E_1935_Zeitung_Nr.018
E_1935_Zeitung_Nr.018
E_1935_Zeitung_Nr.018
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Was man trägt:<br />
Hauskleid aus blassblauem Seiden-Ottoman.<br />
mit Straasknöpfen,<br />
für Kind, Kegel und Hund gefährlich -werden konnten,<br />
ergo weg damit, zum mindesten gesetzliche Bestimmung<br />
einer Probelehrzeit, damit jedes Lebewesen<br />
dieser Gegend in dem sicheren Port der Häuser<br />
verbleibe, wenn das Ungetüm, ein kleines Einsitzerwägelchen,<br />
sich zeige. Der Stadtrat fasste seine<br />
Antwort kurz dahin zusammen, cdass die Polizei<br />
in allen erheblich begangenen Strassen die Probefahrten<br />
untersagt habe und damit fortzufahren beabsichtige;<br />
im übrigen geben die gesetzlichen Vorschriften<br />
den Behörden die nötige Handhabe zu<br />
den erforderlichen Hassnahmen. Schon 1905 sei<br />
gegen den betreffenden Fabrikinhaber -vorgegangen<br />
worden; eeit längerer Zeit seien übrigen« woder weitere<br />
Probefahrten veranstaltet worden, noch neue<br />
Reklamationen eingegangen, worauf sich der Herr<br />
Interpellant befriedigt erklärte.»<br />
!XawceH-Sp%echsaal<br />
Frag« 973. Die Route d'ete des Alpes. Können<br />
Sie mir eingehendere Auskünfte über die Route d'ete<br />
des Alpes geben? Ich habe schon oft von dieser Strasse<br />
reden gehört, ohne aber recht zu wissen, worum<br />
es sich eigentlich handelt. Ich möchte vor allem<br />
etwas über die Entstehung und den Zustand dieser<br />
berühmten Strasse vernehmen. Auch interessiert<br />
mich zu wissen, was für Orte, Landschaften und<br />
Pässe sie berührt. E. W. in T.<br />
Antwort: Am 4. Juli 1911 wurde die Route<br />
des Alpes für den Autoverkehr eröffnet; sie war für<br />
die damalige Zeit zweifelsohne eine revolutionierende<br />
Tat auf dem Gebiete der Touristik und schuf<br />
die erste durchgehende Verbindung durch die französischen<br />
Alpen vom Genfersee bis nach Nizza. Sie<br />
führt durch die Savoyischen, Grafischen und Cottischen<br />
Alpen sowie durch die Seealpen und erschloss<br />
dae Gebiet für die internationale Autotouristik.<br />
Die Bahnverwaltung nahm sich sofort dieser<br />
neuen Möglichkeiten an und richtete im Laufe<br />
der Jahre einen intensiven Straßenverkehr mit<br />
grossen Autobussen auf der Route des Alpes sowie<br />
auf fast allen Nebenstrecken ein; so wurden in<br />
diesem Gebiet Schiene und Strasse nicht zu erbitterten<br />
Konkurrenten, sondern zu gegenseitigen Förderern<br />
und Zubringern. Da in den französischen<br />
Alpen fast keine Bahnlinien bestehen — eine<br />
Querverbindung nach Italien gibt es nur in der<br />
Mont-Cenis-Linie und in jener längs deT Küste —,<br />
trifft man in diesen Gebieten wie in keinem anderen<br />
Land auf einen grosszügigen Autocar-Verkehr.<br />
Selbstverständlich ist dieser dichte Autoverkehr<br />
«uf der Route des Alpes und ihren Varianten nur<br />
für jene Touristen von Vorteil, welche nicht im<br />
eigenen "Wagen reisen. Für den Autotouristen ist<br />
der dichte Autobusverkehr mit allen seinen üblen<br />
