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E_1934_Zeitung_Nr.100

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N°100 — <strong>1934</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />

Vorschläge für Weihnachtsgeschenke<br />

Der Monat Dezember ist eine wahrhaft<br />

schöne Zeit. Er gibt Gelegenheit, uns auf die<br />

verschiedensten Dinge zu freuen. Festliche<br />

Stimmen tönen uns im Advent entgegen. Erwartung<br />

froher Botschaft lebt in uns. Geheimnis<br />

webt in den Häusern, und das Denken<br />

an andere wird wach. Aus den <strong>Zeitung</strong>en<br />

vernehmen wir Weihnachtsbitten, einmal für<br />

die (Kinder der Berggegenden, dann für andere<br />

Zwecke, die alle vom schönen Geist<br />

weihnachtlicher Liebe getragen sind. Wunschzettel<br />

werden von ungelenken Kinderhändchen<br />

geschrieben. Andere mühen sich um Weihnachtsarbeiten.<br />

Und die Erwachsenen haben<br />

es oft eilig, kehren geheimnisvoll mit Paketen<br />

beladen aus den Läden zurück.<br />

Jeder Mensch freut sich, wenn er an Weihnachten<br />

mit irgendeiner Gabe überrascht<br />

wird. Gerade die Menschen in reiferem Alter,<br />

die auf so manchen Weihnachtsabend zurückblicken,<br />

der ihnen Freude gebracht und<br />

an dem sie Freude gespendet haben, sind<br />

doppelt empfänglich, wenn sie bedacht werden.<br />

« Mir schenkt eigentlich nie jemand etwas<br />

», sagte einmal ein in leitender Stellung<br />

Stehender, der allein lebte, denn schliessilch<br />

sind Geschenke nicht bloss Dinge, die ein<br />

materielles Plus darstellen, sondern eine Geste<br />

menschlicher Verbundenheit.<br />

Sehen wir uns einmal ein wenig im Bereich<br />

der Weihnachtsgaben um. « Ladies first» —<br />

natürlich. Was für ein Reichtum tut sich da<br />

auf. Unsere Läden scheinen in der Festzeit<br />

ganz besonders für die Wunscherfüllung der<br />

Frauen da zu sein. Da eine Frau nie genügend<br />

Dinge ihr eigen nennt, die sie kleiden<br />

oder schmücken, so braucht man sich über<br />

die Wahl des Geschenkes nicht lange den<br />

Kopf zu zerbrechen. Seien wir dabei zur Abwechslung<br />

einmal nicht allzu praktisch. Handeln<br />

wir nach Wildes berühmter Sentenz:<br />

»all art is auite useless>. (Was aber nicht mit<br />

unbrauchbar zu übersetzen ist.)<br />

In allen Dingen der Toilette steckt etwas<br />

Künstlerisches. Farben- und Formsinn sind<br />

dabei am Werk. Wenn wir beispielsweise ei-<br />

Es ift nioht gesagt, dass Schlanksein immer erstrebenswert<br />

ist. Wenn es aber sein soll, dann nehmen<br />

Sie wenigstens nur ein unschädliches Mittel. Werden<br />

Sie schlank durch INDAN, d. Entfettungskur aus<br />

Pflanzensäften. Sie ist unschädlich - auch für das<br />

Herz - schmerzlos, wohlschmeckend und von Aerzten<br />

empfohlen.<br />

Dr. Lobeek's Indan-Tabletten Fr. 5., Tee Fr. 3.-.<br />

Bellevueapotheke, Theaterstr. 14u, Zürich 1,<br />

nen eleganten Satinschlafrock sehen, ganz<br />

wattiert oder auch bloss teilweise abgesteppt,<br />

vielleicht in zwei Farben gehalten, mit abstechendem<br />

Futter, dann wirkt so ein Stück<br />

eminent geschmackvoll und künstlerisch.<br />

Das ganze Gebiet der Wäsche ist heute Ausdruck<br />

einer raffinierten Kultur, selbst die<br />

Wollsachen haben alle Hausbackenheit abgestreift.<br />

Sie sind heute dankbare Requisiten<br />

vieler Schaufenster. Aehnlich geht es mit<br />

Handschuhen, in feinen Farben und schönsten<br />

Ledern. Selbst der Wolltrikothandschuh<br />

erfährt besondere Ausgestaltung. Echarpen<br />

sind oft aus Wolle gewoben oder gestrickt.<br />

Was für feine schottische Dessins gibt es,<br />

welche Eleganz in Unis aus weichster Kashmirwolle!<br />

Und dann die reinseidenen, welche<br />

