E_1938_Zeitung_Nr.011
E_1938_Zeitung_Nr.011
E_1938_Zeitung_Nr.011
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
NP 11<br />
Das schweizerische Transportproblem<br />
Bundesrat Pilet räumt auch dem Automobil einen Platz an der Sonne ein<br />
Der Vorsteher des Eid*. Post- und Eisenbahndepartements<br />
hielt kürzlich in einer von der Waadtländer<br />
Handelskammer, dem Handel- und Industrieverein<br />
und der Vereinigung junger Kaufleute<br />
veranstalteten Versammlung eine Rede über das<br />
Transportproblem. Am Vorabend des Zusammentrittes<br />
der Februarsession der Bundesversammlung<br />
kommt diesen Ausführungen eine hohe Bedeutung<br />
«u, hat doch der Nationalrat eines der grössten<br />
«ebweizerjschen Transportprobleme, nämlich die Reorganisation<br />
der Schweiz. Bundesbahnen, in Angriff<br />
zu nehmen.<br />
Einleitend legt Bundesrat Pilet die sich heute<br />
stellenden allgemeinen Probleme dar und betonte,<br />
dass sich ihre Lösung den unaufhaltsam wechselnden<br />
Verhältnissen anpassen muss. Bei der Würdigung<br />
des schweizerischen Transportproblems kommt<br />
der Wasser- und Luftweg kaum in Betracht<br />
Die Regelung sei bei uns zwischen Strasse und<br />
SchUne zu suchen. Sehr aufschlussreich waren vor<br />
allem die Ausführungen des Chefs des Eidg. Posttrad<br />
Eisenbahndepartements über die Verkehrsteilung,<br />
wie 8ie im Nachstehenden widergegeben<br />
sind:<br />
Von allen Teilen des Transportproblems<br />
ist derjenige der<br />
Koordination von Eisenbahn und Automobil<br />
am schwierigsten zu lösen. Es ist auch nirgends<br />
gelöst worden, weder in den totalitären<br />
Staaten noch in den Demokratien. Bis<br />
heute kennt man nur Versuche und Erfahrungen,<br />
von denen einige sehr schmerzlich<br />
waren. Warum woh? Weil das Problem<br />
verwickelt ist wie selten eines. Es schliesst<br />
vielerlei Bestandteile in sich. Will man es im<br />
Hinblick auf den einen davon lösen, so erweist<br />
sich die Lös mg früher oder später als<br />
mangelhaft, weil ungerecht oder lediglich<br />
als Teillösung oder als ungenügend.<br />
Soll man sich dabei vor allem auf den<br />
Standpunkt der Eisenbahn einstellen? Also<br />
strenge Verbote gegen das Automobil erlassen?<br />
Das wäre eine<br />
Politik voll Enttäuschungen,<br />
weil von grossen Illusionen genährt. Die<br />
Automobil-Gütertransporte in der Schweiz<br />
beziffern sich höchstens auf 50 Millionen Fr.<br />
fhrlich. Aber ein gut Teil dieser Transporte<br />
Ist nicht Verkehr, der die Schiene konkurrenziert.<br />
Einmal muss davon der Regionalverkehr<br />
abgezogen werden, der in dieser<br />
oder jener Form immer bestanden hat und<br />
immer ^stehen wird; dann der Sammelund<br />
endlich der Verteildienst. Es gibt in der<br />
Schweiz Stationen, wo 50% tier Verlastung<br />
auf das Automobil für Gegenden bestimmt<br />
sind, die keine Eisenbahn besitzen. Der Automobilverkehr<br />
ist sehr oft ein Er&Snzungsverkehr,<br />
der der Eisenbahn vermöge der<br />
ihm eigenen Beweglichkeit Transporte zuhält,<br />
die sie sonst nicht bekäme. Der Aütomobilismus<br />
an sich ist für die Eisenbahn, auch<br />
