E_1934_Zeitung_Nr.018
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Autosektion St. Qallen-Apponzell<br />
Generalversammlung. Trotz aller bisheriger Erfolge<br />
hat die Sektion offenbar eine Instanz noch,<br />
nicht für ihre Sache gewinnen können, und das<br />
ist der Wettergott. Es gehört nun bald zur Regel,<br />
dass die Hauptversammlung des Jahres immer<br />
mit irgendeiner Wettermisere bedacht wird. Wenn<br />
am Sonntag, trotz dem wenig einladenden Schneegestöber<br />
und den in Schmutz starrenden Stras-<br />
6en, dennoch alle Kantonsgebiete mit grösseren<br />
oder kleineren Gruppen aufrückten, so darf das<br />
immerhin als Erfolg gebucht werden. Dies um so<br />
mehr, als, wie Herr Gerichtspräsident Lutz bei seiner<br />
herzlichen Begrüssung ausführte, keine; ausserordentlichen<br />
Geschäfte vorlagen, sondern nur<br />
die üblichen, vielfach mehr formellen und administrativen<br />
Traktanden zu erledigen waren.<br />
Wir leben heute in einer politisch bewegten<br />
Zeit Der Parlamentarismus ist weitherum in<br />
Mieskredit geraten, denn seine vielfach leerlaufenden<br />
Mühlen werden höchstens noch auf der Galerie<br />
gschätzt, für deren Unterhaltung stundenweise<br />
debattiert wird. Wenn wir uns hier einen kleinen<br />
politischen Exkurs gestatten, so nur deshalb, weil<br />
wir wünschen möchten^ die parlamentarischen<br />
Vielredner könnten gelegentlich an einer solchen<br />
Generalversammlung teilnehmen. In bezug auf die :<br />
Führung der Verhandlungen, die sicher geleitete<br />
nnd knapp gehaltene Debatte, Mitarbeit und Disziplin<br />
der «Ratskollegen» könnte da noch mancher<br />
viel lernen. So erhielt auch die trockenste Materie<br />
eine interessante Belebung, und bei alier<br />
Wahrung der so viel gerühmten, aber auch viel<br />
- missbrauchten Rede- und Versammlungsfreiheit<br />
schritten die Verhandlungen munter fort und waren<br />
auch zur allgemeinen Zufriedenheit innert<br />
nützlicher Frist abgeschlossen.<br />
Der bereits im Mitgliederverzeichnis veröffentlichte<br />
Jahresbericht, wie auch das präzis<br />
formulierte Protokoll der letzten Generalversammlung,<br />
fanden stillschweigende Zustimmung.<br />
Die Jah'resr echnu n g, die mit einem an den<br />
jetzigen Zeitläufen gemessen recht erfreulichen Aktivsaldo<br />
abschloss, wurde von den Revisoren gebühr<br />
rend gewürdigt. Die uneigennützige Arbeit des Kassiers,<br />
wie auch der übrigen in der Sektionsleitung<br />
tätigen Herren, sichert dem Club trotz allen äusseren<br />
Schwierigkeiten eine gedeihliche, man möchte<br />
fast sagen geruhsame Weiterentwicklung. Das<br />
Budget 193 4, das einen recht vorsichtig bemessenen<br />
und deshalb bescheidenen Vorschlags voraussagt,<br />
fand antragsgemässe Genehmigung. Der<br />
geringe in Aussicht genommene Ueberschuss ist<br />
'^r allem darauf zurückzuführen, dass den Orts-<br />
_ r u p p e n eine vermehrte finanzielle Unterstützung<br />
von der Sektionskasse aus zukommen soll.<br />
Dabei wurde dieser Beitrag recht geschickt abeestuft,<br />
und zwar so, dass die kleinsten Gruppen die<br />
höchsten Subventionen erhalten, damit sie ihren<br />
vielseitigen Aufgaben eher gerecht werden können.-<br />
Um sie andererseits aber doch von MutteTs Schosse<br />
zipfel und Fleischtöpfen etwas unabhängig werden<br />
zu lassen, variiert der Zuschuss auch, je nachdem<br />
ob die Ortsgruppen noch eigene Beiträge erheben<br />
oder nicht Hier allerdings müssen wir in bezug<br />
auf die obenerwähnten parlamentarischen Tugenden<br />
doch eine Einschränkung machen, "denn die Grup-i<br />
pen befolgten getreulich das Beispiel der Kantone<br />
und der nationalen Wirtschaftsgruppen, indem sie<br />
