E_1934_Zeitung_Nr.004
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ander nichts vormacht. Es ist nicht mehr<br />
lustig in der Liebe. Das Zwei zueinander sagen:<br />
du und ich — und alles andre, alle anderen<br />
können uns den Buckel herunterrutschen!<br />
kommt nicht mehr vor.<br />
Ueber die Kehrseiten der Liebe wird genug<br />
gesprochen. Wenn überhaupt von der<br />
Liebe gesprochen wird, wird von ihren Kehrseiten<br />
gesprochen. Darum wollte ich nur von<br />
der guten Liebe, von der Liebe der Besten,<br />
sprechen, von der Liebe, die Kunst ist.<br />
Modische Skizzen<br />
Strumpfneuheiten.<br />
Im ersten Moment mag es scheinen, als<br />
gäbe es da überhaupt nichts Neues, denn die<br />
Mehrzahl der Strümpfe ist immer noch in<br />
alJen Schattierungen von Braun und Grau zu<br />
sehen. Aber die Zahl der Schattierungen<br />
wächst ins unendliche und nur ein ganz raffiniertes<br />
Auge vermag sie voneinander zu<br />
unterscheiden. Und nur die ganz raffinierten<br />
Modedamen verstehen es, ganz genau jenen<br />
Farbton zu wählen, der genau zu ihrer übrigen<br />
Garderobe passt.<br />
Die verschiedenen Nuancen der grauen<br />
Farbe sind au&serordentlich zahlreich. Manche<br />
haben jenen Stich ins Violette, über den<br />
wir uns einst so zu kränken pflegten, wenn<br />
wir ihn an frischgewaschenen grauen<br />
Strümpfen bemerkten, in andern überwiegt<br />
die gelbe Farbe, was übrigens afls besonders<br />
distinguiert gilt.<br />
Das Vorgesagte bezieht sich auf die<br />
Strümpfe für die Gasse, also für die am Tag<br />
zu tragenden. Wirkliche Neuheiten gibt es<br />
aber auf dem Gebiet der Abendstrümpfe.<br />
Da sieht man alle Farben eines Beetes von<br />
Stiefmütterchen : Violet und Lila in allen<br />
Tönen, Fliederfarben, rötlich, bläulich.<br />
Wichtiger aber als alle diese Farben sind<br />
die Strümpfe, die aussehen, als wären sie<br />
verkehrtgewebt. Man braucht nur den Versuch<br />
zu machen und den normalen Strumpf<br />
mit der verkehrten Seite nach aussen anzuziehen<br />
— und siehe da, das Bein macht einen<br />
schlankeren Eindruck. Der Strumpf ist matt,<br />
glanzlos, die Struktur scheint zarter. Wenn<br />
keine Nähte da wären, könnte man einfach<br />
den Strumpf umdrehen und verkehrt tragen.<br />
Ein amerikanischer Strumpffabrikant hat<br />
nun mit diesem für die Frauen so wichtigen<br />
Moment spekuliert und Strümpfe auf den<br />
Markt gebracht, die sich grosser Beliebtheit<br />
erfreuen. Uns bleibt nur zu hoffen, dass auch<br />
Europa bald nachfolgen wird.<br />
Vorschrift ist, dass die Strümpfe so hauchfein<br />
und zart als nur möglich sind, dieses<br />
Opfer verlangt Frau Mode, die in mancher<br />
Hinsicht schon für unsere Körperwärme gesorgt<br />
hat.<br />
Eine Ausnahme bilden aber natürlich die<br />
zum Sportanzug getragenen Strümufe, denn<br />
zum Schuh mit niedrigem oder halbhohem<br />
Absatz gehören selbstverständlich Strümofe<br />
aus zarter Wolle, einfarbig, in allen dunkleren<br />
Schattierungen von Braun und Grau.<br />
Bunte Chronik<br />
Ein Chauffeur rettet zwei Kühe aus dem<br />
Meeresgrunde.<br />
Die Stockholmer Tagespresse berichtete<br />
neulich von einer kühnen Rettungstat eines<br />
Automobilisten. Der Chauffeur namens Volmar<br />
Halling fuhr einen Lastwagen mit<br />
Hornvieh und Schweinen. Der Weg führte<br />
ihn über einen Sund, wobei der Fährmann<br />
ihm versicherte, das Eis sei stark genug, um<br />
ihn zu tragen. Aber mitten im Sunde brach<br />
