E_1936_Zeitung_Nr.024
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10 N Ü 24<br />
Zugfreie Entlüftung der Hudson- und Terraplane-Wasen. Eintritt der Luft unter der hintern Sitzbank.<br />
Durch Schrägstellen des vordern Entlüftung« fensters wird die verbrauchte Luft abgesaugt<br />
in Zukunft eindringen. Dass dadurch gleichzeitig<br />
eine Schalldichtung entsteht, die praktisch<br />
jedes Geräusch des ohnehin kaum hörbaren<br />
Motors auffängt, sei nur nebenbei erwähnt.<br />
Vibrationen gehören ja ohnehin längst<br />
der Vergessenheit an, seitdem man auch<br />
Sechs- und Achtzylinder-Motoren in Gummilagerungen<br />
einbettet. Die zugfreie<br />
Lüftung<br />
gehört mit zu den modernen Errungenschaften<br />
sehr vieler Wagen. Die Fenster werden dazu<br />
senkrecht unterteilt und in verchromten<br />
Rahmen gefasst. Eine HälfteJässt sich um<br />
eine senkrechte Achse drehen, so dass ein<br />
hinteres Ende in halbgeöffnetem Zustand<br />
schräg nach aussen ragt und der Fahrwind<br />
die Luft aus dem Wagen absaugt. Da er im<br />
übrigen nicht hermetisch dichtet, strömt<br />
frische Luft nach, ohne dass man dessen Gewahr<br />
wird.<br />
Zur Lüftung der vordersten Sitze hat man<br />
nette kleine Vorrichtungen geschaffen, welche<br />
die am Dache anscharnierte Windschutz-<br />
Vorrichtung zum Ausstellen der Windschutzscheibe<br />
eines Austin-Wagens.<br />
scheibe unten ein wenig- öffnen. Der Ueberdruck<br />
des Fahrwindes vor der Scheibe gestattet<br />
damit ebenfalls eine zugfreie Entlüftung,<br />
vorausgesetzt allerdings, dass die hintern<br />
Fenster dabei geschlossen bleiben.<br />
Eines aber fehlt immer noch im Wagen und<br />
muss durch nachträglichen Einbau ergänzt<br />
werden: Die Wagenheizung. Denn je dichter<br />
man den Innenraum vom Motor abschliesst,<br />
umso weniger spürt man von seiner natürlichen<br />
Lebenswärme. Uns will fast scheinen,<br />
dass man davon noch mehr hätte als vom<br />
serienmässig eingebauten Radio, wo doch der<br />
Motor solche Mengen Gratiswärme unausgenützt<br />
an die Aussenluft abgibt. Die seidenbestrumpfte<br />
Damenwelt würde eine solche Neuerung<br />
sicher dankbar tjegrüssen.<br />
Für das Gegenteil, die Kühlung des Innenraumes,<br />
bringen wir in unserem Klima weniger<br />
Verständnis auf. Uns genügt die frische<br />
Luft zu diesem Zwecke. Anders in den Veiv<br />
einigten Staaten, deren grösste Städte in den<br />
geographischen Breiten von Spanien liegen,<br />
wo die Sonne erbarmungslos auf die «Steinhaufen»<br />
von Häusern niederbrennt und Schatten-Temperaturen<br />
von 40 Grad Celsius keine<br />
Seltenheit bilden. Auh dje Kühlung der Wagen<br />
gehört heute nicht mehr zu den ungelösten<br />
Problemen.<br />
Da wir uns gerade mit der Lüftung und den<br />
Fenstern beschäftigen, darf nicht unerwähnt<br />
bleiben, dass das Sicherheitsglas jetzt allgemein<br />
Verwendung findet. Gewisse Fabrikanten<br />
statten sogar schon den ganzen Wagen<br />
mit unzerbrechlichen Scheiben aus, was sehr<br />
zur Erhöhung der Sicherheit beiträgt.<br />
Zusammenfassend lässt sich feststellen,<br />
dass der Komiort sich dank der grösseren<br />
Geräumigkeit, der Einführung zugfreier Entlüftung,<br />
der weichen Federung und andern<br />
Massnahmen gesteigert hat.<br />
* (Bilder siehe Seite 8.)<br />
Blick auf die Stände<br />
Citroen.<br />
(Fortsetzung von Seite 7.)<br />
Nachdem es mit Rücksicht auf die finanziellen<br />
Schwierigkeiten des Werkes um diese<br />
Marke einige Zeit sehr ruhig geworden war,<br />
tritt dieser hervorragendste französische Repräsentant<br />
des Vorderradantriebes nunmehr<br />
wieder mit allem Nachdruck auf den Plan.<br />
Die Typenreihe ist die gleiche geblieben wie<br />
bisher, doch lassen sich verschiedene kleine<br />
Abweichungen in der Ausstattung feststellen.<br />
Schon äusserlich fällt dies durch eine etwas<br />
andere Ausführung der Kühlerverkleidung<br />
auf, die nunmehr in der Farbe der Karosserie<br />
