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E_1938_Zeitung_Nr.081

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N" 0 81 — FREITAG, 7. OKTOBER <strong>1938</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />

dauernd das vom scharfen Kurvenfahren her<br />

bekannte Kreischeeräusch.<br />

2. Der Vorlauf. Die Vorderachse steht<br />

nicht genau senkrecht, sondern sie lehnt sich<br />

vielmehr leicht zurück, wie Fig. 2 dies zeigt.<br />

Sind Federn und Rahmen noch neu und<br />

nicht verzogen, so stimmt dieser sogenannte<br />

Vorlauf meist mit den Vorschriften des Wagenfabrikanten<br />

überein. Machte der Wagen<br />

jedoch gelegentlich einen Zusatnmenstoss mit,<br />

so ist es nur zu leicht möglich, dass vom<br />

Vorlauf nichts mehr übrig bleibt und die Vorderachse<br />

sich sogar eher etwas nach vorn<br />

lehnt. Dies kann, so klein auch die Winkelveränderung<br />

sein mag, doch ernste Lenkschwierigkeiten<br />

hervorrufen.<br />

EH'Hl<br />

Fig. 2. Vorderes Rahmenende mit Halbelliptikfeder<br />

und Vorderachse. Oben: Wenn die Feder<br />

erlahmt ist, verringert sich der Vorlauf und kehrt<br />

sich vielleicht sogar in sein Gegenteil um. Unten:<br />

Hier ist die Feder in Ordnung und der Vorlauf<br />

stimmt. Die Vorderachse neigt sich in der<br />

Richtung der Linie 1 leicht zurück.<br />

Aehnliche Folgen entstehen manchmal<br />

durch das Erlahmen der Halbelliptikfedern,<br />

wobei diese ihre Sprengung verlieren und<br />

flach werden. Das richtigste « Heilmittel ><br />

wäre alsdann ein Aufsprengen der Federn.<br />

Fehlt hiezu die Zeit, so kann durch Unterlage<br />

von Keilen die Achse in die korrekte<br />

Lage gebracht werden. Manche Firmen liefern<br />

zu diesem Zweck Sortimente von keilförmigen<br />

Unterlagen, die zwischen Feder<br />

und Vorderachse eingefügt werden und gestatten,<br />

jede gewünschte Neigung zu erzielen.<br />

Sind solche fixfertigen Einstellkeile nicht<br />

erhältlich, so werden aus Fiber passende<br />

Unterlagen hergestellt. Nach deren Einbau<br />

nimmt man den Wagen auf die Strasse und<br />

fährt ihn möglichst unter den Bedingungen,<br />

bei denen das Flattern vorher am stärksten<br />

beobachtet wurde, um den Erfolg zu kontrol-<br />

Heren. Der Vorlatifwinkel ist äusserst klein<br />

und soll nur ungefähr 1—2 Grad betragen.<br />

Macht man ihn zu gross, so erkennt man<br />

dies am schweren Gang der Lenkung, sowie<br />

ferner daran, dass das Lenkrad viel ausgesprochener<br />

die Tendenz hat, sich in die Mittellage<br />

zurückzudrehen. Lässt man also das<br />

Lenkrad in einer Kurve schnell fahren, so<br />

wird es fast augenblicklich in die « Geradeaus-Stellung»<br />

zurückkehren. Zur Korrektur<br />

muss alsdann der Keil etwas schlanker gemacht<br />

werden, bis die Lenkung den gewünschten<br />

leichten Gang bei vollkommen<br />

flatterfreier Fahrt zeigt.<br />

-fw-<br />

Tedhin<br />

Sf»»4>rfas«ai«Bl<br />

Frage 13.564. Wje funktioniert Roots SpOlgeblSse<br />

und wie arbtitet die Regelung von Alfa Romeo?<br />

Wollen Sie mir in Ihrem Briefkasten mitteilen, •wie<br />

das Roots-Spülgebläee konstruiert ist, wie es arbeitet<br />

und wenn möglich auch wie es von Alfa Romeo<br />

geregelt wird. H. M. in A.<br />

Antwort: Unter Rootsgebläsen versteht man<br />

solche mit zwei Rotoren, die sich in einem gemeinsamen<br />

Gehäuse drehen. Die Rotoren sind so beschaffen,<br />

dass sie neim Drehen einerseits dicht<br />

aussen an der Gehäusewand entlang streifen und<br />

Fig. 1. Roots Gebläse mit zwei gegenläufigen Drehkolben.<br />

Links: Ausführung mit dreiflügligem<br />

Kolben. Rechts Ausführung mit zweiflügligen<br />

Kolben. Die Länge der Drehkolben in axialer Richtung<br />

ist im allgemeinen ähnlich dem Durchmesser<br />

