E_1936_Zeitung_Nr.042
E_1936_Zeitung_Nr.042
E_1936_Zeitung_Nr.042
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
JJO 42 t_ FREITAG, 22. MAI <strong>1936</strong><br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Automatische Bremsen?<br />
Die französische Zeitschrift « Omnia » wirft<br />
In einem längern Artikel die Frage auf, ob<br />
nicht die Entwicklung des Automobils<br />
schliesslich einen Wagen hervorbringen<br />
werde, zu dessen Führung ausser dem<br />
Lenkrad ein einziges Pedal genügt, das beim<br />
Zurücklassen bremst und beim Niedertreten<br />
Gas gibt. Die Idee ist zwar schon irgendwo<br />
verwirklicht worden und sicher vielen jüngern<br />
Semestern unter uns aus seligen Jugendtagen<br />
von der Chilbi her bekannt. Diese<br />
elektrischen Wägelchen mit ihren zum Gitterdach<br />
hinaufragenden Stromabnehmern<br />
machten doch wirklich viel Spass. Sie Hessen<br />
sich ohne Mühe von jedem Neuling lenken<br />
und Zusammenstösse waren auch nicht<br />
sonderlich gefährlich.<br />
Um eine solch simple Bedienung auch<br />
beim Automobil einzuführen, genügt es allerdings<br />
nicht, lediglich existierende Betriebsvereinfachungen,<br />
wie automatische Kupplung<br />
und Vorwählgetriebe zu kombinieren und<br />
das Gas — mit dem Bremspedal mechanisch<br />
zu verbinden. Der Fahrer hat sich seit Jahren<br />
gewisse Reflexe angewöhnt, er verlässt beim<br />
plötzlichen Auftauchen einer Gefahr ebenso<br />
reflexartig das Gaspedal, wie wir alle die<br />
Augen automatisch schliessen, sobald sie<br />
durch irgend etwas verletzt werden könnten.<br />
Soll die Einpedalbedienung einer wirklich<br />
vollkommenen Lösung entgegengeführt werden,<br />
so ist eine Automatisierung der Schaltung<br />
nicht zu umgehen. Ebenso muss die<br />
Bremsung selbsttätig- einsetzen, sobald der<br />
Fahrer das Gaspedal genügend weit zurückgehen<br />
lässt. Schon eine ganze Reihe von<br />
Erfindern hat sich mit dem Bau von derartigen<br />
Vorrichtungen befasst. Leider haftete<br />
den meisten davon der Fehler an, dass ein<br />
allmählicher Uebergang von leichter Bremsung<br />
bis zum Blockieren der Räder fehlte.<br />
Mit Vorliebe blockierten solche Bremsen die<br />
Räder auf nassen und schlüpfrigen Strassen.<br />
Falls es möglich ist, diese Fehler auszumerzen,<br />
so verheisst die automatische Bremse eine ganze<br />
Reibe von Vorteilen. Einmal reduziert sich die<br />
Bremsdistanz durch den Wegfall der Zeit, die man<br />
braucht, um vom Gas- zum Bremspedal zu wechseln<br />
und dieses niederzutreten. Die in der Spanne<br />
zwischen Erkennen der Gefahr und Anhalten des<br />
Wagens zurückgelegte Fahrdistanz reduziert sich<br />
dadurch bei hohen Geschwindigkeiten um 30%, bei<br />
geringeren Tempi sogar noch um mehr.<br />
In Notfällen kommt der (speziell für weniger<br />
geübte Fahrer wesentliche) Vorteil dazu, dass eine<br />
Verwechslung der Pedale ausgeschlossen ist. Damit<br />
fällt eine sehr ernst zu nehmende Gefahrenquelle<br />
dahin, denn die Fälle sind sehr zahlreich,<br />
wo Neulinge auf automobilistisohem Gebiet dadurch<br />
Unfälle verursachen, dass sie das Bremspedal meinen<br />