Folgen — Ausweicheschwierigkeiten, grosse Staubentwicklung,<br />
übennässig ausgefahrene Stressen,<br />
restloses Zerstören der Bergeinsamkeit — natürlich<br />
nur ein Nachteil. Au« diesem Grund wird der<br />
Fahrer, der eich nur an die «Route des Alpes»<br />
hält, gar manche Enttäuschung — besonders hinsichtlich<br />
des Strassenzustandes — erleben.<br />
Abgesehen von diesen mehr verkehrEtechnisehen<br />
Angelegenheiten ist die Route des Alpes landschaftlich<br />
natürlich ganz überragend. Im nördlichsten<br />
Teil führt sie durch die Savoyischen Alpen, wotiei<br />
in sehr leichter Fahrt der Col des Gets und der<br />
Col de Chätillon überquert werden. Nach Sallanches<br />
tritt man in den Bann des Mont Blanc. Auch<br />
wenn man nicht den lohnenden kurzen Abstecher<br />
nach Chamonix unternimmt, geniesst man während<br />
des Aufstieges auf den Col de Megeve eine gute<br />
Aussicht auf diesen -prächtigen Berg mit seiner<br />
weithin glitzernden Eishaube. Vom Col de Megeve<br />
geht es hinunter in das hübsche Arly-Tal, in dem<br />
man zwischen Flumet und Albertville durch die<br />
Gorges de l'Arly fährt. Bei Albertville erreicht man<br />
das breite Isere-Tal, das man jedoch nach etwa<br />
20 km wieder verlässt, indem man das ebenfalls<br />
sehr schöne Are-Tal bis St-Michel-de-Maurienne<br />
bergauf fährt.<br />
In St-Michel-de-Maurienne beginnt der Aufstieg<br />
auf den 2645 m hohen Col du Galibier, dem ein<br />
Abstecher auf den Col du Lautaret, 2075 m, folgt.<br />
Dann geht es hinunter in langer Talfahrt nach<br />
Brianoon, diesem Hauptort für die Befahrung der<br />
AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> - 18<br />
Was am Automobil noch fehl» Von links oben nach rechte unten: Die Bar an Stelle des Gepäckraumes.<br />
Ausziehbares Dach mit Rückwand, als improvisiertes Tanzparkett verwendbar. Der Aussenbordmotor<br />
am Auto, der automatisch in Funktion tritt, wenn der Motor streikt. Der ausziehbare<br />
Spiegel, zur Kontrolle der Stadtlampen.<br />
Cottischen Alpen. In Briancon beginnt der Aufstieg<br />
auf den Col d'Izoard, dessen «Casse Deserte»<br />
höchst interessant iet. Nach der Ueberquerung des<br />
Col d'Izoard fährt man durch das berühmt schöne<br />
Guil-Tal mit der Combe de Queyras nach Guillestre.<br />
Der nächste grössere Ort, den man erreicht, ist<br />
Barcelonnette. Die Autocars der Route des Alpes<br />
fahren teilweise über den Col de la Viste und Col<br />
de Vars, teilweise auf der Talstrasse über Embrun<br />
durch das Durance- und das Ubaye-Tal. Wählt<br />
man die letztere Strecke, so kann man ohne grossen<br />
Zeitverlust zwischen Savines und Ubaye über den<br />
Col Pontis, 1300 m, fahren.<br />
Von Barcelonnette führt die Route des Alpes<br />
über den Col d'Allos mit seinen schönen Fernsichten<br />
auf die Provensalischen Alpen in das<br />
oberste Verdon-Tal, durch das man sehr rasch weiterkommt.<br />
Nach einer Talfahrt von etwa 20 km<br />
verlässt man das Verdon-Tal jedoch wieder, um<br />
über den Sattel von Colle St-Michel in das Var-<br />
