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E_1938_Zeitung_Nr.094

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internen Unrwandluasr, womit Hand in Hand eine<br />

Erweiterung und,,Verlegung des Bureaus an,,die.<br />

Markfgasse .34, sowie eine .. Erhöhung •dös Personalbestandes<br />

ging,, nehmen nun die' ' Schweizerische<br />

Unfallversicherung in Luzern und die Unfalldirektoren-Konferenz<br />

den Betrieb unter ihr Protektorat;<br />

Gleichzeitig erfuhr auch, gestützt auf den; Ausbau<br />

der Informationsquellen, aus denen die Beratungsstelle<br />

inskünftig wird schöpfen können, der Aufgabeffkreis<br />

eine teilweise Erweiterung. Versuchen<br />

•wir deshalb, die neuen, Richtlinien, nach .denen sich<br />

die künftige Tätigkeit orientiert, kürz zu umreis- ;<br />

sen, vornehmlich soweit sie den ' Strassenvertehr<br />

tangieren:<br />

Neben dem Pressedienst, der sich' auch<br />

auf die Facborgane der Automobilisten und Radfahrer-<br />

erstreckt; und neben, den Vorträge n' soll<br />

namentlich die ./• >< • s<br />

technische Beratung für die Verbesserung<br />

unfallgefährlicher Anlagen und Einrichtungen<br />

eines Äusbaus teilhaftig werden, eine Aufgabe, die<br />

sich insofern leichter gestaltet, als der Beratungsstelle<br />

nunmehr sämtliche Unfallriaeldungen der<br />

SUVA wie der privaten Versicherungsgesellschaften<br />

zur Auswertung zugehen, vorausgesetzt, dass neben<br />

einer subjektiven Ursache (wie Nichtbeachten des<br />

Vortrittsrechtes, Fenler beim Ueberholen usw.)<br />

auch noch eine objektive die Hand mit, im Spiele<br />

hatte; als da sind: Unübersichtliche Kreuzungen<br />

und Einmündungen, mangelhafte oder'' fehlende,<br />

Verkehrsregelung, Strassenzuständ, ungenügende<br />

Beleuchtung usw! Mit der Einrichtung dieses Meldedienstes<br />

über die ' typischen Unfallgefahren und<br />

Unfallnerde im Strassenverkehr wie in andern Bezirken<br />

menschlichen Tuns sichert die Beratungsstelle<br />

ein Material, das ihr erfolgversprechendere<br />

Wege für die Erreichung ihres Ziels öffnet als<br />

bisher.<br />

Weil-die Erfahrung ausserdem gelehrt hat, dass<br />

sich bei' den Gemeinden ein «Bedürfnis geltend<br />

macht, bestehende wie künftige Anlagen und Einrichtungen<br />

unter dem Gesichtswinkel der Unfallverhütung<br />

begutachten zu lassen (wie z. B. beim-<br />

Bau der neuen Caslno-Garage in Bern), soll auch<br />

diese Funktion Gegenstand intensiverer Pflege bilden,<br />

wobei man ^-'bemerkenswertes Detail — vor<br />

allem die>Wünschbarkeit der<br />

Begutachtung neuer Strassenverkehrsanlagett<br />

unterstreicht. Um sich den Anforderungen- 1 auch<br />

diesr Mission gewachsen zu" zeigen, ist dem Leiter<br />

als Assistent ein in Strassenbauf ragen spezialisierter<br />

Ingenieur welscher Zunge 1 beigegeben worderl.<br />

Als Pensum von grösster Wichtigkeit jedoch hat<br />

die Beratungsstelle die<br />

Förderung und Zusammenfassung aller<br />

Sicherheitsbestrebungen im Strassenverkehr<br />

usw.<br />

In ihr Pflichtenheft aufgenommen. Wenn 1^ unter<br />

diesem Programmpunkt neben der vorläufigen Betreuung<br />

der Geschäfte der bernischen Wanderwege-<br />

Gemeinschaft auch die Schliessung eines engeren<br />

Kontaktes mit den Automobil- und Radfahrer-Verbänden<br />

erscheint, so wäre es abwegig, daraus etwa<br />

auf das Vorhandensein von Einmischungsgelüsten<br />

seitens- de* Beratungsstelle ;schlies,sea zu wollen« Sie<br />

anerkennt vorbehaltlos die /wertvolle' Arbeit, welche<br />

die Glubs in den Belaagen'der, Verkehrssicherheit<br />