— und das Gaspedal bedienen. Im wechselvollen<br />
Stadtverkehr würde eine praktische Vereinigung<br />
von Bremse und Beschleunigerpedal eine<br />
grosse Erleichterung auch für den Routinier bedeuten.<br />
Bremskraftregler.<br />
Aus dieser TJeberlefung heraus hat ein französischer<br />
Erfinder eine Servobremse konstruiert, die<br />
den gestellten Anforderungen in jeder Weise genügt.<br />
Beim Zurückgehen des Gaspedals wirkt dieses<br />
auf einen Ventilmechanismus ein, der den Oeldruck<br />
im Servosystem und damit die Bremskraft<br />
regelt. Zur Erzeugung des Bremsdruckes dient der<br />
Druckölkreislauf des Motors. Ein Teil seines Oels<br />
zirkuliert ständig durch den Bremskraftre.gler und<br />
bewirkt, dass darin, je nach der Stellung des Gaspedals,<br />
ein höherer oder niedrigerer Druck herrscht,<br />
der sich durch qine Druckleitung auf 'den Server<br />
mechanismus überträgt<br />
Ausgleichventile sorgen dafür, dass der im Apparat<br />
entstehende Druck nur von der Pedalstellung<br />
und in keiner Weise von der Temperatür des Öels<br />
oder der Drehzahl des Motors abhängig ist und dass<br />
die Bremsen sich beim Niedertreten "des Pedals augenblicklich<br />
wieder losen. Absolute Oeldichtheit gewährleistet<br />
die Uebeftragung der Pedalbewegung<br />
auf den Ventilschieber<br />
Membrandicbtung.<br />
durch Vermittlung einer<br />
Der Servo-Mechanlsmus<br />
besteht aus einer vom Motor angetriebenen Brismstrommel<br />
und einer Br^msanfcerbiatite mit Bremsschuhen,<br />
die durch hydraulisch Betätigte Kolben an<br />
die Trommel gepresst werden. Die ganze Bremsankerplatte<br />
lässt sich um ihren Mittelpunkt unter<br />
dem Einfluss der an der rotierenden Bremstrommel<br />
schleifenden Bremsbacken iim einen gewissen Winkel<br />
verdrehen, der um so* grösser ist. je stärker der<br />
Oeldruck die Schuhe auseinandertreibt Das Oel erhält<br />
die Servovorriehtung aus dem beschriebenen<br />
Bremskraftregler zugeleitet.<br />
Der Erfolg dieses Bremssystems hängt hauptsächlich<br />
vom zuverlässigen Arbeiten deä Mechanismus<br />
und der gleichmässigen und fein abgestuften<br />
Bremswirkung ab, die er zu erzeugen vermag. Um<br />
zu verhindern, dass durch Lecken der hydraulischen<br />
Uebertragung Oel in die Brenjstrommel gelangt,<br />
hat man der Ausbildung der Abdichtungen<br />
ganz besondere Sorgfalt geschenkt, denn eine ölige<br />
Reibfläche müsste die ganze Einstellung über den<br />
Haufen werfen und könnte dadurch grosse Gefahren<br />
auslösen, weil man in diesem Fall nicht einfach<br />
stärker durchtreten kann, wenn die Bremse<br />
nicht recht anziehen will.<br />
Die Servowirkung des Bremssystems tritt insofern<br />
besonders ausgesprochen in Erscheinung, als<br />
hier nur die Kraft der Rückziehfeder des Gaspedals<br />
die Steuerung des Brentsvorgaflges besorgt<br />
und weil diese Kraft in der Servoeinrichtung erheblich<br />
verstärkt wird.<br />
Auf einem ähnlichen Prinzip beruht die<br />
elektromagnetische Bremsvorrichtung<br />
desselben Erfinders. Ebenso wie das beschriebene<br />
Aggregat besteht auch dieses System aus zwei getrennten<br />
Teilen, dem Bremskraftregler und der<br />
