E_1938_Zeitung_Nr.030
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N° 30 - Automohil-ReTrüa...<br />
«Vcmviegeud Aeite?»<br />
Zwei Zusammenstösse.<br />
Tristan Bernard geht die Treppe hinauf, um<br />
einen Freund zu besuchen. Unterwegs trifft er einen<br />
Möbelträger, der mit grosser Mühe eine Standuhr<br />
transportiert. An einer Treppenbiegung geschieht<br />
das Unglück. Der Möbelträger balanciert schlecht<br />
und trifft mit der einen Ecke der Uhr den voluminösen<br />
Schädel des Dichters, an dem sofort eine<br />
Beule anschwillt. Der Möbelträger ist ein höflicher<br />
Mann und entschuldigt sich schuldbewusst. Aber<br />
Tristan Bernard lächelt ihm nur zu und beruhigt ihn,<br />
es sei nicht so schlimm. Er setzt seinen Weg fort ...<br />
nach einigen Stufen aber dreht er sich um und sagt<br />
milde zu dem Möbelträger: «Sagen Sie, lieber<br />
Freund, könnten Sie denn nicht wie alle anderen<br />
Menschen eine Armbanduhr tragen?»<br />
* *<br />
Ein amerikanischer Filmregisseur in Hollywood,<br />
der in Gedanken verloren sich auf dem Weg zu<br />
seinem Büro befand, wurde auf der Strasse von<br />
einem heruntergekommenen Individuum um ein<br />
Almosen angesprochen. Der Bettler erzählte eine<br />
rührselige Geschichte, wieso und warum es ihm<br />
so schlecht ginge - der Filmgewaltige hörte zerstreut<br />
eine Zeitlang zu, klopfte ihm schliesslich auf die<br />
Schulter und meinte: «Hängen Sie noch ein happy<br />
end daran und bringen Sie mir das Manuskript<br />
morgen ins Studio 1»<br />
Wie eoll ich ihnen nur klar machen, dass das<br />
kein Knochen ist? (Neues Wiener Journal.)<br />
Die Tante als Hund.<br />
Fredi bewunderte die Tante, die zu Besuch<br />
gekommen ist. Seine grösste Bewunderung galt<br />
aber ihren Schuhen. Als Tante vormittag ausging<br />
und ein Paar neue Schuhe anzog, stand Fredi dabei<br />
und staunte. Am Nachmittag, als Tante wieder<br />
andere Schuhe anzog, stand Fredi ebenfalls dabei<br />
und bewunderte wieder. Nach minutenlangem<br />
Schweigen sagte er: «Schade, Tante, dass du kein<br />
Hund bist.» «Warum?» fragte die Tante. «Wenn du<br />
ein Hund wärst, hättest du beide Paare auf einmal<br />
tragen können.»<br />
«Wie kann man nur zu so einem schönen Mantel<br />
so schabige Hosen tragen?» — «Kennst du<br />
vielleicht ein Cafe, wo man seine Hosen umtauschen<br />
kann?»<br />
(Vart Hern.)<br />
* *<br />
*<br />
Der Herr Professor.<br />
Der Garderobier H. des Cafe Conti in Wien,<br />
irrte sich nie beim Herausgeben der Mäntel, Schirme,<br />
Stöcke und Hüte, die er ohne Nummer angenommen<br />
hatte. Eines Tages gab er einem ehrwürdigen<br />
Hochschulprofessor seine Sachen heraus. - «Dieser<br />
Mantel und Hut gehören nicht mir», sagte der ärgerlich.<br />
- «Das ist möglich, Magnifizenz», erwiderte<br />
H., «aber es sind jedenfalls die Sachen, die Sie ins<br />
Cafe mitgebracht haben.»<br />
* *<br />
*<br />
«Archibtld», beschwerte sich verschämt die<br />
Frau des Professors bei ihrem Gatten, «weisst du<br />
auch, dass du mir seit drei Tagen nicht einen einzigen<br />