Tal zu gelangen. Durch dieses Tal führt eine hervorragend<br />
schöne Straese über Puget-Theniers nach<br />
Nizza.<br />
JCteiue Tlaüzm<br />
II. SEVA-Lotterie. Durch den ausserordentlichen<br />
Erfolg der I. SEVA-Lotterie vom Jahre 1934<br />
ermuntert, wird <strong>1935</strong> die gleiche Lotterie zum<br />
zweiten Male in noch grösserer und besserer Aufmachung<br />
durchgeführt. Ihr Zweck ist wiederum<br />
rein gemeinnütziger Natur. Der Reingewinn dient<br />
der Arbeitsbeschaffung aller Art, der Förderung<br />
des Fremdenverkehrs, dem Naturschutz und ähnlichen<br />
Zwecken. Die Lossumme beträgt 5 Millionen<br />
Franken. Es werden 250.000 Lose ä 20 Franken<br />
ausgegeben, und gewinnen werden insgesamt 25.025<br />
Lose. Der Gesamtwert der Treffer erreicht die<br />
Höhe von 2.750.000 Franken, alo 55% der Lossumme.<br />
Alle Treffer eind Bartreffer. Der erste<br />
Treffer beträgt 250.000 Franken, der zweite<br />
150.000 Franken, der dritte 100.000 Franken; ferner<br />
gibt es je einen Preis von 70.000, 50.000,<br />
40.000 und 30.000 Franken; ferner 3 Preise für<br />
20.000, 15 Preise für 10.000, 25 Preise für 2000,<br />
75 Preise für 1000, 150 für 500, 2250 für 200, 5000<br />
für 100 und 17.500 für 40 Franken. Die Ziehung<br />
wird wiederum öffentlich durchgeführt werden.<br />
Seva-Lose sind beim Lotterie-Bureau in Bern, sowie<br />
bei den bernischen Banken zu erhalten.<br />
Zürcher-Wochenprogramm<br />
Stadtth6at6r Abends 8 Uhr, Sonntag<br />
nachmittags 3 Uhr.<br />
Di. abenl 5. März Bunft Fastnachtskühn«.<br />
ML abenl fi. Harz Halka (A-Ab. 13).<br />
Do. abtut 7. Min 1% TJnr: Boris Gedunow.<br />
Fr. abenl I. Man Hall» (A-Ab. 13).<br />
Sa. abenl I. März Der Jim* Herr Ben*, Erstaufführung,<br />
Operette v. Leo Fall.<br />
SB.iaclw.10.iarz Halka<br />
U. abenl 10. März Dt« Fledermaus, Operette von<br />
Strauss.<br />
Schauspielhaus **»**» ** u S^s?» n -<br />
r<br />
tag nachm. 3J4 Uhr.<br />
Dl abtni 5. Min Professor Mannheim.<br />
Mi. abeil S. Man Ich hak's getan, Schauspiel von<br />
Martin Glaeser.<br />
Do. abenl 7. März Fastnachts-Premiere: Der BSr,<br />
Lustspiel von A. Tschechow;<br />
Die Spieler, Komödie von X.<br />
Gogol; Der Heiratsantrag, Lustspiel<br />
von A. Tschechow.<br />
Fr. abtut 8. März Ich hab's getan, Schauspiel von<br />
Martin Glaeser.<br />
Sa. abenl I. März Der BSr, Lustspiel von A. Tschechow;<br />
Die Spieler, Komödie<br />
ron N. Gogol; Der Heiratsantrag,<br />
Lustspiel von A. Tschechow.<br />
SB. Itaehm. 10. März 3K Uhr: Professor Mannheim.<br />
So. abenl 10, März Der Blr, Lustspiel von A. Tschechow,<br />
Die Spieler, Komödie<br />
von N. Gogol; Der Heiratsantrag,<br />
Lustspiel von A. Tschechow.<br />
Apollotheater Cafe-Rest<br />
Stauffacherstrasse 41.<br />
Das Cafehaus mit den bescheidenen Preisen»<br />
Rendez-vons vor und nach dem Kino»<br />
Cinema Apollo<br />
«Dick und Dof, die beiden WOsiensSbne»,<br />
Lustspiel; prolongiert.<br />
Bar a. Beirevueplatz<br />
Charles Berthoud and Ms Internaiionaf-Club<br />
