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E_1934_Zeitung_Nr.053

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N» 53 — 193* AUTOMOBIL-REVUE<br />

wir beginnen heute mit der Veröffentlichung<br />

einer zwanglosen Reihe von Besprechungen über<br />

die grössten Rennbahnen der Welt Im Hinblick<br />

auf den Grossen Preis von Frankreich, der kommenden<br />

Sonntag in Montlhery ausgefahren 'wird,<br />

behandeln wir heute als erste Bahn in Wort und<br />

Bild das grosse Pariser Autodrom. Die Red.<br />

Das Autodrom von Linas-Montlhery ist aus<br />

dem internationalen Autosport nicht mehr<br />

wegzudenken. Seit Jahren ist diese Bahn beinahe<br />

ununterbrochen der Schauplatz interessanter<br />

sportlicher Kämpfe. Keine andere<br />

Strecke in Europa hat einen auch nur annähernd<br />

so lebhaften Betrieb aufzuweisen. Montlhe"ry<br />

ist zu der klassischen Stätte der bekannten<br />

Rekordfahrten geworden, und eine<br />

kürzlich auch in unserem Blatte erwähnte<br />

Statistik hat festgestellt, dass auf dieser Bahn<br />

bei weitem am meisten Rekorde etabliert wurden.<br />

Von 217 bestehenden internationalen und<br />

Weltbestzeiten wurden nicht weniger als 204<br />

auf diesem Autodrom aufgestellt. Mit 94 %<br />

hat deshalb Montlhery gewissermassen das<br />

europäische Monopol für die immer mehr zur<br />

grossen Mode werdenden Rekordfahrten. Die<br />

Rubrik «Neue Rekorde in Montlhery» ist vor<br />

allem während den Wintermonaten beinahe<br />

Profil einer Kurv»<br />

der Bahn von Linas-<br />

Moaühery,<br />

Das Autodrom von Linas-Montlhery<br />

jede Woche in den Sportblättern zu finden.<br />

Die besten internationalen Piloten sind während<br />

dieser Zeit auf der Pariser Rundstrecke<br />

anzutreffen. In besonders guter Erinnerung<br />

dürften noch die Citroen-Riesenfahrten sein,<br />

die sich über Hunderttausende von Kilometern<br />

ausdehnten. Neben den eigentlichen Rekordfahrten<br />

werden in Montlhery auch Ren-<br />

u<br />

nen durchgeführt. Gerade jetzt steht die<br />

Sportswelt vor einem neuen internationalen<br />

Grossereignis: Der Grosse Preis von Frankreich<br />

wird am Sonntag erneut die Vorzüg-<br />

Üchkeiten dieser Bahn unter Beweis stellen.<br />

Montlhery ist so seit Jahren zu einem eigentlichen<br />

Mekka des Autosportes geworden.<br />

Das Autodrom wurde im Jahre 1923 aus<br />

Privatinitiative gebaut. Die gewaltige Arbeit<br />

wurde in der Zeit von acht Monaten bewältigt<br />

Bekanntlich zerstörte ein Schadenfeuer<br />

vor zwei Jahren einen Teil der Gebäulichkeiten<br />

beim Startplatz. Der Schaden wurde sofort<br />

durch einen modernen Neubau behoben.<br />

Das Autodrom ist nur 28 km von Paris entfernt<br />

und findet sich fast ausschliesslich auf<br />

dem Gebiete der Gemeinde Linas, an die jedoch<br />

Montlhery unmittelbar atistösst, so dass<br />

die Bahn offiziell den Namen «Linas-Montlhery»<br />

erhielt Die ganze Anlage besteht aus<br />

zwei verschiedenen Pisten, nämlich der eigentlichen<br />

Bahn und einer Strassenrundstrecke.<br />

Ursprünglich wurde nur die Bahn<br />

gebaut, die mitten im Walde von Linas liegt.<br />

Sie hat, 90 cm vom inneren Rande aus gerechnet,<br />