Servoeinrichtung. Die letztere setzt sich in ihrem<br />
Aufbau insofern ähnlich zusammen wie das hydraulische<br />
Servogerät, als auch hier eine vom Motor<br />
angetriebene Bremstrommel an einer Ankerplatte<br />
befestigte Bremsschuhe mitzudrehen strebt, sobald<br />
gebremst werden soll. Der Elektromagnet, der die<br />
Kraft liefert, um die Bremsbacken der Servovorriehtung<br />
anzupressen, erhält seinen Strom aus der<br />
Lichtanlage des Wagens. Da auch in Notfällen weniger<br />
als 2 Ampere genügen, fällt dieser Verbrauch<br />
nicht allzusehr ins Gewicht.<br />
Die Uebertragung der Wirkung des Elektromagneten<br />
auf die Servobremsbacken erfolgt dadurch,<br />
dass dieser an die Platte der Bremstrommel<br />
angezogen und ein wenig mitgenommen wird. Dadurch<br />
presst er die Bremsbacken seinerseits an die<br />
umlaufende Trommel, so dass sich die Mitnehmerwirkung<br />
wesentlich verstärkt.<br />
In seiner Gestalt präsentiert sich der Bremskraftregler<br />
äusserst einfach. Was dazu gehört? Lediglich<br />
ein isolierender Zylinder, in dem sich als<br />
Gleitkontakt ein Kolben bewegt, der mit dem Pedal<br />
in gelenkiger Verbindung steht. Die Kontaktstellen<br />
sind in seinem Innern angebracht, und zwar genügen<br />
meist drei Kontakte entsprechend drei verschieden<br />
intensiven Bremsungen. Wenn es wünschenswert<br />
erscheint, kann statt dessen ein kontinuierlich<br />
veränderlicher Widerstand mit Gleitkontakt<br />
eingebaut werden. Aus Gründen der Einfachheit<br />
und um den Aufbau robuster zu gestalten, begnügt<br />
man sich aber am besten mit einer beschränkten<br />
Anzahl von Bremsstufen.<br />
Damit der Fahrer ständig im Bild ist, wann die<br />
Bremse in Funktion tritt und ob sie überhaupt arbeitet,<br />
baut man am Schaltbrett ein mit dem Stoplicht<br />
in Serie geschaltetes Kontrollämpchen ein, das<br />
bei jeder Bremsung aufleuchtet. Ein Vorschaltswiderstand<br />
erlaubt die Anpassung der Bremse an<br />
den schlechten Reibungskoeffizienten<br />
schlüpfriger Strassen.<br />
nasser und<br />
Aassichten der automatischen Bremsen.<br />
Aus den vorstehenden Darlegungen geht hervor,<br />
dass sich eine Zusammenfassung der Bedienung<br />
eines Automobils in einem einzigen Pedal wohl ermöglichen<br />
lässt. dass aber deswegen keine übermässige<br />
Komplikation der mechanischen Einrichtungen<br />
zu entstehen braucht. Bei der elektrischen Variation<br />
fällt der Bremskraftregler durch seine grosse Einfachheit<br />
auf. Dafür macht anderseits die hydraulische<br />
Servovorriehtung der elektrischen in dieser<br />
Beziehung den Rang streitig.<br />
Betriebssicher lassen sich wohl beide Apparate<br />
bauen, denn an modernen Wagen gehören Störungen<br />
der Lichtanlage zu den Seltenheiten, wenn aber<br />
die Oelpumpe versagt, so hört überhaupt die Weiterfahrt<br />
auf. Die Befürchtung, dass unterwegs plötzlich<br />
Störungen auftreten könnten, sind ebenso unbegründet,<br />
wie jene Unkenrufe, die beim Aufkommen<br />
der hydraulischen Bremsen laut wurden.<br />
Dass Andre Dubonnet, der Konstrukteur<br />
der nach ihm benannten Abfederung und<br />