Orchestra Saseha-Skalsky.<br />
abaret Slampfenbaehplatz<br />
Attraktionen.<br />
Pension Seequal RfSSB"" ••<br />
Bekanntes Familienhaus geg. d. Theater am<br />
See. Massige Preise bei bester Verpflegung.<br />
Tanzinstifut Anltra Faikenschtoss,<br />
i ctiitinsmui Mimra SMfe| dstrisst 4.<br />
Tel. 26.748. Frau A. Hawetska.<br />
Tango-Club jeden Mittwoch 20 Ohr.<br />
Tanz-Abende: Sa ras tat o. Sonntag 20 Uhr.<br />
Tanfcvorfnbruntren<br />
Wiener-Cafe Bristol Peiikanstrasse<br />
Das musikfreie Grosscafe mit seinen vielen<br />
<strong>Zeitung</strong>en. Parking: Annag.-Pelikanstrasse.<br />
Kistler-Bigler, Mitglied des A.C. S.<br />
Diitrestaurant<br />
A. Gleich, vegetarisch-alkoholfrei,<br />
Holbeinstrasse 25-<br />
Ecke Seefeldsirasse 19. —<br />
Telephon 23.185.<br />
Wolf Llmmatquai 132, b. Central<br />
F. Winisdörfer<br />
Erstklassige Menüs 1.70. Kuchenspezialitäten.<br />
Orchester Schorbert u. seine Solisten<br />
Roter Ochsen<br />
Parkplatz — Butterküche.<br />
Propr. H. Broder-Huwvler.<br />
Rest. Wetterwarte<br />
Zähringerstrasse<br />
Farn. Sigrist. Teleph. 24.356.<br />
Spezial-Sternbräu, hell und<br />
dunkel. Gepflegte Weine, Küche<br />
erstklassig. Bescheidene<br />
Preise.<br />
Restaurant Urania uraniastr. 9<br />
Die beliebte Unterhaltungsstätte. Konzert<br />
und Variete. Anerkannt gute Küche.<br />
Zeughauskeller am<br />
Eine Sehenswürdigkeit. Küche und Keller<br />
berühmt. Familie Biedermann-Sutter.<br />
zum Apere Ins Bistro<br />
*ut «ssen Im Restaurant<br />
zur Unterhaltung Ins Oancing<br />
zum Abschluss in die Mascott«-Bai<br />
altes Im neueröffneten<br />
ThMfersfr. 10 Telephon 45.154<br />
Tramhalt: Bellevue Nr. 3. 4 u.1O<br />
Der tote Punkt<br />
in der Küche!<br />
Welche Hausfrau hätte ihn nicht schon gefürchtet,<br />
diesen toten Punkt in ihrer Kochkunst! Immer dieselbe<br />
Monotonie des Speisezettels: Sonntags Kalbsbraten,<br />
Montags Auflauf, Dienstags ... und so fort, bis das<br />
verfügbare Repertoire zu Ende ist und zum xten Male<br />
wiederholt werden muss.<br />
Warum nicht einmal etwas Neues; es gibt doch unzählige<br />
Kochbücher? Indessen, gestehen wir es uns<br />
ein : Unsere Kochbücher enthalten letzten Endes nichts<br />
weiter als Varianten aller derjenigen Gerichte, die<br />
längst auf unserem Speisezettel stehen.<br />
Ja, wenn man einmal fremde Länder bereisen und die<br />
Kochkunst anderer Völker belauschen könnte. Das<br />
wäre Neuland ! Dazu bedarf es aber heute gar keiner<br />
Reise mehr. Sie haben bloss in der nächsten Buchhandlung<br />
das ausgezeichnet verfasste Buch<br />
373 Kochrezepte aus 26 Ländern<br />
von Ulla Deeley<br />
zu verlangen. Sie finden darin so viele, vollkommen<br />
neuartige Nationalgerichte und Spezialitäten der verschiedensten<br />
Völker unserer Erde, dass in Zukunft Ihr<br />
werk- und sonntäglicher Tisch zum El Dorado kulinarischer<br />
Genüsse werden kann, ohne Mehraufwand<br />
an Material und Zeit. Diese wertvolle Buchneuheit ist<br />
erschienen zum Preise von Fr. 3.80 im Verlag<br />
HALLWAG BERN