versuchten, vom Finanzminister so viel an Beiträgen<br />
erhältlich zu machen, wie irgendwie möglich<br />
war. In wieweit nun die Neuregelung die Sektion<br />
finanziell beanspruche« wird, ergibt sich bei der<br />
nächstjährigen Abrechnung. Gewisse Bedenken in<br />
bezug auf eine Ueherlastung der Sektion sind vielleicht<br />
doch nicht ganz von der Hand zu weisen.<br />
Die SHzungsselder und Reiseentschädigungen<br />
für Vorstand und Subkommissionen<br />
sowie die Gratifikation an den Kassier wur-<br />
-^•m bei den bisherigen Ansätzen belassen. Sie sind<br />
** angesetzt, dass sie einen Abbau kaum mehr ertragen,<br />
wenn sie überhaupt ihren Zweck, reine Barauslagen<br />
zu decken, nicht auch verlieren sollen.<br />
t<br />
N° 18 - <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />
T. C. S.<br />
Das Publikationsorgan bleibt bis Ende<br />
1935 die « A u t o m o b i 1 - R e v u e », die sich nach<br />
bestem Können bestreben wird, sich der an ihre<br />
Adresse gerichteten Anerkennung auch würdig zu<br />
erweisen. Der Vorsitzende teilt mit. dass Bestrebungen<br />
zur Schaffung eines einheitlichen Organs<br />
für alle deutsebopre^henden Sektionen im Gange<br />
sind, über deren Erfolg und Auswirkungen aber<br />
nch kein UHeil abgegeben werden könne.<br />
Der Jahresbeitrag bleibt mit Fr. 20.— für<br />
Automobilisten und Fr. 16.— für Motorradfahrer<br />
der bisherige. Erfreulicherweise sind aber van Jahr<br />
zu Jahr die Leistungen des Kantonalvorstandes<br />
seinen Mitgliedern gesrenüher angewachsen. Da der<br />
Vorstand ieweiiPD auf zwei Jahre bestellt wird, so<br />
sind nur Ersptzwahlen zu treffen. An Stelle<br />
des amtsmüden Präsidenten der Ortsgruppe Appenzell<br />
tritt sein Nachfolger im Amte, Herr J. Brülisauer.<br />
Ferner scheidet Herr Locher jun. aus der<br />
Clubleitung aus, doch bleibt sein. Mandat vorläufig<br />
unbesetzt. Der Vr-r.«fand hofft nämlich immer noch*<br />
dass es mit der Zeit noch eine Ortsgruppe Rheintal<br />
geben werde, deren Leiter alsdann die nunmehrige<br />
Vakanz in der Reihe der Beisitzer ausfüllen<br />
könnte. Im übrigen bleibt die Zusammensetzung<br />
des Vorstandes und des Arbeitsausschusses wie<br />
auch der Subkommissionen die nämliche.<br />
Als Ort der nächsten Tagung erhält<br />
unter zwei Vorschlägen Wil den Vorzug. Die<br />
freundschaftlichen Winke, dass die dortige Bürgerwurst<br />
als Spezialität weitherum geschätzt sei,<br />
werden sich hoffentlich die Wiler notiert haben,<br />
denn die Unentwegten, welche allen Wettern und<br />
sonstigen Umständen zum Trotz immer wieder an<br />
der Generalversammlung erscheinen, haben gewiss<br />
eine Stärkung sehr wohl verdient.<br />
Nachdem in der Umfrage Herr Weyermann-<br />
Tobler im Namen der Lokalpresse und des A. C. S<br />
die Versammlung willkommen geheissen hatte,<br />
nahm der Vorstand noch eine Anregung entgegen<br />
die Generalversammlung mit Rücksicht auf die<br />
Automobilisten, die ihr Fahrzeug erst vom zweiten<br />
Quartal an löse«, nach dem 1. April anzuberaumen<br />
Der Vorschlag, die Jahresabrechnung und Budget<br />
den Mitgliedern vorgängig der Versammlung<br />
gedrückt zuzustellen, fand wenig Gegenliebe, indem<br />
die Meinung vorherrschte, es genüge, wenn<br />
diejenigen Mitglieder darüber orientiert würden,<br />
welche sich auch an die Tagung bemühen.<br />
In gewaltigem Kontrast zu dem Sonntagswetter<br />
in Wattwil stand der Lichtbilder-Vortrag<br />
von Ing. Hügli über eine M i 11 e \ m e e r f a h r t.<br />
die ihn im letzten Sommer über 7000 km weit nach<br />
den interessantesten Uferländern führte. Prächtige,<br />
farbenfrohe Aufnahmen und eine kurzweilige<br />