deshalb interessant, weil ihr die im Autogewerbe<br />
benötigten Rohstoffe, die Treibstoffe<br />
und fertigen Bestandteile, zur Beförderung<br />
übergeben werden und ihr Einnahmen bringen,<br />
welche sich jedes Jahr auf Millionen und<br />
aber Millionen beziffern.<br />
Uebrigens dürfen die Anforderungen der<br />
Volkswirtschaft nicht übersehen werden, die<br />
für ihre Tätigkeit in zahlreichen Fällen des<br />
Automobils bedarf. Dieses hat sich im Volksleben<br />
eingebürgert. Niemals würde sich die<br />
Volkswirtschaft in ein rechtliches Monopol<br />
der Eisenbahnen schicken. Sie würde die zu<br />
hohen Tarife fürchten. Und in Tat und Wahrheit<br />
wäre sie es, die einen Teil der auf<br />
Kosten des Automobils gemachten Rückgewinne<br />
bezahlen müsste, ohne sich aber die<br />
Vorteile desselben zunutze machen zu können.<br />
Zudem darf der Standpunkt des Fiskus<br />
nicht übersehen werden. Wenn die Eisenbahnen<br />
ihn manchmal etwas kosten, so trägt<br />
ihm das Automobil auf jeden Fall etwas ein<br />
wie: Einfuhrzölle, Benzinsteuer, Fahrzeugsteuern<br />
usw. Das beziffert sich jedes Jahr<br />
auf Zehnmillionen und Aberzchnmillionen.<br />
Hiezu gesellt sich der Faktor « Arbelt >.<br />
Heute leben Tausende von Arbeltern, Angestellten<br />
und Handwerkern von der Automobilindustrie<br />
und dem Autotransportgewerbe.<br />
Dann liefern die Strassen an sich,<br />
die wiederhergestellt und für den Automobilverkehr<br />
unterhalten werden müssen, Jährlich<br />
über mehr als 100 Millionen Arbeitsgelegenheiten<br />
für eine Menge von Leuten, die<br />
sonst keine hätten.<br />
Endlich drängen sich allem vorgehend die<br />
Interessen der Landesverteidigung<br />
gebieterisch in den Vordergrund. Niemand<br />
bestreitet, dass in Kriegs- wJ« In Friedenszeiten<br />
die Eisenbahnen das rrosse Beförderungsmittel,<br />
gleichsam die Armatur des Verkehrs<br />
Wölben. Nun haben sich aber dl« Armeen<br />
umgestaltet Sie motorisieren sich mit<br />
Jedem Tag mehr. Sie brauchen dazu Tausende<br />
und aber Tausende von Fahrzeugen.<br />
Auch ihre Verproviantierung benötigt solche.<br />
Dasselbe gibt für die sogenannte Krieeswirt-<br />
schaft. Ganz zu schweigen davon, dass die<br />
Eisenbahnen heute viel verletzlicher sind als<br />
früher, nicht so sehr, weil sie elektrifiziert<br />
worden sind, sondern weil ihre wichtigsten<br />
Einrichtungen, wie Bahnhöfe, Brücken und<br />
Viadukte nicht nur Artilleriebeschiessungen<br />
auf verhältnismässig kurze Entfernung, sondem<br />
auch Luftangriffen auf das ganze Land<br />
ausgesetzt sind.<br />
Um das Problem zu lösen, müssen alle diese<br />
Faktoren und nicht nur einer von ihnen berücksichtigt<br />
werden. Sie müssen im Rahmen<br />
des Möglichen alle gegeneinander ausgeglichenwerden.<br />
Man darf nicht davor zurückschrecken,<br />
dem einzelnen wegzunehmen, was<br />
nicht wesentlich ist.<br />
Was aber lebenswichtig ist, muss ihm<br />
gelassen werden.<br />
Der Zweck ist, die Tätigkeit der Beförderungsmittel<br />
so zu organisieren, dass sie sich<br />
nach der Richtung entwickeln, in der natur-<br />
Die künstlerischen Veranstaltungen in Genf<br />
