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E_1936_Zeitung_Nr.024

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14 AUTOMOBIL-REVUE SAMSTAG. 21. MÄRZ <strong>1936</strong> — N° 24<br />

ROTTSCHAFT DER AERO-<br />

E DER SCHWEIZ<br />

Zentralsekretariat<br />

GENF<br />

Rue du Mont-Blanc, 11<br />

Warum denn<br />

eia Pou du Ciel ?<br />

Leute, welche die Pou du Ciel-Bewegung nicht aus der<br />

Nähe verfolgten — sie sind überaus zahlreich — staunen<br />

über den Eifer und die Begeisterung der Luft-Amateure für<br />

diesen kleinen Apparat.<br />

Und auch jene andern, die mehr oder weniger auf dem<br />

laufenden sind, sind in dieser Angelegenheit ebenfalls zahlreich:<br />

sie staunen über "die Polemik und Kritik, der diese<br />

neue Formel begegnet.<br />

Genau genommen, was ist daran?<br />

Diese aktuelle Frage möchten wir nun behandeln nnd<br />

ihr eine befriedigende Antwort folgen lassen. Das können<br />

wir durch die Erklärung des Werdeganges der Bewegung.<br />

Ueber die Schöpfung des Pou du Ciel. die Geschichte<br />

der Experimente und Forschungen von Henri Mignet. ist<br />

heute niemand mehr unwissend. Von Mignet hat die gesamte<br />

Presse schon genugsam berichtet, so dass es für uns nicht<br />

notwendig erscheint, uns darüber'lange aufzuhalten. Wir<br />

wünschen Sie einzig daran zu erinnern, dass er sich zum<br />

Ziel setzte, das Flugwesen zu entwickeln und es in den<br />

Bereich der weniger bemittelten Klassen zu bringen. Aus<br />

diesem Grunde machte er sich an sein Werk, eine Flugmaschine<br />

zu bauen, deren Haupteigenschaften sich in die<br />

Formel, kleiden lassen: Sicher — einfach — billig.<br />

Sein Pou du Ciel — wir gestatten uns, das gleich zu<br />

bemerken, dass er nicht das Produkt eines glücklichen Zufalles<br />

ist, sondern ganz im Gegenteil die Frucht einer langjährigen,<br />

mühevollen Forschungsarbeit und zahlloser Erfahrungen<br />

— erfüllt diese Bedingungen genau. Und hier finden<br />

wir nun die erste Erklärung für die Begeisterung, die seine<br />

Schöpfung in allen Ländern des Erdballs hervorrief.<br />

Es ist ja wirklich unglaublich, aber dennoch Tatsache.<br />

Das beste Zeugnis dafür bilden die Folgen, der Eifer und<br />

der Nachahmungsgeist. Kaum ein Jahr nach Bekanntgabe<br />

im Publikum, unterstützt durch ein schon überall bekanntes<br />

Buch «Le Sport de l'Air», sind schon nahezu 170 Apparate,<br />

von Amateuren erbaut, in Frankreich geflogen. Die allermeisten<br />

werden von «nichtpatentierten» Piloten gelenkt.<br />

Und in den Reihen der «Pou du Cieilisten» rechnet man damit,<br />

dass diese Zahl sich rasch verdoppeln oder gar verdreifachen<br />

wird, wenn man die grosse Zahl der im Bau<br />

begriffenen Maschinen in Betracht zieht. Es ist unser Bestreben,<br />

gegen jedermann gerecht zu sein, und deshalb<br />

möchten wir hier hervorheben, dass die Verbreitung der<br />

Pou du Ciel-Bewegung zu einem grossen Teil dem mutigen<br />

Feidzug der französischen <strong>Zeitung</strong> «Les Ailes» zu verdanken<br />

