E_1934_Zeitung_Nr.020
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No 20 — <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE IS<br />
T. C. S.<br />
Autosektion Aargau<br />
Generalversammlung. Die Generalversammlung<br />
war dieses Jahr zum vornherein ihres Odiums einer<br />
trockenen-geschäftlichen Sitzung enthoben, indem<br />
der Vorstand es verstanden hatte, das Angenehme<br />
mit dem Nützlichen dadurch zu verbinden,<br />
dass die Tagung als Herrenabend ausgeschrieben<br />
waT, der seinen Höhepunkt in einem währschaften<br />
Wurstmahl fand. Die rege Anteilnahme der recht<br />
zahlreich erschienenen Mitglieder an der Behandlung<br />
der Geschäfte hätte auch den Skeptiker davon<br />
überzeugen müssen, dass diese angenehme<br />
Zugabe tatsächlich nur als solche gewertet wurde<br />
und keineswegs im Vordergrund des Interesses<br />
stand. Sie mag wohl zur Beschleunigung der Verhandlungen<br />
in gutem Sinne beigetragen haben,<br />
dann sobald sich die Schleusen der Diskussion allzusehr<br />
zu öffnen drohten, da war gleich eine<br />
Gruppe Gutgelaunter mit Zurufen bereit, die keinen<br />
Zweifel darüber Hessen, dass man sich bei<br />
allem Verständnis für die Traktanden den zweiten<br />
Teil keineswegs entgehen lassen wollte. Ueberhaupt<br />
war der Abend durch einen frischfröhlichen Zug<br />
gekennzeichnet, so dass mancher Teilnehmer eine<br />
ganz neue Note in der Generalversammlung entdeckt<br />
haben mag, die ihn bestimmen wird, künftig<br />
nie mehr zu fehlen. Ein Haupitverdienst an<br />
dem guten Gelingen kommt bestimmt dem Vorsitzenden,<br />
Herrn Fürsprech Lehner, zu, der stets mit<br />
der richtigen Dosis Humor den Gang der Geschäfte<br />
betreute.<br />
Nach Genehmigung des Protokolles orientierte<br />
der Präsident durch seinen Jahresbericht<br />
über die gedeihliche Weiterentwicklung<br />
der Sektion, die natürlich Vorstand und Office ein<br />
wohlgerüttelt Mass an Arbeit brachte. Der Mitgliederbestand,<br />
als untrüglichster Massstab der Erfolgskurve,<br />
hat sich um weit über hundert Mann<br />
gefestigt und betrug Ende des Jahres 705 Clubkollegen.<br />
TJeber eine ebenso rege Tätigkeit wusste<br />
der Präsident der Sportkommission zu berichten,<br />
doch scheint es, als ob der Besuch verschiedener<br />
sportlicher oder geselliger Veranstaltungen der<br />
Vielseitigkeit des Programms und seiner gründlichen<br />
Vorhereitung nicht immer ganz entsprochen<br />
hat. Als Dritter im Bunde konnte auch der Kassier<br />
mit berechtigtem Stolze einen klingenden Erfolg<br />
der Jahresrechnung melden. Der an<br />
die 100,000 Fr. heranreichende Umsatz vermag AUTO-SEKTION BERN. Jahresfeier. Die diesjährige<br />
Jahresfeier der Autosektion Bern des T.C.S.<br />
dem Aussenstehenden einen Begriff von der Aktivität<br />
der Sektion zu vermitteln. Dank eines in<br />
den jetzigen Zeitläufen doppelt wertvollen Aktiv-<br />
^iberschusses schliesst die Vermögensrechnung mit<br />
^lem Betrage ab, der dem Club einen soliden<br />
.iiückhalt gibt und ihn der Verpflichtung enthobt,<br />
sein künftiges Streben vorab auf die Sammlung<br />
irdischer Güter zu richten. Die gesamte Geschäftsführung<br />
wie auch die Abrechnung weiden einstimmig<br />
unter bester. .. nein, seien wir genau, sio<br />
wurden kurz und bündig genehmigt. Immerhin<br />
wurde der verdiente Dank dann in späterer Stunde<br />
noch nachgetragen, was auch hier gerne registriert<br />
sei!<br />
Das Sportprogramm pro <strong>1934</strong> hat etwelche<br />
Vereinfachung erfahren, in der Meinung, dass<br />
die Anlässe alsdann um so besser besucht würden.<br />
Trotz alledem wird es in seiner Abwechslung nach<br />
dem altbewährten Grundsatz gewiss jedem etwas<br />
