jeder Automobilist weiss,<br />

dass es sträflicher Leichtsinn ist, seinen Wagen<br />

in der Garage bei geschlossener Türe<br />

anzulassen. Dass es aber gesundheitlich<br />

auch schon eine Gefahr bedeutet, wenn man<br />

tagtäglich mehrere Stunden im geschlossenen<br />

Wagen Luft mit 0,02% Kohlenoxyd einatmet,<br />

ist noch längst nicht genügend bekannt.<br />

Kohlenoxyd ist ein Gas von ungefähr dem<br />

spezifischen Gewicht der Luft. In geringen<br />

Mengen eingeatmet, erzeugt es zunächst<br />

Kopfschmerz, dann Benommenheit, schliesslich<br />

Bewusstlosigkeit. In gefährlichen Vergiftungsfällen<br />

tritt schnarchendes Atmen<br />

verbunden mit scharlachener Rötung des<br />

Gesichts ein. Fleckige Rötung des Körpers<br />

und Temperaturabfall sind weitere Vorzeichen<br />

des tödlichen Ausgangs. Wird der Vergiftete<br />

gerettet, so bleiben fast stets Störungen<br />

des Nervensystems und des Stoffwechsels<br />

zurück. Es mag sein, dass wiederholtes<br />

Einatmen von Kohlenoxyd die Toleranz<br />

unseres Körpers gegenüber dem Gift<br />

etwas erhöht, denn der Mensch gewöhnt sich<br />

ja an viele Gifte, z. B. an Nikotin, Alkohol<br />

usw. Da aber jede Kohlenoxydvergiftung<br />

bleibende Schädigungen des Nervensystems<br />

zur Folge hat, lässt ihr Endergebnis sich<br />

der Wirkung des Kokain- und Morphium-<br />

Missbrauches an die Seite stellen.<br />

Diese Erkenntnis macht es unbedingt nötig,<br />

mit der schleichenden Kohlenoxydvergiftung<br />

im Auto aufzuräumen. Bei der heute<br />

allgemein üblichen Karosserie-Bauart ist es<br />

indessen schwierig, die Auspuff- und Motorgase<br />

völlig vom Wasreninnern fernzuhalten,<br />

weil darin während der Fahrt grund-<br />

Auspuffleitung über die ganze Länge absolut<br />

dicht zu halten. Es ist nun wiederum die<br />

Stromlinienkarosserie, die neben ihren anderen<br />

günstigen Auswirkungen hier die sicherste<br />

Abhilfe zu bringen verspricht. Anstatt<br />

Unterdruck herrscht im Innern der<br />

richtig geformten Stromlinienkarosserie beständig<br />

Ueberdruck, der verhindert,- dass<br />

Abb.l. Beim geschlossenen Wagen üblicher Bauart<br />

erzeugt •der Fahrwind überall an Seiten, Docke<br />

und Rückwind starken Unterdruck, wodurch dio<br />

Luft aus dem Wageninnern abgesaugt wird. Um<br />

den Unterdrück auszugleichen, dringt von überall<br />

hur mit Fahrstaub, Motor, und Auspuffgasen verunreinigte<br />

Luft in den Unterdruckraum. (Hier mit<br />

«—» bezeichnet.)<br />

giftige Gase von der Wagen-Unterseite oder<br />

-Rückseite angesaugt werden können.<br />

Die Unterdruck-Ausbildung im geschlossenen<br />

Wagen der üblichen Bauart geht aus<br />

Abbildung 1 hervor. Zonen des höchsten Unterdruckes<br />

sind hauptsächlich die Rückwand,<br />

die Seitenwände und die Decke.<br />

Um den Einfluss dieses Unterdrucks gegenüber<br />

der Umgebung auszugleichen, wird<br />

von überall, vor allem aber von der Wagen-<br />

Unterseite und vom Motor her, Ersatz herangeholt;<br />

die Folge ist, dass die mit Fahrstaub,<br />

den Motor- und Auspuffgasen verunreinigte<br />

Luft in den Wagen gelangt. Das<br />

Oeffnen eines Seitenfensters an einer Kastenkarosserie<br />

bringt auch keine Frischluft,<br />

sätzlich Unterdruck herrscht. Selbst die<br />

Verlängerung des Auspuffrohres über die sondern noch mehr Staub und Motorgase in<br />

Karosserie-Hinterkante hinaus, wie sie dasden Wagen. Das steht im Einklang mit der<br />

neue Verkehrsgesetz vorschreibt, bietet dafür<br />

nicht vollkommene Gewähr, weil ein derfensters während der Fahrt der Kohlen-<br />

Beobachtung, dass beim Oeffnen eines Vor-<br />

Teil der Auspuffgase durch die sich hinter oxydgehalt im Wageninnern stieg, während<br />

dem fahrenden Wagen bildenden Wirbel wie er bei geschlossenen Fenstern geringer war.<br />

eine Schleppe nachgezogen wird, ganz abgesehen<br />

davon, dass es schwer ist, diegemein üblichen Karosserie untrennbar<br />

Diese Erscheinungen sind mit der heute all-<br />

verbunden<br />

und ohne besondere Hilfsmittel, Ventilationsklappen<br />

usw., nicht zu beseitigen.<br />

Im offenen Auto ist die geschilderte Saugwirkung<br />

nicht so kontrollierbar, weil die<br />

Luftwirbelung des oberen Teiles für ungeregelten,<br />

aber raschen Austausch der Luft<br />

sorgt. Nur am Boden unter den Sitzen verharrt<br />

eine Schicht mit Kohlenoxyd ge-<br />

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