seit Jahren geleistet haben und-noch leisten,- Und<br />

wenn sie • dem Gedanken Ausdruck verleiht,» dass<br />

eine vermehrte Kräftekonzentration der Sicherheit<br />

der Strasse wohl zum Gewinn ausschlagen würde,<br />

so tritt sie damit niemanden nahe. .•' Nicht -konkurrenzieren<br />

will ,sie die Automobilisten- und Radfahrer-Verbände,<br />

.noch weniger .ihnen dreinreden<br />

— wofür sie eine Lanze bricht, das ist vielmehr die<br />

Zusammenführung aller Bemühungen 1 im Kampf<br />

gegen den Verkehrsunfall; auch, unter "Zuziehung'<br />

von Polizeiorganen der Kantone und Geitlejnden.<br />

Nach denselben Richtpunkten orientiert die "Berä^<br />

tungsstelle auch die Grundlinien ihrer' Aktion für<br />

die Unfällverhütung beim Sportbetrieb. ' 3<br />

Zwei Methoden zeichnen siph somit'in dem.'hier,<br />

geschilderten Arbeitsplan ab, durch deren. Anwendung<br />

die Beratungsstelle "ihrem Ziel näherzukommen<br />

hofft: Aufklärung über die jjnfangefahren,<br />

Ermahnung zur Vorsicht und zweckinässigem Verhalten<br />

einerseits und Ergreifung technischer Sicherheitsmassnahmen<br />

anderseits? Erhalten' dabei 1 auch<br />

die psychologischen Mittel der Unfallverhütung, also<br />

die verschiedenartigen Erscheinungsformen der<br />

Verkehrserziehung, den Platz zugewiesen, so soll<br />

doch das<br />

U I L L ET © N<br />

Töchter, ein halbes Dutzend.<br />

Von Cecüy Sidgwick.<br />

33. Fortsetzung.<br />

c Wo wohnt er und womit ^beschäftigt er<br />

sich?> , , .<br />

«Ich glaube nicht, dass er eine Wohnung<br />

hat », antwortete die Cockles. « Er kommt<br />

und geht. Manchmal schläft er. bei Prufzki,<br />

manchmal hier. » , .<br />

« Hier? ><br />

« Ja, wenn es spät wird, was oft der Fall<br />

ist. Dann wirft er sich auf eine Decke und<br />

schläft. »<br />

« Aber Hester erzählte mir, -dass sie den<br />

ganzen Vormittag mit ihm zusammen gear-- ;<br />

beitet habe. Was arbeitendste? > s ,.,"i<br />

Die Cockles lächelte. ... V •'' •"'-.••..<br />

« Sie machen Listen* sehreiben Erlässe und<br />

korrespondieren mit Leuten im Ausland:<br />

Hester entwirft Plakate für ihn. Sie hat vor<br />

ein paar Tagen ein sehr gutes gemacht...'<br />

wissen Sie, Aristokraten und Bürger, von<br />

denen das Blut herabtröpft, während sie vor<br />

dem Proletariat auf den Knien liegen. Er'<br />

war entzückt davon. > . , .<br />

« Hat. er Geld? v--'; J„'\„'„ ...<br />

«Nicht i die Bohne. > - " *<br />

«Ich \vunschte, ich könnte/iRester von ffioi<br />

loseisen.'» "" " '"" : '" " '"<br />

Hauptgewicht auf dem Moment der<br />

technischen Sicherung<br />

liegen, deren Wirksamkeit man höher einschätzt<br />

als jene des Appells an Disziplin und gegenseitige<br />

Rücksicht.<br />

Mag sich diese Auffassung auch von einer gewissen<br />

Einseitigkeit nicht ganz freihalten, so fühlen<br />

sich ihre Verfechter darin bestärkt durch Beobachtungen<br />

und Erfahrungen ausländischer Städte,<br />

sie können sich aber weiter auch darauf berufen,<br />

dass bei uns die<br />

Auswertung der Untersuchungen über<br />

, Verkehrsunfälle noch vieles zu wünschen<br />

übrig lässt.<br />

Das Regime der ins Masslose übersteigerten<br />

Fiskalität,<br />

dem das Automobil seit Jahren Unterworfen<br />

wurde, rächt sich unerbittlich. Und in doppelter<br />

Farm: In den Beständen der armeetüchtigen<br />

"Fahrzeuge klaffen Lücken, die heute<br />

mehr denn je zum. Auf sehen mahnen müssen.<br />

Daneben liegt ein einstmals blühender Wirtschaftszweig,<br />

das Automobilgewerbe mit all<br />