eine Länge von 2500 m. Die offizielle<br />

Rundenlänge, die bei der Berechnung<br />

von Rekordfahrten angewendet wird, beträgt<br />

2548,24 m. Diese Länge wird in der Mitte der<br />

Bahn gemessen. Die Piste weist zwei Geraden<br />

von 180 m und zwei hufeisenförmige Kurven<br />

von 112 Grad auf, die je 250 m lang sind.<br />

Die Uebergangsstrecken von den eigentlichen<br />

Geraden in die Kurven messen je 300 m. Die<br />

Bahn ist 18 m breit und erlaubt sehr hohe Geschwindigkeiten.<br />

Das Profil der Kurven wurde<br />

in der Weise angelegt, dass die Wagen<br />

mit Leichtigkeit 200 km/St, halten können.<br />

Man wandte in den Kurven eine Neigung bis<br />

117 % an, um einen Ausgleich des Wagengewichtes<br />

und der Zentrifugalkraft zu erhalten.<br />

Dank der Reifenadhäsion können jedoch<br />

auch Geschwindigkeiten von über 200<br />

km gefahren werden. Den Rundenrekord hält<br />

gegenwärtig die Engländerin Mme Stewart,<br />

die auf Derby einen Durchschnitt von 234,8<br />

km/St, erreichte. Dieses Mittel ist das höchste,<br />

das bis jetzt auf einem Autodrom gemessen<br />

wurde, so dass deshalb Montlhe'ry die<br />

schnellste Bahn Europas ist. Zum Bau des<br />

Autodroms wurden 8000 cbm Beton verwendet.<br />

Die Kurvenerhöhungen werden von 3300<br />

dicken und untereinander verstrebten Eisenbetonsäulen<br />

gestützt, die bis 10 m hoch sind.<br />

Die Strassenrundstrecke wurde im Jahre Sie muss lOOmal, demnach über 321,4 km,<br />

1925 für die Austragung des Grossen Preises befahren werden. Auch in Nizza erfolgt die<br />

von Frankreich gebaut. Bekanntlich findet Aufstellung der Wagen beim Start nach den<br />

das Rennen vom nächsten Sonntag wieder erzielten Trainingsresultaten. Das Rennen ist<br />

auf dieser gleichen Route statt Sie geht von reich mit Preisen dotiert. Der Sieger erhält<br />

der eigentlichen Bahnpiste aus und misst insgesamt<br />

12,5 km. Die Strecke weist eine ganze Dritte 15,000 Fr. und der Vierte 10,000 franz.<br />

50,000 franz. Fr., der Zweite 25,000, der<br />

Anzahl von ziemlich schwierigen Stellen auf, Franken. Anmeldungen werden vom Sekretariat<br />

des Automobil-Club de Nice et Cote<br />

die an die verschiedenen Wagenorgane wie<br />

auch an die Fahrer hohe Anforderungen stellen.<br />

Die Rundstrecke enthält insgesamt ein Juli, 18 Uhr, entgegengenommen.<br />

d'Azur, Rue Massenet, Nizza, bis zum 25.<br />

Dutzend grösserer und kleinerer Kurven, sowie<br />

viele Steigungen und Gefälle. Eine Steiwann<br />

1933 Tazio Nuvolari auf Maserati mit<br />

Den ersten Grossen Preis von Nizza gegung<br />

ist sogar 12 % stark. Die Strasse hat dem Stundenmittel von 103,9 km/St, vor<br />

eine Breite von 10 m und ist von zwei Strassenrändern<br />

von je 2 m gesäumt, die für anhal-<br />

Dreyfus auf Bugatti, Moll auf Alfa Romeo<br />

und Fagioli auf Maserati. Den Rundenrekord<br />

hält ebenfalls Nuvolari mit 1 Min.<br />

tende Wagen dienen. Die Route wurde mit<br />

einem Colasbelag versehen, die Kurven sind<br />

aus Beton erstellt Im gesamten wurden für<br />

und 47 Sek. (Std.-Mittel 108,1 km/St).<br />

den Bau von Montlhery 24 000 t Quarzfels<br />

verwendet, 2000 t Kies, 12 000 t Sand, 3200 Starkes Interesse für die deutschen<br />