ist, dessen Chef-Redaktor, Herr G. Houard, Ehrenmitglied<br />

der R. A. A. S. ist. Diese <strong>Zeitung</strong> brachte ebenfalls auch<br />

die glückliche Idee hervor, alle flugfähigen Poux offiziös<br />

zu homologieren.<br />

Die Bewegung hat ganz natürlicherweise in Frankreich<br />

begonnen, wo Misnet sein Werk ausgeführt und vorgezeigt<br />

hat. Dann aber hat diese nämliche Bewegung mit grosser<br />

Geschwindigkeit die Grenzen Frankreichs überschritten und<br />

in allen Ländern Fuss gefasst. In Schweden wie In England,<br />

in Spanien und Russland, in Italien und Oesterreich; überall<br />

arbeiten die Amateure mit Fiebereifer an der Verwirklichung<br />

ihres Apparates. Auch die Neue Welt blieb nicht<br />

verschont, die Bewegung hat sich bazillenartig überall verbreitet."Es<br />

überraschte uns deshalb nicht besonders, als w!r<br />

letzthin erfuhren, dass auch in den Vereinigten Staaten und<br />

in Kanada Poux du Ciel im Bau begriffen sind.<br />

Sie werden nun fragen: Was machen die Amateure bei<br />

uns?<br />

Seien Sie ganz unbesorgt, die schweizerischen Amateure<br />

sind in guter Stellung in diesem Wettkampf. Manche Maschine<br />

— erstellt von den geschickten Amateurhänden —<br />

wartet nur noch auf gutes Wetter nnd die Bewilligung<br />

unserer Behörden, um stolz die Schweizerfarben an unserem<br />

Himmel spazieren zu führen.<br />

Einige Zahlen werden übrigens weit besser noch die<br />

Entwicklung unserer schweizerischen Bewegung wiedergeben:<br />

Es werden momentan 14 vollständig fertigerstellte Maschinen<br />

gezählt, wovon 5 bereits absolut gediegene, verbindliche<br />

Flüge ausgeführt haben, wodurch sie dann anch<br />

die oben erwähnte offiziöse Homologation verdienten. Es<br />

sind dies die Maschinen der Herren Guignard, Perrin, Chevalier<br />

und Kuffer-Reichenbach.<br />

Zahllose weitere Amateure bauen ihren eigenen «Pou<br />

du Ciel». Nach neuesten Nachrichten sind es mehr wie 40.<br />

welche bald das Licht-der Welt erblicken werden.<br />

Was soll man von all dem denken?<br />

Natürlich, der Uneingeweihteste unter den Laien muss<br />

es merken, ein Bl'nder musses sehen, dass nur etwas ganz<br />

Neues und konkret Fortschrittliches eine derartige Begeisterung<br />

hervorrufen kann, die sich über die ganze Welt<br />

verbreitet. Ein solcher Wetteifer, eine solche Umwandlung<br />

kann nur auf seriöser Basis und logischen Grundgedanken<br />

gestützt sein. Vor allem erklären wir, dass der Pou du Ciel<br />

einen grossen Fortschritt in sich birgt in bezug auf die<br />

Sicherheit.<br />

Dank einer ganz neuen, eigenartigen Disposition seiner<br />

Flügel kennt dieser Apparat in der Tat die Mängel der allgemein<br />

bekannten Flugmaschinen nicht. Er kennt vor allem<br />

den Schraubensturz nicht und auch nicht die traurigen Folgen<br />

eines Geschwindigkeitsverlusies.<br />

Wussten Sie. werter Leser, dass mehr als 80 % der<br />

Unfälle dem Geschwindigkeits-Verlust zuzuschreiben sind?<br />

Finden Sie es normal, dass ein Unfall, der einem Piloten<br />

mit einem Total von 5000 Flugstunden passiert, ganz einfach,<br />

mit der Entschuldigung erklärt wird: «Der Sturz ist auf<br />

Verlust an Geschwindigkeit zu nahe am Erdball zurückzuführen»?<br />

Leicht-<br />

1) Entwicklung der Leichtaviatik.<br />

2) Verminderung eines ansehnlichen Teiles<br />

der grossen Belastungen der Aviatik.<br />

3) Schaffung von sicheren, billigen und leicht<br />

zu führenden Maschinen.<br />

4) Erleichterung der Konstruktion für die<br />