seinen Verästelungen am Boden. Taüsende<br />

und Abertausende verbitterter Arbeitsloser<br />

dieser Branche fallen als Opfer unersättlichen<br />

Fiskalhungers der allgemeinen Fürsorge zur<br />

Last. So entrichtet auch die Oeffentlichkeit<br />

ihren Tribut an die verständnislosen Drosselungsrnethoden<br />

gegenüber dem Motorfahrzeug,<br />

an eine Scheuklappenpolitik, die nicht<br />

sieht und nicht sehen will, was andere Staa-'<br />

ten tun.<br />

Auf dem folgenschweren Irrweg, der mit<br />

der hemmungslosen Heranziehung des Motorfahrzeuges<br />

als Steuerobjekt beschatten<br />

wurde, haben die Kantone' als erste halt gemach^<br />

« Erleichterung »<br />

hiess das Losungswort, das sich, einmal ausgegeben,<br />

schrittweise weiterverbreitete und,<br />

um nur einige Beispiele aus der letzten Zeit<br />

zu zitieren, eben dieser Tage erst in Genf zur<br />

"Einführung von Wechselnumimern, 'in Baselland,<br />

in der Waadt und in Bern zu parlamentarischen<br />

Aktionen in der 'Richtung eines Abbaues<br />

der Steuerlasten geführt haben. Wohl"<br />

hält sich das Entgegenkommen, mitunter in<br />

reicht bescheidenem Rahmen, aber --„und das,<br />

ist das Wesentliche daran — es dokumentiert<br />

wenigstens den guten, Willen. Vernunft fängt<br />

wieder-an zu" sprech'eri und Hoffnung wieder<br />

an zu blühn, die Hoffnung nämlich, dass die<br />

Einsieht in die zwingende Notwendigkeit^einer*<br />

Milderung der Existenzbedingungen des Automobils<br />

dämmere. Standen dabei ursprünglich<br />

Erwägungen wirtschaftlicher Natur, der<br />

•Wunsch nach Hilfe für das schwer um sein<br />

Dasein ringende Automobilgewerbe im Vordergrund,<br />

so spielen je länger desto mehr<br />

auch die unabweisbaren Bedürfnisse der<br />

Wehrbereitschaft mit. Nicht minder kate-<br />

.gorisch verlangen auch sie eine «Blutauf-<br />

J'rischung» eine Abkehr von den bisherigen,<br />

gewissermassen als ; sakrosankt geltenden<br />

Grundsätzen der Motorfahrzeugbesteuerung.<br />

< Er lässt Leute schnell fallen», entgegnete<br />

sie, als ob sie voraussetzte, dass mich<br />

das beruhigen könnte. Es hatte etwas für<br />

sich. Es war jedenfalls gut zu wissen, dass<br />

•Tscherikow nicht; gesonnen war, Hester unbedingt<br />

zu halten.<br />

«Er hat die Weekes vor einiger Zeit<br />

Hesters wegen fallen lassen», sagte die<br />

Cockles.<br />

- < Hat sie sich gekränkt ? ><br />

«Anfangs nicht, weil er beide liebte. Er<br />

hat nämlich ein sehr grosses Herz, müssen<br />

Sie wissen. Er sagt, dass kein wirklich, bedeutender<br />

Mann je monogam war. ><br />

« Er scheint sich an grosse Vorbilder zu<br />

Tialten », sagte Lukas.<br />

Wir mussten aufhören zu sprechen, denn<br />

die Weekes betrat das Atelier; sie war wie<br />

gewöhnlich strumpflos, hatte maulbeerfarbige,<br />

abgeschabte Schuhe mit vertretenen<br />

Absätzen, einen rosa Schal, den sie zur Erhöhung<br />

der Eleganz mit einer langen Nadel<br />

zusammengesteckt hatte, und ein Kleid aus<br />

irgend einem gestreiften Stoff, der mit Biesen<br />

# verarbeitet war, es glich eigentlich mehr<br />

einem Talar, da die Teile vorn und-hinten<br />

geradezu liefen und nur einen Halsausschnitt<br />

und Armlöcher hatten. Ihr Haar sah aus, als<br />

.ob sie mit einem Rechen durchgefahren<br />

wäre. Und ihre komische, kleine Knollennase<br />

war rot wie eine gekochte Krabbe. Sie nahm<br />

einen Cointreau, schüttete ihn, ohne mit der<br />

. Winnjer zu zucken hinunter und reichte 1 der<br />

Cockles ihr Glas, um es wieder fülfen zu<br />

