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E_1934_Zeitung_Nr.091

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N°9i<br />

II. Blatt<br />

BERN, 9. Nov. <strong>1934</strong><br />

hoher Kosten wurden die veralteten Modelle<br />

laufend durch neue ersetzt, oder es wurden<br />

Umbauten vorgenommen, wenn sie auch nur<br />

Die Entwicklung<br />

Veteranen des motorisierten Personentransportes<br />

des Gesellschaftswagen-Chassis.<br />

Der technische Fortschritt im Bau von<br />

Schwerfahrzeug-Chassis zum Persotientransdes<br />

Niederrahmens und der Sechszylinder-<br />

Port ist hauptsächlich durch die Einführung<br />

Motoren charakterisiert. Diesen beiden konstruktiven<br />

Kennzeichen ist es vor allem<br />

auch zu verdanken, dass der Omnibus und<br />

Gesellschaftswagen in den letzten Jahren<br />

eine so ausserordentlich starke Verbreitung<br />

fanden. Beide haben dazu geführt, dass das<br />

Schwerfahrzeug zum Personentransport heute<br />

schon annähernd den gleichen Fahrkomfort<br />

bietet wie der beste Tourenwagen, obschön<br />

die Voraussetzungen dazu hier besonders<br />

hinsichtlich der Abfederung viel schwerer zu<br />

erfiill';n sind. Zieht man in Betracht, dass<br />

Ui-e Zrki'iift auch noch eine weitgehende Verbessernng<br />

der Strassen bringen wird, so kann<br />

schon heule kern Zweifel mehr daran bestehen,<br />

dass der Gcseilschaftswngen und der<br />

Omnibus mit der Zeit zumindest die Strassenbahnen,<br />

deren Haupt vorteil für das Publikum<br />

bisher im Fahrkomfort bestand, ablösen<br />

werden.<br />

Berna-Omnibus, kombiniert offen und geschloss on, der 1906 in Verkehr genommen wurde.<br />

Noch in den Nachkriegsjahren steckte der<br />

Oeseüschaftswa^enbau in den Kinderschuhen.<br />

Das Gesellschaftswagen-Chassis unterschied<br />

sich kaum von demjenigen eines gewöhnlichen<br />

Lastwatrens und wies somit neben<br />

dessen Vorteile;! aucli seine Nachteile<br />

auf. Selbst die in Großstädten schon früher<br />

angewandten Omnibusse waren meist nur<br />

Speziabusführungen von Lastwagenfabriken.<br />

Die VoUgummibereifung, die für sie vorläufig<br />

einzi? in Frage kam, Hess jeden Versuch<br />

einer Verbesserung der Federungsverhältnisse<br />

als aussichtslos erscheinen.<br />

Mit Rücksicht auf die ohnehin schon starken<br />

Erschütterungen der grossen schwingenden<br />

Massen stalten Fahrgeschwindigkeiten<br />

von 15—25 km/St, die praktisch höchsterreichbara<br />

Grenze dar. Der Gesellschaftswagen<br />

musste unter diesen Umständen immer<br />

mehr oder weniger den Charakter eines<br />

notbehelfsmässigen Verkehrsmittels tragen,<br />

das man entweder dort einsetzte, wo andere<br />

Verbindungsmöglichkeiten fehlten oder wo<br />

Omnibus auf 2-t-Cardan-Chaesis, der 1917 für die »Strecke Mümliswil-Balsthal geliefert wurde und<br />