Amateure, die in der Flugtechnik nicht<br />

so recht < zu Hause » sind.<br />

5) Kontrolle aller Maschinen, die im Rahmen<br />

der R. A. A. S. oder von Mitgliedern der<br />

R. A. A. S. konstruiert worden sind.<br />

6) Reglierungen, Expertisen und Schulung<br />

im Rahmen der Tätigkeit der R. A. A. S.<br />

Soll ein Flugzeug sicher und volkstümlich sein, müssen<br />

die Folgen des Verlustes an Geschwindigkeit ausgeschaltet<br />

werden. Der Pou du Ciel erfüllt diese schwerwiegende<br />

Bedingung!<br />

Wer kann da noch behaupten, dass ein Pou du Ciel<br />

für das Flugwesen ein Rückschritt bedeutet? Oder vielleicht<br />

deshalb, weil der Pou du Ciel mit weniger als<br />

60 km/St. Tempo nach 80 Meter «Rollen» sich in die Höhe<br />

hebt, und weil man zwischen 20 und 50 m glatt landet?,,<br />

Auf alle Fälle aber ist vielen die unglaubliche<br />

Einfachheit<br />

der Konstruktion, welche es den Amatenren ermöglicht,<br />

selbst mit Minlmal-Fertigkeit, sich an die Arbeit zu machen,<br />

ein spitzer Dorn im Auge. Auch die Einfachheit der Führung<br />

des Pou, wodurch es Jedermann möglich wird, nach wenig<br />

Stunden Schulung zu lenken, erbittert die Herren «Piloten»<br />

lieber die erste Feststellung finden Sie im Artiker.Die<br />

Technik des Pou du Ciel» interessante Auskunft. Wir wollen<br />

uns aber bei der zweiten noch ein wenig verweHeit.<br />

Heutzutage besitzt jedermann die elementarsten Kenntnisse<br />

im Flugwesen. Somit ist es allgemein bekannt, dass<br />

die gewöhnlichen Flugzeuge mittels dreier Organe gesteuert<br />

werden: das Tiefen, (oder Höhen-) Steuer, dessen Name<br />

schon genau seine Funktion ausdrückt, die Flüge!klappen,<br />

zur Herbeiführung der in den Kurven notwendigen geneigten<br />

Lage, mit Hilfe eines Hebels mit der Hand bedient;<br />

sodann die Richtungs-Steuer mit Fuss-Bedienung.<br />

Das Problem ist nicht kompliziert. Es besteht einfach<br />

darin, die Getriebe gewandt zu handhaben. Von diesen ist<br />

das eine mit löblichem Scharfsinn so disponiert, dass die<br />

Wirkung im Gegensatz zu dem normalen Gedankensang<br />

steht, so dass sich die Getriebe unter sich nicht widersprechen.<br />

Ohnedies würde Ihr «Adler» ganz gemütlich in<br />

den Schraubensturz verfallen, womit für gewöhnlich der<br />

Pilot seinem Schöpfer in die Arme fällt.<br />

Mignet hat sich nun gesagt: «Habe Ich zwei Getriebe,<br />

so kreuze ich sie! Dadurch wird das eine ausgeschaltet,<br />

das zurückbleibende kann nicht mehr gekreuzt werden.»<br />

Diese ganz logische Berechnung war der Ausgangspunkt<br />

und Grundlage des heutigen Pou du Ciel-Lenkgetriebes.<br />

Wollen Sie steigen? — Ziehen Si« den Habel an!<br />

Wieder absteigen? — Sie stossen den Hebel nach vorn*<br />

Wollen Sie rechts herumkommen, um den auf dem Platz<br />

zurückgebliebenen Freunden noch einen Gruss zuzuwinken?<br />

— Drücken Sie den Hebel nach rechts!<br />

Versuchen Sie sodann eine Linkskurve, so t. B. zur<br />

Vollführung einer regelrechten «acht»? — Hebel nach links!<br />

Nichts ist einfacher wie das! Ihr gefugiger Pon neigt<br />

sich automatisch und die Kurve ist ohne weiteres korrekt,<br />

dank der speziellen, gehobenen Form der Flügel.<br />

Es ist nun ganz natürlich, dass die Einfachheit der Konstruktion<br />

des Pou du Ciel notwendigerweise die<br />

Billigkeit<br />

des Apparates zur Folge hat. Unsere Erfahrungen sind uns<br />

sehr nützlich. Wir haben im Laufe des Jahres, anhand<br />

der Verwirklichungen seitens unserer Mitglieder, prüfen<br />