AUTOMÖBIL^REVUE DIENSTAG. 22. NOVEMBER <strong>1938</strong> — N° 94<br />

Ausnahmsweise bloss zieht man die praktische<br />

Nutzanwendung aus den Aufschlüssen;, die sie gewähren.<br />

Sind die Akten über ein konkretes Unfallereignis<br />

einmal geschlossen, dann bleiben sie es<br />

in der Regel für immer. Und doch würden gerade<br />

sie eine wahre Fundgrube für verkehrstechnische<br />

Korrekturen jeder nur denkbaren Art liefern,<br />

wenn es gelänge, die Fülle von Erkenntnissen, die<br />

sie in sich bergen, ans Licht zu -heben. Dieses<br />

brachliegende « Kapital > nun will die Beratungsstelle<br />

mit dem oben skizzierten System des Meldedienstes<br />

gewinnbringend für die Strassenbenützer<br />

anlegen. Ein Urteil über die Erfolge, die sich damit<br />

erzielen lassen, wird freilich erst nach Ablauf einer<br />

gewissen Zeit gefällt werden können.<br />

Beharpun^svermo^en<br />

Schluss von Seite 1.<br />

Was aber den Kantonen recht, sollte dem<br />

Bund billig sein.<br />

Allein, er weicht nur widerwillig und zögernd<br />

"Vor dieser im vitalsten Interesse des Landes<br />

gelegenen Forderung zurück. Noch immer<br />

warten wir auf Taten, trotzdem der Chef des<br />

Militärdepartements in seiner Eröffnungsrede,<br />

am diesjährigen Genfer Salon feststellte, wie<br />

ausserordentlich viel dem Bunde an der Erhaltung<br />

und Vermehrung des privaten rahrzeugparkts<br />

gelegen sei.<br />

Verglichen mit der Dynamik, welche<br />

den Motorisierungsbestrebungen ausländischer<br />

Staaten ihren Stempel aufdrückt, gefielen<br />

sich bei uns namentlich die Landesbehörden<br />

in einem geradezu entmutigenden Beharrungsvermögen.<br />

Und es bedurfte erst der<br />

Aufrüttelung durch das ob solcher Inertie unruhig<br />

gewordene Volk, bis sich das erste Anzeichen<br />

dafür einstellte, dass sie sich aus der<br />

krampfhaften Starre ihrer von nacktem Fiskalismus<br />

beherrschten Automobilpolitik wenigstens<br />

teilweise zu lösen anschickten. Unter<br />

dem Druck der Erkenntnis von dem völlig<br />

ungenügenden Park an fronttauglichen Motorfahrzeugen<br />

— und nur unter ihm — erklärte<br />

sich in der ausserordentlichen Frühjahrssession<br />

der eidg. Räte Bundesrat Minger bereit,<br />

die Frage der Gewährung von Erleichterungen<br />

für armeetüchtige Lastwagen zu prüfen. Fünf<br />

Monate später wiederholte er diese Zusicherung,<br />

die nicht nur die Bestätigung dafür liefert,<br />

wie bedächtig, ja zögernd man zuständigenorts<br />

das Problem in Angriff nimmt, sondern<br />

die darüber hinaus auch das<br />

Eingeständnis der Verfehltheit der vom Bunde<br />

praktizierten exzessiven Fiskalität<br />

gegenüber dem Automobil in sich schliesst.<br />

Wenn aber schon die Absicht allmählich<br />

.Gestalt annimmt, den diensttauglichen Lastwagen<br />

Erleichterungen einzuräumen und damit<br />

einen Anreiz zum Erwerb und zur Haltung<br />

solcher Fahrzeuge zu schaffen, dann ist es,<br />

sofern man sich an die Feststellung Bundesrat<br />

Mjjngers-erinnert, wir hätten unter dem Gesichtswinkel<br />

- der 1 ' Landesverteidigung'<br />

v däT<br />

grjösiste Interesse an der Erhaltung und Erhöhung<br />

des privaten Fahrzeugbestandes, weiter<br />

nichts als logisch, dass dieser<br />

Abbau der Lasten auf sämtliche Fahrzeugkategorien<br />

ausgedehnt -wird. Eine Reihe von Kartonen<br />

sind mit Ermässigungen, der Steueransätze<br />

und andern Vergünstigungen vorangeschritten.<br />

Um so eher dürfen sie erwarten, dass<br />

auch der Bund um,der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit,<br />