Reiseschilderung mochte bei manchem Zuhörer den<br />
Wunsch wachgerufen haben, die gelobten und zum.<br />
Teil noch wenig bekannten Länder und Reiche<br />
fremder Stämme seihst zu besuchen.<br />
AUTOSEKTION ZÜRICH, c Eine Fahrt an die<br />
blaut Adrla.» Samstag don 3. März startete die<br />
Zürcher Sektion des T. C S„ diesmal nicht per<br />
Autos, sondern per Dampfer, an die schöne blaue<br />
Adria. Es war ein Jahresfest wie noch nie; die<br />
schwer zu dekorierende Tonhalle hatt für diesesmal<br />
Ruhe; dafür wurden die gastlichen Räume des<br />
Grand-Hotel Dolder mit Beschlag belegt, und es<br />
zeigte sich eindeutig, dass dieses Hotel solchen Veranstaltungen<br />
in allen Teilen gerecht zu werden vermag.<br />
Ob es im Freien auch schneite und guselte:<br />
in Dalmatien herrschte eitel Freude und Sonnenschein.<br />
Schon der Auftakt zu diesem solennen Fest<br />
war. ein Erlebnis; die Ehrengäste wurden in einem<br />
vornehmen jugoslavischen Heim nach des Landes<br />
Sitte;..und Gebrauch empfangen und bewirtet. Reizende<br />
Damen in malerischen jugoslavischen Kostümen<br />
kredenzten ihre heimatlichen Spezialitäten,<br />
vorab den duftenden Slivovic, ein doppelt gebranntes<br />
Zwetschenwasser, das bei einem Empfang nicht<br />
fehlen darf. Es ging gegen 20 Uhr. Irgendwo ertönte<br />
eine Dampfersirene, das Zeichen zum Start.<br />
Gegen 2000 Personen schifften sich in Hast und<br />
Eile an Bord"" c S/S Krajica Mari ja » ein; alle Passagiere,<br />
ob Damen oder Herren, trugen die Dalmatinska<br />
Kapa, eine; originelle schwarz-rote Mütze, das<br />
Wahrzeichen südländischer Fröhlichkeit. Wuchtig<br />
überragte der Aufbau der Kommandobrücke das<br />
blanke, wimpelgescfynückte Promenadendeck, auf<br />
dem sich die Passagiere tanzend und promenierend<br />
unterhielten. Plötzlich stand man unter Orangen<br />
und jCitronen; ihr Duft drang einem in sämtliche<br />
Poren. Durch die hellen Fenster der «Opcinska<br />
Käfana » in Dubrovnik, dieses vornehmen Restaurants,<br />
konnte man einen Streifen der Adria erblicken;<br />
stolz und selbstbewusst aber schritt man<br />
durch "die mit kostbaren Teppichen behangenen Hallen,,des<br />
Kaisers Diokletian in Split. Eine kleine<br />
entzückende mohammedanische Kafana, die einem<br />
durch, die Sendung eines würzigen Mokkaduftes<br />
schon weithin ihren Standort kundgab, lud zu echt<br />
türkischem Kaffee ein. Auf bequemen orientalischen<br />
Sitzgelegenheiten schlürfte man dieses kostbare<br />
Getränk, das doppelt mundete, wenn man sich<br />
dem Genuss einer echten mazedonischen Zigarette<br />
hingab. Die .Passagiere aber, die keine Reise tun<br />
können, ohne schwerbeladen mit Andenken aller Art<br />
die Zuhäusegebliebenen zu erfreuen, fanden reichlich<br />
Gelegenheit, ihre Gelüste mit ihrem überall in<br />
Zahlung genommenen, Schweizergeld im mohammedanischen<br />
Bazar zu befriedigen; entzückende echte<br />
Nippsachen waren die Fülle und preiswert vorhanden.<br />
.Eine Reise zur See ohne Ueberraschungen gibt<br />
es auch -an -der dalmatinischen Küste nicht, nein,<br />
was dort geboten wurde, überbot alle an eine Meerfahrt<br />
gestellten Erwartungen. Plötzlich tauchten<br />
wohl ein Dutzend Balaleikavirtuosen auf; ein jugoslavjscher<br />
Heldentenor sang Lieder seiner Heimat<br />
und besonders wirkungsvoll waren die jugoslavischen<br />
iVblkstänze. und die Darbietungen der Zürcher<br />
Bewegungsschule Moor. Alles in allem: es war ein<br />
schöner Abend, und wenn auch der Conferencier<br />
des Balles,, Carl Goldner vom. Stadttheater, die Besucher<br />
der Steifheit bezichtigte, so hatte dieser Vorwurf<br />
