E_1936_Zeitung_Nr.049
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N»4!<br />
II. Blatt<br />
BERN, 16. Juni <strong>1936</strong> Automobil-Revue<br />
Kohlenstaub als<br />
Motorenbrennstoff<br />
Im jungst erschienenen sechsten Sonderheft<br />
fiter Dieselmaschinen des VDI-Verlages behandelt<br />
ein Artikel von Karl Zinner (Dresden)<br />
den neuesten Stand der Untersuchungen über<br />
Idie Verwendung von Kohlenstaub als Treibstoff<br />
für Verbrennungsmotoren, die seit Jahrzehnten<br />
von Dipl.-Ing. R. Pawlikowski in Görlitz<br />
verfochten wurde. Wir geben im folgenden<br />
auszugsweise einige Hauptgedanken wieder,<br />
die in der erwähnten Arbeit entwickelt werden.<br />
Red.<br />
Die erste Frage, die sich dem Automobilisten<br />
aufdrängt, wenn er von Kohlenstaubmotoren<br />
hört, beisst wohl allgemein: «Eignet<br />
sich der Kohlenstaubmotor grundsätzlich zum<br />
Einbau in Automobile?» Und da müssen wir<br />
leider feststellen, dass der Zeitpunkt noch<br />
längst nicht gekommen ist, wo schnellaufende,<br />
Motoren sich mit pulverisierter Kohle betreiben<br />
lassen, so ermutigend auch die Versuche<br />
mit langsam laufenden Motoren ausgefallen<br />
sein mögen. Doch ist damit beileibe nicht gesagt,<br />
dass es auf alle Zeiten hinaus überhaupt<br />
ausgeschlossen sein soll, auch hochtourige<br />
Motoren mit Kohlenstaub zu «füttern». Beim<br />
Dieselmotor galt es ebenfalls, einen langen<br />
Weg zurückzulegen, bevor aus dem Langsamläufer<br />
aus der Zeit Diesels der schnellaufende<br />
Personenwagen-Diesel wurde. Und es ist<br />
durchaus nicht unmöglich, dass der Kohlenstaubmotor<br />
noch eine ähnliche Entwicklung<br />
vor sich hat.<br />
Die Schwierigkeiten, die sich einer befriedigenden<br />
Lösung entgegenstellen, resultieren<br />
aus der Beschaffenheit des Kohlenstaubs, der<br />
ebenso wie seine Asche auf Gleitflächen eine<br />
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I • Atiliendrudt \<br />
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Hier schreibt er einen Tourenrat,<br />
Weil ihn ein Neffe darum bat.<br />
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Touristikbureau der<br />
Automobil-Revue<br />
Bern, Telephon » 222<br />
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nicht vergessen.<br />
üttöB'<br />
Die Einführung des Kohlenstaubes in die<br />
'MS. T. Druckverlauf in Vorkammer und Zylinder<br />
Vorkammer<br />
nach Ueberschreiten des obern Totpunktes. kann auf verschiedene Arten erfolgen. Die<br />
Möglichkeit, ihn unter Zuhilfenahme von<br />
schmirgelnde Wirkung ausübt, weil er zu-Presslufsammen mit dem Schmieröl eine durchaus un-<br />
Statt dessen versucht man nun einzublasen, wurde bereits erörtert<br />
neuerdings,<br />
erwünschte «Polierpaste» bildet. Dazu kommt<br />
noch, dass er sogar in der feinstmöglichen<br />
Pulverisation einen Zündverzug aufweist, der<br />
ein Vielfaches des entsprechenden Wertes<br />
von Dieselölen erreicht Unter Zündverzug<br />
versteht man die Zeit, welche von jenem Moment<br />
an verstreicht, wo eine brennbare Mischung<br />
mindestens auf Zündtemperatur erhitzt<br />
wurde, bis zum Augenblick, wo die Verbrennung<br />
einsetzt.<br />
Diese charakteristischen Eigenschaften des<br />
Kohlenstaubes erfordern ganz neuartige Wege<br />
zur Erzielung einer ausreichenden Gemischbildung<br />
vor der Verbrennung. Man könnte<br />
vielleicht daran denken, den Kohlenstaub,<br />
ähnlich wie im Dieselmotor älteren Datums,<br />
mit Hilfe eines Strahls von komprimierter<br />
Luft gegen Ende des Verdichtungshubes in<br />
den Zylinder einzuspritzen. Der erwähnte<br />
grosse Zündverzug des Kohlenstaubes steht<br />
indessen der Anwendung dieser Methode entgegen.<br />