während des Automobilsalons.<br />
Ausser den sportlichen Veranstaltungen erwarten<br />
die Besucher des XV. Automobilsalons in Genf<br />
auch eine Reihe der verschiedensten sonstigen Darbietungen.<br />
So stellt sich.das für den Zeitraum vom<br />
11.—20. Februar besonders zusammengestellte<br />
Theaterprogramm wie folgt dar-<br />
11.—20. Februar: Vorstellungen des Genfer Schauspielhauses,<br />
«La Com6die>.<br />
11.—20. Februar: Vorstellungen des cCasino-<br />
Teätre».<br />
Samstap, 12. Februar: Abendvorstellung im «Grand<br />
Theätre (Opernbühne): «Wiener Walzer>. Operetten-Arranfement<br />
nach Musik von Johann<br />
Straua«, Vater und Sohn.<br />
Sonntag, 13. Februar: Nachmittags- nni Abead-<br />
Vorstellunr im «Grand Theatre»: «Wiener<br />
Walser», Operetten-Arrangement nach Musik<br />
ron Johann Strauss, Vater und Sohn:<br />
Leitnag von Samuel Baud-Bory. Vfotarts-HalL<br />
Konzert der Amicale Acoordeonistes Genevoise>,<br />
unter Mitwirkung der Duettieten Thoeni<br />
und Ackermann.<br />
Donnerstag, 17. Februar; Musik-Konservatorium,<br />
Klavierabend, Mlle Hamilton.<br />
Freitag. 18. Februar; Gala-Abend zu Gunsten des<br />
Genfer Komitees der Hilfe für Emigrantenkinder,<br />
unter Mitwirkung von Serge Lifar von<br />
der grossen Pariser Oper, der einen Tanzabend<br />
mit einer Ballettgruppe der Pariser<br />
Oper ribt Orchestre Bomand unter der Leitung<br />
von Kapellmeister Srrfer, von der Pariser<br />
Oper.<br />
Victoria-Hall, Konzert d«r «Harmonie_ Nautiqnie»,<br />
unter Mitwirkung der Konzertsängerin<br />
Fräulein Bene und des Barytons Julien Ma-<br />
C&lli.<br />
Samstag, 19. und Sonntag, 20. Februar: Abendvorstellungen<br />
im «Grand Theätre». Aufführung<br />
der Tragödie «Athalie» von Racine, veranstaltet<br />
durch das Musik-Konservatorium unter dem<br />
Protektorat der Societe Rontande de Spectacles.<br />
Elite Zusammenstellung der Interpretationen<br />
zum MPQ.<br />
, Auf Wunsch der mit der Durchführung der eidgenössischen<br />
Automobil- und Fahrradgesetzgebung<br />
betrauten Behörden eowie der an dieser Gesetzgebung<br />
interessierten Kreise hat das Eidgenössische<br />
gemäss jedes dem Volksganzen und der Ge-Justiz- und Polizeidepartement eine Zusammenstellung<br />
der Interpretationsireisschreiben zum<br />
Bundesgesetz vom 15. März 1932 über den Motorfabrzeug-<br />
und Fahrradverkehr und der Vollziehungsverordnung<br />
vom 25. November 1932 heausgegeben.<br />
Diese Zusammenstellung enthält neben den<br />
bis Ende 1937 ergangenen Kreisschreiben auch verschiedene<br />
vom Ausechuss der kantonalen amtlichen<br />
Automobilerpeften in Verbindung mit dem Departement<br />
aufgestellte Normen über technische Fragen<br />
sowie Hinweise auf alle Durchführungserlasse zum<br />
Automobilgesetz. Die Broschüre kann in deutscher<br />
oder französischer Sprache beim Drucksachenbureau<br />
der Schweizerischen Bundeskanzlei in Bern zum<br />
Preis von; Fr. 1.50 pro Exemplar bezogen werden.<br />
samtheit seiner Bedürfnisse am besten dient,<br />
dass sie sich ergänzen, statt sich unnütz<br />
übereinander zu lagern, dass sie zusammenarbeiten,<br />
statt sich zu bekämpfen, dass ihrem<br />