bestimmt weder Organisatoren noch Mitwirkende,<br />
sondern einzig und allein das Publikum getroffen,<br />
das vor lauter Staunen gar keine Möglichkeit"<br />
fand, sich in den mancherlei; Darbietungen in<br />
der, ihm, zur Verfügung stehenden kurzen Zeit 2U><br />
re$i,tz.uf|nden,. Denn alle empfanden dieses Fest als<br />
ein: Mfi£cfren aus 1001' Nacnt. Alles was man gesehen",<br />
"war süpponiert, war Trauni. Echt war tlie~<br />
Herzlichkeit, mit der sich Jugoslaven und Schweizer<br />
hegrüssten und unterhielten und Freundschaften<br />
nach allen Seiten schlössen. Echt aber war auch<br />
die von den Fiatwerken als Lospreis gestiftete Baliila,<br />
die auf Losnummer 378 fiel und mit der der<br />
trlficklirhe Gewinner sicherlich eine Fahrt ins schSne<br />
Dalmatien an die ewig blaue Adria unternehmen<br />
wird, damit der Traum vom 3. März Wirklichkeit<br />
an einem noch unbestimmten Datum werde. Ein<br />
Harst der Sektion aber wird schon in Wochen Gelegenheit<br />
haben, sich an Ort und Stelle mit dem im<br />
Dolder supponierten dalmatinischen Zauber zu befreunden,<br />
hrb.<br />
Ä. C. S.<br />
Clubball der Sektion Bern. Der Clubball der<br />
Berner Sektion ist in den letzten Jahren nachgerade<br />
berühmt geworden und sein Stammpublikum<br />
entsprechend verwöhnt. Im gediegenen Rahmen,<br />
prunkvoller Räume, schöner Berner Frauen, ausgesuchter<br />
Kapellen und exquisiter Toiletten, verstand<br />
sich das Vergnügungskomitee mit Geschick und<br />
Raffinement immer noch selbst zu überbieten. Kein<br />
wunder, wenn deshalb auch diesmal vor dem Ball<br />
die Erwartungen bis zur Siedehitze gespannt waren<br />
und selbst der grosse neue Festsaal des Kursaals<br />
die herbeigeströmten Völkerscharen nur noch gerade<br />
knapp zu fassen vermochte.<br />
Doch auch die kräftigsten Bäume können nicht<br />
vollends in den Himmel wachsen. Nur mit Bedauern<br />
nahm man Kenntnis vom Ausbleiben des<br />
durch Paßschwierigkeiten zurückgehaltenen Pariser<br />
Balalaika-Orchesters, da« als Gegensatz und Ergänzung<br />
zur deutschen Kapelle Weissenborn gedacht<br />
war, um so mehr, als diese Kapelle offensichtlich<br />
sich das Berner Temperament denn doch<br />
gar zu ruhig vorgestellt hatte, oder dann (wir wissen<br />
es nicht) durch Tücken der Akustik an ihrer<br />
vollen Entfaltung gehemmt war. Wessen Geschmack<br />
mehr nach nervenkitzelnder und markerschütternder<br />
Musik hinneigte, konnte jedoch unschwer im<br />
Kuppelsaal bei den Niggern nebenan etwas auf<br />
seine Rechnung kommen. Die Ka-barettdarbietungen.<br />
erfreuten hauptsächlich durch den Charme<br />
ihrer Darstellerinnen und fanden eine Bestleistung<br />
im Grotesktanz « Schwarz-Weiss ».<br />
SEKTION LUZERN. Unter dem Protektorat<br />
der Sektion Luzern findet Mittwoch, den 7. März,<br />
20.15 Uhr, im grossen Saal des Hotel « Monopol ><br />
ein» Vortragsveranstaltung grösseren Ausmasses<br />
statt. Es werden sprechen die Herren Dr. M. Greiner,<br />
Geschäftsführer des Schweiz. Autostrassenvereins<br />
über das Thema « Tendenzen des modernen<br />
Strassenbaues », mit Lichtbildern, und Ingtnieur<br />
Carl Erni, Lüzern, über c Die Fernverkehrsstrassenprojekte<br />
des Autostrassenvereins in spezieller<br />
Berücksichtigung der Fernverkehrsstrasse Basel-<br />
Luzern, sowie der Zufahrten zu den Alpenstrassen »<br />
Die beiden Referate werden unbedingt ihre Anziehungskraft<br />
nicht verfehlen, dies um so mehr, als<br />
auch die kantonalen und städtischen Behörden<br />
und ' Verkehrsorganisationen sowie alle Mitglieder<br />
der wichtigsten luzernischen Verkehrsverbände speziell<br />
begrüsst worden sind. Die Sektionsmitglieder<br />