das Eis und der Wagen mitsamt seinen Insassen<br />
ging zu Grunde auf eine Tiefe von<br />
mehr als 3 Meter. Halling hatte grosse Not,<br />
sich aus der Führerkabine zu befreien und<br />
konnte die Türe erst öffnen, als die ganze<br />
Kabine voll Wasser war. Als er endlich an<br />
die Oberfläche gelangte und aufs Eis emporgeklommen<br />
war, sah er, dass die meisten<br />
Tiere sich schwimmend gerettet hatten, nur<br />
zwei Kühe fehlten, die an den Wagen angebunden<br />
waren. Trotz seiner soeben erlebten<br />
schlimmen Erfahrung tauchte Halling nochmals<br />
ins Wasser zu den Kühen, schnitt ihre<br />
Seile durch und zog ganz allein beide Tiere<br />
aus dem Wasser. Alle Tiere wurden ans<br />
Land gebracht und erlitten weiter keinen<br />
Schaden. Der mutige Fahrer lief nach Hause,<br />
um die Kleider zu wechseln. Darauf ging er<br />
an die Arbeit, als ob nichts geschehen wäre.<br />
-tia.<br />
Der Zürcher Panther in — Deutschland.<br />
Der schwarze Panther, der durch seine<br />
Escapade in die ostschweizerischen Dschungeln<br />
Zürich die willkommenste Gratisreklame<br />
gemacht hat, die es eigentlich rechtfertigen<br />
Hesse, dass in Zukunft neben dem Löwen<br />
auch der Panther als Wappentier aufgenommen<br />
wird, verwirrt nun auch die deutschen<br />
Gemüter. Das Berliner Tageblatt lässt sich<br />
in einem grössern Artikel seines Korrespondenten<br />
von dem entschwundenen Tier berichten,<br />
und weiss dabei Dinge zu melden,<br />
die für uns Schweizer einigermassen überraschend<br />
sein müssen. Das Berliner Blatt betrauert<br />
die Metzgerhunde, die wegen einer<br />
Verwechshins: mit dem Panther niedergeschossen<br />
wurden (?), ebenso den am Strassenrand<br />
kauernden Mann, der einen Schrotschuss<br />
in eine unaussprechliche Gegend erhielt.<br />
Aus allen Landesteilen kämen Meldungen<br />
von dem Panther, so hätte man ihn am<br />
St. Moritzersee, im Luzerner Gletschergarten<br />
und auf dem Jungfraujoch gesehen... Man<br />
sieht, das liebe Tierchen hat Sinti für unsere<br />
Naturschönheiten, ebenso wie der bewusste<br />
Korrespondent für Großzügigkeit in der Berichterstattung,<br />
bo.<br />
1933, ein Rekordjahr für den englischen<br />
Büchermarkt<br />
Der von der englischen Vereinigung der<br />
Verleger und Buchhändler gemeinsam herausgegebene<br />
Jahresbericht enthält die Feststellung,<br />
dass die verlegerische Tätigkeit im<br />
letzten Jahr außerordentlich reichhaltig und<br />
umfangreich gewesen ist. Darin wird ein<br />
weiteres Zeichen für die sich allmählich<br />
durchsetzende Gesundung des englischen<br />
Wirtschaftslebens erblickt. Die Gesamtzahl<br />
der 1933 erschienenen Veröffentlichungen ist<br />
15,022, gegenüber 14,834 im Jahre vorher.<br />
«Es lesen mehr Menschen als je zuvor >,<br />
stellt der Bericht mit einiger Befriedigung<br />
fest. Wichtig sind die Verschiebungen innerhalb<br />
der Statistik. Die Bücher mit gesellschaftswissenschaftlichem<br />
und religiösem Inhalt<br />
(eine Folge der Krise !) .ebenso wie Veröffentlichungen<br />
biographischer Natur und<br />
über Rechtsfragen werden stärker als bisher<br />
verlangt, während das Interesse für philosophische<br />
Fragen anscheinend! zurückgegangen<br />
ist. Auch die Nachfrage nach Schriften über<br />
Erziehungsprobleme hat nachgelassen, wird<br />
aber, wie in dem Bericht ausgeführt wird,<br />
durch das steigende Interesse für Veröffentlichungen<br />
über militärische Themen und<br />
