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E_1936_Zeitung_Nr.049

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N° 49 — DIENSTAG. 16. JUNI <strong>1936</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

Wenn es Rosemeyer nicht noch in der letzten<br />

Runde mit dem Pech zu tun kriegt, so hat er das<br />

Rennen gewonnen. Und man gönnt ee ihm aufrichtig,<br />

zumal ihn in seiner Karriere als Autorennfahrer<br />

das Glück bisher nicht allzuoft gelächelt hat<br />

Tatsächlich fährt er das Rennen als begeistert umjubelter<br />

Sieger nach Hause. Zwei Minuten hinter<br />

ihm endet Nuvolari als Zweiter, gefolgt von seinen<br />

Teamkollegen Brivio und Farina.<br />

Schlussklassement:<br />

1. Bosemeyer (Auto-Un!on), 1 h. 56' 41,2" (Slundenmittel<br />

117,100 km).<br />

2. Nuvolari (Alfa Romeo), 1 h. 58' 54,0".<br />

3. Brivio (Alfa Romeo), 1 h. 59' 40".<br />

4. Farina (Alfa Romeo). 1 h. 59' 58,6".<br />

5. Lang (Mercedes-Benz), 2 h. 02' 28,4.<br />

6. Chiron (Mercedes-Benz), 2 h. 03' 33".<br />

7. Varzl (Auto-Union), 2 h. 03' 35".<br />

8. Stuck (Auto-Union).<br />

9. Von Delius (Auto-Union).<br />

10. Zanelli (Maserati).<br />

Trossl siegt in der<br />

1500-ccm-Ren wagen klasse.<br />

Von 28 Startenden schoss gleich am Start Richard<br />

Seaman mit dem von Lord Howe käuflich<br />

erworbenen und überholten Delage an die Spitze, in<br />

der entschiedenen Absicht, diese auch bis zum<br />

Schlüsse des Rennens zu halten. Doch setzte es eine<br />

allgemeine Ueberraschung ab, als der rasche Engländer<br />

— der auf Grund seiner gefahrenen Trainingszeiten<br />

als Favorit ins Treffen zog — schon<br />

nach der ersten Runde fehlte. Er war infolge seines<br />

allzuforschen Draufgängertums in einen Graben geraten<br />

und benötigte mehr als fünf Minuten, um<br />

seinen Wagen wieder herauszubringen. Dadurch<br />

sah er sich schon am Anfang stark handicapiert, so<br />

stark sogar, dass er es vorzog, den Kampf aufzugeben.<br />

Bald schien es festzustehen, dass Maserati siegreich<br />

aus dem Rennen hervorgehen würde. Die<br />

E. R. A. waren lange nicht so rasch, wie die von<br />

Trossi und Tenni gesteuerten Sechzylinder-Wagen<br />

der Bologneser Werke, wenn schon gesagt sein<br />

muss, dass beispielsweise der siamesische Prinz<br />

Bira in Anbetracht der Tatsache, dass er zum ersten<br />

Male auf dem Nürburgring fuhr, ganz fabelhafte Geschwindigkeiten<br />

vorlegte. Trossi gab seine nach dem<br />

Ausfall Seamans übernommene Führung nicht mehr<br />

ab, ebenso wenig liess sich Tenni von seinem zweiten<br />

Platz verdrängen, wodurch die italienische Revanche<br />

gegenüber E. R. A. für Monte Carlo ganz<br />

perfekt wurde.<br />

Resultate.<br />

8 Runden = 182,480 km.<br />

,. Trossi auf Maserati 1:37:17,3 (112,6 km/St).<br />

2. Tenni auf Maserati 1:38:3,4.<br />

3. B. Bira auf E.R. A. 1:40:13,1<br />

4. Lehoux auf E.R. A. 1:40:29,3.<br />

5. Bäumer auf Austin 747 ccm.<br />

Der neue 2-Liter-BMW hat beim<br />

Sportwagenrennen<br />

seine Feuerprobe in überzeugender Manier bestanden,<br />

ein Debüt, das um so stärkerem Interesse begegnete,<br />

als dieses Modell auch für den Grossen<br />

Preis von Frankreich gemeldet worden ist. Aller-<br />