dürften die Bestrebungen ihres Vorstandes durch<br />
einen flotten Besuch würdigen.<br />
pp.<br />
SEKTION ZÜRICH. Der Lichtbildervortrag von<br />
Herrn Dr. Veidl, Wien, der am 22. Februar an<br />
einer Monatsversammlung in Zürich gehalten<br />
wurde, hat auch in der Limniatstaidt grosses Interesse<br />
gefunden. Per Vorsitzende, Herr Vizepräsident<br />
M. Gassmann-Hanimann, könnte über 250'<br />
Zuhörer willkommen heissen, darunter zahlreiche<br />
Vertreter der kantonalen und städtischen Behörden,<br />
des Schweiz. Ingenieur- und Architekten-Vereins<br />
und der Vereinigung Schweiz. Strassenfachmänner.<br />
Der ausgezeichnete Vortrag dürfte ein<br />
vieles dazu beigetragen haben, das Interesse 'an<br />
der Volksinitiative für den Ausbau der schwelzeri-'<br />
sehen Alpenstrassen zu fördern. ,<<br />
Als nächste Sektionsveranstaltung findet am<br />
22. März in Zürich die ordentliche Frühjahrsgeneralversammlung<br />
statt. Dieselbe wird sich mit folgenden<br />
Traktanden zu befassen haben: Jahresbericht,<br />
Jahresrechnung und Revisorenbericht pro<br />
1933, Decharge-Erteilung, Wahl des Vorstandes<br />
und des Präsidenten, der Kontroll- und Geschäftsprüfungsstelle<br />
so-wie der Delegierten und deren<br />
Ersatzmänner für dde Delegiertenversammlungen,<br />
ferner die Revision des Reglementes für die Ortsgruppen.<br />
Es wird zudem den Mitgliedern Gelegenheit<br />
geboten, sich über aktuelle automöbilisti-^<br />
sehe Tagesfragn auszusprechen. An den geschäft-^<br />
lieben Teil schliesst sich ein gemeinsames Nachtessen<br />
und ein Unterhaltungsabend mit bunter<br />
Bühne und Tanzvergnügen an.<br />
Für den Monat April ist eine Filmmatlnf« und<br />
eine Monatsversammlung mit Lichtbildervortrag in<br />
Winterthur vorgesehen.<br />
ORTSGRUPPE WINTERTHUR. Der Vorstand<br />
ladet zur ordentlichen Generalversammlung auf<br />
den 15. März, 19.30 Uhr, ins Bahnhofbuffet in<br />
Winterthur ein. Die Versammlung wird sich mit<br />
den statutarischen Traktanden zu befassen haben<br />
und für den zweiten Teil des Abends ist ein Lichtbildervortrag<br />
von Herrn Dr. Tk.Gubler, Basel;<br />
über eine «AmerikafahrU :, vorgesehen.<br />
Verb<br />
d«>«»<br />
A.S.PA.-Generalversammlunx.<br />
Unter dem Vorsitz des I.' Vizepräsidenten,<br />
Herrn Hostettler, fand letzten Samstag in Ölten<br />
die von ca. 500 Personen besuchte Generalversammlung<br />
der ASPA statt. Protokoll* Jahresbericht,<br />
Jahresrechnung pro 1933 und Budget pro<br />
<strong>1934</strong> wurden einstimmig genehmigt Der ZentraN<br />
vorstand müsste durch Wahl zweier Mitglieder ergänzt<br />
werden, während die infolge 5 Ablebens von<br />
Herrn Kündig notwendig gewordene Neubesetzung<br />
des Präsidentenpostens in Anbetracht der derlei- 1<br />
tigen gespannten Verhältnisse innerhalb dps Verbandes<br />
auf einen spätem Zeitpunkt hinausgeschoben<br />
wurde. ,r :<br />
Daraufhin schritt man zur Inangriffnahme des<br />
heiklen Bahn/Automobilproblems. Der Vorsitzende<br />
skizzierte in klaren Strichen die historische Entwicklung<br />
dieser Materie bis zur vorliegenden gesetzlichen<br />
Regelung. In schwierigen Verhandlungen<br />
hatten die Vertreter der ASPA versucht, soviel<br />
als möglich für ihre Mitglieder herauszuholen,<br />
wobei als Resultat das Projekt, wie es ; in der:<br />
aüsserord. Generalversammlung in Bern sum, Vorschlag<br />
gelangte, nun zur Diskussion steht. Beide<br />
Vertragsparteien haben sich bekanntlich v das.Rücktrittsrecht<br />
.vorbehalten, sofern die Vorläge durch<br />
National:-, 'Stände- oder Bundesrat wesentliche<br />
AenderungOT erfahren würde. Im. beeondern .hob<br />
d^ij; Vorsitzende hiezu hervor, däes. es keinen Wert<br />