des Gehäuses.<br />

sich anderseits gegenseitig innen abdichten, indem<br />

sie in geeignefer Weise ineinandergreifen. Ihr<br />

Prinzip ähnelt dem der Zahnradpumpe, was man<br />

am besten dort erkennt, wo jeder Rotor drei statt<br />

nur zwei « Flügel» aufweist. Sie greifen dann fast<br />

wie Zähne von Zahnrädern ineinander.<br />

Da Sie von einem Roots-Spülgebläse sprechen,<br />

müssen wir annehmen, dass Sie die Regelanlage<br />

des Alfa - Romeo - Zweitakt - Dieselmotors erläutert<br />

haben möchten. (Die Alfa - Sport- und Rennwagen<br />

verfügen natürlich als Viertakter über ein Aufladegebläse!)<br />

Unser zweites Bild zeigt ein Schema dieser<br />

Regelanlage, welche sowohl auf die Einspritzpumpe<br />

als auch auf den Lieferungsdruck des Kompressors<br />

Fig. 2. Schematische Darstellung des automatischen<br />

Reglers am Zweitakt-Dieselmotor von Alfa-<br />

Romeo. 1 = Kinspritzpumpe; 2 = Mengen-Ver-<br />

Stellstange; 3 = Spritzpunkt-Verstellstange; 4 =<br />

Nockenwelle des hydraulischen Reglers: 5 = Hebel<br />

des hydraulischen Reglers; 6 = Kolben des hydraulischen<br />

Reglers; 7 = Zahnrad-Oelpumpe des<br />

Reglers; 8. = Kompressor; 9 = Rücklaufkanal des<br />

Kompressors; 10 = Drossel in der Rücklaufleitung.<br />

fizeo<br />

260<br />

240<br />

eao<br />

200<br />

ISO<br />

• so<br />

•140<br />

ISO<br />

140<br />

120<br />

100<br />

SOO 750 1000 1260 1500 1750 2000<br />

t§2E3<br />

'/min.—<br />

Fig. 3. Leistung- und Drehmoment-Diagramme des<br />

neuen Zweitakt-Dieselmotors von Alfa Romeo.<br />

B-B = « normale» Leistungs-Charakteristik des<br />

Dieselmotors bei eben noch rauchfreier Verbrennung<br />

und ohne Regler. Wird ein Regler verwendet,<br />

so biegt sie bei b in der gezeigten Weise ab, um<br />

schliesslich horizontal zu verlaufen, d. h. die Leistung<br />

bleibt von einem bestimmten Punkt an kon-<br />

8*tan,t. Z = Drehmomentkurve ohne Regler, Y =<br />

, dasselbe mit Regler.<br />

einwirkt (7) ist eine Zahnradpumpe, die vom Motor<br />

angetrieben wird und einen bestimmten Oeldruck<br />

erzeugt. Sie steht durch eine Rohrleitung<br />

mit dem hydraulischen Regler (6) in Verbindung.<br />

Steigt in diesem der Druck auf einen bestimmten<br />

Wert, so wird der Regierkolben durchgedrückt und<br />

der Hebel (5) dreht die Welle (4) um einen bestimmten<br />

Betrag. Ihre drei Nocken wirken über<br />

die Stange (2) auf die Verstellvorrichtung für die<br />

eingespritzte Brennstoffmenge an der Brennstoffpumpe<br />

(1), über die Stange (3) auf den Spritzmomentversteüer,<br />

sowie endlich durch Vermittlung<br />

eines weiteren Nockens auf eine Drosselklappe (10)<br />

in einer zum Kompressor (8) parallelgescbalteten<br />

Ausgleichsleitung (9) ein. Oeffnet sich die Klappe<br />

ein wenig, so strömt ein Teil der vorverdichteten<br />

Spülluft dauernd wieder zurück zur Ansaugöffnung<br />

des Gebläses und der Spüldruck hinter dem Kompressor<br />

lässt etwas nach. Durch diese dreifache<br />

Regelung soll einmal erreicht werden, dass von<br />

einer bestimmten Drehzahl ab die Leistung konstant<br />

bleibt und also der Motor im Betrieb niemals auf<br />

seine bei äusserster Belastung mögliche Höchstleistung<br />

kommt. Anderseits ist durch das Zusammenwirken<br />

der drei Regelungsarten bei jeder Reglerstellung<br />

eine günstige Ausnützung des Brennstoffs<br />

gewährleistet.<br />

-b-<br />

Schriftliche Antworten:<br />

Frage 13.565. Oclbrenner zur Verwertung von<br />

Altöl. leb wäre Ihnen dankbar für Angabe der<br />

Adressen von Firmen, die Oelbrenner für Zentralheizungen<br />

herstellen, womit sich Altöl verwerten<br />

lässt. C. in N.<br />

Frage 13.566. Aussenbord-Motor gewünscht. Wo<br />

kann ich einen

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