Erlesenheit der Farbtöne, vielleicht nur noch<br />

von neuen Partnern aus Samt überboten. Das<br />

Samtdrape, das Samtdreieck hat zur Zeit Gelegenheit,<br />

seinen Charme zu entwickeln. Zur<br />

Echarpe gehört vielfach die längliche Brosche<br />

in sogenannter Baguetteform. Und<br />

gleich fällt uns dabei der Schmuck ein, dessen<br />

beliebtes Requisit heute der 'Klip ist. Er<br />

fixiert Echarpen, ziert "Halsausschnitte und<br />

ist in handgehämmertem Silber ebenso kleidsam<br />

wie aus Gold oder gar Platin mit kostbaren<br />

Steinen. Vielerlei Fassonen existieren,<br />

doch schwere Ausführungen werden bevorzugt,<br />

wie denn der ganze, wertvolle Schmuck<br />

wieder massig geworden ist. Schlauchartig<br />

dicke Ketten gibt es, mit schweren Steinen,<br />

beispielsweise mit tiefvioletten Amethysten,<br />

mit dem zauberischen Hellblaugrün der Aquamarine;<br />

Gold und goldgeäderter Türkis klingen<br />

zusammen. Smaragde, Rubine, Orientperlen<br />

und gleissende Brillanten erscheinen<br />

sehr gross und von tadelloser Form. Sehr<br />

umfangreiche Gestalt nehmen die in den breiten<br />

Armreifen sitzenden Steine an, Korallen,<br />

oft nach chinesischer Art durchbrochen und<br />

geschnitzt, sitzen darin, stehen in festem<br />

Rahmen gefasst, oft auch vor.<br />

Typisch sind schwere Goldgliederketten,<br />

bei denen Glieder aus Gold mit solchen aus<br />

— Bergkristall oder dem unzerbrechlichen<br />

Galalith abwechseln. Bergkristall wird zu<br />

breiten Fingerringen geschnitten und nimmt<br />

eine Zeile sprühender Brillanten oder Smaragde<br />

auf. Uhrenarmbänder locken uns mit<br />

Diamantbesatz, erscheinen, wie der übrige<br />

Goldschmuck, in Weiss-, Rot-, Grün- oder<br />

Gelbgold. Zweifarbigkeit des Goldes ist heute<br />

in allen Schmucksachen beliebt. Nach dem<br />

BLUMEN-PANELLA<br />

Schmuck, der bei den grosszügrgen Linien<br />

der sonst ganz einfach bleibenden Kleider<br />

doppelt wirksam bleibt, sind es die Übrigen<br />

petit rien der Mode, die den Frauen willkommen<br />

erscheinen.<br />

Schmuckstücke als Motive verirren sich<br />

gerne auf die Hüte. Diademe mit Halbedelsteinen<br />

sitzen in den Haaren zum Abendkleid.<br />

Das silberne oder goldene Zigarettenetui<br />

dürfte ebenso angebracht sein, wie die<br />

flache Puderdose aus Metall mit Email. Immer<br />

noch lohnt es sich, für diesen Zweck<br />

einmal eine reizvoll gravierte Tabatiere beim<br />

Antiquar auszusuchen. Wie denn ein gelegentlicher<br />

Streifzug in Antiquitätenläden ins<br />

weihnachtliche Programm gehören sollte.<br />

Gerade im Bereich dieser echt femininen Frivolite"s<br />

lässt sich manches finden, das eine<br />

reizvolle Ueberrasohung bedeutet.<br />

Da gibt es Perlenbeutel mit blumigen oder<br />

koketten Zeichnungen, alte Samttaschen mit<br />

köstlich ornamentierten Verschlüssen, Riechfläschchen<br />

und allerlei gravierte Gläser für<br />

den Toilettentisch. Und originelle Poudreusen,<br />

das sind Toilettentische aus dem 18.<br />

Jahrhundert, die zugleich als zierliche Schreibtische<br />

dienlich sind, wenn nämlich ihre Platten<br />

geschlossen bleiben, die einen Spiegel<br />

enthalten und zierliche Fächer für Parfüms,<br />

Toilettensachen und ein tellerartiges Waschbecken<br />

verbergen. Doch zurück in die Gegenwart!<br />

Vielleicht ist der Dame die kleine Standuhr<br />

mit kombiniertem Zigarettenanzünder<br />

noch lieber. Oder der zierliche zusammenlegbare<br />

Schirm, dessen Mechanik jetzt so gut<br />

geworden ist, dass er das Umkippen bleiben<br />

lässt. Vielleicht sind Seidenstoffe gefällig,<br />

reine schwere Seiden, die an die knisternden<br />

Kleider der achtziger Jahren mahnen, oder<br />

an jene üppigen Taffetas, wie sie die Pompadour<br />