gehalten ist.<br />
Die Typenreihe präsentiert zwei Modelle<br />
mit Vorderradantrieb und zwei mit Hinterradantrieb.<br />
Von den grösseren Vorderradantriebsmodellen<br />
werden drei verschiedene<br />
Typen geliefert. Das kleinste Modell ist die<br />
Type « 7 » mit einem Vierzylindermotor von<br />
72/100 mm; die effektive Leistung konnte bei<br />
der massigen Tourenzahl von 3200 von 35<br />
auf 38 PS erhöht werden. An dieses Modell,<br />
dessen Motor 1,6 Liter Hubraum besitzt,<br />
sehliesst sich das Modell < 11» mit 1,9 Liter<br />
Hubraum. Es ist bemerkenswert, dass dieser<br />
2-Liter-Motor nur 4 Zylinder aufweist, was<br />
man um so eher begrüssen darf, als in dieser<br />
Stärkeklässe Modelle mit Vierzylindermotor<br />
den Sechszylinderwagen vielfach überlegen<br />
sind. Die Leistung des Motors der Type 11<br />
wurde von 42 auf 48 Brems-PS erhöht. Das<br />
normale Chassis dieses Typs trägt eine sehr<br />
geräumige Karosserie, in der fünf Personen<br />
bequem Platz finden. Daneben wird eine<br />
Type «11 legere» gebaut, deren Karosserie<br />
leichter und vor allem schmäler gehalten ist.<br />
Zudem gibt es noch eine Type «11 famiiiale<br />
», die 7—8 Personen Platz gewährt.<br />
Die Vorderradantriebswagen von Citroen<br />
zeichnen sich durch einen besonders einfachen<br />
konstruktiven Aufbau aus. Man braucht<br />
nur wenige Schrauben zu lösen und kann sodann<br />
das gesamte Triebwerk von der selbsttragenden<br />
Karosserie trennen und mitsamt<br />
den Vorderrädern ausfahren. Die Vorderräder<br />
sind unabhängig gefedert, während ein<br />
Starr-Rohr die Hinterräder zu einer besonders<br />
ausgeführten Starrachskonstruktion vereinigt.<br />
Sowohl die Vorder- als auch die Hinterräder<br />
werden durch Torsionsstäbe gefedert.<br />
Neben den Vorderradantriebswagen existieren<br />
noch zwei Typen mit Hinterradantrieb,<br />
die die gleichen Motoren verwenden<br />
wie die Vorderradantriebswagen.<br />
Dodge.<br />
Schon vor zwölf Jahren wandte sich Dodge<br />
der Ganzstahl-Karosserie zu, die nun dieses<br />
Jahr zur Vervollkommnung ein Ganzstahldach<br />
erhalten hat. Grundlegende Veränderungen<br />
sind seit dem vorigen Jahre nicht<br />
eingetreten. Der Gepäckraum der Limousinen<br />
gefällt besonders durch seine Geräumigkeit,<br />
die gestattet, auch noch den Reservepneu<br />
darin unterzubringen.<br />
Die Einzelabfederung der Vorderachse<br />
wurde schon vor einem Jahr wieder verlassen.<br />
Durch die Rückkehr zur starren Achse<br />
Hess sich die Kurven-Stabilität wieder zurückgewinnen<br />
und mit Hilfe von Stabilisatoren<br />
sogar noch verbessern.<br />
Die starre Vorderachse besteht aus Stahlrohr<br />
und ist mit Halbelliptikfedern am Rahmen<br />
fixiert. Der Chassisrahmen weist die<br />
übliche Kreuztraverse auf und ist über der<br />
Vorder- und Hinterachse gekröpft. Sämtliche<br />
Getriebegänge inklusive Rückwärtsgang arbeiten<br />
vollkommen geräuschlos. Die Kupplung<br />
ist für Luftkühlung eingerichtet.<br />
Der Seitenventilsr - Sechszylinder - Motor<br />
besitzt eine Bremsleistung von 82 PS bei<br />
einem Hubraum von 3570 ccm. Die Bohrung<br />
beträgt 81,5 mm, der Hub 111,1 mm<br />
bei einem Verdichtungsverhältnis von 5,5<br />
brauch das Verdichtungsverhältnis von 5,6<br />
zu 1, das die Verwendung von gewöhnlichem<br />
Benzin erlaubt. Die Ansaugluft strömt dem<br />
Motor durch einen Oelbad-Luftreiniger und<br />
den Einrohr-Fallstromvergaser zu. Die Kühlung<br />
des Zylinderblockes ist besser durchgebildet,<br />
werden doch auch die Ventilsitze intensiv<br />
gekühlt. Ein Thermostat reguliert den<br />
Wasserumlauf, was zur Schonung und längeren<br />
Lebensdauer des Motors beiträgt. Ausserdem<br />
reicht der Kühlmantel bis ans untere<br />
Ende der Zylinderbohrung hinab, womit Gewähr<br />
für eine bessere Kühlung des Oels geboten<br />
ist!<br />
:i<br />
"<br />
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