habe, vor einer definitiven •Regelung deit .Rück.-?...<br />
tritt ^auszusprechen. Zur Zeit erklärt sich f..der<br />
Werkverkehr" an der Regelung nicht so sehr inleressjert<br />
wie die gewerbsmässigen Transporteure,<br />
unter denen nur vier sich mit der Vorlage einverstanden<br />
erklären konnten. Der Vorschlag des Zsntralvorstandes<br />
geht nun dahin, letztern in dieser<br />
Angelegenheit den Vortritt zu überlassen und aus<br />
ihren Reihen eine siebengliedrige Kommission zu<br />
wählen, die auf dem Wege der direkten Bearbeitung<br />
der Bundesbehörden, wenn möglich, eine günstigere<br />
Regelung erzielen soll. Sollten jedoch vorher<br />
schon Momente sich zeigen, die einen Rücktritt<br />
vom Vorschlag als opportun erscheinen lassen,<br />
könnte eine ausserordentliche Generalversammlung<br />
in diesem Sänne beschliessen. Immerhin ist<br />
darauf hinzuweisen, dass die' Gegenkontrahenten,<br />
d. h. die S. B. B., auf eine derartige Initiative der<br />
Camionneure warten.<br />
Wie schwer es sein wird, die verschiedenen Interessen<br />
des Autogewerbes unter einen und denselben<br />
Hut zu bringen, ging deutlich aus den einzelnen<br />
Gruppenbeschlüssen hervor. Es wurden<br />
dem Zentralyorstand folgende Stellungnahmen<br />
bekanntgegeben:<br />
Gruppe Zürich: Vorlage unannehmbar. Bringt<br />
keinen Fortschritt.<br />
Gruppe St. Gallen-Appenzell-Thurgau: Vorlage<br />
volkswirtschaftlich verwerflich. Ungerecht und<br />
undemokratisch. Gesetz schafft ein Monopol für<br />
Bahn. Ablehnung. Verlängerung der Transportlänge<br />
auf 100 km.<br />
Gruppe Genf: Grundsätzlich gegen das Gesetz.<br />
Effektive Transportlänge soll im Hinblick der<br />
geographischen Lage Genfs auf 150 km erhöht<br />
werden. Aenderung des Stimmenverhältnisses in<br />
der durch das Gesetz vorgeseneneh Genossenschaft.<br />
Gruppe Waadt: Minimai-Distanz 100 km. Gleiche<br />
Stimmenzahl wie Bahnvertreter. Werkverkehr<br />
gleichen Bestimmungen wie gewerbsmässige Transporte<br />
zu unterstellen.<br />
Gruppe Baselstadt nnd Baselland: Ablehnung.<br />
Ausdehnung der Gesamttransportlänge wegen, geographischer<br />
Lage. Vermehrung der Konzessionärvertreter<br />
in der Genossenschaft. Vorgesehenes Bundesgesptz<br />
verfassungswidrig und widerspricht der<br />
Handels- und Gewerbefreiheit.<br />
In der anscbliessenden und teilweise sehr bewegt<br />
verlaufenden Diskussion brachte vore'rst der Vorsitzende<br />
die bereits erwähnten Vorschläge des Zentralvorstandes<br />
zur Behandlung. In den meisten<br />
Voten kam die Ansicht «um Ausdruck, dass die<br />
Neuregelung des Problems Bahn-Auto ra wenig<br />
Rücksicht auf die Kategorie der gewerbsmässigen<br />
Transporte nehme und dass unter diesem Gesichtswinkel<br />
mit den Behörden und dem Gegenkontrahenten<br />
Verhandlungen aufgenommen werden sollten,<br />
um zu retten, was noch zu retten ist Sollte den<br />
von den gewerbsmässigen Transporteuren gestellten<br />
Forderungen nicht genügend Rechnung getragen<br />
werden, so wäre der Rücktritt zu erklären und gegebenenfalls<br />
das Referendum zu ergreifen. Im weitern<br />
sprachen sieh verschiedene Redner übi>r rtte<br />
Zusammenseins und die Grosse der vom Zentralvorstand<br />
in Aussicht genommenen Spezialkommission<br />
aus. Welch sreladene Atmosphäre<br />
über der grossen Versammlung lag, illustriert Bich<br />
am besten aus der von einem Vertreter der gewrrbsmässigen<br />
Transporteure fallen gelassenen Drohung,<br />
sich nötigenfalls aüsserhalb der Aspa selbst<br />
zu organisiere^. Anderseits kamen aber auch verschiedene<br />
Stimmen zum Ausdruck, die einer Zusammenarbeit<br />
das Wort redeten, denn nur' eine<br />