getragen hat. Samt lockt uns. Samt<br />

mit Gold durchwirkt, dass er nur so glitzert<br />

wie die Goldfäden in den Zweigen des Weihnachtsbaums.<br />

Oder aber er gehört in den Bereich<br />

jener Neuheiten, von denen die Mode<br />

steif und fest behauptet, dass sie nicht mehr<br />

knittern und runzeln. Deshalb die Namen<br />

Sans Peur oder auch Infroissable. Vielleicht<br />

hat sich die zu Beschenkende auf Wollstoffe<br />

gefreut, auf irgendein lockeres, aufgeworfenes<br />

Reliefgewebe, auf eine Neuheit Rodiers<br />

oder auf etwas echt Schottisches, oder zieht<br />

sie gar Handgewobenes vor, das für Kleider<br />

jetzt sehr geschätzt wird? Will sie lieber<br />

Pelze haben, einen neuen Mantelbesatz, eine<br />

Stola aus Nerz, eine Garnitur aus Füchsen<br />

am<br />

Union-Platz-BaMiofstr.2<br />

St. Gallen<br />

DasguteBlumengeschäft<br />

der Nordostschweiz<br />

K««»^<br />

oder wünscht sie sich einen Abendpelz aus<br />

Hermelin?<br />

Natürlich bleibt der Pelzmantel immer ein<br />

dankbares Geschenk, auch wenn er aus Bisam<br />

und nicht einmal aus Persianer oder<br />

Nerz ist. Alle Lammsorten finden Gnade,<br />

auch die bescheidenere Verwandtschaft des<br />

echten Breitschwanz. Die Fohlen bleiben<br />

dauernd begehrt und Seehund ist sogar der<br />

Laufmantel ä la mode eleganter Frauen geworden,<br />

schlicht, meistens mit kleinem Stehkragen<br />

und nicht ganz bis zum Rocksaum<br />

reichend. Vieles lässt sich noch schenken;<br />

was bietet nur das Kunstgewerbe für entzükkende<br />

Dinge! Oft haben wir eine alles kennende<br />

Dame zu beschenken, die am liebsten<br />

selber wählt. Verehren wir ihr einen möglichst<br />

hochwertigen Geschenkbon und wir<br />

werden damit sicher das Richtige treffen —<br />

und den, von den Frauen schon fast sportlich<br />

betriebenen Umtausch vermeiden helfen...<br />

E. Seh.<br />

Die<br />

Wahl des Parfüms<br />

Die Erneuerung unserer gesamten Garderobe<br />

regt uns vielleicht auch dazu an, unser<br />

Parfüm zu wechseln. Nicht nur aus der uns<br />

so oft vorgeworfenen Sucht nach Abwechselung,<br />

sondern der veränderten Jahreszeit<br />

entsprechend. Zum Pelzmantel passt nicht<br />

mehr das distinguierte, kühle Sommerparfüm,<br />

so wenig wie ein heisses Parfüm zum CrSpe-<br />

Imprime'kleid im Sommer. Ein derartiger<br />

Missgriff in einer geheimnisvollen, noch nicht<br />

ganz erforschten Domäne wäre noch folgenschwerer<br />

als ein Missgriff bezüglich der<br />

Farbe des Kleides oder der Form des Hutes.<br />

Ein unpassend gewähltes Parfüm kann alles<br />

verderben!<br />

Unser Parfüm stempelt unsere Persönlichkeit<br />

noch viel mehr als unsere übrige Kleidung.<br />

Es haftet an uns, durchdringt uns, bildet<br />

einen Teil unseres Ichs und vermag unser<br />

Bild in der Erinnerung jener, die uns kennen,<br />

heraufzubeschwören. Ein ganz winziges<br />

Quantum eines vorzüglichen Parfüms genügt,<br />

um ein Kleid zu durchduften. Das leichte<br />

Aroma eines solchen Parfüms ist angenehmer<br />

als der starke, aufdringliche Geruch allzu<br />

billiger Parfüms/ Wenn wir uns an ein<br />

Parfüm gewöhnt haben, so spüren wir seinen<br />

uns umgebenden Geruch gar nicht mehr. Das<br />

veranlasst uns, die Dosis ständig zu erhöhen.<br />

Aber die anderen spüren das und können davon<br />

inkommodiert werden, was gerade die<br />

entgegengesetzte Wirkung wäre, denn wir<br />

gebrauchen Parfüms, um dem Geruchssinn<br />

unserer Umgebung zu schmeicheln. Auch ist<br />

Schöne Bettwäsche<br />

auf den Weihnachtstisch<br />

nur bewährte Qualitätsware<br />

vom einfachen und anspruchslosen Genre bts zu den<br />

reichen Handarbeit-Garnituren.<br />

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