Wetteifer unaufhörlich Fortschritte und beständige<br />
Verbesserungen zum Nutzen der<br />
Gesamtheit entspriessen. Auf diese Weise wird<br />
man viel mehr Millionen gewinnen, als sich<br />
durch unvernünftig einschränkende Massnahmen<br />
einsparen Hessen.<br />
Dies ist ein sehr schönes Programm, das<br />
an sich einstimmig gutgeheissen wird. Aber<br />
je schöner, desto schwieriger ist es durchzuführen.<br />
Je nach Temperament der Regierungen<br />
und Völker und je nach den wirtschaftlichen<br />
und politischen Verhältnissen<br />
wird ein Teil des Problems mehr an Wert<br />
gewinnen als der andere. Gerade weil die<br />
Würdigung dieses. Wertes nur aus der Erfahrung<br />
herauswachsen kann und sich der<br />
Entwicklung der Länder anpassen muss, haben<br />
die bis heute versuchten Lösungen nicht<br />
befriedigt. Die beste Einstellung dazu besteht<br />
darin, eine geschmeidige, entwicklungsfähige<br />
Lösung zu suchen, um nicht zu sagen auf<br />
dem Wege sukzessiver und vorübergehender<br />
Lösungen vorzugehen, die mit der Entwicklung<br />
Schritt halten können.<br />
Das grösste Hindernis ist aber psychologischer<br />
Art. Eine vergleichsähnliche Lösung<br />
befriedigt selten alle, weil jeder ah seine<br />
Sonderinteressen denkt, und die Lösung<br />
diese Sonderinteressen eben dein Allgemeininteresse<br />
unterordnen soll. Aber es gehört<br />
zum Wesen des sich seiner Verantwortung<br />
bewussten Staatsmannes, immer dieses<br />
Gesamtinteresse vor Augen zu haben<br />
und durch die augenblicklichen Schwierigkeiten<br />
der Verhältnisse hindurch unentwegt<br />
an seiner Verwirklichung zu arbeiten. Er<br />
soll sich bei-seinen Bestrebungen die gegen<br />
ihn erhobene Kritik, soweit sie gerechtfertigt<br />
ist, zunutze machen, nie aber einem<br />
noch so starken Druck von Seiten einer Partei<br />
oder einer Berufsgruppe nachgeben. Um<br />
das zu erreichen, muss er sich auf die treibenden<br />
und freien Kräfte des Volkes stützen,<br />
die mit ihm verstehen, dass das Gesamtinteresse<br />
endgültig immer obsiegen soll.<br />
Und weil das Schweizervolk von altersher<br />
Sinn für sein Gesamtinteresse hat, wird es<br />
einer nationalen, neuzeitlichen, geschmeidigen<br />
und wirtschaftlichen Verkehrspolltlk zustimmen<br />
und auf diese Welse zum Wohl und<br />
Gedeihen seiner Finanzen beitragen.<br />
* Salon<br />
(11.—20. Februar <strong>1938</strong>.)<br />
Montag, 14. Februar: Abends Im Reformationssaal:<br />
Kammermusik-Konzert des Philharmonischen<br />
Orchesters in Berlin-<br />
Mittwoch. 16. Februar: Im Musik-Konservatorium:<br />
Konzert Ata «Orcneetre Roimaad». nnt« dar<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Ausland<br />
Die neuen Mineralöl-Zollerhöhungen<br />
in Frankreich.<br />
Durch Verordnung vom 5. Januar <strong>1938</strong> hat die<br />
französische Regierung, ungeachtet des Protestes<br />
der gesamten Oeffentlichkeit und der Mehrheit der<br />
Kammermitglieder, nunmehr die Zölle auf Oelprodükte<br />
doch noch heraufgesetzt. Die rechtliche Handhabe<br />
dazu bot ihr das Ermächtigungsgesetz für die<br />
Aenderung der Zolltarife. Wirtschaftlich leitete die<br />