können, und es ergab sich für die Maschine ohne Motor der<br />

staunenswerte Preis von nicht mehr als Fr. 660.—. Wenn<br />

wir nun zu diesem Betrag den Preis für den Motor, der,<br />

le nach Marke und Stärke, zwischen POO und 1200 Franken<br />

schwankt, hinzuzählen, kommen wir immerhin auf ein<br />

Maximum von Fr. 1800.— für einen Apparat, der uns alle<br />

Befriedigung, die von ihm erwartet werden kann, verschafft.<br />

Ziel und Zweck<br />

Aviatik<br />

1) Anerkennung der R. A. A. S. durch das<br />

Eidg. Luftamt zu den gleichen Bedingungen<br />

wie andere Verbände, die sich mit<br />

dem Flugwesen befassen.<br />

2) Anerkennung der Expertenkommission<br />

und der technischen Abteilung der R. A<<br />

A. S., unter Kontrolle des Eidg. Luftamtes.<br />

3) Studium von neuen Verordnungen für<br />

Flugzeuge mit Leergewicht von weniger<br />

als 250 kg.<br />

4) Schaffung eines Spezialpatentes zur Führung<br />

von Flugzeugen vom Typ «Pou du<br />

Ciel ». Berechtigung für die R. A. A. S.,<br />

solche Patente auszuhändigen, unter Kontrolle<br />

des E. L. A.<br />

5) Schaffung eines speziellen Flugbereitschaf<br />

ts-Zeugnisses für die Flugzeuge mit<br />

Leergewicht von weniger als 250 kg. Berechtigung<br />

für die R. A. A. S-, solche Zeugnisse<br />

unter Kontrolle des, E. L. A. auszuzuhändigen.<br />

6) Annahme der Flugzeuge Typ «Pou du<br />

Ciel» in die Kategorie der Maschinen, die<br />

in der « Convention internationale de navigation<br />

aerienne» zum Fluge berechtigt<br />

sind.<br />

Oh. wie liegt die Zeit weit zurück, wo man noch 100<br />

bis 150 «blaue Lappen» besitZLn musste, wollte man sich<br />

eine Flugmaschine anschaffen!<br />

Weit zurück?' — Und doch kaum ein Jahr! Ist nicht<br />

ein solcher leicht sichtbarer Wandel ganz einfach wunderbar?<br />

Aber das ist nicht alles. Nun sprechen wir noch ein<br />

wenig über die Kosten einer Flugstunde.<br />

Der Pou du Ciel verbrennt pro Stunde 8—10 Liter<br />

Benzin und einen halben' Liter Oel, Garage, Versicherung,<br />

Steuer (das kommt alles noch!), und wir kommen mit Mühe<br />

auf Fr. 15.—.<br />

Ein Sprichwort sagt: Das Glück des einen.bedeutet dem<br />

andern Unglück! Dies bewahrheitet sich täglich. Auch<br />

hier ist es der Fall, denn die Vorteile und guten Eigenschaften<br />

des Pou du Ciel gefallen leider nicht jedermann.<br />

Und so hat diese neue Fonnel,, wie jede Neuheit, einer<br />

lebhaften<br />

Kritik<br />

standzuhalten. Kritisieren ist ja übrigens nicht schwer, um<br />

so mehr als man selbst nichts tut, oder auch wenn man<br />

eifersüchtig ist. Und doch soll man das ganze Problem<br />

. objektiv betrachten. Darum teilen wir die Kritik in zwei<br />

Kategorien: die unehrliche, absichtlich beleidigende, die<br />

uns also nicht interessiert, wozu wir auch die Eifersuchts-<br />

Kritik zählen: und dann die andere, die gerechte. Die<br />

Leute dieser Kategorie lassen sich schllesslich belehren.<br />

Sie haben nur den Fehler, dass sie die ganze Frage aus<br />

einem unrichtigen Winke! betrachten. Sodann entgeht ihnen<br />

auch der reelle Zweck des Pou du Ciel, und sie begehen<br />

sehr gerne den Irrtum, dass sie den Pou du Ciel mit anderen,<br />

gewöhnlichen Flugzeugen vergleichen wollen.<br />

Und gerade auf diesen Irrtum bauen sich die meisten<br />

Meinungsverschiedenheiten auf, die sich zwischen den aufrichtigen<br />

Kritikern und uns bilden. Es ist nicht daran zu<br />

denken, den Pou du Ciel auf dieselbe Stufe zu stellen wie<br />

