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E_1936_Zeitung_Nr.018

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8 AUTCfolOBIL-REVUE<br />

DIENSTAG, 3. MÄRZ <strong>1936</strong> — N° 18<br />

er staubt, dass ich auf seine Erwiderung hin heute<br />

einen Vergaser-Zweitaktmotor als einen «Ottomotor»<br />

ansehen werde.<br />

Dabei bin ich gar nicht der Ansicht, dass man<br />

Otto nicht ehren soll. Ebenso wie man Volta, Ampere,<br />

Watt, Hertz, Ohm, Farady, Gauss u. a. durch<br />

Bezeichnungen von Masseinheiten ehrt (Newton,<br />

Leibnitz, Lagrange, Euler, Helmholtz u. a. hat man<br />

vergessen), glaube ich auch, dass man den Erfinder<br />

Otto ehren kann. Jedoch nicht auf Kosten missverständlicher<br />

Begriffe und Bezeichnungen und auf<br />

Kosten eines Heeres von Erfindern, Ingenieuren<br />

und Technikern, die dem modernen Vergasermotor<br />

ea Seinem heutigen Erfolg verholfen haben, wobei<br />

man viel mehr an die Bezeichnung « Ricardomotor »<br />

denken könnte, als an den anachronistischen Ausdruck<br />

« Ottomotor >.<br />

Die Diskussion ist der Mühe wert. Es gibt auch<br />

im modernen Verbrennungsmaschinenbau neuzeitliche<br />

Masseinheiten, wie beispielsweise die « Literwärme<br />

», oder nach Ricardo die « Gesamte, bei vollkommener<br />

Verbrennung des Gemisches freiwerdende<br />

Energie in mkg/1», die nach einer Masseinheit rufen,<br />

wie man auch den Oktanwert eines Brennstoffes<br />

in der Masseinheit von «Otto» ausdrücken<br />

könnte.<br />

Ad. Brüderlin, Consult. Ing. u. Automobilexperte.<br />

Bunt« Chronik<br />

Steuererleichterungen Im Kanton Schaffhausen?<br />

Im Grossen Rat des Kantons Schaffhausen wurde<br />

eine Motion auf Teilrevision des Gesetzes über die<br />

Besteuerung der Motorfahrzeuge begründet. Der<br />

Motionär befasste sich mit den Gründen, die am<br />

15. Dezember 1935 zur Ablehnung des der Volksabstimmung<br />

unterbreiteten Revisionsentwurfes geführt<br />

hatten. Was die Motion fordert, ist die Ermöglichung<br />

guartals- oder monatsweiser Entrichtung<br />

der Steuer, eine Herabsetzung der Gebühren<br />

für landwirtschaftliche Traktoren und die Steuerermässigung<br />

beim Halten mehrerer Fahrzeuge.<br />

Der Regierungsrat nahm die Motion zur Prüfung<br />

entgegen. Iiess aber sogleich wissen, dass der Ausfall<br />

für den Kanton nicht zu grose sein dürfe.<br />

Autokurs Solothurn-Wasseramt. Nach den Angaben<br />

des Geschäftsberichtes über das Geschäftsjahr<br />

1935 entwickelte sich der Betrieb im letzten<br />

Jahre normal.<br />

Die Betriebeeinnahmen blieben mit<br />

Fr. 84.327.50 um Fr. 114.65 hinter den Einnahmen<br />

des Jahres 1934 zurück. Die Zahl der Personenfahrten<br />

stieg jedoch von 219.873 im Jahre 1934 auf<br />

225.137 im letzten Jahre, was einer Vermehrung<br />

von 2,4 % entspricht. Die Einnahmenverminderung<br />

trotz erhöhter Reisendenzahl ist eine Folge der Abnahme<br />

der Fahrgäste mit gewöhnlichen Billetten.<br />

Auch der Gepäckverkehr ist leicht zurückgegangen<br />

von 42,03 t im Jahre 1934 auf 33,48 t im Berichtsjahre.<br />

Die Betriebsausgaben erfuhren eine<br />

Senkung von 7,8 %, d. h. von 59.606 auf 54.933 Fr.<br />

Der TJeberschuss der Betriebseinnahmen beträgt<br />

29.393 Fr. Trotz der Verbesserung um 4557 Fr.<br />

oder 15,5 % gegenüber dem Vorjahr, reicht er nicht<br />

zur Deckung der Zinsen und Abschreibungen aus.<br />

LUFTFAH<br />

Schwanzloses<br />

NIeuport-Delage-Flugzeug.<br />

Bekanntlich wäre es vom theoretischen<br />

Standpunkt aus erwünscht, Nurflügel-Flugzeuge<br />

zu schaffen, bei denen der ganze Luftwiderstand<br />

von den Tragflächen herrühren<br />

würde. Wer schon die grosse Junkers-<br />

Maschine mit ihren Sitzen in der Tragfläche<br />

gesehen hat, wird zugeben müssen, dass die<br />

Möglichkeit zur Schaffung solcher Flugzeuge<br />

durchaus nicht mehr in allzu weiter Ferne<br />

liegt. Da sie aber naturgemäss sehr gross<br />

werden, weil ihr Tragflächenprofil hoch genug<br />

sein muss, um als Kabine zu dienen, so<br />

ist es wünschenswert, die Steuerung des<br />