Tonnen Zement und 40 000 t Packlagematerial.<br />

Der Erdaushub betrug über 220 000 erste deutsche 2000-km-Fahrt mit einem be-<br />

2000 km. Bekanntlich schloss schon die<br />

Kubikmeter. Der Strassenbau erforderte ferner<br />

die Niederlegung von 40 000 Bäumen. weit .überstieg. Die erste Wiederholung diedeutenden<br />

Erfolg ab, der alle Erwartungen<br />

Die Strassenrundstrecke würde von 3500 Arbeitern<br />

in knapp 12 Monaten gebaut. Die verspricht schon jetzt einen neuen Teilnehser<br />

sehr interessanten sportlichen Prüfung<br />

Route zieht sich durch die Wälder der Ebene merrekord. Obwohl für die am 21. und 22.<br />

von St. Eutrope und der Bruyeres. Juli stattfindende Fahrt der Meldetermin<br />

noch nicht abgelaufen ist, Hessen sich bereits,<br />

-wenige Tage nach der erfolgten Aus-<br />

Diese wenigen Zahlen, die uns in freundlicher<br />

Weise von der Direktion des Autodroms<br />

von Montlhery zur Verfügung gestellt meisten bekannten deutschen Langstreckenschreibung<br />

350 Konkurrenten eintragen. Die<br />

wurden, vermitteln einen ersten Eindruck von fahrer sind definitiv gemeldet. Auch die<br />

der Grosszügigkeit dieser französischen Anlage,<br />

die indirekt durch die dort organisier-<br />

an der Konkurrenz beteiligen. Ein Werk<br />

Automobilfirmen werden sich wieder stark<br />

ten Versuchsfahrten mit Neukonstruktionen nannte allein die gewaltige Zahl von<br />

ebenfalls stark zu der automobilistischen Entwicklung<br />

beigetragen hat<br />

bo. aus dem Ausland liegen sehr viele Anfragen<br />

50 Automobilen und 50 Motorrädern. Auch<br />

Grosser Preis von Nizza. Der Grosse Preis vor,, so dass die 2000-km-Fahrt diesmal<br />

von Nizza, neben Monte Carlo und Montreux<br />

nicht nur eine deutsche, sondern darüber<br />

das 3. europäische Stadtrundstreckenrennen<br />

hinaus eine internationale Konkurrenz darstellt.<br />

Angesichts der Grosszügigkeit des<br />

der Saison, wird am 12. August zum 2. Male<br />

Angebote mag nochmals darauf verwiesen<br />

werden, dass die deutschen Sportbe-<br />

ausgefahren. Die erste Veranstaltung im<br />

letzten Jahre hatte einen derartigen Erfolg, hörden allen schweizerischen Konkurrenten<br />

den zollfreien Grenzübertritt für das Fahrzeug<br />

und die kostenlose Unterbringung und<br />

Verpflegung in Baden-Baden für einen<br />

Fahrer, den Beifahrer und den Mechaniker<br />

für 6 Tage ermöglichen.<br />

dass die Organisatoren, das «Fest- und<br />

Sportkomitee der Stadt Nizza»», und der<br />

Automobil-Club von Nizza und Cote d'Azur,<br />

erneut die Durchführung der grosszügigen<br />

Veranstaltung wagten. Auch das Rennen<br />

von Nizza wird nach der neuen internationalen<br />

Rennformel ausgetragen, wie sie bei<br />

den meisten Rennen dieses Jahres zur Anwendung<br />

gelangt. Die Strecke, die mitten<br />

durch die Stadt hindurch führt und einige<br />

sehr schwierige Kurven, daneben aber längs<br />

der Meerespromenade eine Oefade von 1440<br />

Meter -aufweist, ist insgesamt 3140 irr-lang.<br />

Die Vorarbeiten für die vierversprechend«<br />

Veranstaltung sind in vollem Gange. Der<br />

Nachrichtendienst wird wiederum ganz gigantische<br />

Formen annehmen. So werden<br />

u, a. in 22 Städten Grosslautsprecher aufgestellt,<br />

durch die laufend der genaue Stand,<br />

der Fahrer mitgeteilt wird.<br />

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