Regierung die Berechtigung zu den n'euen Belastungen<br />
aus der am 1. Januar dieses Jahres in Kraft<br />
getretenen Erhöhung der Eisenbahntarife um 25<br />
Prozent her. Die neuen Zollsätze betragen danach<br />
in franz. Franken je Hektoliter:<br />
Zu den vorstehenden Belastungen tritt für halle<br />
Produkte die Abgabe zugunsten des Nationalamtes<br />
für flüssige Brennstoffe (Fr. 1.—) und die Alkohol-<br />
Ausgeichssteuer (Fr. 10.40). Die Sätze für Gas- und<br />
Heizöl haben diesmal keine Erhöhung erfahren,<br />
nachdem schon im Sommer 1937 die Gasölzölle entscheidend<br />
heraufgesetzt wunden. Der Zollschutz für<br />
die inländischen Raffinerien ist ebenfalls unverändert<br />
geblieben. Hingegen sind alle eingeführten Produkte<br />
bereits durch das Finanzgesetz für <strong>1938</strong> einer Stempelabgabe<br />
von 1 Prozent auf den Gesamtbetrag der<br />
Zollquittungen unterworfen worden und die Ausgleichsabgabe<br />
für den Vertrieb des synthetischen Benzins<br />
hat man erneut um Fr. —.50 pro Hektoliter<br />
erhöht. Insgesamt ergeben sich somit seit Anfang<br />
des Jahres folgende Mehrbelastungen für die einzelnen<br />
Produkte (in franz. Fr. je Hektoliter):<br />
Benzin Benzin Whlte PYtrol Schmier- G&3Ö1 HelzSl<br />
(touris.) (poMs) Sprit 61<br />
Zollerh5h'g 600 13.50 30.00 30.00 20.00 — —<br />
Stempel 1.54 1.50 1.33 1.15 1.52 1.29 0.36<br />
Ausgleichsabgabe<br />
050 0.50 — — — — —<br />
Insesamt 8.0* 15.50 31.33 31.15 21.52 1.29 0.36<br />
Eine entsprechende Heraufseteunjr der Verkaufspreise<br />
in Anpassung an die Zollerhöhungen<br />
wurde von der Preisüberwachungsstelle für das<br />
wichtigste Produkt, Benzin (tourisme), bereits abgelehnt<br />
Diese Entscheidung sucht sich auf den<br />
Rückgang des Cif-Preises in den letzten Monaten<br />
zu stützen, der aber für Benzin seit der letzten Bewilligung<br />
einer Preiserhöhung durch die Kontrollbehörde<br />
nur Fr 4.50 pro hl beträgt Diese Ermässigung<br />
des Einfuhrpreises kommt also nicht den<br />
Automobilisten, sondern ausschliesslich der Staatskasse<br />
zugute und jede künftige Wiedererhöhung<br />
des Cif-Preises wird schliesslich doch wieder von<br />
den Verbrauchern getragen werden müssen.<br />
DU Entwicklung des englischen Fahrzeugparkes<br />
in den letzten 10 Jahren. Eine soeben vom Britischen<br />
Verkehrsministerium herausgegebene Veröffentlichung<br />
enthält eine sehr interessante Ueberfidoht<br />
über die Entwicklung der verschiedenen Fahrzeugarten<br />
in England im Laufe der letzten zehn<br />
Jahre. Die Zahl der Automobile stieg in dieser<br />
Zeit von 884 845 auf 1 798 105, vermehrte sich also<br />
um über 900 0001 Dagegen finf die Zahl der Motorräder<br />
von 712 583 auf 487 578 zurück. Die Zahl<br />
der Trambahnwagen verminderte sich von 18 946<br />
auf 6657. die der übrigen öffentlichen Fahrzeuge<br />
v»n 95 412 auf 85 768. Di« Anzahl der landwirtschaftlichen<br />
Motorfahrzeuge stieg von 2011 auf<br />
12 446. die aller übrigen La«tfahrzeuge von 302 506<br />
aui 464 160.<br />
Besonders auffällig ist die Zunahme der Kleinautos,<br />
deren Zahl von 190 791 auf 987 478 stieg.<br />