des vollkommenen Stromlinienwagens, der<br />
gegenwärtig in Dollarien weilt, aus Leidenschaft<br />
konstruiert, etwa so wie andere<br />
Leute singen, spörteln oder malen.<br />
Dass die holländische Armee einen zwei'<br />
motorigen Bomber in Dienst nahm, dessen<br />
zwei Bristol - Mercury - Motoren ihm eine<br />
Höchstgeschwindigkeit von 400 kmlSt. in<br />
einer Höhe von 4750 m zu geben vermögen.<br />
Seine Nutzlast beträgt 1400—1500 kg.<br />
Von einem ganz auf pneumatischen<br />
Gummikissen gelagerten amerikanischen<br />
Stromlinienwagen, dessen mit Druck gefüllte<br />
Gummikissen Abfederung und Dämpfung<br />
gleichzeitig übernehmen.<br />
Von einem durch die Versuchsanstalt für<br />
Verbrennungsmaschinen der Technischen<br />
Hochschule Charlottenburg herausgebrachten<br />
Schattdämpfer, der die beiden auftretenden<br />
Frequenzbänder der Schallschwingungen<br />
fast vollständig zu dämpfen vermag,<br />
wobei die gleiche Ausführung für<br />
mehrere Motortypen geeignet ist.<br />
Dass sich in Deutschland bei den dort<br />
geltenden Preisen der Betrieb eines Lastwagens<br />
mit Leuchtgas an Stelle von Benzin<br />
wesentlich billiger stellt, indem die Brennstoffkosten<br />
um 25—40 Prozent sinken, wobei<br />
allerdings gleichzeitig, je nach dem<br />
Alter des Wagens, eine Leistungsverminderung<br />
von 6—14 Prozent in Kauf genommen<br />
werden muss.<br />
Ueber eine neue Fangvorrichtung für<br />
Flugpost, durch die eine Landung bei der<br />
Uebernähme der Post vermieden wird, und<br />
die im wesentlichen in der Aufhängung<br />
des Postsackes an Seilen besteht, von denen<br />
das Flugzeug sie abheben kann ohne<br />
sich und die Untenstehenden zu gefährden.<br />
Ueber ein Projekt zum Bau von Fangrillen<br />
am Rande der Autobahnen, die beschwipsten<br />
Fahrern und überhaupt allen<br />
steuerlosen Fahrzeugen zugute kommen<br />
sollen.<br />
Warten Sie nicht<br />
J-ocftfe*<br />
hatte beim Kauf nicht viel mitzureden,<br />
aber im ALU O I - 4 - Fenster - Ca-<br />
bis Sie wegfahren wollen, um sich davon zu<br />
überzeugen, dass Dir Motor wirklich im Stande<br />
ist, bei einem Minimalverbrauch von Brennstoff<br />
das Maximum zu leisten.<br />
Lassen Sie Ihren Motor durch Ihren Garagisten<br />
überprüfen und erkundigen Sie sich bei ihm<br />
über die<br />
unbestreitbaren Vorteile<br />
- die Ihnen ein<br />
briolet fühlt sie sich doch am woh totem<br />
LIMOUSINE * a l : Fr. 9.900<br />
CABRIOLET, 2 Fenster Fr, 12.300<br />
CABRIOLET, 4 Fenster Fr. 12.900<br />
6 Zylinder, 11 St.-PS, Vollschwingachsor<br />
Ein Produkt der Auto-Union<br />
AUTROPA A.G.<br />
Jenatschstr. 3/5<br />
ZÜRICH<br />
HENRY HURTER<br />
BASEL<br />
GRAND GARAGE<br />
BURGERN2IEL<br />
BERN<br />
FRITZ WEBER<br />
SOLOTHURN<br />
Vergaser mit Düsensystem 20 bieten kann.<br />
Er kann mit Leichtigkeit auf die meisten gegenwärtig<br />
im Gebrauch stehenden Vergaser Typ BF<br />
montiert werden.<br />
Montage überall<br />
Generalagentur rar die Schweiz:<br />
Henri Bachmann<br />
Genf Zürich<br />
12b, rue de l'Höpital 3, ruede Fribourg Löwenstrasse31<br />
Tel. 48.42 TeL 26.343 Tel. 58.824<br />
48.43<br />
58.825<br />
48.44