einen gewöhnlichen Apparat für Tourismus z. R Er wird<br />

auch voraussichtlich nie dem gleichen Zwecke dienen. Der<br />

Pon du Ciel verfolgt ganz einfach das Ziel, die volkstümliche<br />

Aviatik zu schaffen und zu entwickeln, indem er<br />

allen Liebhabern — trotz beschränkten Mitteln — verhilft,<br />

sich dem Luftsport zn widmen; Er äst für die Massen geschaffen<br />

und nicht nur für die wenigen, die sich einen<br />

Dreiplätzer von 250 oder 500 PS. leisten können.<br />

Dann wird uns vorgehalten, dass der Pou du Ciel noch<br />

nicht perfekt sei und es ihm.an «aerodynamischer» Form<br />

fehle.<br />

Dass der Pou du Ciel verbessert werden kann, bestreiten<br />

w!r keineswegs, und tatsächlich vervollkommnet er<br />

sich täglich, dank der Arbeit der technischen Abteilung.<br />

Immerhin verschafft er in der heutigen Form schon jedem<br />

Benutzer Befriedigung. Die zahlreichen Apparate, die schon<br />

fliegen, und zwar oft bei absolut ungünstiger atmosphärischer<br />

Witterung, haben sich vollkommen normal behauptet.<br />

Der Luftsport kommt ganz zu seiner Zeit. Es wäre<br />

deshalb sehr merkwürdig, wenn man die Bewegung bei uns<br />

zu hemmen und zu ersticken suchte, während in allen<br />

andern Ländern die Entwicklung derselben gefördert und<br />

ermutigt wird.<br />

Ucbrigens wäre das ganz bestimmt vergebene Mühe,<br />

denn nichts wird den gewaltigen Drang hindern können<br />

und althergebrachte Traditionen werden nicht stören. Trotz<br />

allem kommt doch bald die<br />

volkstümliche Aviatik.<br />

A. Busen!, Zentralsekretär.<br />

AVIATIK!<br />

Postcheckkonto<br />

16727<br />

Telefon 28.844<br />

Wer sind wir?<br />

Magisches Symbol, das uns schon<br />

oft träumen Hess, wenn über unsern<br />

Köpfen die Luft von Motorgetöse zitterte.<br />

AVIATIK! Moderne Göttin unseres Zeitalters!<br />

AVIATIK! Hoffnung, wie eine ganze Jagend sie<br />

im tiefsten Innern ihres Wesens<br />

fühlt und aufsteigen lässt!<br />

AVIATIK! Unwiderstehliches Unternehmen, getragen<br />

von mutigem Sehnen,.Heldenmut<br />

in Disziplin und Entsagung.<br />

AVIATIK! ...Aber, wie mancher Vorsatz, wie<br />

mancher Wunsch wurde erstickt, angesichts<br />

des Mangels an Mitteln!<br />

Aus diesem Grunde ist die R. A. A. S.<br />

erstanden.<br />

Unser Zweck ist klar, genau und praktisch. Wir wollen,<br />

dass die Schweizer-Jugend die Aviatik kennt. Wir haben<br />

uns zur Pflicht gemacht, das Flugwesen in ihren Bereich<br />

zu bringen. Schöne Worte genügen uns nicht mehr. Fliegen<br />

wollen wir. In einem Wort, wir haben uns zur Aufgabe<br />

gemacht, das Leichtflugwesen in der Schweiz zu schaffen.<br />

gesund, sicher und billig.<br />

Wir haben nicht mehr das Recht, nns glücklich zu<br />

fühlen lediglich im Lichte der herrlichen Leistunzen der<br />

uns umgebenden Länder.<br />

Was wir beanspruchen, ist das Recht, zu fliegen; ein<br />

einheitliches Recht für alle, die den Sinn und den Geschmack<br />

des Luftwesens besitzen. Ein Recht endlich, das<br />

von der Tüchtigkeit vor allem und erst in zweiter Linie<br />

vom Geldbesitz beherrscht sein soll.<br />

Nicht In der gewöhnlichen Aviatik wird die eifrige nnd<br />

tüchtige Jugend ihr erstrebtes Flugrecht erkämpfen. Sie<br />

ist zu teuer. In Kriegszeiten wird man auch nicht unser<br />

Land mit der Theorie der passiven Verteidigung gani beschützen.<br />

Man kann auch nicht in der letzten Minute<br />

Piloten formen mit dem Sinn für das Luftwesen! Das sportliche,<br />