bringen und bieten. Es sei daher nachstehend in<br />
extenso wiedergegeben und der allgemeinen Aufmerksamkeit<br />
bestens empfohlen:<br />
14. April: Samstag-Nachmittagsausfahrt<br />
zur Besichtigung des im Bau begriffenen<br />
Kraftwerkes Döttingen, unter technischer Führung-<br />
Nachher Zusammenkunft in Zurzach.<br />
26. und 27 Mai: l^tägige Ausfahrt nach<br />
dem Hasenstrick am Bachtol. Die Hinfahrt zum<br />
Hasenstrick wird mit einer Sternfahrt verbunden,<br />
mit Start ab Lenzburg oder Brugg. Nach Ankunft<br />
"^jr Sternfahrer am Ziel gemeinsames Nachtessen,<br />
onntagvormittag Spaziergang, Aufstieg zum Bachtel,<br />
Mittagessen im Hotel Hasenstrick, mit Preisverteilung<br />
an die Sternfahrer.<br />
Mitte Juni: Halb- oder event. eintägige<br />
Werktagsausfahrt zur Besichtigung der<br />
Schweiz. Pneu-Fabrik in Pfäffikon-Zürich.<br />
8. Juli: Picknick-Ausfahrt auf die Seeibodenalp<br />
am Bigi., Nachmittags Lagerleiien. Die<br />
Höhen der Rigi sind von hier aus in ca. V< Stunden<br />
erreichbar.<br />
18. August: Samstag-Nachmittag Besuch des<br />
Strandbades Seerose am Hallwilersee. verbunden<br />
mit Seenachtfest<br />
23. September: Radio-Fuchsjagd.<br />
November* Filmvortrag.<br />
19. Januar 1935: Familienabend in Aarau.<br />
Alsdann orientierte der Vorsitzende über die<br />
im Schosse des Gesamt-T. C. S. immer noch nicht<br />
restlos befriedigende Ze'itungsfrage. Er<br />
weist auf die besonders von den deutschsprachigen<br />
Sektionen geförderten Bestrebungen auf die Einführung<br />
eines einheitlichen Presseorganes hin.<br />
Damit sich der Vorstand weiter an den künftigen<br />
Beratungen beteiligen und entsprechend einstellen<br />
kann, wünscht er eine Aussprache und prinzipielle<br />
Abklärung im Schosse der Mitglieder. Diese<br />
äussern sich durchwegs in kritischem Sinne in<br />
hezus auf die jetzige monatlich erscheinende Revue<br />
und begrüssen es, wenn ein den Bedürfnissen<br />
der Leser und des Clubs mehr entsprochend&s Organ<br />
die Verbindung zwischen den Sektionen übernimmt.<br />
Das anlässlich einer Präsidentenkonferenz<br />
behandelte konkrete Projekt wird aber vorläufig<br />
nicht in den Kreis näherer Untersuchungen<br />
gezogen. Die meisten Diskussionsvoten enthalten<br />
zudem den Wunsch, man möchte versuche'n, mit<br />
der « Automobil-Revue >, die seit dem Bestehen<br />
der Sektion offizielles Cluborgan ist, eine Lösung<br />
anzustreben, die dem Gedanken der Vereinheitlichung<br />
entspricht.<br />
Eine angenehme Ueberraschung zeitigt der Vorschlag<br />
des Vorstandes auf Einführung einer G r a -<br />
tjs-UnfallveTsicherung für die Mitglieder<br />
nach dem Vorbild einer bei der Sektion Zürich<br />
geschaffenen gleichartigen Institution. Während die<br />
prinzipielle Frage durchwegs in zustimmendem<br />
Sinne eine rasche Erledigung findet, so wird für<br />
die Zuteilung des Auftrages eine geheime Abstimmung<br />
notwendig, da sich zwei Versicherungsgruppen<br />
gegenüberstehen. Dar Vorstand erhält die<br />
Kompetenz mit den Vertragsgesellschaften «Winterthur><br />
und «Zürich» die Versicherung abzuschliessen,<br />
welche jedem Mitgliede im Todesfalle 1000 Fr.,<br />
bei Ganzinvalidität 2000 Fr. oder bei teilwoiser Invalidität<br />
eine von Fall zu Fall festzulegende Vergütung<br />
bringt. Handelt es sich dabei auch nicht um<br />
bedeutende Beträge, so werden diese doch in jedem<br />
Hause eine wertvolle erste Hilfe bedeuten. Immerhin<br />
hoffen wir alle, dass die Versicherung möglichst<br />
selten in Funktion zu treten habe. Die durch<br />
die Prämien (ca. Fr. 1.60 pro Mitglied) entstehenden<br />
Kosten werden voll und ganz von der Sektionskasse<br />
übernommen.<br />
Bei der Behandlung des Traiktandums «Jahresbeitrag»<br />