es, wie in Großstädten, die Passagiere nur<br />

auf Vollreifen lief.<br />

über kurze Strecken zu befördern galt. Unsere<br />

Leser werden sich an die hochbeinigen,<br />

aus Heereslastwagen umgebauten Postautomobile<br />

jener Zeit erinnern. Der Fussboden<br />

des Passagierraumes lag mindestens 1 m<br />

•über der Erde, das Dach des Wagens vielleicht<br />

3 m, und zum Besteigen des Wagens<br />

musste man mehrere Trittstufen erklimmen.<br />

Den Auftakt zur grossen Entwicklung der<br />

letzten Jahre brachte dann die Einführung<br />

der Luftreifen. Unmittelbar ermöglichte diese<br />

neue Bereifungsart, die zuerst in allen denkbaren<br />

Variationsmöglichkeiten ausprobiert<br />

wurde, eine Steigerung der Fahrgeschwindigkeit<br />

von 10—15 km/St, bei immer noch<br />

grösserer Schonung des Materials und der<br />

Passagiere. Ohne einen wesentlichen Mehrverbrauch<br />

war damit den Omnibussen und<br />

Gesellschaftswagen eine starke Leistungssteigerung<br />

erteilt. Die Fahrzeiten vermoch- !<br />

ten mit denen der Strassenbahnen in Kon- |<br />

kurrenz zu treten. Die Fahreigenschaften<br />

Omnibus Rorschach-Thal-Rheineck auf Saurer-3-t-Ketten-Chassis aus dem Jahre 1904.<br />

der Wagen erfüllten schon bescheidene Anforderungen<br />

an Kornfort.<br />

irgendwie Aussicht auf eine Hebung des<br />

Bahnbrechend mit der Einführung und dem Fahrkomfortes zu versprechen schienen.<br />

Studium immer neuer Verbesserungen ist Das Vorgehen lohnte sich glänzend. Unsere<br />

dann bei uns vor allem der Kraftwagendienst Alpenposten erwarben sich bald Weltruf<br />

der Oberpostdirektion vorgegangen. Trotz und haben sicher viel dazu beigetragen, der<br />