dings, in Henne, dem Motorrad-Weltrekordmann,<br />

sass auch ein Könner von Format am Lenkrad.<br />

Was dabei besondere Erwähnung verdient, das ist<br />

der Umstand, dass der BMW nicht nur in seiner<br />

Klasse, der Wagen ohne Kompressor, den Vogel<br />

abschoss, sondern darüber hinaus noch fast 2J4 Minuten<br />

weniger benötigte als der von Berg gefahrene<br />

Alfa Romeo, womit dieser das Rennen der 2-<br />

Liter-Kompressorwagen nach Hause fuhr. Ausgezeichnete<br />

Figur machte übrigens in der 2*Liter-<br />

Klasse auch der 4-Zyl.-Adler-Sport mit Paul Schweder<br />

am Steuer. Hatte er auch gegen den neuen<br />

BMW, dessen Spitzengeschwindigkeit die 170 km/<br />

St.-Grenze streift, einen schweren Stand, so kam er<br />

doch mehr als 3 Min. vor dem Dritten, Richter auf<br />

einem normalen 2-Liter-BMW, ein. Uebrigens<br />

setzte es bei diesem Rennen einen aufregenden Zwischenfall<br />

ab, als Minartz (Ford) aus einer Kurve<br />

getragen wurde, wobei sich der Wagen überschlug<br />

und Feuer fing. Wie durch ein Wunder rettete sich<br />

der Fahrer heil aus der brenzligen Situation.<br />

Gerüchte um Varzi. Dem Pariser «Intransigeant»<br />

wird gemeldet, dass Rennfahrer<br />

Achille Varzi im Begriffe sei, von seinem<br />

Vertrag mit Auto-Union zurückzutreten. Er<br />

stehe bereits in Unterhandlungen betreffend<br />

einem Engagement bei der Scuderia Ferrari.<br />

Diese Meldung geben wir mit grösstem Vorbehalt<br />

wieder. Es scheint tatsächlich wenig glaubwürdig,<br />

dass Varzi, der doch für diese Saison vertraglich<br />

an Auto-Union gebunden ist, der Zschopauer<br />

Firma plötzlich den Rücken kehren soll. Italienische<br />

Fachblätter dementieren übrigens entschieden,<br />

dass zwischen dem Modaneser Rennstall<br />

und dem Sieger von Tripolis Verhandlungen im<br />

Gange sind.<br />

-y.<br />

Eyston greift 24-Stunden-Rekord an.<br />

Wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischen gekommen<br />

ist, dann befindet sich der englische Rennfahrer<br />

Captain G. E. T. Eyston zur Zeit, da diese<br />

Zeilen in Druck gehen, erneut auf Rekordfahrt.<br />

Und zwar handelt es sich diesmal tun den 24-<br />

Stunden-Weltrekord, dem er mit seinem « Speed of<br />

the Wind» am Salzsee im Staate Utah auf den<br />

Leib rücken will. Der Versuch erfolgt unter Kontrolle<br />

eines Vertreters der amerikanischen Automobil-Association.<br />

Wie steht es um den Grossen Preis von Frankreich?<br />

In der französischen Fachpresse fragt man<br />

sich, ob man nach der Absage des 24-Stunden-Rennens<br />

von Le Mans wohl auch mit derjenigen' des<br />

Grossen Preises von Frankreich vom 28. Juni rechnen<br />

müsse. Di» Antwort hierauf dürfte in der voraussichtlich<br />

heute stattfindenden Sitzung der Sportkommission<br />

des Französischen Automobil-Clubs gegeben<br />

werdon.<br />

Schweizerische Rundschau<br />

Die Alkoholimporte.<br />

Mit, erstaunlicher Unverfrorenheit setzt<br />

sich- die eidg. Alkoholverwaltung. über die<br />

doch nachgerade laut genug gewordene Kritik<br />

betreffs Andauern der Alkoholimporte<br />

trotz angeblicher Schnapsschwemme hinweg.<br />

Der beste Beweis liefert das Maiergebnis.<br />

Nicht weniger als 3981 hl Alkohol wurden<br />