In dieser Zahl steckt somit nahezu die gesamte Zunabin«<br />
das X<br />
Aus d«<br />
L«<br />
Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />
Trolley. oder Autobus ?<br />
Wie die «Autamobil-Revue> vor einiger Zeit s»<br />
berichten wusste, gedenkt Zürich auf die Landesausstellung<br />
hin. eine Trolleybuslinie zu eröffnen. Ana<br />
welchen Gründen soll an Stelle einer Autobus- eine<br />
Trolleybuslinie eingerichtet werden? Wohl werdftB<br />
die gelenkigen, wendigen Autobusse während der<br />
Landesausstellung im Stadtinnern verwendet und<br />
zum Zubringerdienst zwischen Hauptbahnhof und<br />
rechtem Ufer als Querverbindung zwischen rechtem<br />
und linkem Ufer. Bestimmt wäre dem Verkehr<br />
im Stadtinnern mehr gedient, wenn Trennlinie»<br />
durch Trolleybnslinien ersetzt würden, speziell in<br />
jenen Fällen, wo das Strassenbahnliniennet« in<br />
verkehrsreiche und enge Strassen verlegt werden<br />
muss. Erwähnt seien nur Bahnhofstrasse, Limmatquai<br />
oder Seefeldstrasse. Zweifellos Hessen »ich<br />
viele kostspielige Anlagen eowie Inseltrottoire ete.<br />
Wer rechnet und spart, der liest die<br />
« Automobil-Revue ».<br />
vermeiden und Verkehrsstörungen auf ein Minimum<br />
reduzieren. Es ist vorauszusehen, dass währen«!<br />
der Landesausstellung sowohl Bahnhofstrasse al«<br />
Limmatcpiai nur wegen des Tramverkehrs für Automobile<br />
gesperrt, resp. als Einbahnst, behandelt werden<br />
müssen. (Im Spitzenverkehr alle 30 Sekunden<br />
ein Tramzug mit 2—3 Anhängern.)<br />
Es ist ein Unding, bei den beiden Ausstellungseingängen<br />
neue Geleiseanlagen und Geleiseschleifen<br />
zu erstellen, die weit über eine halbe Million Fr.<br />
erfordern, da dadurch einer flüssigen Verkehrsgestaltnng<br />
doch nicht gedient ist. Angesichts de«<br />
guten Zubringerdienstes der SBB (Bahnhof Wollishofen<br />
und Stadelhofen) ist es überhaupt fraglich,<br />
ob sieh diese unzweckmässigen Geleisebauten<br />
rechtfertigen.<br />
An die zürcherischen Verkehrsverbande sei die<br />
Frage gestellt: Soll der zu erwartende Riesenverkehr<br />
während der Landesausstellung durch den Mehreinsatz<br />
von Strassenbahnwagen noch mehr als bis<br />
anhin erschwert und gehemmt werden?<br />
Heisst das Dienst am Kunden, wenn die vom<br />
Hauptbahnhof kommenden Passagiere bis zur Ausstellung<br />
mindestens an 8 obligatorischen Haltestellen<br />
der Strassenbahn halten müssen?<br />
Für Zürich dürfte auf die bevorstehende Landesausstellung<br />
hin der Moment gekommen sein, um<br />
im Stadtinnern einen zweckmässi?en, der Zeit entsprechenden<br />
Trolleybus- oder Autobusbetrieb mit<br />
Sstöckigen Fahrzeugen einzurichten. Der grosse<br />
Vorteil eins 2stöckigen Fahrzeugs gegenüber einem<br />
2-Wasenzug der Strassenbahn besteht darin, dass<br />
die schätzungsweise Grundfläche nur 2,5X 10 m =<br />
25 m a beträgt gegenüber 2X2,5X10 m = 50 m 1<br />
bei einem 2-Wagenzug der Strassenbahn. G.<br />
lo<br />
e>»k<br />
pfschaff<br />
•Neugrundung.<br />
Für Import. Für Produkte Walter Tribolet und Gaudenz Flutsch, beide itt<br />
Fertigprodukte der Inlandsraffinerierage<br />
Städeli, in Chur, eine Kollektivgesellschaft<br />