Nurflügelflugzeuges vorläufig anhand kleinerer<br />

Bauarten zu erproben.<br />

Hiezu eignen sich die sog. schwanzlosen<br />

Flugzeuge, deren Steuerorgane ähnlich ausgebildet<br />

sind, wie dies am Nurflügel-Flugzeug<br />

der Zukunft der Fall sein wird. Sie besitzen<br />

nur einen kurzen Rumpf, an dessen<br />

Ende keine Steuerflächen angebracht sind,<br />

da diese ans Ende der stark pfeilförmigen<br />

Tragflächen verlegt werden.<br />

Unser Bild zeigt eine Neukonstruktion<br />

eines schwanzlosen Flugzeuges, eine Nieuport-Delage-Maschine.<br />

Der im Hecke der<br />

geräumigen Kabine angebrachte 120-PS-<br />

Motor erteilt diesem dreiplätzigen Tourentiefdecker<br />

eine Höchstgeschwindigkeit von<br />

210 km/St., bei einer Landegeschwindigkeit<br />

von 70 km/St. Die komfortable Kabine weist<br />

beidseitig je eine breite Türe mit nach hinten<br />

liegenden Angeln auf, die einen Fallschirmabsprung<br />

im Notfalle erleichtern.<br />

Durch den starken Ruderausschlag — es<br />

sind Ausschläge bis 90 Grad möglich —<br />

lässt sich die Maschine bei jedem Anstellwinkel<br />

sehr leicht handhaben, so dass die<br />

Flugsicherheit erhöht wird und die Konsequenzen<br />

von Geschwindigkeitsverlusten nicht<br />

zu befürchten sind. Selbstverständlich sind<br />

alle nötigen Bordinstrumente vorgesehen.<br />

Ausserdem ist die Kabine heizbar. Zur Unterbringung<br />

von Gepäck stehen jedem Passagier<br />

genügende Gelegenheiten zur Verfügung.<br />

Die Tragfläche besteht aus einer festen<br />

Das schwanzlose Flugzeug «Nieuport-Delage> 941 T.<br />

Mittelpartie mit zwei zurückklappbaren<br />

Tragflächenhälften. Auf den durchgehenden<br />

Konstruktionselernenten der Mittelpartie sind<br />

die Personenkabinen und das Fahrgestell<br />

angebaut, wobei die Passagiersitze direkt<br />

auf ihnen ruhen. Diese Bauart vereinfacht<br />

die Garagierung und Wartung des Flugzeuges.<br />

Der Motorblock ist so ausgebildet,<br />

dass er den Einbau sehr verschiedener Motoren<br />

derselben Leistung gestattet.<br />

Das Fahrgestell besitzt drei Räder, von<br />

denen das vordere zur Erleichterung der<br />

Bodenmanöver lenkbar ist. Zur Verkürzung<br />

der Landedistanz sind die beiden Hinterräder<br />

mit Bremsen ausgerüstet. Demselben<br />

Zwecke dienen die grossen Landeklappen<br />

am hintern Ende der Tragfläche. Die aussenliegenden<br />

Verwindungsklappen haben neben<br />

der Verwindung auch die Funktion des<br />

Höhensteuers übernommen. Das Gerippe<br />

der Tragflächen und der Kabine ist aus<br />

Chrom-Molybdän-Stahlrohr in geschweisster<br />

Konstruktion, hergestellt. Die Tragflächen<br />

sind mit Stoff bespannt. Folgendes sind<br />

einige Flugdaten der Maschine :<br />

Höchstgeschwindigkeit<br />

am Boden 220 km/St<br />

in 2000 m Höhe 210 km/St.<br />

Landegeschwindigkeit<br />

wie erwähnt 70 km/St.<br />

Aktionsradius 600 km.<br />

Steigfähigkeit 6800 m.<br />

Steigzeit auf 2000 m = 9 Min. 50 Sek.<br />

«Maxim-Gorki»-Verkehrsflugzeug. Das Aerodynamische<br />

Zentralinstitut Moskau hat ein Holzmodell<br />

natürlicher Grosse der 16 neuen Riesenflugzeuge<br />

des Typs «Maxim Gorkit anfertigen lassen. Die<br />

Aussenmasse werden fast die gleichen wie früher<br />

sein: 63 m Spannweite, 10 m Höhe, 35,5 m Länge.<br />

Da aber die neuen «Gorkis» nicht der Propaganda,<br />

sondern dem Luftverkehr dienen sollen, ist die<br />

Inneneinrichtung völlig verändert. Im Flügel sind<br />

vier Kabinen für je vier Personen untergebracht<br />

Ausser zwei Salons, einen für 10 und einen für<br />

16 Personen, enthält das Flugzeug ein Restaurant.<br />

Sechzig Fluggäste können im Flugzeug Platz finden.<br />

Die Besatzung beträgt acht Mann. Die Einrichtung<br />

der Räume soll sehr elegant sein.<br />

Schlauchboot für Flugzeuge. Die De Havinand-<br />

Type «D. H. 89», die vor einiger Zeit in den englischen<br />

Küstenüberwachungsdienst eingestellt wurde,<br />

besitzt eine sehr interessante Konstruktion eine«<br />

Schlauchbootes. Es handelt sich hier um ein Land

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