E_1938_Zeitung_Nr.094
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10 AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 22. NOVEMBER,<strong>1938</strong> — N°94;<br />
Werkstatt- Winke<br />
Eine Bremse für Liegepritschen.<br />
Wenn man unter dem Wagen zu arbeiten<br />
hat und dazu eine Liegepritsche benützt, so<br />
ist es nicht gut möglich, mit einem Schlüssel<br />
eine Mutter kräftig anzuziehen, weil der Rollschemel<br />
dabei ausweicht. Um diesen Uebelstand<br />
zu beseitigen, hat sich ein Mechaniker<br />
die gezeigte Bremse für die Liegepritsche<br />
gebaut. Sie besteht aus einem Stück 3 mm<br />
dicken und ca. 2,5 cm breiten Federstahls,<br />
der in der gezeigten Weise zurechtgebogen<br />
dagegen liefert den Strom für das gesamte Abnützung der Kolben nioht nur der Benzin- sondern<br />
auch der Oelverbrauch Unter Umständen<br />
übrige Zubehör, insbesondere auch für daskann allerdings infolge starken Durchblasens von<br />
Zündsystem. Da man sie vor dem Anlassen<br />
durch Oeffnen des Schalters G 2 vom zweiten<br />
Akkumulator trennen kann, wirkt sich<br />
dessen Spannungsabfall auf sie nicht weiter<br />
aus. Daher erhält man während des Starts<br />
genau so kräftige Zündfunken wie nachher<br />
im Betrieb. Sollte es sich zeigen, dass die<br />
Lichtmaschine zur Ladung beider Batterien<br />
nicht ausreicht, so sind sie in der Garage<br />
von Zeit zu Zeit nachzuholen. -b-<br />
Werkstatt<br />
¥-WS9^eowm<br />
Frage 13.626. Genügt der Einbau von Spezlalkolbenringen?<br />
In der letzten Zeit lässt die Leistung bau der Heizung gemacht? Ich besitze einen Wagen<br />
Frage 13.627. Welche Fehler wurden beim Ein-<br />
unseres Wagens, Marke X., sehr nach. Der Ben-<br />
mit Thermo-Siphonkühlung, in den ich neuerdings<br />
zinverbrauch beträgt 12—13 ILiter. Der Oelverbrauch<br />
ist normal. Nach meiner Annahme hätte<br />
er neue Kolben nötig, was ich angesichts des Alters<br />
des Wagens gern vermeiden möchte. Ich möchte<br />
Sie nun anfragen, ob der Einbau neuer Kolbenringe,<br />
Marke X., die Leistung erhöhen, sowie den<br />
Benzinverbrauch massigen würde und ob ferner<br />
die Möglichkeit besteht, solche selbst einzubauen.<br />
E. D. in B.<br />
Antwort: Im allgemeinen steigt bei starker<br />
Verbrennungsgasen das Oel am Aufsteigen gebindert<br />
werden. Ob die erwähnten Kolbenringe hier<br />
noch helfen können, hängt vom Zustand von Kolben-<br />
und Zylinderwänden ab. Dank der besonderen<br />
Konstruktion dichten die fragliche Ringe auch<br />
dann noch, wenn der Zylinder etwas ovalisiert ist<br />
Falls seine Laufbahn jedoch tiefe Kiefen aufweist<br />
oder die Kolbenringnuten stark ausgeschlagen sind,<br />
können sogar diese Ringe, nicht mehr helfen. Von<br />
einem Einbau durch unerfahrenes Personal raten<br />
wir Ihnen dringend ab, um so mehr als die Kolbehringnuten<br />
nachzustechen sind. Uebrigens besteht<br />
auch die Möglichkeit, dass eine Abnahme der<br />
Kompression auf das mangelhafte Schüessen der<br />
Ventile zurückzuführen ist, die erneut eingeschliffen<br />
werden sollten.<br />
-b-<br />
eine moderne Wagenheizung einbauen Hess. Nun<br />
muss ich aber konstatieren, dass der Heizkörper,<br />
speziell beim Einschalten des Ventilators, kaum<br />
warm wird, auf jeden Fall zu wenig, um den Wagen<br />
zu heizen. Da ich fast täglich unterwegs bin,<br />
liegt mir viel an einer guten und ergiebigen Heizung.<br />
Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir angeben<br />
wollten, in welcher Weise ich ein gutes Resultat<br />
erhalten könnte. Existiert vielleicht ein System,<br />
das bei Thermo-Siphonkühlungen einwandfrei<br />