über Fragen der Schiffahrt wettgemacht.<br />
Guten Appetit!<br />
Rigoulot ist der Name eines bekannten<br />
französischen Vielfrasses, welcher neben<br />
seinen Essrekorden noch ein Meister im Entwerfen<br />
von Speisekarten für Esskünstler ist.<br />
Seine jüngste < Grosstat» erzählt er soeben<br />
in einer Pariser <strong>Zeitung</strong> : « Es war in Havre,<br />
wo mir kürzlich ein holländischer Riese, drei<br />
Zentner schwer, vorgestellt wurde. Ohne<br />
weiteres erklärte er mir, dass er sicher sei,<br />
mich an einer wohlbestellten Tafel zu schlagen,<br />
und bot mir eine Wette an. Ich nahm<br />
an mit der Bedingung, dass der Geschlagene<br />
die Rechnung bezahlt. Die Tischkarte sah (<br />
aber so aus : 3 Dutzend Weinbergschnecken."<br />
Auto und Wintersport<br />
Das Auto — einst zum<br />
langen Winterschi«! verurteilt,<br />
ist heute ebenfalls<br />
in den Dienst des Wintersportes<br />
gestellt. Auf<br />
bequeme und schnelle<br />
Art kann mit ihm das<br />
Ziel sportlicher Sehnsucht<br />
erreicht werden. .<br />
2 Kilo Pferdefleisch, 1 Masthuhn, ein Camembert<br />
und 20 Bananen. Der Holländer<br />
wurde geschlagen. Er wollte seine Revanche<br />
haben, aber unter Zugrundelegung eines<br />
holländischen Menüs. So setzten wir uns<br />
denn am folgenden Tag wieder zu Tisch vor<br />
1 Kilo Speck, der in einer Omelette aus 24<br />
Eiern eingebacken war. Es folgten dann<br />
1 Masthuhn, 1 Kilogramm Roastbeef und ein<br />
Käse. Beim Roastbeef tnusste aber mein<br />
Gegner bereits die Waffen strecken, und! er<br />
war nicht wenig erstaunt, als ich an demselben<br />
Abend noch 12 Sardinen verspeiste. ><br />
besteht in dem von der Spitzenorganisation der Hörer<br />
herausgegebenen Schweizerischen Radiokalender<br />
Worüber Sie sich auch orientieren wollen, in der<br />
soeben erschienenen Ausgabe <strong>1934</strong> dieses Beraters<br />
finden Sie stets Auskunft über<br />
Für den täglichen Gebrauch:<br />
Kalendarium für Radiohörer.<br />
Liste der Sender:<br />
a) in alphabetischer Länderfolge,<br />
b) in der Wellenlänge-Folge.<br />
Verteilungsplan der Rufzeichen.<br />
Zeitvergleichstabelle.<br />
Wo fehlt's?<br />
Schlüssel zum Aufsuchen der Apparatestörungen.<br />
Fehler und Störungen und deren Behebung.<br />
Wie können Radiostörungen vom Empfangsapparat<br />
ferngehalten werden?<br />
Wohin wende ich mich?<br />
Wie gehen Radio-uebertragungen vor sich?<br />
Welche Emissionen und Emissionsstunden<br />
werden bevorzugt?<br />
Der Einfluss der Jahres- und Tageszeit auf<br />
den Radio-Empfang.<br />
Die Wellenlängen- u. Senderenergie-Aenderungen<br />
1933/34.<br />
Radiotechnische Zeltfragen in laienverständlicher<br />
Darstellung.<br />
Drahtrundspruch oder Telephonrundspruch?<br />
Wie weit ist es mit dem Fernsehen?<br />
Das Zeitsignal der Sternwarte KeuchäteL<br />
Die Richtungsbestimmung durch Radioapparate.<br />
Die Entwicklung des Superhet<br />
Eine Uhr, die durch Radio kontrolliert wird.<br />
Der Bau eines Kurzwellen-Teil-Empfängers.<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> —<br />
^<br />
Verwirrung der Begriffe.<br />
In Stein am Rhein wurden zwei Ehen geschlossen,<br />
wobei der Sohn eine Wittfrau und<br />
der Vater deren Tochter aus erster Ehe geheiratet<br />
haben. Auf diese Weise ist der Sohn<br />
zum Schwiegervater seines eigenen Vaters<br />
und der Vater zum Tochtermann seines Sohnes<br />
geworden. Sollte es dem Alten gelingen,<br />
mit seiner jungen Qesponsin Kinder zu zeugen,<br />
