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E_1934_Zeitung_Nr.016

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Die neue Mode<br />

Weiss-graue, jestrickte<br />

Handschuhe und passende<br />

Mütze zu weissem Jumper<br />

mit rotem Dreiecktuch.<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1934</strong> — N" 16<br />

Humor<br />

Hollywood feiert Geburtstag.<br />

Neulich feierte die beliebteste Filmschauspielerin<br />

der Vereinigten Staaten Geburtstag<br />

und Hollywood ergriff die Gelegenheit,<br />

um eine seiner gesellschaftlichen Monsteraffären<br />

zu arrangieren, die das ganze Land<br />

wieder einmal in Erstaunen setzen sollte.<br />

Die beliebteste Schauspielerin, ja. wer ist<br />

sie? Ist es Constance Bennett, der zuliebe die<br />

Herren den süssesten Kirsch ohne Widerrede<br />

hinnehmen ? Ist es Sylvia Sidney, die<br />

mit ihrer Gefühlsverhaltenheit ein altes Ideal<br />

zu neuem Leben erweckt, die ranke, über<br />

Nacht berühmt gewordene Catherine Hepburn,<br />

oder gar die nun zum amerikanischen<br />

Männerideal gewordene handfeste Mae<br />

West ? Keine von diesen: keine von den<br />

Grazien Hollywoods ist es. Die unvergleichliche<br />

Charakterdarstellerin Marie Dressler,<br />

das 62jährige Geburtstagskind, ist, wie sie<br />

selbst sich nannte, ein hässliches Entlein.<br />

Sie heisst eigentlich Leila Körber und ist —<br />

was bei dem deutschen Namen gar nicht<br />

wundernimmt — in Koburg geboren, freilich<br />

liegt ihr Koburg in Kanada. Der Theaterteufel<br />

rumorte früh in ihr, aber ihr Aussehen<br />

war Zeit ihres Lebens gegen sie. Doch ihre<br />

Ausdauer liess nicht locker; sie überlebte<br />

sogar die schrecklichste Periode ihres Lebens,<br />

die stupide und schrankenlose Girlglorifikation<br />

der Prosperitätszeit. Als man<br />

endlich so wiel Süssigkeit satt hatte, da war<br />

Marie Dresslers Jugend vorbei. Aber gerade<br />

da wurde sie eines Tages entdeckt. Sie<br />

war ungeschminkt, «middle age», sie bekannte<br />

sich ganz aufrichtig zu dem mittleren<br />

Alter, vor dem sich in Amerika jeder und<br />

jede fürchtet. Marie Dressler hatte den Mut,<br />

darüber zu lachen. Sie verlieh dem grauen<br />

« middle age» Genie. Sie gab ihm Humor<br />

und Herz und verzichtete auf entseelende<br />

ä-tout-prix-Jugendlichkeit. Amerika jubelte<br />

ihr zu, denn gerade das hatte ihm gefehlt.<br />

Die Geburtstags-Party war laut und monströs.<br />

Alle Filmberühmtheiten waren dabei,<br />

sogar die schönsten, blasiertesten jungen<br />

Männer. Geschenke kamen zuhauf, darunter<br />

ein Riesenbaum, behängt mit lauter herrlichen,<br />

frischen Orchideen. Siebenhundert<br />

Gäste sassen in dem grössten Studio der<br />

Metro-Goldwyn-Mayer-Gesellschaft. wartend<br />

in der Finsternis, bis blendende Scheinwerfer<br />

auf einen grossen freien Platz in der<br />

Mitte fielen, wo auf einen elektrischen Druck<br />

eine 500 Pfund schwere, mit 62 Kerzen besteckte<br />

Schokoladetorte langsam und majestätisch<br />

hereinrollte. Als sie stillstand, trat<br />

das Geburtstagskind unter grossem Geschrei<br />

der andern — dieser teuerst bezahlten Stars<br />

der Welt — mit einem riesigen Messer an<br />

die Torte heran und schnitt sich das erste<br />

Stück davon herunter...<br />

Bubikopf im vierzehnten Jahrhundert<br />

Man war bisher der Meinung, der Bubikopf<br />

sei eine Erfindung der Frauen des 20.<br />

Jahrhunderts. Nun weist ein französischer<br />

Gelehrter nach, dass diese Auffassung falsch<br />

ist. Der Bubikopf ist bereits bei den Frauen<br />

im 14. und 15. Jahrhundert beliebt gewesen.<br />

Beweis dafür, so sagt der Gelehrte, ist folgender<br />

: Während der Restaurationsarbeiten<br />

an der Kathedrale von Wymington wurde<br />

eine Reihe eigenartiger Fresken aufgedeckt,<br />

darunter zwei besonders interessante und<br />

gut erhaltene, das Jüngste Gericht und die<br />

Auferstehung Christi darstellend. Der unbekannte<br />

Maler dieser Fresken hatte zu Modellen<br />

für diese Frauengestalten zweifellos<br />

Zeitgenossen, was schon aus den Kostümen<br />

hervorgeht. Die Frauen auf den Bildern<br />

haben nun in der grossen Mehrzahl kurzes<br />

