E_1935_Zeitung_Nr.014
E_1935_Zeitung_Nr.014
E_1935_Zeitung_Nr.014
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
N°14<br />
II. Blatt<br />
BERN, 19. Febr. 193S<br />
Automobil-Revue<br />
N° 14<br />
II. Blatt<br />
BERN, 19. Febr. <strong>1935</strong><br />
Techn. Rundschau<br />
Diesel-elektrische Omnibusse. Wie aus dem<br />
Jahresbericht der A.E.Q. für 1934 hervorgeht,<br />
wurde in letzter Zeit die A.E.G.-Vollast-<br />
Schaltung auch für die elektrische Kraftübertragung<br />
im Omnibus ausgebildet und ein<br />
dieselelektrischer Omnibus der B.V.O. (Ber-<br />
Kner Verkehrs-Gesellschaft) entsprechend ausgerüstet.<br />
Schon bei den ersten zusammen mit<br />
einem gleichartigen dieselmechanischen Omnibus<br />
unternommenen Versuchsfahrten zeigte<br />
sich der dieselelektrische Omnibus durch<br />
völlig stossfreies und schnelles Anfahren und<br />
, höhere Geschwindigkeit auf Steigungen dem<br />
* dieselmechanischen Omnibus fahrtechnisch<br />
überlegen. Die betriebliche Ueberlegenheit<br />
liegt in der vollkommen gleichmässigen Beanspruchung<br />
des Dieselmotors beim Anfahren<br />
und dem Fortfall des Schältgetriebes,<br />
wodurch der Unterhaltungsaufwand verringert<br />
und die Lebensdauer des Dieselmotors<br />
rergrössert wird. +<br />
Biegsames Glas. In Deutschland wird ein<br />
neues durchsichtiges Material, «Plexiglas»<br />
genannt, hergestellt, das sich speziell für gebogene<br />
Windschutzscheiben und andere autotechnische<br />
und flugtechnische Verwendungszwecke<br />
eignen soll. Seinem Ursprung nach<br />
handelt es sich dabei um ein Kunstharzprodukt,<br />
also nicht um ein eigentliches « Glas >,<br />
das aus Silikaten besteht. Gegenüber Zelluloid<br />
und ähnlichen Glas-Ersatzstoffen hat je-<br />
* doch das < Plexiglas > eine bedeutend grössere<br />
Härte, so dass es nicht so leicht geritzt<br />
und deshalb matt wird. Die Scheiben aus<br />
dem neuen Stoff sollen auf lange Dauer vollständig<br />
ungetrübt bleiben. Sie lassen sich<br />
sehr leicht bohren, sägen und schneiden und<br />
können in verschiedenen Farben geliefert<br />
werden. Unter anderm wurde bisher auch<br />
der Stromlinienaufsatz des Auto-Union-Rennwagens<br />
von Hans Stuck mit diesem neuen<br />
biegsamen Glas versehen. -y-<br />
Elne einfache Unterdruck-Servobremse.<br />
Eines der kniffligsten Probleme bei der Konstruktion<br />
von Unterdruck-Servobremsen entsteht<br />
daraus, dass die Bremswirkung ungefähr<br />
proportional zu dem auf das Pedal ausgeübten<br />
Fussdruck zu- und abnehmen und<br />
dass einer bestimmten Pedalstellung, unabhängig<br />
von der" Zeitdauer, in welcher das<br />
Pedal diese Stellung einnimmt, auch eine<br />
bestimmte Bremswirkung entsprechen soll.<br />
Würde man mit dem Pedal lediglich ejhen<br />
Dreiweghahn betätigen, der den Servozylinder<br />
abwechslungsweise mit der freien Atmosphäre<br />
und dem Saugrohr des 'Motors verbindet,<br />
so wären diese Bedingungen nicht<br />
erfüllt. Bei kurzzeitigern, vorübergehendem<br />
Niederdrücken des Pedals ergäbe sich voraussichtlich<br />
eine, geringere Bremswirkung<br />
als dann, wenn man das Pedal nur ganz<br />
wenig, aber lang andauernd niedertreten<br />
würde. Die Abstufbarkeit der Bremswirkung<br />
wäre also sehr erschwert, vor allem auch<br />
beim Lösen der Bremsen.<br />
Statt eines einfachen Dreiweghahnes mussten<br />
deshalb bis jetzt mehr oder weniger komplizierte<br />
Steuerungsmechanismen angewandt<br />
werden, welche die Herstellung des sonst<br />
einfachen Systems verteuerten., ,<br />
Schema der neuen Servobrems-Vorriehtung. 1 =<br />
Pedalplatte; 2 = Steuerventil; 3 = Servozylinder;<br />
4 = Unterdruckleitung.<br />
Die gewünschte Abstufbarkeit der Bremswirkung<br />
bei trotzdem einfachem Aufbau ergibt<br />
nun jedoch das oben abgebildete neue<br />
englische System. Das Steuerventil ist direkt<br />
mit dem Pedal verbünden, d.h. es wird durch<br />
den als Steuerkolben wirkenden Schaft der<br />
Pedalplatte und einem hohlen, im Pedalhebel<br />
eingesetzten zweiten Schaft gebildet, der<br />
als Steuerzylinder dient. In der abgebildeten,<br />
unbelasteten Stellung der Pedalplatte ist der<br />