Chnr, haben unter der Fa. Tribolet & Flutsch, Ga-<br />
Benzin (tourisme) 143.15 131.90 eingegangen, welche am 1. Oktober 1937 ihren Anfang<br />
nahm. Die beiden Gesellshafter zeichnen kol-<br />
Benzin (poids lourd) 138.15 126.90<br />
White Spirit 121.65 110.40 lektiv. Garagebetrieb, Autohandel und Taxameter.<br />
Petroleum- 103.40 S2.10 Untere Grabenstrasse und Masanserstrasse.<br />
Ajidere raffinierte Oele 120.— 108.75 Die Kollektivgesellschaft Gebr. Mettler, Gossan,<br />
Schmieröle (in Fr. je 100 kg) 150.90 110.40 hat unter derselben Firma in Basel eine Zweigniederlassung<br />
errichtet. Diese wird durch den Teilhaber<br />
Ernst Mettler, in Basel, vertreten. Autotransporte.<br />
Gilgenbergstrasse 11.<br />
Firmenlöschung.<br />
Die Firma Maria Conrad, Lohnkutscherei, Fuhrhalterei,<br />
Automobile etc. in St. Moritz ist infolge<br />
Abtretung erloschen.<br />
Violette Zihler, Autoputzmittel, Lausanne. Das<br />
Konkursverfahren ist mangels Aktiven eingestellt<br />
und die Firma im H.-R, gelöscht worden.<br />
n Vetbänaen<br />
AARGAUISCHER MILITÄR-MOTORFAHRER-<br />
VERBAND. Eine reichhaltige Traktandenliste lud<br />
zur diesjährigen Generalversammlung auf den 30.<br />
Januar <strong>1938</strong> in den «Hirseheni nach Aarau ein.<br />
Appell, Stimmenzählerwahl, Protokoll, Fericht<br />
über das abgelaufene Verbandsjahr, Mutationen<br />
und Kassabericht passierten fast diskussionslos.<br />
Anträge auf Herabsetzung des Jahresbeitrages<br />
konnten für dieses Mal nicht durchdringen.<br />
Wahlen. Zufolge einiger Demissionen hatte<br />
der aus der Versammlungsmitte bestimmte Tagespräsident<br />
Kd. Ziörjen die notwendigen Wahlgeschäfte<br />
zu leiten.<br />
Das Ergebnis längerer Beratungen war folgendes:<br />
Präsident: Max Mollet, Aarau (bisher); Vizepräsident:<br />
J. G. Horlacher, Umiken/Brugg (bisher);<br />
Aktuar: F. H. Jeannot, Othmarsingen (neu); Kassier:<br />
Ernst Wüst, Reutenen-Brugg (neu); Beisitzer:<br />
Theodor Rudolf, Brugg (neu); Schützenmeister.<br />
Ernst Häfeli, Lenzburg (bisher); Rechnungsrevisoren:<br />
Armin Faes, Schottland (bish.), Jakob Graf,<br />
Aarau (neu).<br />
Den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern ist<br />
für deren bis jetzt dem Verband in so uneigennütziger<br />
Weise geleistete Arbeit der beste Dank<br />
ausgesprochen worden. Es sind dies die Kameraden:<br />
Hermann Bieri, Präsident, Staufen; Hans<br />
Stierli, Kassier, Windisch; Jakob Bossert, Beisitzer,<br />
Lenzburg, und Gottfried Brunner, Lunkhofen.<br />
Sie alle erklären, auch weiterhin treu zu<br />
unserem Verband zu halten.<br />
Das Jahresprogramm 1038 wird sodann vorbehaltlos<br />
jtutgeheisaen; dasselbe ist auch vom Sehiessprogramm<br />
zu nagen. Das Stellenvermittlungswessn<br />
verbleibt in den Hinden des Vizepräsidenten, welcher<br />
an dieser Stelle am die Mithilfe aller Mitglieder<br />
ersucht. Aber auch an die Prinzipalschaft<br />
im ganzen Kanton ergeht hiermit die Bitte, unseres<br />
Verbandes zu gedenken, falls sieh vakant« Stellen<br />
zeigen sollten<br />
Redaktion:<br />
Dr. A. Locher. — Dr. E. Waldmeyer.<br />
Dipl.-Infl. F. 0. Weber.