28.02.2018 Aufrufe

E_1938_Zeitung_Nr.081

E_1938_Zeitung_Nr.081

E_1938_Zeitung_Nr.081

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

fi'i ÄutomoMl-Bevue ;— N° 81<br />

Freddy war Kanzlist bei der öffentlichen Nach dem Hosenträgerkauf betrug seine Bar-<br />

Verwaltung. Er bezog keinen grossen Lohn, schaft noch etwa 30 Franken. Wie erstaunte<br />

immerhin reichte es zum Leben. Freddy Freddy, als er aus dem Laden trat und neben<br />

rauchte nicht, trank nicht, Freddy konnte im seinem Wagen ein Polizist stand, der die<br />

Bureau auch keine Weibergeschichten auf- Wagennummer notierte. — Ja so, Freddy<br />

tischen wie die Kollegen, denn er hatte nie hatte vergessen, dass Parken hier verboten<br />

etwas derartiges zu erleben gesucht. Er war sei. Er rechnete aus, wie hoch die Busse sein<br />

ein pünktlicher Beamter, der mittags jm alko- könnte, dann machte er kehrt und betrat<br />

holfreien Restaurant zu Fr. 1.30 speiste. Seine wiederum das Warenhaus, zwischen den Vereinzige<br />

Passion war das «Lotterien». Bei je- kaufstischen schlängelte er sich zu einer Teleder<br />

Lotterie kaufte er Lose, immer hoffte er fonkabine durch und rief von dort die Poliauf<br />

das grosse Glück, doch nie gewann er. zei an, er habe seinen Wagen am Marktplatz<br />

Eines Tages sah er nun in der <strong>Zeitung</strong>, dass stationiert, und jetzt sei er urplötzlich verdie<br />

Ziehung der Lotterie des städtischen schwunden.<br />

Turnvereins stattgefunden hatte. Er verglich «Wahrscheinlich ist der Wagen gestohlen<br />

seine Losnummer mit den Zahlen der Zie- worden.»<br />

hungsliste, und siehe da, er hatte den ersten « Einen Moment, Nr. 35 812, sagten Sie.»<br />

Preis: ein fast neues, gut überholtes Cabriolet Dann vergingen einige Minuten, und wieder<br />

gewonnen. Da würden die Kollegen staunen, meldete sich der Polizeimann: «Ihr Wagen ist<br />

wenn er, Freddy Bünzli, mit dem Automobil bereits gesichtet, er steht vor dem Verkaufszur<br />

Arbeitsstätte fahren wird. Das war dann magazin „zum goldenen Rad", wenn Sie Ihre<br />

eine grandiose Entschädigung für die Weiber- Papiere vorweisen, bekommen Sie den Wagen<br />

geschichten. Freddy wollte recht eindrücklich ausgehändigt.»<br />

demonstrieren, wie weit man es bringen kann, «Danke vielmal», sagte Freddy und hängte<br />

wenn man Weib, Wein und Gesang abseits den Hörer ein.<br />

stehen l&sst, denn dass er das Auto mit einem Als er auf die Strasse trat, kam eben ein<br />

Lot gewonnen hatte, das wollte er natürlich Polizist angeradelt und erteilte dem zweiten<br />

niemand wissen lassen.<br />

Polizisten, der neben dem Wagen stand, einige<br />

Seine ganzen Ersparnisse gingen für die Instruktionen. Als der Radfahrer weg war,<br />

Fahrschule drauf. Eines Tages nun kutschierte i ia & Freddy zu dem stationierten Wagen,<br />

er durch die Strassen der Stadt. Da kam ihm zei te dem<br />

Ö Polizisten die Ausweise,<br />

in den Sinn, dass er in einem Warenhaus noch « Da haben Sic aber Glück gehabt», meinte<br />

dcr<br />

ein Paar Hosenträger kaufen müsse. Gross-<br />

Polizeimann.<br />

artig zog er die Bremsen, entstieg seinem Wa- «Jawohl», tagte Freddy, bestieg den Wagen,<br />

gen und verschwand in dem Verkaufsmagazin, kuppelte, gab Gas, und weg war er. —<br />

Hans Heini Baseler.<br />

Herr Bürgermeister und der Blumentopf.<br />

Reklame auf dem Kopf I<br />

In einem kleinen Städtchen in der Nähe von (NR) In England las man vor einiger Zeit im<br />