solche könne zum Ziele führen.<br />
Von anderer Seite wurde darauf hingewiesen,<br />
dass in der gesetzlichen Regelung übersehen wor-<br />
den. sei, „die Kategorie des Werk- und geirerbslnässigen<br />
Transportverkehrs zu erfassen, was speziell<br />
eine Lücke für das abseits der grossen Verkehrslinien<br />
gelegene Kleingewerbe darstelle. Nicht<br />
mit Unrecht wurde verschiedenen Votanten die Mahnung<br />
mit auf den Weg gegeben, keine Forderungen<br />
aufzustellen, die jeder Aussicht auf eventuelle Verwirklichung<br />
zum vornherein entbehren. Es sei<br />
leichte fresse Worte fallen zu lassen, schwieriger<br />
dagegen, am Verhandlungstisch Positives zu erreichen.<br />
N'ach reichlich gewarteter Diskussion wurde<br />
folgende Resolution einstimmig gutgeheissen:<br />
«Die ordentliche Mitgliederversammlung der<br />
Aspa vom 3. März <strong>1934</strong> in Ölten stellt einstimmig<br />
fest, dass der Gesetzesentwurf betr. die Regelung<br />
der Beförderung von Gütern mit Motorfahrzeugen<br />
auf öffentlichen Strassen in der vorliegenden Fassung<br />
nicht voll befriedigt.und beschließt:<br />
1,' Eine aus den verschiedenen Gruppen der Aspa<br />
zusammengesetzte und durch den Zentralvorstand<br />
-ergänzte Spezialkommission nimmt in Zusammenfassung<br />
und Ausführung der vorliegenden Gruppenbeschlüssen<br />
gemeinsam mit den Vorständen der<br />
Kantonal- und Fachgruppen nach Möglichkeit Verhandlungen<br />
auf mit den Mitgliedern des Parlamentes<br />
und den zuständigen Instanzen.<br />
2. Nach Verabschiedung des Gesetzes durch die<br />
Eid^; Räte • wird der ZentralvoTstand beauftragt,<br />
auf f'Henr Wege einer sofortigen Urabstimmung<br />
(Art. 15 der Statuten) die Mitglieder zu befragen,<br />
ob gegen das Gesetz das Referendum zu ergreifen<br />
sei oder nicht,.»<br />
Nachdem ein Vorsehlag, ein« Spezlalkommission<br />
schon durch die heutige Generalversammlung erinennep<br />
--zu lassen, nicht die notwendige Unterstützung<br />
fand, ist es nun (Jen einzelnen Kantonal- un#<br />
Fachgruppen anheimgestellt, bis nächsten Samstag<br />
vorzu-<br />
-my-<br />
dem Zeiitrajvorstand ihre Vertrauensleute<br />
schlagen,<br />
CHAUFFEURVEREIN SCHAFF-<br />
HAUSEN<br />
Einladung zur Monatsversammlung<br />
auf den 8. März,<br />
20.15 Uhr, im Hotel Löwen.<br />
Noch dürft» allen unsern Mit-<br />
(AFFHAUSEN<br />
. gliedern der wohlgelungene Familiennbend<br />
in lebhafter Erinnerung sein, und<br />
vollzählig war das Erscheinen. Der Vorstand richtet<br />
an' die werten Mitglieder die dringende Bitte,<br />
auch im laufenden Vereinsjahr recht zahlreich an<br />
•den • Monatsversammlungen zu erscheinen. Nächsten<br />
Donnerstag findet die erste diesjährig« Versammlung<br />
statt, für die eine reichliche Traktandenliste<br />
aufliegt. Neueintretende sind herzlich willkommen.<br />
Der Vorstand.<br />
MILITÄR-MOTORFAHRER-VERBAND DER<br />
2ENTRALSCHWEIZ. Unsere nächste Versammlung<br />
findet Sonntag, den 11. März, im Hotel Du Nord,<br />
Frankenstrasse, Luzern, nachmittags 2.30 Uhr, statt.<br />
An dieser Versammlung sind wichtige Beschlüsse<br />
zu fassen und wir erwarten einen grossen Aufmarsch<br />
unserer Mitglieder.<br />
Bi.<br />
Veranstaltungen.<br />
Zur Internationalen Automoüil-Ausstelluny Berlin<br />
<strong>1934</strong>.' Die Wochen vor Eröffnung einer grossen<br />
iAutömdbiläusstellung sind stets eine Zeit des Munjikftla&>•-•Was<br />
bringt diese Fabrik Neues, was hat jea<br />
!Ref A K«|strukteur ausgeheckt? — das ist nicht nur<br />
aas "Tagesgespräch der Fachleute, das wird auch in,<br />
allen autointeressierten Kreisen besprochen. Und<br />
wer gehörte dazu nicht, in einem Lande, wo jeder<br />