Schweiz als Reiseland einen ständigen Fremdenzustrom<br />

zu sichern sowie sie gleichzeitig<br />

anderseits ein unvergleichliches Prüffeld<br />

für unsere einheimische Schwerfahrzeugindustrie<br />

abgaben.<br />

«Noch rascher und noch komfortabler»<br />

musste die Devise auch weiterhin lauten.<br />

Nach und nach hatte man sich von der fixen<br />

Idee, hohe Geschwindigkeiten von Schwerfahrzeugen<br />

seien gefährlich und von zerstörendem<br />

Einfluss auf die Strasse, befreit.<br />

91<br />

II. Blatt<br />

BERN, 9. Nov. <strong>1934</strong><br />

Nach dem Vorbild des Auslandes rüstete<br />

man nun die Gesellschaftswagen mit weit<br />

stärkeren Motoren aus als vorher; statt 35<br />

bis 45 PS baute man 80 bis 120 PS unter die<br />

Motorhaube, und da es gleichzeitig auch die<br />

Vibrationen zu vermindern galt, führte man<br />

die Motoren sechszylindrig aus. Vor allein<br />

die Einführung des Sechszylinders erwies<br />

sich als ausserordentlich lohnend und wohl<br />

auch über alles Erwarten fördernd auf die<br />

Entwicklung des Gesellschaftswagenverkehrs.<br />

Der Fahrkomfort wurde durch den praktischen<br />

Fortfall von Motorerschütterungen mit<br />

einem Schlag gewaltig gesteigert, so dass<br />

von nun an auch an längere, genussreiche<br />

Reisen gedacht werden konnte.<br />

Die zunehmende Popularität des Gesellschaftswagenverkehrs<br />

und der Stadtomnibusse<br />

versetzte die Konstrukteure in die<br />

Lage, den Aufwand zum Studium spezieller<br />

Bauarten noch weiter zu treiben. So entstanden,<br />

vorerst hauptsächlich mit Rücksicht<br />

auf den Omnibusverkehr in Städten, die Niederrahmenchassis,<br />

bei denen durch besondere<br />

Hinte'rachskonstruktionen oder doch<br />

starke Kröpfung der Rahmenlängsträger eine<br />

Verlegung des Passagierraumbodens auf nur<br />

1—2 Trittstufen Höhe über dem Erdboden<br />

möglich wurde. Die Gesamthöhe der Wagen<br />

Hess sich gleichzeitig sehr stark verringern,<br />

was anderseits wieder den Stabilisationseigenschaften<br />

der Wagen zugute kam.<br />

Aus einem zusammengeflickten Notverkehrsmittel<br />

hatte sich so eine ganz neue Fahrzeuggattung<br />

herausentwickelt, an deren Lebensfähigkeit<br />

kein Zweifel mehr möglich war. In<br />

dem Mass, wie die Verbreitung der Gesellschaftswagen<br />

immer mehr anstieg, Hessen<br />

sich die Konstruktionen auch immer noch<br />

weiter vervollkommnen. Die Vierradbremsen<br />

wurden bald als so unentbehrlich erachtet<br />

wie bei Tourenwagen, erreichten doch die<br />

Gesellschaftswagen vereinzelt schon Geschwindigkeiten<br />

von rund 100 km/St. Wie<br />

bei den Tourenwagen, fanden ausserdem<br />

zahlreiche Getr-iebeneuerungen Eingang, so<br />

Getriebe mit mehreren geräuschlosen Gängen,<br />

mit Schnellgangvorgelegen usw. Um<br />

eine durchgehend glatte Ausführung des Passagierraumbodens<br />

von vorn nach hinten zu<br />

ermöglichen, führte man Hinterachsen mit<br />

Doppelreduktionsgetrieben ein. Andere Konstrukteure<br />

schritten zur Verdoppelung der<br />

Hinterachse und damit zum Vierradantrieb,<br />

um so erstens einmal platzraubende, mit ihren<br />

breiten Verschalungen weit in den Passagierraum<br />

hineinragende Zwillingsräder zu<br />

vermeiden, hauptsächlich aber, um die Federungseigenschaften<br />

noch weiter zu verbessern.<br />

Manchem früheren Lastwagen-Hinterradantrieb,<br />

der zwar robust, aber geräuschvoll<br />

war, wurde das Lebenslicht ausgeblasen.<br />

Heute durchläuft der Gesellschaftswagen-<br />

Chassisbau ein Stadium der Fertigausarbeitung<br />

der bisher entwickelten Bauarten. Alle<br />

Organe erhalten den letzten Schliff und werden<br />

nach Möglichkeit noch aufeinander abgestimmt.<br />

Die Bedienung der Fahrzeuge wird<br />

von Jahr zu Jahr erleichtert» sowohl im Betrieb<br />

wie auch hinsichtlich des Unterhaltes.<br />

Manche Giganten der Landstrasse sind bereits<br />

fast ebenso schmiegsam geworden wie<br />

grössere Tonrenwagen.<br />

Manches bleibt aber trotzdem noch zu tun.<br />

Der relativ teure Benzinbetrieb wird immer<br />

mehr dem Rohölbetrieb weichen müssen, der<br />

seine Brauchbarkeit im Lastwagenverkehr<br />

klar erwiesen hat. In den modernsten Ausführungsformen<br />

arbeiten die Dieselmotoren<br />

praktisch schon ebenso ausgeglichen wie<br />

Benzinmotoren, und ihr anfänglich nicht zu<br />

La coutume est maintenantbien etablie!<br />

N'abordez pas la mauvaise Saison sans vous soucier de vos<br />

approvisionnements en Pneus<br />

„T<br />

Ma gre<br />

leS iffiitatlOnS« ce sont ceux qui ont garde la<br />

faveur du Public parce<br />

que leurs qualit6s sont<br />

Tourisme - Für Tourenwagen<br />

5.25—17<br />

5.50—18<br />

5.50—19<br />

5.25—21<br />

4.25—17<br />

4.50—19<br />

4.75—18<br />

4.75—19<br />

DUNLOP<br />

Tourisme et Poids Lourds.<br />

nsu<br />

passables<br />

Liste complete des dimensions livrables cette saison:<br />

6.50—19<br />

6.50—20<br />

6.50—16<br />

IP"<br />

Es ist jetzt zur Gewohnheit geworden!<br />

Warten Sie nicht erst die schlechte Jahreszeit ab, ohne sich vorher<br />

um Ihren Vorrat in<br />

DUNLOP<br />

„TRAKQR1P"<br />

Touren- und Riesenpneus zu kümmern.<br />

Trotz der v i e I e n<br />

N a c h a h m u n g e n<br />

sind sie es, die sich die Gunst des Publikums<br />

bewahrt haben, denn ihre Qualität ist<br />

unübertreftbar.**<br />

Komplette Liste der lieferbaren Dimensionen:<br />

Poids lourds - Für Lastwagen<br />

m X4V, 34X7<br />

7.50—20<br />

30X5<br />

38x7<br />

33x5<br />

36x8<br />

9.00—20<br />

32x6<br />

40x8<br />

9.00—22<br />

36x6<br />

44X10<br />

9.75—20<br />

S. A. DES PNEUMATIQUES DUNLOP - Genewe • Bäle

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