Servozylinder mit der Aussenluft verbunden,<br />
da der hohle Pedalplattenschaft mit einer<br />
Anzahl seitlicher Oeffnungen aus dem<br />
Steuerschaft herausragt. Wird jedoch die<br />
Pedalplatte belastet und ihr Schaft in den<br />
Steuerschaft hineingedrückt, so kommen die<br />
Löcher im Steuerschaft mit der vom Saugrohr<br />
des Motors hergeführten Leitung 4 in<br />
Uebereinstimmung. Der Saugrohr-Unterdruck<br />
kann sich deshalb bis in den Servozylinder<br />
fortpflanzen und die Servobremswirkung<br />
setzt ein. Sie wird mit zunehmendem Unterdruck<br />
im Servozylinder rasch so stärk anwachsen,<br />
bis,, übertrieben betrachtet, das Pedal<br />
dem Fahrer unter dem Fuss wegzusinken<br />
strebt. In Wirklichkeit kann sie aber<br />
eine gewisse Grenze nicht überschreiten,<br />
weil beim Abnehmen des Fussdruckes auf die<br />
Pedalplatte das Ventil den Unterdruck absperrt.<br />
Langsames Loslassen der Pedalplatte<br />
bewirkt, dass nach und nach Aussenluft in<br />
den Servozylinder eintreten kann und die<br />
Servobremswirkung nach und nach abnimmt.<br />
Die gewünschte Abstufbarkeit ist damit also<br />
gewährleistet.<br />
-th-<br />
Ejn neues Lenkrad-Verstellsystem. Die Anordnung:<br />
des 1 Distänzierung des Lenkrades vom.Führer-<br />
gezwungen. Dem Wagenbesitzer bleibt<br />
Lenkrades in Bezug auf densitz<br />
Führersitz und den Fahrer ist wichtiger als dann eventuell immer noch die Möglichkeit,<br />
mancher Automobilist noch ahnt. Vor allem den Sitz seinen Bedürfnissen entsprechend<br />
wird das" Sicherheitsgefühl, stark von derzu verstellen.<br />
Lenkradanordnung beeinflusst. Aber auch<br />
effektiv wird die Handhabung der Lenkung<br />
Eine interessante andere Verstellmöglichkeit<br />
ist nun jedoch bei einem neuen eng-<br />
beeinträchtigt, wenn sich das Lenkrad in ungünstiger,<br />
Lage zum Fahrer befindet. Muss<br />
lischen Wagen vorgesehen. Wie aus. der' beistehenden<br />
Skizze ersichtlich, lässt sich dabei<br />
der Fahrer zu ä seiner Bedienung die Arme<br />
lang ausstrecken, so wird er den Wagen viel<br />
die ganze Lenksäule nach dem Lösen eines<br />
weniger in Gewalt haben, als wenn er die<br />
kleinen Riegels in einem weiten Bereich aufund<br />
abwärts schwenken. Der Hebel des Rie-<br />
Lenkbewegungen .nur aus dem Ellbogengelenk<br />
heraus vornehmen kann. Er wird dabei<br />
gels liegt in bequemer Reichweite unter dem<br />
auch viel eher ermüden.<br />
Lenkrad.<br />
-s.<br />
Die 'günstigsten Verhältnisse in Bezug auf l>rakt£s«n«-> Winke<br />
die Handhabung der Lenkung liegen dann<br />
vor, wenn sich: das Lenkrad mit an den Körper;<br />
angeschlossenen Ellenbogen und annähernd<br />
wagrechten Unterarmen bedienen lässt.<br />
Bei'fast allen Rennwagen sind das Lenkrad<br />
und der Sitz entsprechend zueinander angeordnet.<br />
-Das^ Lenkrad liegt dann im Schoss<br />
des Fahrers und dient diesem nicht zuletzt<br />
auch als Stütze. '<br />
Der Gebrauchswagen-Konstrukteur muss<br />
leider noch darauf Rücksicht nehmen, dass<br />
nicht alle seine Kunden den schlanken Wuchs<br />
der meisten Rennfahrer haben. Und um auch<br />
Lenksäulen-Verstellvorrichtung am englischen<br />
New-Avon-Waymaker-Wagen.<br />
Fahrern mit grösserer Körperfülle und geringerer<br />
Beweglichkeit das Ein- und Aussteigen<br />
ohne zu grosse Beschwerden zu ermöglichen,<br />
sieht er sich zu einer gewissen<br />
Häufiges Wagenwaschen als Rostschutz.<br />
Manchen Automobilisten ist es noch unbekannt,<br />
dass allein schon durch häufiges Waschen<br />
des Wagens der Rostbildung vorgebeugt<br />
werden kann. Die vom Schmutz befreite<br />
Metalloberfläche wird nämlich viel rascher<br />
trocknen und so auch bei reichlicher<br />
Waschwasserbenützung der zerstörenden<br />
Nässe einer viel kürzeren Zeitdauer ausgesetzt<br />
sein als die Oberfläche mit der zentimeterstarken<br />
Schmutzschicht, die wie ein<br />
Schwamm wirkt<br />
-y-<br />
Mit den bewährten Bernalastwagen<br />
können Sie laut Gesetz<br />
folgende Nutzlasten befördern:<br />
Nutzlast mit Berna-Kipper,<br />
Nutzlast mit Berna-Lastwagen,<br />
10 t Nutzlast mit Berna-I astzun<br />
Motorwagenfabrik Berna A.-G., Ölten