Zehnjährige die Autos; am Kühler erkennt, wo eins<br />
Regierung durch das ge-waltige Projekt der Reichsautobahnen,<br />
durch steuerliche und andere administrative<br />
Massnahmen ihren Willen bekundet hat,<br />
die nur zu lange vernachlässigte Motorisierung des<br />
Verkehrs durchzusetzen, in beispielloser Weise dem<br />
Auto ha wahrsten Sinne des Wortes den Weg zu<br />
ebnen!<br />
Diese grosszügigen Massnahmen der Regierung<br />
sind es in erster Linie,-die deT vom 8. bis 18. März<br />
stattfindenden Berliner Autoausstellung ein besonderes<br />
Interesse sichern. Denn sie haben der deutschen<br />
Autoindustrie eine Aktivität verliehen, die<br />
auf der, Ausstellung in einer Fülle neuartiger^Konstruktionen<br />
zum Ausdruck kommen wird. Schon<br />
der Umfang lässt die grosse Bedeutung der Berliner<br />
Autoschau des Jahres <strong>1934</strong> erkennen: Rund 300<br />
Aussteller haben sich angemeldet: darunter 16 deutsche<br />
und 5 ausländische Personenwagen-Fabriken,<br />
je 5 deutsche und ausländische Lastkraftwagen-Fabriken<br />
und 11 deutsche und 2 ausländische Motorradfabriken.<br />
Sieben fremde Nationen werden Erzeugnisse<br />
ihrer Industrien zur Schau stellen:<br />
Oesterreich, die- Tschechoslowakei, Belgien, Frankreich,<br />
England, Italien und die Vereinigten Staaten<br />
von Nordamerika, Die Gesamtausstellungsfläche<br />
ist auf 19.000 qm erweitert. Durch Ueberbauung<br />
der Königin-Elisabeth-Strasse zwischen den<br />
beiden alten Autohallen wird eine weitere Halle<br />
von 3.000 qm geschaffen.<br />
Auch die Fahrzeugteile-Industrie, die Karosserie-<br />
und Reifenfabriken usw., die Zubehörindustrie<br />
sowie die Weltfirmen der Treibstoff- und Oelkonzerne<br />
werden sich geschlossen an der grossen.<br />
Berliner'Heerschau des Automobils beteiligen. Ein<br />
neuer Gast auf• Autoausstellungen ist die Deutsche<br />
Reichsbahn, die eine Sonderschau « Die Reichsbahn<br />
motorisiert * aufbauen wird. Sie wird darin die<br />
enge Verknüpfung von Strasse und Schiene —• bis<br />
vor kurzem- noch zwei feindliche Brüder — mittels<br />
Kraftwagen und Behälterdienst hervorheben. Ein<br />
grosses bewegliches Modell des Haus-Haus-Verkehrs<br />
mit Behältern wird die Zusammenarbeit zwischen<br />
Reichsbahn und Auto veranschaulichen. Lastwagen<br />
aller Bauarten, darunter ein Doble-Dampfwagen<br />
und ein Holzgaswagen, die z. T. mit interessanten<br />
Spezialaufbauten versehen sind, werden diese sehenswerte<br />
Sonderschau ergänzen.<br />
Eine ander« Frage, die auf der Ausstellung<br />
wahrscheinlich angeschnitten werden wird, wenn<br />
sie auch jetzt noch nicht geklärt worden kann, ist<br />
die Frag« des Verhältnisses zwischen Motorfahrzeug<br />
und Autobahn. Diese Bahnen, die einen Schnellverkehr<br />
mit etwa 180 km/St. Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
ermöglichen sollen, werden sicher<br />
auch- dem Automobilbau neue Problem« stellen. In<br />
dieser Linie liegt die Frage der Stromlinienkarosserie,<br />
die die deutschen Konstrukteure schon seit<br />
Rumpiers Tropfenauto beschäftigt.<br />
zeitweis«<br />
Auehder Lastwagenbau steht hinsichtlich der<br />
Autobahnen, die ja auch einem grosszügig organisierten.<br />
Güterverkehr unter derrFührung der Reichsbahn<br />
dienen sollen, von neuen Aufgaben. Während<br />
Im Vorjahre das Vordringen des Dieselmotors<br />
wesentlichstes Merkmal der Lastkraftwagenschau<br />
war.pe w^rd auf der-kommenden Schau der'Dampfund<br />
SJraggaswage.n nachdrücklich auf seine Existenzberechtigung<br />
hinweisen, zumal er sich für seinen<br />
Treibstoff auf inländische Rohmaterialien, wio<br />
Hok und Holzkohle. Tojfbriketts, stützt.