in diesem Berichtsabschnitt eingeführt, d.h.<br />

also volle 3509 hl mehr als in der vorjährigen<br />

Parallelperiode. In den ersten 5 Monaten<br />

des laufenden Jahres gelangten somit<br />

14,777 hl gegen 1304 hl von Januar bis Mai<br />

1935 zur Einfuhr — und dabei sind sich sogar<br />

die Chemiker der Alkoholverwaltung<br />

darüber einig, dass diese Quantitäten nur<br />

zum kleinsten Teil Alkoholprodukte darstellen,<br />

welche in der Schweiz nicht produziert<br />

werden könnten. Es dürfte Zeit sein, die kritischen,<br />

einen Benzinstreik verurteilenden<br />

Stimmen, die da behaupten, die Alkoholverwaltung<br />

führe nur aus, was die Alkoholgesetzgebung<br />

ihr aufbürde, zu fragen, welcher<br />

Paragraph dieses Gesetzes die Regieleitung<br />

ermächtigt, derart umfangreiche, unnötige<br />

Lieferungsverträge mit ausländischen, speziell<br />

mit einem holländischen Grosslieferanten,<br />

abzuschliessen ? Diese Importpraxis ist<br />

jedenfalls mit tausendmal mehr Berechtigung<br />

«Ausfluss einer auf schärfste zu verurteilenden<br />

Mentalität» zu nennen, als die dem<br />

Automobilisten aufgezwungene Abwehraktion.<br />

Wie sehr erfolgreich die für die Durchführung<br />

der schweizerischen Alkoholgesetzgebung<br />

verantwortliche Leitung dieses Regiebetriebes<br />

gewirtschaftet hat, zeigt der<br />

Vergleich unserer Verluste mit den Einnahmen<br />

Amerikas aus den Alkoholsteuern. Während<br />

auch die von den Alkoholkommissionen<br />

der eidg. Räte erneut zurückgewiesene Vorlage<br />

nur einen neuen Einnahmenüberschuss<br />

von rund einer Million Fr. vorsah, der zudem<br />

bloss auf dem Papier steht, vereinnahmte<br />

das amerikanische Schatzamt aus<br />

der Alkoholbesteuerung in den ersten zehn<br />

Monaten-des laufenden Rechnungsjahres, also<br />

in der Zeit vom 1. Juli 1935 bis 30. April <strong>1936</strong><br />

nicht weniger als 410,6 Mill. Dollar gegen<br />

333,5 Mill. Dollar in der vorjährigen Parallelperiode,<br />

oder 411 Mill. Dollar während des<br />

ganzen Rechnungsjahres 1934/35. Ist auch die<br />

Biersteuer an diesen Erträgnissen massgebend<br />

beteiligt, und zwar betragen die diesbezüglichen<br />

Einnahmen in den ersten zehn<br />

Monaten 191 Mill. Dollar, so darf sich doch<br />

der Ertrag aus Besteuerung des inländischen<br />

Branntweines in Höhe von 171,2 Mill. Dollar<br />

wohl sehen lassen.<br />

AKTUELLES<br />

wagenverkehr auf Bergpoststrassen. Der Bundesrat<br />

hat am 12. Juni einen Beschluss über den<br />

Wagenverkehr auf Bergpoststrassen gefasst, der an<br />

Stelle desjenigen vom 9. Juni 1933 tritt und seine<br />

Ergänzung in einer Verfügung des Eidg. Post- und<br />

Eisenbahndepartements über die Bezeichnung der<br />

Bergpoststrassen und über das Bergseitskreuzen der<br />

Postwagen findet. An materiellen Neuerungen enthält<br />

der Bundesratsbeschluss die Vorschrift, wonach<br />

ein Privatfahrzeug, das einen Postwagen auf einar<br />

Bergpoststrasse überholt, talseits auszustellen hat.<br />

Ein weiteres Novum liegt darin, dass nunmehr auch<br />

die durch Unternehmer der Postverwaltung mit Privatfahrzeugen<br />

betriebenen Postkurse den «posteigenen»<br />