Haar, in der Art des heutigen Bubikopfs geschnitten.<br />

Nur ganz vereinzelt malt ihnen<br />

der Künstler langes Haar. Die Fresken stammen<br />

aus dem Jahre 1380 und erbringen den<br />

Beweis, dass die Frauen damals schon die<br />

Bubikopfmode bevorzugten, zu einer Zeit,<br />

da die Männer noch langwallende Locken,,<br />

zu tragen pflegten.<br />

Gegen Kälte mehr reschützt als gegen<br />

Wärme.<br />

In die Haut des Menschen sind sogenannte<br />

Kälte- und Wärmepunkte eingebettet. Sie<br />

Der<br />

Tonren-Onkel<br />

Ist eifrig an der Ausarbeitung von Routenvorschlägen. Die besten<br />

Karten aller Länder and eine reiche praktische Erfahrung stehen<br />

ihm zur Verfügung. Er freut sich über jede Anfrage, die eingeht<br />

und jede Antwort wird aufs sorgfältigste studiert und ausgearbeitet.<br />

Schreiben oder telephonieren aueh Sie dem Touren-Onkel über<br />

Ihre Reisepläne, lassen Sie sich von ihm beraten und heut«<br />

ichoo ein Reiseprogramm, sei es für Frühlings- oder Sommerfahrten,<br />

ausarbeiten. Es geschieht TollstSndig kostenlos.<br />

TOURISTIK BUREAU<br />

der Automobil-Revue* Bern<br />

Telephon 2 8.222<br />

Die verkannte Haltestelle.<br />

vermitteln die Temperatureindrücke. Auf<br />

einem Quadratzentimeter Haut findet man<br />

durchschnittlich 12—13 Kälte-, aber nur 1—2<br />

Wärmepunkte.<br />

* * *<br />

Nicht erbeten. Frau Brätsch hat ihren Gatten<br />

arg verprügelt, mit der blossen Hand direkt<br />

ins Gesicht.<br />

Darauf der Gatte : « Das eine kann ich dir<br />

sagen : dazu habe ich damals von deinem<br />

Vater deine Hand' nicht erbeten ! ><br />

Kranker zum Arzt: «Ich fürchte mich<br />

sehr, scheintot begraben zu werden. > —<br />

« Haben Sie keine Sorge — Sie können sich<br />

ganz auf mich verlassen. ><br />

Touren-Sprechsaal<br />

Touren-Antworten<br />

T. A. 949. Spiez — La Coruna — Spiez. Ich empfehle<br />

Ihnen die Strecke Spiez—La Coruna in fünf<br />

Etappen einzuteilen, und zwar wie folgt:<br />

1. Etappe: Spiez, Thun, Bern, Murten, Lausanne,<br />

Genf, Lyon, 352 km.<br />

2. Etappe: Lyon, Thiers, Clermont, Ferrand, Hasel,<br />

Tülle, Brive, Perigueux, 439 km.<br />

3. Etappe: Perigueux, Bordeaux, Biarritz, San<br />

Sebastian, 349 km.<br />

4. Etappe: S. Sebastian, Bilbao, Santander, Gijon,<br />

416 km.<br />

5. Etappe: Gijon, Oviedo, Castropol, Lugo, La<br />

Coruna. 361 km<br />

Für die Rückreise rate ich Ihnen zu folgender<br />

Route-<br />

1. Etappe: La Coruna, Betanzos, Lugo, Villafrana,<br />

Ponferrada, Astorga, Benavente, 364 km.<br />

2. Etappe: Benavente, Tordesillas, Villacastin,<br />

Madrid, 286 km.<br />

3. Etappe: Madrid, Guadalajara, Medinacele,<br />

Calatayud, Zaragoza, 329 km.<br />

4. Etappe: Zaragoza, Lerida, Barcelona, 306 km.<br />

5. Etappe: Barcelona, Perpignan, Narbonne, Beziers,<br />

Montpellier, 352 km.<br />

6. Etappe: Montpellier, Nimes, Avignon, Orange,<br />

Valence, Lyon, 325 km.<br />

7 Etappe: Lyon, Genf, Bern, Spiez, 352 km.<br />

Mit den 'Strassen in den Pyrenäen ist es, beson-.<br />

deTS auf spanischer Seite noch schlecht bestellt.<br />

Strassenzustand und Anlage der Pyrenäenpässe lassen<br />

sich nicht mit unsern Hochstrassen vergleichen<br />

und oft ist ein Befahren dieser Pässe geradezu<br />

mit Gefahr verbunden. Anders steht es mit den<br />

grossen Durcbgangsstrassen in Spanien, die durchwegs<br />

in mustergültigem Zustand sind. Alle spanischen<br />

Strassen, die Sie auf Ihrer Reise benützen,<br />

habü eine feste Unterlage und einen vorzüglichen<br />

Belag, der aus Makadam oder Zement besteht.<br />

H. S. in B.<br />

Touren-Fragen<br />

T. F. 950. An die Riviera. Es ist mir schon so<br />

oft die Rivieratour empfohlen worden, dass ich<br />

mich nun entschlossen habe, die Reise über die<br />

Osterzeit auszuführen. Zur Verfügung steht mir<br />

eine Woche. Welche Route soll ich einschlagen,<br />

damit ich möglichst viel von der Landschaft geniesse?<br />

Welche Papiere benötige ich für den Grenzübextritt?<br />

Gibt es über die Ostern nicht verbilligte<br />

Taxen für den Verlad durch den Gotthard?<br />

H. M. in Luzero.

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