Kuss gegeben hast?» - «Merkwürdig», grübelte<br />
der Mann der Wissenschalt, «merkwürdig -<br />
aber wen habe Lustig ich denn oder dann traurig. geküsst?»<br />
Zwei Dramatiker unterhalten<br />
• *<br />
sich. «Ist das Ende<br />
deines neuen Dramas traurig oder lustig?» fragt<br />
einer den anderen. «Traurig», meint der Gefragte,<br />
«man hat schon aufgehört, es zu spielen.»<br />
* •<br />
Bobbi trifft Rudi nach Jahren wieder einmal.<br />
Fragt Rudi: «Was treiben Sie eigentlich immer?<br />
Wovon leben Sie?» Sagt Bobbi: «Ich habe eine Baumschule<br />
draussen in Hietzing.» Fragt Rudi: «Und<br />
lernen Ihre Bäume brav?»<br />
* *<br />
Einst hatte Mark Twains Schwiegermutter-Geburtstag<br />
und der grosse Humorist feierte diesen Tag<br />
durch eine kleine Geschichte, in der er sie mit einer<br />
Tageszeitung verglich. «Warum mit einer Tageszeitung?»<br />
wollte seine Frau wissen. «Weil sie auch<br />
täglich erscheint und nie etwas Erfreuliches bringt.»<br />
„Das Rätsel<br />
Auflösung der Denkaufgabe.<br />
Der Weise stellte sein Kamel zu den 17 anderen-<br />
Dann teilte er: der älteste bekam die Hälfte, also<br />
- da es nun 18 Kamele waren - 9, der mittlere<br />
bekam ein Drittel, also 6, der jüngste erhielt ein<br />
Neuntel, also 2. 8+6 + 2 = 17. Der Weise nahm<br />
sein Kamel wieder und ritt wohlgemut in die Wüste.<br />
Liste des richtig eingesandten Lösungen;<br />
T. Ackermann, Riniken; ]. Aebischer, Merenschwand;<br />
A. Bachofen, Glarus; Frau B. Baerlocher,<br />
St. Gallen; E. Benz, Goldach; M. Bertschmann, Basel;<br />
Frl. M. Bossert, Lenzburg; Frau A. BUhler, Luzern;<br />
C. Burgener, Rorschach; M. Canale, Brienz; H. und<br />
R. Christen, Suhr; Frl. M. Epple, St. Gallen; Frau<br />
H. Gerber-Baumann, Aarwängen; Frau Dr. Grätlin,<br />
Walzenhausen; A. Greift, Seuzach; Frau L. Grünvogel,<br />
Horw; J. Gustin, Schönenwerd; E. Gut,<br />
Forch; Frau S. Gysin-Rieder, Liestal; Frl. A. Hagmann,<br />
St. Gallen; W. Hohl, Bern; Frau J. Hopf,<br />
Bern; Frau Hörn, Bern; Frau J. Hunziker, Kirchleerau;<br />
H. Irnsand, Münster; Frau M. Isler-Vorburger,<br />
Wangen; Frau F. Junker, Töss; Frau R. Kallen,<br />
Grenchen; H. Keller, U.-Wetzikon; Frau I. Keppeler,<br />
Rheineck; K. Keusen, Biel; W. Kuhnis, Oberriet;<br />
H. Künzi, Bern; G. Laepple, Basel; Frau M. Läubli,<br />
Ermatingen; G. Lohrer, Reiden; E. Maag, Baden;<br />
Frau E. Markoff, Buchs; Frau Marti, Ölten; F. Meier,<br />
Zürich; Dr. E. Meier, Unterkulm; P.Meier, Bern;<br />
A. Meuwly, Tafers; P. Nikiaus, Wabern; M. Nievergelt,<br />
Zürich; J. Nussbaumer, Benzenschwil;<br />
A. Pochon, Bern; Dr.de Righetti, Villa; Frau L.<br />
Rock, Basel; A. Rohr-Widmer, Hunzenschwil; E.<br />
RUegg, Bubikon; G. Siegrist, Bern; H. Sommer,<br />
Bern; P. Schmidt, Zürich; E. Schneeberger, Basel;<br />
Frau C. Schulthess-Fuhrer, Basel; H. Schweizer,<br />
Zürich; Frl. M. von Tobel, Bern; Frl. M. Vetsch,<br />
Buchs; Frl. L. Warnat, Basel; Frl. A. Weidmann,<br />
Basel; F. Wenger, Bern; Frl. E. Winteler, Glarus.<br />
Bärtiger Onkel meint folgendes:<br />