Wagen gleichgestellt werden und dieselben<br />

Vorrechte geniessen wie diese. Um eie auch äusserlich<br />

als Postwagen erkennbar zu machen, tragen «ie<br />

als Erkennungsmerkmal vorn rechts neben dem Motor<br />

und hinten links eine Scheibe mit dem Posthorn.<br />

In formaler Hinsicht stellt der neue Erlaes des<br />

Bundesrates insofern eine Abweichung vom bisherigen<br />

Zustand dar, als jetzt eine Ausscheidung zwjschen<br />

dem Bundesratebeschluss und der Verfügung<br />

des Post- und Eieenbahndepartements vorgenommen<br />

wird. Die eigentliche Bedeutung des am 20. Juni<br />

in Kraft tretenden Beschlusses offenbart sich darin,<br />

dass er die bisher etwas komplizierten Vorschriften<br />

über den Bergpoststrassenverkehr zu vereinfachen<br />

sucht, wobei er, als praktisch wichtigen Fortschritt,<br />

eine Reduktion der Zahl jener Straesen bringt, auf<br />

denen die Post bei Kreuzungen bergseits ausweicht.<br />

Ueberhaupt besteht bei den massgebenden Stellen<br />

die — im Interesse der Touristik nur begrüssenswerte<br />

— Tendenz nach möglichster Vereinfachung<br />

dieser Verkehrsvorschriften, und zwar in dem Sinn,<br />

dass das Bergeeitskreuzen sukzessiv« aufgehoben<br />

werden soll.<br />

Den Anfang dazu macht, wie erwähnt, der vorliegende<br />

Bundesratsbeschluss, der folgende bisher<br />

als Bergpostßtrassen B (besonders schwierige Bergpoststrassen)<br />

bezeichnete Strassenzüge in Bergpoststrassen<br />

A (gewöhnliche Bergpoststrassen) umwandelt:<br />

Grimsel (Gletsch-Grimeelhospiz); Furka (Gletech-<br />

Realp); Lukmanier (Olivone-Disentis); Som-la-Proz-<br />

Champex; Stalden-Huteggen-Saas-Balen; Brünif-<br />

Reuti; Kerns-Melchthal; Ilanz-Vals; Faido-Osco;<br />

Giubiasco-Carena; Gordola-Sonogno; Lavorgo-Sobrio;<br />

Magadino-Indemini; Magliaso-Astano; Maroggia-<br />

Arogno; Morbio Superiore-Muggio; Peccia-Fusio;<br />

Teseerete-Bidogno; Tesserete-Bogno.<br />

Auf diesen Bergposistrassen weichen somit die<br />

Postfahrzeuge nur noch bei Ueberholung durch andere<br />

Fahrzeuge bergseits aus. das Bergseitsausweichen<br />

bei Kreuzungen fällt weg.<br />

Strassen, auf denen gegenwärtig auch bei Kreuzungen<br />

die Postwagen noch hergseits ausweichen:<br />

Wallis: Sierre-Ayer, Sion-Les Hauderes. Vissoie-<br />

Grimentz, Vissoie-St. Luc.<br />

Bern: Innertkirchen-Gadmen.<br />

Tessin: Cavigliano-Spruga, Cevio-Bosco, Mpnti-<br />

S. Bernardo, Russo-Gresso.<br />

Graubünden: Araschger Rank-Tschiertschen, In<br />

den Kehren-Avere, Küblis-St. Antönien, Weinberg-<br />

Samnaun.<br />

Wohl kennen die wenigsten Ihrer Fahrgäste<br />

den Unterschied zwischen einem Diesel-.und<br />

einem Benzinmotor, wissen nichts von der Bedeutung<br />

des innenverzahnten Ritzels und<br />

wären wahrscheinlich erstaunt, wenn man sie<br />

nach der Rolle der Hinterachsabfederung oder<br />

der Bremsoberfläche fragte. — Aber sie bekommen<br />

diese Finessen zu spüren — je besser,<br />

je mehr sie Ihren Wagen benützen. Und<br />

früher oder später werden sie bestätigen, was<br />

Sie auch aus Ihrer Betriebsrechnung ersehen:<br />

Vorteile unserer Mittelstand-Krankenversicherung:<br />

• Behandlung als Privatpatient<br />

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