arbeitet? H. K. in G.<br />
Antwort: Da bei Thermo-Siphonkühlungen<br />
der Kühlwasserumlauf allein durch die Unterschiede<br />
im spezifischen G«wicht «wischen warmem und<br />
kaltem Wasser zustandekommt, müssen die Durchlaufquerschnitte<br />
sehr gross angenommen werden.<br />
Der Motorenkonstrukteur sieht deshalb auch derart<br />
dicke Kühlerschläuche vor. Will man nun eine<br />
Kühlerheizung mit viel dünneren, längeren und<br />
dazu wenn möglich noch gekröpften Röhren anschliessen,<br />
so werden die Durchflusswiderstände<br />
darin so gross, dass keine fühlbare Wasserzirkulation<br />
zustande kommt. Möglicherweise sind auch die<br />
Rohrquerschnitte der Heizung selbst so gering bemessen,<br />
dass sie den Waserumlauf stark drosseln.<br />
In diesem Falle müsste an ihrer Stelle eine andere<br />
Heizung mit weiteren Rohrquerschnitten eingebaut<br />
werden. Die Verbindungsschläuche sollen so weit<br />
wie irgend möglich gewählt werden und sind ohne<br />
scharfe Biegungen auf dem direktesten Wege zu<br />
verlegen. Wir geben Ihnen schriftlich Heizsysteme<br />
bekannt, die sich zum Einbau in Ihren Wagen eignen.<br />
' -b-<br />
X = gebogenes Flacheisen, B = Liegepritsche, C =<br />
Stück einer alten Laufdecke.<br />
ist und mit dem einen Ende unten an die<br />
Plattform der Liegepritsche geschraubt wird.<br />
Am andern Ende wird ein Stück aus einer<br />
Reifenlaufdecke festgenietet. Der Federstahlstrelfen<br />
ist so zu biegen, dass er diesen<br />
Gummi fest auf den Boden presst, wenn man<br />
die Bremsvorrichtung unter die Pritsche<br />
schwenkt. Wünscht der Mechaniker dagegen<br />
seinen Platz unter dem Wagen wieder<br />
zu verlassen, so hebt er die Bremse einfach<br />
vom Boden ab.<br />
-b-<br />
Grat am Ventilschaft vor dem Aasbau des<br />
Ventils entfernen.<br />
Durch das stete Hämmern der Ventile bildet<br />
sich manchmal an der durch Pfeile gekennzeichneten<br />
Stelle (A) des Ventilschafts,<br />
wo der Sicherungskonus aufliegt, ein Grat.<br />
Zieht man nun das Ventil aus seiner Führung<br />
heraus, so wird deren Bohrung von diesem<br />
« Schaber » ausgerieben und die Innenfläche<br />
verletzt' Um dies zu vermeiden, sollten die<br />
Ventile vor dem Ausbau nachgesehen und<br />
eventuelle Gräte entfernt werden, so wie<br />
dies aus dem Bild bei (B) ersichtlich ist.<br />
Bemerkt sei noch, dass sowohl der Grat als<br />
auch die gebrochenen Kanten stark übertrieben<br />
dargestellt sind, um das Wesentliche<br />
hervorzuheben.<br />
-fw-<br />
Hilfsbatterie erleichtert den Start.<br />
Em "Wagenbesitzer, der über keine heizbare<br />
Garage verfügt, kam auf den Gedanken,<br />
den Kaltstart dadurch zu erleichtern,<br />
dass er eine zweite kleinere Batterie in den<br />
Wagen einbaute und sie parallel zum vorhandenen<br />
Akkumulator in den Ladestromkreis<br />
einschaltete.'Die Verbindung jeder Batterie<br />
zur Dynamo lässt sich vermöge der<br />
Schalter G, und G 2 nach Belieben unterbre-<br />
4 1<br />
A == Anlasser, B: = Amperemeter, C = Hauptbatterie.<br />
D = Hilfsbatterie, E «= zum elektrischen<br />
Zubehör, F = Lichtmaschine, GiundGj = Schalter.<br />
chen (zu beachten ist, dass bei Dreibürsten-<br />
Lichtmaschinen stets einer der beiden Akkumulatoren<br />
an die Dynamo angeschlossen<br />
bleiben muss, da sie sonst Schaden nehmen<br />
kann).<br />
Der grundlegende, Gedanke der aus der<br />
Skizze ersichtlichen 'Schaltung liegt darin,<br />
dass die Hauptbatterie beim Start nur den<br />
Anlasser zu betätigen hat. Die Hilfsbatterie<br />
Elekfrowerkzeuge<br />
Die tragbaren elektrischen Werkzeugmaschinen<br />
