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E_1936_Zeitung_Nr.088

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— Automobil-Revue 11<br />

Geschichten, die das Leben schrieb (Fortsetzung):<br />

Juanlta - die Hexe<br />

Tatsachenbericht von Christian Windecke<br />

In südlichen Ländern, sind abergläubische<br />

Vorstellungen im Volke, die an das finsterste<br />

Mittelalter erinnern, auch heute noch nichts<br />

Seltenes. Besonders in Italien und Spanien<br />

spielt der Glaube an den « bösen Blick » eine<br />

oftmals unheilvolle Rolle. Im Jahre 1932 verbreitete<br />

sich in Südspanien das Gerücht von<br />

einer jungen « Hexe », die über die verhängnisvolle<br />

Gabe des bösen Blickes verfügen<br />

sollte und den Menschen, mit denen sie in<br />

nähere Berührung komme, Unglück bringe.<br />

Diese böse Hexe war nun aber kein altes,<br />

buckliges Weib, wie man wohl vermuten<br />

könnte, sondern ein blutjunges, bildschönes Zigeunermädchen,<br />

dessen glutvolle dunkle Augen<br />

jene verderbliche Zaubermacht besitzen sollten.<br />

Man nannte sie Juanita, und das war<br />

auch alles, was man über sie wusste. Ihr Familienname<br />

war ebenso unbekannt wie ihre<br />

Herkunft. Niemand kannte ihre Eltern. Eines<br />

frühen Morgens hatte vor der Tür eines armen<br />

Bauern in der Nähe von Gibraltar, in schmutzige<br />

Lumpen eingehüllt, ein kleines Kind gelegen,<br />

das jämmerlich weinte und mit den Beinen<br />

strampelte. Hier fand es die Frau des<br />

Bauern, die es mitleidig zu sich nahm und aufzog.<br />

Der kleine Findling wurde Juanita genannt.<br />

Das Zigeunermädchen wuchs heran und<br />

verrichtete willig und bescheiden die Dienste<br />

einer Magd in dem ärmlichen Haushalt. Je<br />

älter sie wurde, desto eindrucksvoller entfaltete<br />

sich ihre Schönheit. Von allen Mädchen<br />

im Dorfe war Juanita unbestreitbar das<br />

schönste. Ihr Wuchs war von vollendetem<br />

Ebenmass, ihre dunklen Augen leuchteten glutvoll<br />

und ihr dichtes, pechschwarzes Haar fiel<br />

ihr in schweren Locken über den Nacken.<br />

Ihr Gang war stolz, und wenn sie mit dem<br />

Wasserkrug auf dem Kopfe vom Brunnen kam,<br />

glich sie in Haltung und Anmut einer Königin.<br />

Das Merkwürdigste an ihr aber waren ihre<br />

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Dieser vernunftige<br />

Mann lachte über das Gerücht, dass sie eine<br />

Hexe sein sollte und erklärte dem verschüchterten<br />

und gehetzten Mädchen, dass er an sol-<br />

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starb unter seltsamen Umständen. Sofort<br />

suchte man die Schuld an dem Tode des Kindes<br />

dem « bösen Blick » der jungen Zigeunerin<br />

zuzuschreiben und erwartete, dass der Vater<br />

die Hexe davonjagen werde. Allein der Gutsbesitzer<br />

dachte nicht daran, da er wusste, dass<br />

Juanita keine Schuld treffe. Juanita schien<br />

gerettet. Doch das Schicksal hatte es anders<br />

bestimmt.<br />

Auf dem Gutshof arbeitete nämlich ein<br />

Knecht, der dem Zauber der Schönheit des<br />

jungen Zigeunermädchens erlegen war und sie<br />

mit seinen Liebesanträgen verfolgte. Obgleich<br />

W. Häusler - Zepf, Ölten er bald merkte, dass seine Bemühungen erfolglos<br />

blieben, Hess er doch nicht von ihr ab und<br />

suchte sich ihr, wo er nur konnte, zu nähern.<br />

Als er nun eines Abends den Versuch machte,<br />

sie mit Gewalt zu umarmen, versetzte Juanita<br />

ihm einen Schlag ins Gesicht, so dass er<br />

zurücktaumelte. Der Knecht wusste jetzt, woran<br />

er war und hatte hinfort nur einen Gedanken,<br />

sich an Juanita zu rächen. Da ihm bekannt<br />

war, dass die junge Zigeunerin in dem Rufe<br />

stand, eine Hexe zu sein, beschloss er, sich<br />

diesen Umstand zunutze zu machen.<br />

Eines Nachts weckte Juanita Lärm und Ge-<br />

und diskret erfolgt der<br />

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schrei aus dem Schlaf. Der Raum, in dem sie<br />