Punkfo Bern lässt er dann nicht mit sich spassen,<br />
obschon er selber kein Berner ist. Hingegen<br />
das Bureaufräulein, das die Punkte addiert. Also<br />
aufgepasstl<br />
«Dieses Rätsel hat nun also wirklich einen Bart,<br />
dessen Spitze im Keller zu sehen ist; aber vielleicht<br />
ist es erst jetzt als Neuheit in Bern eingetroffen<br />
?> So lässt sich eine liebe Nichte vernehmen,<br />
und so lauten noch einige von den giftigsten<br />
Antworten, die die Lösungen des Kamel-Rätsels<br />
begleiten, und nicht selten finden wir Anspielungen<br />
auf die bekannte Intelligenz dieses Tieres. So<br />
schreibt einer an den Rand seiner Lösung: «Ich<br />
war halt selbst in Afrika und ritt auf Kamelen.><br />
Ihr täuscht Euch sehr, liebe Nichten und Neffen,<br />
über die Nützlichkeit dieses Vierbeiners, der ausserdem<br />
noch viel gescheiter ist als man glauben<br />
des<br />
P-Ifl<br />
Oster-Kreuzworträtsel<br />
sollte. Ein anderer Neffe schreibt dem Onkel,<br />
diese Denkaufgabe sei in Nordafrika allen Kameten<br />
bekannt, so dass auch diese an der Lösung<br />
des Rätsels teilnehmen könnten.<br />
""' Genau besehen, ist es nicht gerade so schlimm<br />
damit. Es gibt "natürlich Denkaufgaben, die jahrch<br />
— 1 Buchstabe.<br />
Waagrecht: 4. Zeitgemässes Tierchen. 6. Abkürzung<br />
für eine bekannte Lehranstalt. 7. Ein Tier,<br />
das man selten sieht. 8. Ein anderes vierbeiniges<br />
Tier, das man fast ebenso selten sieht. 10. Eine Tracht<br />
für feierliche Angelegenheiten. 12. Ein Mädchen<br />
namens ... 14. Ein sehr seltenes Tier, das in<br />
Liedern kreist. 18. Das Gegenteil einer Hexe.<br />
16. Es schallt aus dem Walde. 19. Osterbrauch.<br />
Senkrecht: 1. Ein Berg im Kanton Zürich. 2. und<br />
4. bedeuten einen Wunsch an die Rätsellöser.<br />
3. So macht man sich, wenn man nicht auf Besuch<br />
geht. S. Ein Ostergebäck. 9. Ein beliebter Monat.<br />
10. Zwei Berge im Tessin heissen so. 13. Werkzeug<br />
für Maurer und Köchinnen. 17. Ein Gewässer.<br />
18. Wächst an Bäumen und ist für viele Leute eine<br />
unangenehme Sache.<br />
Die richtige Lösung zählt 3 Punkte.<br />
Einsendetermin: 16. April <strong>1938</strong>.<br />
hundertealt sind, die in allen möglichen literarischen<br />
Formen auftauchen, bald als Märchen, bald<br />
als Erzählung, bald als Lied, als Spruch usw. Der<br />
Onkel hat annungsweise davon gewusst, dass die<br />
Kamel-DenkaufgaBe vor Jahren ähnlich in einem<br />
Schülerkalender oder Schulbuch gestanden sei. Er<br />
kann aber in solchen Fällen nicht ein ganzes Detektivbureau<br />
aufjagen, um das festzustellen —<br />
und anderseits weiss er auch, dass viele von seinen<br />
lieben Nichten und Neffen gar nicht ungern<br />
hie und da ein Rätsel vorgesetzt bekommen, dessen<br />
Kniff sie ahnen können.<br />
Also: Schwamm drüber! Und frisch zu neuen<br />
Taten in der Rätsel-Ecke. Bald werden wir (nach<br />
Ostern) einmal Rückschau halten über den Stand<br />
der Pünktli-Hamsterei. Genehmigen Sie inzwischen<br />
etc. etc.<br />
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