haben in den letzten Jahren auch bei<br />
Garagen, Reparaturwerkstätten und Karosseriefabriken<br />
in zunehmendem Umfang Eingang<br />
gefunden. Man unterscheidet im Prinzip<br />
zwischen solchen Elektrowerkzeugen, bei<br />
denen Antrieb und Werkzeughalter zusammengebaut<br />
sind, sowie andern, wobei diese<br />
Teile miteinander durch eine biegsame Welle<br />
in Verbindung stehen. Im ersten Falle setzt<br />
natürlich das Gewicht gewisse Grenzen hinsichtlich<br />
der « Handlichkeit» des Aggregats.<br />
So wiegen beispielsweise die schwersten<br />
Handbohrmaschinen, womit sich noch Löcher<br />
von 12,5 mm Durchmesser bohren lassen, ca.<br />
11 kg bei einer normalen Stromaufnahme<br />
von 300 Watt. Soll die Maschine in der Lage<br />
sein, noch grössere Löcher (bis gegen 2Sjmm)<br />
zu bohren, so kommen ähnliche Modelle mit<br />
Festspannvorrichtung in Frage.<br />
Der flexible Wellenantrieb<br />
eignet sich zur Uebertragung einer Antriebsleistung<br />
bis SV 2 PS bei 3000 T/min. Je<br />
nach der Art des verwendeten Motors<br />
wird die biegsame Welle direkt mit der<br />
Motorwelle oder aber an die Abtriebswelle<br />
eines daran angebauten Getriebes<br />
angeschlossen. Soll die flexible Welle zum<br />
Antrieb der verschiedensten Werkzeuge, wie<br />
Bohrer, Polier- und Schleifscheiben etc.<br />
dienen, so muss sich ihre Drehzahl in weiten<br />
Grenzen verstellen lassen. Dies geschieht<br />
entweder durch Reglung der Motordrehzahl<br />
auf elektrischem Wege oder aber mechanisch<br />
durch einen umlegbaren Riemenantrieb, durch<br />
ein Getriebe mit verschiedenen Uebersetzungsstufen<br />
oder ein stufenloses Getriebe.<br />
Es gibt heute solche, die eine Veränderung<br />
der Tourenzahlen in den Grenzen zwischen<br />
800 und 8000 T/min, erlauben.<br />
Wo bereits eine<br />
ij • •<br />
fiip Garage und Reparaturwerkstätte<br />
Transmission zum Antrieb<br />
vorhanden ist, kann man sich die Anschaffung<br />
eines Motoraggregates ersparen, ohne auf<br />
die Verwendung der in Verbindung mit dem<br />
flexiblen Wellenantrieb geschaffenen Werkzeuge<br />
zu verzichten. Es sind nämlich ein- und<br />
mehrstufige Riemenscheiben-Antriebe für die<br />
flexible Welle erhältlich, die sich an irgend<br />
einem passenden Platz festspannen lassen.<br />
Hierbei ist darauf zu achten, dass ein und<br />
dieselbe biegsame Welle den Antrieb nur in<br />
einem Drehsinn besorgen kann (meist von<br />
der Antriebsseite gesehen im Uhrzeigersinn).<br />
Allerdings ist der Aktionsradius der Werkzeuge<br />
in diesem Falle verhältnismässig gering<br />
(Länge der biegsamen Walle je nach<br />
Dicke nur 1—2,5 m). Wo dies nicht ausreicht,<br />
sind die Tragbahren oder fahrbaren Antriebsaggregate<br />
verwendbar, die zusammen mit<br />
dem Schaltkasten auf einem Rollschemel<br />
montiert sind. Ander© Ausführungen sind<br />
dafür eingerichtet, an einer Schiene aufgehängt<br />
zu werden und lassen sich daran ähn-<br />
Aufrauhen eines Reifens mittels Elektrowerkzeutf<br />
vor dem Vulkanisieren.<br />
lieh wie etwa die Antriebsmotoren der Haarschneidmaschinen<br />
in vielen Coiffeurgeschäften<br />
in die Nähe der Arbeitsplätze rollen, wo<br />
sie gerade gebraucht werden.<br />
Nachfolgend eine kurze Beschreibung der<br />
verschiedenen Ausführungen von derartigen<br />
Elektrowerkzeugen.<br />
Handbohrmaschinen<br />
werden in jeder Reparaturwerkstätte recht<br />
häufig gebraucht. Wie schon erwähnt, werden<br />
sie für Bohrerdurchmesser bis 12,5 mm gebaut.<br />
Darüber hinaus sind Festspannvorrichtungen<br />
nötig, schon weil das Drehmoment<br />
des Werkzeugs so gross wird, dass ein ruhiges<br />