mit den Mägden zusammenschlief, war von<br />

Feuerschein taghell erleuchtet. Der Stall, in<br />

dem das Vieh stand, brannte lichterloh. Während<br />

die Mägde hinauseilten, blieb Juanita<br />

zurück und schnürte in wahnsinniger Hast ihr<br />

Bündel. Dann lief sie, von niemand bemerkt,<br />

hinaus in die Nacht und rannte davon. Die<br />

Angst, man werde sie der Brandstiftung besichtigen,<br />

trieb sie fort. Ihre Flucht lenkte natürlich<br />

sofort den Verdacht auf sie und bestärkte<br />

auch die Polizei in ihrem Argwohn,<br />

sie habe den Stall in Brand gesteckt. Gegen<br />

das flüchtige Zigeunermädchen wurde ein<br />

Steckbrief erlassen und die Polizeiorgane angewiesen,<br />

nach ihr zu fahnden.<br />

Wieder irrte Juanita in der Sonnenglut auf<br />

den Landstrassen umher, wo sie an einem<br />

Haus vorüber kam, um Nahrung und einen<br />

Trunk bittend. Die Nacht brachte sie im Freien<br />

zu, unter dem glitzernden Sternenmantel der<br />

Nacht. Nach einigen Wochen gelangte sie auf<br />

ihrer Wanderung in die Nähe von Sevilla. Die<br />

Sonne brannte unbarmherzig um die Mittagszeit<br />

und die einsame Wanderin drohte vor<br />

Augen, deren Feuer niemand zu widerstehen dende Funke, um die drohende Entladung herbeizuführen.<br />

vermochte und die jeden unfehlbar in ihren<br />

Diese kam, als wider Erwarten<br />

Bann schlugen, auf den sie sich richteten. die alte Grossmutter plötzlich starb. Sei es<br />

Aber ihre Schönheit, die sie über alle anderen nun aus Bosheit, sei es aus Dummheit, der<br />

hinaushob, sollte ihr zum Verhängnis werden.<br />

Juanita hatte keine Freundin im Dorfe, denn<br />

Bauer beschuldigte Juanita, seine alte Mutter<br />

durch ihren « bösen Blick » ins Grab gebracht<br />

jedes Mädchen sah mit Neid, wie ihr die Bur- zu haben. Nicht genug damit, packte er unter<br />

sehen voll Bewunderung nachblickten und dem Beifall der ganzen Familie das schluchzende<br />

hasste sie insgeheim, weil sie so schön war.<br />

Mädchen am Arm und warf es zur Tür<br />

Juanita jedoch blieb unnahbar und lächelte hinaus mit der Drohung, sie solle sich nicht<br />

nur kühl, wenn ein besonders zudringlicher wieder blicken lassen. Im Dorfe aber verbrei-<br />

Bursche ihr seine Verliebtheit deutlicher zu tete sich das Gerücht, Juanita sei eine Hexe<br />

Durst und Erschöpfung<br />

zeigen suchte. Zu ihrem Unglück hatte der und habe durch den Zauber ihrer Augen den<br />

Bauer, der sie bei sich aufgenommen hatte, Tod der alten Frau verschuldet. Vergeblich<br />

eine Tochter,. die in einen der Bauernsöhne pochte das Mädchen an die Türen der übrigen<br />

verliebt war. Dieser jedoch wollte nichts von Dorfbewohner. Niemand wollte sie bei sich<br />

ihr wissen, sondern war dem Zauber der dunklen<br />

aufnehmen, denn jeder hatte Angst vor ihr<br />

Augen Juanitas verfallen. Eines Abends und befürchtete, von dem gleichen Schicksal<br />

passte er eine günstige Gelegenheit ab und betroffen zu werden wie die alte Frau. Nachdem<br />