sieht man bereits resignierte Gesichter,<br />
die zu sagen scheinen, dass man es wohl<br />
beim alten werde belassen müssen, nachdem nun<br />
schon die vorerwähnte Versicherung so plötzlich in<br />
den Schoss gefallen sei. Da rückt aber der Kassier<br />
mit einem weiteren Trumpf auf, indem er auf<br />
Grund der bisherigen Rechnungsabschlüsse und dem<br />
nunmehr zur Verfügung stehenden Vereinsvermögen<br />
glaubt einen Abbau von 2 Fr. pro Mitglied<br />
verantworten zu können. Der Vorsitzende interpretiert<br />
noch die Auffassung des Vorstandes, die<br />
mit Recht dahingeht, dass die jetzige Generation<br />
nicht nur für spätere Jahrgänge vorzusorgen habe,<br />
sondern die Vorteile, welche sich die Sektion als<br />
geschlossenes Ganzes bei gleicher sorgfältigster<br />
Finanzgebarung heute schon zunutze machen<br />
könnte, unbedenklich auch geniessen solle. Ueberflüssig<br />
zu sagen, dass bei dem für das Jahr 1935<br />
zu beschliessenden Abbau eine spontane Einmütigkeit<br />
herrschte!<br />
Von der Drucklegung des Jahresberichtes<br />
wird auf Antrag aus dem Kreise der<br />
anwesenden Gewerbetreibenden, welche die Herausgabe<br />
durch Insertionsaufträge mitfinanzieren müssen,<br />
für diesmal abgesehen. Immerhin wird der<br />
Wunsch laut, auf alle Fälle einen zweijährigen<br />
Turnus beizubehalten, da das Mitgliederverzeichnis<br />
doch manchen guten Dienst leiste, Noch muss der<br />
Vorsitzende die Zügel einmal fester in die Hand<br />
nehmen, als die Frage der Wählbarkeit von Mitgliedern<br />
auftaucht, die keine aktiven Automobilisten<br />
sind. Da die Statuten hierüber das Notwendige besagen<br />
und der mit dieser Anfrage gemeinte Funktionär<br />
eein Amt zur besten Zufriedenheit verwaltet, so<br />
wird die noch in später Stunde notwendige Abstimmung<br />
zu einer ehrenvollen Vertrauenskundgebung<br />
für den Betreffenden. Glücklicherweise sind damit<br />
auch die Traktanden erschöpft, denn schon klappern<br />
dienstbare Geister mit Tellern und Gabeln und<br />
ein allen Schweizern wohlvertrautes Schüblingsaroma<br />
legt sich über die Wahlstatt! Bald sitzt alles<br />
tapfer beisammen wie weihland bei der Milchsuppe<br />
und führt sich die in der Zwischenzeit wohlverdiente<br />
Stärkung zu Gemüte, womit zum eigentlichen<br />
Herrenabend übergeleitet ist, den die Aargauer in<br />
beachtenswerter 'Sesshaftigkeit auch richtig zu würdigen<br />
vermögen.<br />
findet nächsten Samstag, 17. März, in den neuen<br />
schönen Räumen des Kursaals Schänzli statt. Das<br />
tüchtige Vergnügungskomitee arbeitet unter höchsten<br />
Tourenzahlen, um für einen flotten Abend zu<br />
sorgen. Das Unterhaltungsprogramm ist mit zahlreichen<br />
vielversprechenden Nummern gespickt, und<br />
zwei gediegene Ballorchesfer worden die Tanzlustigen<br />
nie zur Ruhe kommen lassen. Der Beginn der<br />
Jahresfeier ist auf 20 Uhr 30 angesetzt. Die Wagen<br />
werden hinter dem Kursaal und auf Seitenstrassen<br />
nach Anweisung der Verkehrspolizei parkiert. Die<br />
Karten zu Fr. 4. — können beim Office des T.G.S.<br />
(Reisebureau Ritz-Tours) bezogen werden. Die Tische<br />
werden numeriert, so riass sich rechtzeitiger<br />
Bezug der Karten empfiehlt.<br />
ORTSGRUPPE BIEL. Die Ortsgruppe Biel hielt<br />
letzten Samstr.fr im Hotel de la Gare, Biel,, ihre<br />
diesjährige Generalversammlung ab. Präsident A.<br />
Jeanneret-Suter streifte in seinem Rückblick über<br />
das vergangene Tätigkeitsjahr die verschiedenen<br />
Veranstaltungen der Ortsgruppe und kam dabei besonders<br />
auf die Mitarbeit an der 1. August-Feier<br />
1933 zu sprechen.<br />
Die Wahlen fanden infolge Bestätigung des bisherigen<br />
Vorstandes in seinem Amt rasche Erledigung.<br />
Das Täti