zivile und militärische Luftwesen wird überall mit<br />

Hilfe von Millionen entwickelt; man kann sich dazu stellen,<br />

wie man will. Es ist nicht zu leugnen, dass die Aviatik ein<br />

Faktor ist, mit dem die Zukunft rechnen muss. Ein Rückzug<br />

ist unmöglich, die Macht der Luft erdrückt uns, freiwillig<br />

oder durch Gewalt werden wir uns ihr ergeben<br />

müssen.<br />

Die Neuavlatlk bat nicht nur das Recht, nicht reich zu sein,<br />

sondern sie hat die Pflicht, auch schweizerisch zu («Ig.<br />

Seit einem Jahr ist unsere Organisation eine lebendige.<br />

Sie soll aber noch wachsen, wenn unsere Forderungen<br />

triumphieren wollen.<br />

Momentan haben wir den «Pou du Ciel» gewählt. Die<br />

zirka 300 Apparate, die in Frankreich und im Ausland schon<br />

geflogen sind, geben uns ein grosses Recht, zu hoffen. Mehr<br />

als 1000 Apparate werden in Europa gebaut, wovon zirka<br />

50 in der Schweiz. Die französische Wochenzeitung «Les<br />

Alles» hat schon über 150 Poux du Ciel kontrolliert und<br />

anerkannt. Auf diese Zahl fallen über 100 Piloten, die<br />

vorher nie ein Fliegerpatent besassen und nie irgend ein<br />

Flugzeug gelenkt haben. Ist nicht gerade das der beste<br />

Beweis für die absolut guten Eigenschaften dieses «Letztgeborenen»?<br />

•Mit Hilfe des Pou du Ciel ist das Luftwesen letzt in<br />

jedermanns Bereich versetzt. Tatsächlich braucht in Anbetracht<br />

der neuen Formel und des überaus billigen Anschaffungspreises<br />

das Lnftwesen nicht mehr einer besonders<br />

gutgestellten Volksschicht reserviert zu bleiben. Wir begreifen<br />

sehr wohl, dass es einigen wenigen nicht passt,<br />

wenn wir den Begriff Luftwesen mit dem andern «Volkstümlich»<br />

vermengen, aber die Zeiten sind fortschrittlich,<br />

ujd alle Länder um uns herum haben erkannt, dass die<br />

Aviatik vor allem der Jugend gehört Was sie bereits ausgeführt<br />

haben, dazu haben wir noch nicht einmal das Recht<br />

Aber es ist eine absolute Pflicht für unser Land, endlich<br />

einmal mit allen diesen veralteten Satzungen aufzuräumen<br />

und sich ans- Werk zu -machen.<br />

Treten Sie unserer Bewegung bei. Unsere technische<br />

Abteilung, von absolut tüchtigen Fachleuten geleitet, wird<br />

Ihnen alle nötigen Auskünfte geben. Gruppieren Sie sich,<br />

melden Sie Ihren Eintritt in die R. A. A. S., falls Sie<br />

auch nur ein wenig Interesse an der Fliegerei haben. Sie<br />

helfen Ihnen und uns zum Triumph des schönsten Sportes,<br />

der Aviatik. in der Schweiz.<br />

Tragen Sie unsere Abzeichen!<br />

Georges Maye. Vize-Prlsldent der R. A. A. S.<br />

SCHWEIZERISCHE NATIONAL<br />

Versicherungs-<br />

Gesellschaft<br />

Der Unterzeichnete wünscht der R.A.A.S. als<br />

beizutreten und nimmt die Statuten ausnahmslos an.<br />

Name:<br />

R.A.A.S.<br />

Rottschaft der Aero-Amateure in der Schweiz<br />

BEITRITTS-ERKLÄRUNG<br />

(Aktiv - Passiv - Wohltätigkeit)<br />

Vorname:<br />

Nationalität: Beruf: _<br />

Geburtsjahr:<br />

Müitäreinteüung:<br />

. -Mitglied<br />

HAFTPFLICHT-<br />

UNFALL-<br />

AUTO-<br />

SACHSCHADEN-<br />

TRANSPORT-<br />

VERSICHERUNGEN<br />

Wohnort:<br />

Strasse und Nr.:<br />

Beiträge • Aktiv jährlich Fr. 13.—<br />

Eintrittsgebühr Fr. 5.—<br />

Passiv Fr. 5.—<br />

Wohltätigkeits-M. Einm. Beitrag min. Fr. 100.—<br />

Abzeichen: Preis Fr. 2.— plus 30 Rp. f. Porto<br />

Postcheck-Konto 1/6727<br />

Kanton:<br />

am<br />

Unterschrift:

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