Bordeaux, das wir - da es sich dabei um ein würdiges<br />

Stadtoberhaupt handelt - nicht näher bezeich- «Zwölf anständig aussehende, kahlköpfige Her-<br />

«Daily Express» folgendes Inserat:<br />

nen wollen, ereignete sich vor einigen Tagen fol- *«n gesucht, die gestatten, dass ihre Glatzen mit den<br />

gende kleine Tragikomödie:<br />

Worten:<br />

Der Herr Bürgermeister feierte unter grosser «Be - Manufactured Typewriters»<br />

Anteilnahme der Bevölkerung seinen 60. Geburtstag,<br />

und die Gratulationen, Telegramme und Prä-<br />

Weise darunter leidet. Die Herren müssen Theater-<br />

bemalt werden, so dass ihre Gesundheit in keiner<br />

sente wollten schier kein Ende nehmen. Da erschien und Konzertsäle, wie öffentliche Orte besuchen, wo<br />

zum Beispiel auch im Auftrage seiner Kollegen der Kopf gewöhnlich unbedeckt bleibt. - Jedem<br />

ein im Dienste grau gewordener Magistratsbeamter der Herren wird ein persönlicher Begleiter mitgegeben,<br />

der ihn vor Belästigungen schützt!»<br />

und überreichte seinem Vorgesetzten unter geziemenden<br />

Begleitworten einen grossmächtigen Na, wenn das nicht zieht —<br />

Blumentopf. Der Herr Bürgermeister war sehr gut<br />

* _ *<br />

gelaunt, schüttelte dem artigen Graukopf freundschaftlich<br />

die Hand und bot ihm eine seiner dicksten<br />

Zigarren an. Da der Blumentopf aber so ausnehmend<br />

schön war, konnte es sich das Geburtstagskind<br />

nicht versagen, seine Nase tief in die blühenden<br />

Büsche zu stecken. Darauf erlitt der Herr Bürgermeister<br />

einen fürchterlichen Niesanfall, dem gleich<br />

darauf ein zweiter, noch fürchterlicherer folgte. Die<br />

versammelten Gratulanten erstarrten. Alles sah<br />

auf den alten Magistratsbeamten, dem die Angelegenheit<br />

offenbar ganz unerklärlich erschien. Der<br />

Bürgermeister wollte der Sache aber auf den Grund<br />

gehen und roch noch einmal an den prächtigen<br />

Blüten. Prompt folgte der nächste Niesanfall! Darauf<br />

setzte er beleidigt das unglückselige Geschenk auf «Ich komme gerade aus dem Gebirge, wo ich<br />

den Tisch und Hess die Gratulanten mit verblüfften mir etwa zehn Beine gebrochen habe. Aber das<br />

Gesichtern stehen.<br />

macht gar nichts.»<br />

(Ric et Rac.)<br />

Der Bürgermeister «ah den Magistratsbeamten<br />

darauf eine Woche nicht an, und jedermann war<br />

Schlechte Zeiten.<br />

davon überzeugt, dass er bald den «Blauen Brief» «Hast du Nachricht von deiner Frau aus dem<br />

erhalten müsse. Es wäre auch tatsächlich beinahe Kurort?»<br />

soweit gekommen, wenn das Stadtoberhaupt nicht «Ja, sie fühlt sich sehr wohl und möchte so lange<br />

schliesslich doch den ehrlichen Beteuerungen des dort bleiben, bis ich nach ihr Sehnsucht bekomme!»<br />

Geächteten Glauben geschenkt hätte ... Die beiden «Was hast du denn darauf geantwortet?»<br />

Enkel des Gratulanten aber sollen drei Tage nach «Meine Liebe, schrieb ich ihr, die Zeiten sind zu<br />

ihrem Streich nicht auf ihren Rückenverlängerungen schlecht, als dass du so lange dort bleiben könntest 1»<br />