Festhalten und Anpressen ohne Festspannvorrichtung<br />
nicht mehr möglich ist.<br />
Auch für flexiblen Wellenantrieb sind Bohrköpfe<br />
mit Einspannvorrichtung erhältlich.<br />
Hier «ine elektrische<br />
«Blechschere» in Aktion<br />
beim Abschneiden des<br />
überstehenden Blechgrats<br />
von einem Blech-Pressteil.<br />
Die Gewichte der üblichen elektrischen Handbohrmaschinen<br />
schwanken je nach Typ zwischen<br />
2 und 12 kg, die Leistungsaufnahme<br />
zwischen 100 und 300 Watt.<br />
Ventilsitz-Schleifmaschine.<br />
Die für diesen Zweck benötigten Drehzahlen<br />
liegen weit über 10 000 T/min. Der Schleifstein<br />
sitzt auf einer Welle, deren Verlängerung<br />
an Stelle des Ventilschafts in die Ventilführung<br />
gesteckt wird. Ein kurzes, flexibles<br />
Wellenstück stellt die Verbindung mit der<br />
Antriebsmaschine her. Um diese noch andern<br />
Zwecken dienstbar zu machen, wird manchmal<br />
neben der Schleifspindel ein zweiter<br />
Werkzeugkopf vorgesehen, der mit viel geringerer<br />
Drehzahl läuft und erlaubt, die Maschine<br />
auch zum Bohren zu verwenden.<br />
Aehnliche Elektrowerkzeuge, nebst dem notwendigen<br />
Zubehör, sind zum Abfräsen mitgenommener<br />
Ventilsitze, zum Anfräsen der<br />
Sitze vor dem Einbau von Ventilsitzringen,<br />
zum Anschrägen der Kanten von Ventil-<br />
« Taschen » und dergleichen Zwecke erhält-<br />
•lich. Zum Abziehen der Schleifsteine, deren<br />
Form natürlich absolut exakt stimmen muss,<br />
wird mit der Ventil-SoMeifeinrichtung eine<br />
entsprechende<br />
geliefert.<br />
Diamant - Abziehvorrichtung<br />
Für kleinere Betriebe, für die sich die Anschaffung<br />
von eigenen Ventilsitz-Schleifmaschinen<br />
nebst stationärer Ventilschleifmaschine<br />
zum Schleifen des Sitzkonus am<br />
Ventilteller nicht lohnt, ist die elektrische<br />
Ventileinschleifmaschine zu empfehlen. Der<br />
Aufbau dieses Werkzeugs ähnelt der Handbohrmaschine.<br />
Die Arbeitsspindel macht in<br />
der Minute ungefähr 400 gleichförmige Hinund<br />
Herbewegungen von einer halben Umdrehung.<br />
Mit Hilfe dieses Werkzeugs ist daher<br />
ein Ventil in wenigen Sekunden gasdicht<br />
eingeschliffen.<br />
Schleif- und Polierscheiben<br />
werden teilweise mit flexiblem Wellenantrieb,<br />
andererseits mit angebautem Motorantrieb<br />
ausgestattet. Ihre Antriebsleistung beläuft<br />
sich auf ca. 200—300 Watt, und ihre Drehzahl<br />
schwankt zwischen 1000 und mehreren<br />
tausend T/min. Die Polierscheiben werden<br />
sowohl in Karosserie-Werkstätten zum Aufpolieren<br />
der Lackierung als auch nach der<br />
Wagenwäsche zum Aufbringen von Schutzwachs<br />
oder Lackpolitur verwendet. Meist<br />
lassen sich die gleichen Motoren noch für<br />
andere Zwecke benützen, so beispielsweise<br />
zum Bohren oder auch zum Antrieb von<br />
rotierenden Stahlbürsten, wie sie zweckmässig<br />
zur<br />
Entrussung des Zylinderkopfes und Kolben»<br />
bodens<br />
Verwendung finden. Hiebei werden je nach<br />
der Form der Bürsten Drehzahlen bis 14 000<br />
U/min, verwendet, die also gleich hoch liegen<br />
wie die Tourenzahlen der Ventilsitz-Schleifscheiben.<br />
Gleichzeitig haben diese Stahlbürsten<br />
eine polierende Wirkung, die ganz<br />
allgemein, besonders aber beim Frisieren<br />
eines Motors erwünscht ist. Zum Ausschleifen<br />
der Einlass- und Auslasskanäle verwendet<br />
man mit Vorteil kleine Formschleifsteine<br />
oder rotierende Fräserfeilen, die ganz ähnlich<br />
aussehen wie eine vergrösserte Ausgabe<br />
der von Zahnärzten verwendeten «Werkzeuge<br />
». Es gibt da kugelförmige, konische