man ihr überall die Tür gewiesen hatte,<br />

näherte sich Juanita, als sie gerade ausserhalb<br />

des Hauses beschäftigt war. Mit leidenschaftlichen<br />

Worten gestand er ihr seine Liebe und ihren Habseligkeiten auf dem Rücken, das<br />

verliess Juanita, ein armseliges Bündel mit<br />

versuchte das schöne Mädchen zu umarmen.<br />

Juanita sties ihn jedoch zurück und lief davon.<br />

Diesen dramatischen Auftritt hatte zufällig<br />

die alte Mutter des Bauern beobachtet<br />

und nichts Angelegentlicheres zu tun, als ihre<br />

Beobachtung ihrem Sohne mitzuteilen, wobei<br />

sie log, Juanita habe sich von dem Burschen<br />

küssen und umarmen lassen. Ihre Enkelin, die<br />

ebenfalls davon erfuhr, schenkte den .Worten<br />

ihrer Grossmutter ebenfalls Glauben und verzehrte<br />

sich vor Hass und Neid auf ihre vermeintlich<br />

glückliche Rivalin. Auch dem<br />

Copyright by tha Author<br />

Dorf, das sie einstmals gastlich aufgenommen<br />

hatte und jetzt als gefährliche Hexe verstiess.<br />

Sie wanderte auf der staubigen Landstrasse<br />

bis zum nächsten Dorf, in der Hoffnung, hier<br />

eine Zuflucht zu finden. Doch sie sollte grausam<br />

enttäuscht werden, denn kaum hatte man<br />

sie hier erblickt, als sich die Dorf Jugend zusammenrottete<br />

und sie mit Steinen bewarf, so<br />

dass sie das Weite suchen musste. Hatte sie<br />

schlieslich in einer Ortschaft bei mitleidigen<br />

Leuten Aufnahme gefunden, so fand diese<br />

Gastfreundschaft doch schon bald ein rauhes<br />

Bauern war der berichtete Vorfall nichts we- Ende, sobald auch hierher das Gerücht von<br />

niger als angenehm, hätte er doch den Burschen,<br />

ihrem « bösen Blick » gedrangen war. Dieses<br />

der Juanita nachstellte, nur zu gern als folgte ihr wie ein Schatten, wohin sie auch<br />

seinen Schwiegersohn gesehen. Alle diese kam. Die erregten Dorfbewohner rotteten sich<br />

Umstände trafen zusammen, um eine Juanita<br />

feindliche und gehässige Stimmung heraufzu-<br />

zusammen und der Gemeindevorsteher wusste<br />

nichts Besseres zu tun, als ihr zu raten, sich<br />

beschwören, und es'fehlte nur noch der, zün-"''Schleunigst aus dem Staube zu machen, da er<br />

'S sonst für ihre Sicherheit nicht einstehen könne.<br />

e So zog Juanita als Verfemte von Ort zu Ort,<br />

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•'" unstet und flüchtig, begleitet von dem verhäng-<br />

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nisvollen Schatten ihres Makels, des « bösen<br />