so würde der ersterwähnte Sohn zum<br />
Für Radiobesitzer<br />
ein vielseitiges Nachschlagewerk.<br />
Tausend nützliche und interessante Dinge.<br />
Einiges aus dem Inhalt:<br />
Das Radio im öffentlichen Dienttc:<br />
Der Radiodienst in der Schweiz. Luftschiff»<br />
fahrt.<br />
Das Mikrophon im Operationssaal<br />
Aufgabe und Entgegennahme von Telegrammen<br />
dnrch Passagiere.<br />
Radio in der Kirche.<br />
Den Einsamen und Verlassenen ein Radio.<br />
Lautsprecheranlage auf dem Jungfraujoch.<br />
Modernisierung alter Schallplatten.<br />
Das Radio in der Schweiz:<br />
Die schweizerische Fabrikation von Radio-<br />
Apparaten.<br />
Die Organisation des schweizerischen Rundspruches.<br />
Schweiz. Radio-Bibliothet<br />
Schweiz. Radio-Museum.<br />
Die Radiovereine für die Hörer.<br />
Die Schweizer Radio-Kameraden.<br />
Schweiz. Amateur-Sendestationen.<br />
Aus der Geschichte der drahtlosen Telephon!«:<br />
Aus der Geschichte des Nachrichtenwesens.<br />
30 Jahre Radiotechnik — 30 Jahre Telefunken.<br />
Rückblick und Ausblick.<br />
Belehrendes und unterhaltendes Allerfei.<br />
Radiostörungen — Die Hilfe.<br />
Die Vereinigung der Radio-Opfer.<br />
Wann ist der elektrische Strom lebensgefährlich?<br />
Das Morse-Alphabet<br />
Die Radio-Fuchsjagd.<br />
Hans Redlich macht eine Wendunr durch.<br />
Flotte ninstriernng nnd rornehme Ausstattung machen das 136 Seiten starke<br />
Buch zur Zierde jedes Salons, es sollte bei keinem Apparat fehlen. Der Preis ist nur<br />
Fr. 2.—. Erhältlich bei den Sektionen des Schweiz. Badiorerbandes and .allen<br />
Bachhändlern; wo nicht, direkt beim Verlag<br />
HALLWAO, BERN<br />
Qrossvater seiner eigenen Geschwister. Ei<br />
entstehen so ganz komplizierte Verwandtschaften.<br />
Es wird erzählt, dass die Steiner<br />
Bürger vornehmlich am Wirtsihaustisch damit<br />
beschäftigt seien, alle andern noch mörlichen<br />
gegenseitigen Verwandtschaftsgrade<br />
herauszüknobeln.<br />
Touren-Sprechsaal<br />
Tonren-Antworten<br />
T.-A. 94«. Die günsflffsf« Jahreszeit für Itefswi<br />
nach Nordafrika. Die günstigste Reisezeit für di«<br />
nordafrikanische Küste fällt in die Monate April und<br />
Mai. An der spanischen Küsto und in Italien herrschen<br />
ungefähr die gleichen klimatischen Verhältnisse<br />
wie in Nordafrika. Ich empfehle Ihnen deshalb,<br />
Ende März oder Anfang April zn starten.<br />
Diese Jahreszeit ist bei uns tatsächlich für Autotouren<br />
nicht gut geeignet, da sie sich oft durch<br />
lange Regenperioden auszeichnet. Sobald Sie aber<br />
in die mediterrane Klimazone kommen (bei Valence),<br />
werden Sie auch besseres Wetter» antreffen.<br />
Zwar sind auch beim mediterranen Klima Frühling<br />
und Herbst die Regenperioden, aber die Niederschläge<br />
gehen als kurze, heftige Platzregen nieder.<br />
Dadurch wird die Luft gereinigt und neues<br />
Leben erspriesst überall.<br />
ls.<br />
Touren-Fragen<br />
f.-F. 947. Baden - Samaden. Da ich Anfang Februar<br />
nach Samaden zu gehen beabsichtige, möcht«<br />
ich Sie bitten, mir die Kilometerzahl von hier big<br />
nach Samaden bekanntzugeben. Muss ich das Auto<br />
durch den Albula verladen oder ist nun der Julier<br />
für den Autoverkehr geöffnet? B. in Baden.<br />
Humor<br />
Wie sich Hansli den Segel-Flug vorstellt.<br />
Auf den Spuren der Strassenwalze.<br />
Verantwortliche Redaktion des Autler-Feierabend:<br />
M. Bolllger.<br />
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