Man könnte weiter versuchen, die<br />
Einblasung so früh vor dem obern Totpunkt<br />
durchzuführen, dass die Kohle Zeit fände, sich<br />
für die Verbrennung vorzubereiten. Diese<br />
Möglichkeit scheitert aber daran, dass sich<br />
der Kohlenstaub en masse an den mit Schmieröl<br />
benetzten Zylinderwänden ansetzen würde,<br />
was keinesfalls erwünscht ist.<br />
Man hat deshalb die Forderung aufgestellt,<br />
der Kohlenstaub solle erst nach Beginn der<br />
Verbrennung in den Zylinder gelangen. Die<br />
Verbrennung selbst setzt schon in der Vorkammer<br />
(auch Beikammer genannt) ein, in<br />
welche der Kohlenstaub zusammen rn.it der<br />
Verbrennungsluft gelangt. Dadurch wird das:<br />
erhitzte Gemisch aus Luft und Kohlenstaub<br />
in den eigentlichen Verbrennungsraum gedrückt,<br />
wo es vollständig verbrennt<br />
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ähnlich wie beim Vergasermotor, den Unterdruck<br />
beim Saughub zur Einführung des<br />
Brennstoffgemisches in die Vorkammer heranzuziehen.<br />
Damit Vorkammer und Zylinder<br />
nicht "durch ein Ventil voneinander getrennt<br />
werden müssen, was unüberwindlichen<br />
Schwierigkeiten begegnen würde, lässt man<br />
den Kohlenstaub erst dann eintreten, wenn<br />
der Druck im Zylinder etwas höher ist als in<br />
der Vorkammer, ohne dass sich der Vorkammerdruck<br />
schon allzusehr dem atmosphärischen<br />
Luftdrucke genähert hat. Man hat durch<br />
Modellversuche festgestellt, dass dies ungefähr<br />
30° vor bis 40° nach dem untern Totpunkt<br />
der Fall ist (Abb. 1).<br />
Es gilt also, den Kohlenstaub innerhalb dieser<br />
Zeit in die Vorkammer einzuführen, will<br />
man nicht gewärtigen, dass er teilweise in<br />
den Zylinder gelangt und dort die beschriebenen<br />
Uebelstände verursacht Sobald sich<br />
Abb. 2. Kohlenstaub-Mischkammer, a) Vorratsbehälter,<br />
b) Ringquerschnitt, c) ringförmiger Luftspalt,<br />
d) Blende für Mischluft, e) Absaugrohr für Luft-<br />
Kohlenstaub-Gemisch, f) Bohrungen zum Eintritt<br />
der Auflockerungsluft, g) Leinwand-Zwischenlagen.<br />
der Verdichtungsdruck auch in der Vorkammer<br />
bemerkbar macht, ist eine Einführung des<br />
Kohlenstaubes in dieser Weise natürlich ausgeschlossen.<br />
Die Vermengung von pulverisierter Kohle<br />
und angesaugter Luft geschieht in einer eigens<br />
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Ueber Umbau-Arbeiten an der Nordkurve<br />
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fahren werden kann.<br />
Dass das Fahren auf den Autobahnen<br />
gelernt sein will, da man andernfalls leicht<br />
mit den Vorschriften in Widerspruch gerät,<br />
die einem beispielsweise verbieten,<br />
plötzlich Gas zu geben, wenn der Hinter'<br />
mann im Begriffe steht, einem zu überho-><br />
len.<br />
Dass eine deutsche Stadtverwaltuns<br />
Ende dieses Jahres den grössten Teil ihrer<br />
Kommunalfahrzeuge mit Gasen aus<br />
den Kläranlagen des Kanalisationssystems<br />
antreiben wird und hoffen, dass die zu<br />
diesem Zwecke neuentwickelten Leicht*<br />
Speicherflaschen gut dicht halten!<br />
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Brennstoffpumpen, der Uebertouren aal<br />
Grund des Unterdruckes in der Saugleituns<br />
verhindert und sich speziell für Personenwagen-Dieselmotoren<br />
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Ueber eine Reise französischer Automöbilfabrikanten<br />
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Studium der deutschen Automobilproduk*<br />
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Saurer - Kreuzstrom - Motor »nachempfunden»<br />
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