See 3khg&uneistec muss Miesenhaben<br />

sitzen können.<br />

Zuverlässig<br />

angenehm<br />

unschädlich<br />

10 er Packg. Fr. 4.50<br />

4 ex Packg. Fr. 2.—•<br />

erhältlich n<br />

al.en Apotheken<br />

Das<br />

Frauenschutz-Präparat<br />

über die modernsten<br />

Methoden des Sexua.-<br />

schutzes vermittet Outen<br />

die Broschüre von Dr.<br />

Engler, weiche wir Ihnen<br />

gegen Einsendung von Fr. 1.20 in Briefmarken<br />

oder auf Postcheck VHI/1819 in geschossenem,<br />

neutralem Briefe zusenden.<br />

Erovag A.-G., Bachtobeistrasse 59, Zürich<br />

Gutgeschnittene<br />

TAILLEURS<br />

und<br />

JACKEN-<br />

KLEIDER<br />

(Kopnve.)<br />

M*U- Ulli HERREKBEKLE11UU<br />

rMM>n<br />

Für eine Stunde der Ausspannung empfehlen wir<br />

Ihnen die Lektüre des Buches von C. B. Kelland<br />

Mr. Deeds geht in die Stadt<br />

Der aufrichtige Arzt.<br />

Der berühmte Arzt Prof. K. wurde zu einer<br />

alten, alleinstehenden, sehr reichen Dame gerufen<br />

und fand dort die ganze Verwandtschaft versammelt,<br />

die, wie er wusste, darauf erpicht war, die alte<br />

Dame zu beerben. Nachdem er die Kranke untersucht<br />

hatte, trat er mit düsterer Miene unter die<br />

wartenden Verwandten und begann: «Tragen<br />

Sie es mit Fassung, meine Damen und Herren -<br />

(unterdrücktes Schluchzen) - doch gegen Gottes<br />

die neuen Kristall-Saccharin-<br />

Tabletten, jü»sen durchaus<br />

rein und setzen kein Fett an.<br />

Garantiert unschädlich.<br />

Erhöltl. in Apoth.<br />

und Drog. zu<br />

Fr. 1.25 per Dose<br />

mit 500 Tabl.<br />

A.-G. «Harmes»,Zürich 2<br />

SCHWEIZERFAtRIKAT<br />

Geb. Fr. 8.80, brosch. Fr. 4.30. In jeder Buchhandlung erhältlich.<br />

VERLAG HALLWAG - BERN<br />

<br />

verschwunden. An seiner Stelle hat der<br />

Steuermann ein Metallkästchen vor sich stehen,<br />

aus dem zwei Knöpfe herausschauen. Mit ihrer<br />

Hilfe wird das dieselelektrisch gelenkte Schiff nach<br />

Steuer- oder Backbord gewendet: ein Daumendruck<br />

auf den entsprechenden Knopf genügt, um<br />

das Ruder umzulegen. Der Knopf bleibt solange<br />

niedergedrückt, bis die gewünschte Richtung erreicht<br />

ist. Je nachdem, ob der Knopf.ganz oder<br />

nur halb" niedergedrückt wird, erfolgt die Wendung<br />

rasch oder allmählich.<br />

Ein falll Chemiker WIIGIIIIIXd in III El L.I Paso I VI3W J (Texas) I VAU4; hat IIUI eine WH» Ziga- •••g»"<br />

rette erfunden, die auch, wenn sie weggeworfen<br />

wird, keinen Brand zu verursachen vermag. Sie ist<br />

vollkommen innerhalb einer Hülse aus einem<br />

feuerfest imprägnierten Material gelegen und endet<br />

in einem Korkmundstück. Die Zigarette verzehrt<br />

sich innerhalb der Hülse, so dass beim Weg-<br />

werfen die Glut vollständig abgedeckt ist.<br />

Leuchtende Schlüssellöcher<br />

Eine der grössten chemischen Fabriken Amerikas<br />

hat eine neue Masse entwickelt, die zusammen<br />

mit einer Leuchtmasse zur Fabrikation von Schlüssellöchern<br />

benützt werden soll. Der metallene Ring,<br />

der bisher das Schlüsselloch von Zylinderschlössern<br />

umgibt, soll ersetzt werden durch einen Ring aus<br />

djr neuen, durchscheinenden Masse, die wie ein«<br />

Linse die Kraft der darunter befindlichen Leuchtmasse<br />

verstärkt und auf diese Weise die Umrisse<br />

des Schlüssellochs bei Dunkelheit scharf hervortreten<br />

lässt.<br />

dann -fmik cvn Sieh wnU<br />

freu ^tofi cfocm!<br />

/

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!