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zusammenzubrechen.<br />

Müde und zerschlagen und an ihrem Dasein<br />

verzweifelnd, hockte sie sich an den Strassenrand<br />

hin, um ein wenig auszuruhen. Da kam<br />

ein mächtiges Auto angebraust, das zu ihrem<br />

Schrecken dicht neben ihr anhielt. Am Steuer<br />

sass ein elegant gekleideter Herr, der, sobald<br />

er das schöne Mädchen erblickte, ausstieg und<br />

auf sie zuschritt. Juanita wollte weglaufen,<br />

doch irgend etwas hielt sie zurück und sie<br />

blieb sitzen. Und als der feine Herr sie, freundlich<br />

lächelnd, einlud, ihn zu begleiten, bestieg<br />

das arme Zigeunermädchen nach kurzem Zaudern<br />

das Auto und fuhr mit dem unbekannten<br />

Manne davon. Alles das erschien ihr wie ein<br />

schöner Traum, und immer wieder blickte sie<br />

ihren Retter an, als könnte sie nicht glauben,<br />

dass das alles Wirklichkeit sei und nicht ein<br />

flüchtiges Trugbild ihrer Phantasie. Aber es<br />

war Wirklichkeit, und der Retter in der Not<br />

war ein reicher, junger spanischer Adeliger,<br />

Fernandez Gonsalez y Balba. Juanita sehen<br />

und sich in das schöne Mädchen verlieben, war<br />

für ihn eins. Er bewohnte dicht bei Sevilla<br />

eine einsam in einem grossen Garten gelegene<br />

Villa, wohin er seinen kostbaren Fund brachte.<br />

Nachdem er die Ausgehungerte mit Speise<br />

und Trank gestärkt hatte, bat er sie, ihm von<br />

ihr zu erzählen. Und Juanita erzählte ihm vertrauensvoll<br />

von ihrem armseligen. Leben und<br />

ihrem traurigen Schicksal, dass die Menschen<br />

sie des bösen Blickes bezichtigten, vor ihr als<br />

einer Hexe das Kreuz schlagen und dass sie<br />

von dem Gutshofe geflohen sei, um nicht wegen<br />

des Brandes, an dem sie schuldlos sei, gesteinigt<br />

zu werden. Fernandez hatte bereits in<br />

der <strong>Zeitung</strong> gelesen, dass sie von der Polizei<br />

wegen Verdachts der Brandstiftung gesucht<br />

wurde und tat daher alles, um ihren Aufenthalt<br />

geheim zu halten. Er kaufte ihr schöne Kleider<br />

und schenkte ihr Schmucksachen, so dass<br />

niemand in der vornehm gekleideten jungen<br />

Dame das ärmliche Bettelkind von früher wiedererkannt<br />

hätte. Juanitas Dankbarkeit für<br />

alles, was er für sie tat, verwandelte sich bald<br />

in tiefe Zuneigung. Und eines Abends widerstand<br />

sie nicht länger seinen leidenschaftlichen<br />

Bitten und wurde seine Geliebte. Und beide<br />

waren glücklich im Gefühl ihrer gegenseitigen<br />

Liebe.<br />

Irgendein unglücklicher Zufall wollte es<br />

aber, dass Juanitas Aufenthalt in der Villa des<br />

Fernandez bekannt wurde. Die schlimmen Folgen<br />

dieser Entdeckung Hessen nicht lange auf<br />

sich warten. Leute aus dem Volk rotteten sich<br />

vor der Villa zusammen und verlangten lärmend<br />

die Auslieferung der Hexe. Man suchte<br />

sogar mit Gewalt in das Haus einzudringen,<br />

um sie zu holen und zu steinigen. Von ihrer<br />

Anwesenheit in der Villa hatte aber auch die<br />

Polizei Kenntnis erhalten, die alsbald an Ort<br />

und Stelle erschien und, trotz des heftigen<br />

Einspruches von Fernandez, Juanita verhaftete,<br />

um sie in das Gerichtsgefängnis einzuliefern.<br />

Fernandez war untröstlich über den Verlust<br />

des geliebten Mädchens. Da er von ihrer Unschuld<br />

an dem Brande fest überzeugt war, beschloss<br />

er, nichts unversucht zu lassen, um ihre<br />

Freilassung zu erreichen. Er beauftragte daher<br />

einen Detektiv mit den Nachforschungen nach<br />

dem Brandstifter. Nach mühevollen und langwierigen<br />

Beobachtungen gelang es dem Detektiv,<br />

herauszubekommen, dass niemand anders<br />

als der von Juanita abgewiesene Knecht den<br />

Viehstall aus Rache angezündet hatte, konnte<br />

er doch mit Sicherheit darauf rechnen, dass<br />

der Verdacht sofort auf die Hexe fallen werde.<br />

Juanita wurde daraufhin freigelassen, nachdem<br />

sich ihre Unschuld klar herausgestellt<br />

hatte und kehrte zu ihrem Geliebten zurück,<br />

während, der Knecht verhaftet und zu einer<br />

längeren Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Fernandez,<br />

der erkannt hatte, dass Juanita nicht<br />

nur einen schönen Körper, sondern auch ein<br />

gutes Herz besass und eine treue und zuverlässige<br />

Hausbesorgerin war, entschloss sich,<br />

allen Widerständen seiner Verwandten zum<br />

Trotz, die schöne Hexe zu heiraten. Und so geschah<br />

es, dass Juanita, das arme, verfemte<br />

Zigeunermädchen, die glückliche Frau eines<br />

spanischen Adeligen wurde.

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