und um der beschleunigten Motorisierung<br />

unserer Armee von den Dogmen<br />

abweiche, die er bisher gegenüber dem Automobil<br />

befolgt hat. Der Weg kann nach übereinstimmender<br />

Auffassung aller, die erfüllt<br />

sind von ehrlicher Sorge um die Beseitigung<br />

des gegenwärtigen unhaltbaren Zustandes,<br />

nur darin liegen, dass der Bundesrat seine<br />

Politik des teuren .Benzins über Bord wirft<br />

und damit die Bahn für eine 1 Wiederbelebung<br />

unserer Automobilwirtschaft eröffnet, die eo<br />

ipso auch der Landesverteidigung gibt, was<br />

der Landesverteidigung ist.<br />

lassen. Dann erst öffnete sie den Mund, um<br />

zu sprechen und teilte uns mit, «dass sie es<br />

satt habe ».<br />

« Ich auch », sagte die Cockles, ohne aber<br />

Neugierde oder Teilnahme zu zeigen. « Wenn<br />

die beiden nicht innerhalb der nächsten fünf<br />

Minuten kommen, werden wir ohne sie anfangen.<br />

«Hester und ich haben uns .gezankt >,<br />

flüsterte die Weekes.<br />

«Das ist nichts Neues ». murmelte Cockles.<br />

« Aber schlimmer als sonst. Hester rückt<br />

morgen aus. »<br />

Die Weekes sprach sehr leise; aber ich<br />

verstand sie doch und fühlte mich beunruhigter<br />

denn je. Mike kam nun mit einem Tablett<br />

zurück, auf dem sich hors-d'oeuvres befanden.<br />

Gerade als wir zu Tisch gingen, erschienen<br />

Hester und Tscherikow. Bis dahin<br />

hatte eine ganz gute Stimmung geherrscht,<br />

aber die beiden brachten Nervosität mit. Man<br />

konnte sich darüber ebensowenig täuschen,<br />

als man sich die Ursache erklären konnte.<br />

Es war deutlich zu spüren, dass sie noch<br />

inmitten einer Auseinandersetzung und mit<br />

»ihren Gedanken nicht. anwesend wären.<br />

Hester hatte nicht einmal ein Interesse daran,<br />

wie sie gefiel, obwohl sie ihr neues Kleid<br />

trug und ihr Haar gewellt war. Von der<br />

Weekes nahm sie keine Notiz. Sie setzte<br />

sich an Tscherikows Seite und ass sehr wenig.<br />

Tscherikow ass und trank tüchtig, war<br />

'gegen alle ungnädig und sprach fast nichts.'<br />

Ich hoffte, nach dem Dinner Gelegenheit<br />

AKTUELLES<br />

Der Oktober-Aussenhande!<br />

von Motortreibstoffen.<br />

Im Monat Oktober dieses Jahres sind insgesamt<br />

176998 q Benzin und Benzol zu motorischen<br />

Zwecken eingeführt worden, und<br />

zwar im Werte von 22 Mill. Fr. Demgegenüber<br />

stellte sich die Einfuhr der nämlichen<br />

Treibstoffe in der vorjährigen Parallelperiode<br />

auf 162,987 q, so dass der diesjährige Oktober<br />

mit einem Einfuhrüberschuss von 14,010 q<br />

abschliesst. Für die ersten 10 Monate ergibt<br />

sich ein Importüberschuss an Benzin un Benzol<br />

von 64 123 q, wobei hervorzuheben ist,<br />

dass sich die Belebung der Importe vornehmlich<br />

auf die letzten Monate beschränkte.<br />

Einen starkn Rückgang verzeichnen demgegenüber<br />

die Einfuhren von Petroleum für<br />

motorische Zwecke, wurden doch im Oktober<br />

nur 386 q, gegenüber 1247 q in der vorjährigen<br />

Parallelperiode, eingeführt, woraus<br />

eine Reduktion von 860 q resultiert. Während<br />

bis Ende September gegenüber dem<br />

entsprechenden Berichtsabschnitt des Vorjahres<br />

eine Vermehrung der Petroleumeinfuhren<br />

zum Antrieb von Fahrzeugmotoren<br />

von 543 q festzustellen war, bedingte die<br />

starke Oktober-Mindereinfuhr für die ersten<br />

10 Monate des laufenden Jahres ein gegenüber<br />

der vorjährigen Paralleliperiode • um<br />

317 q verkleinertes Import-Volumen.<br />

Die Einfuhr von Petroleumsurrogaten zum<br />

Antrieb von Fahrzeugmotoren stellte sich im<br />

Oktober auf 498 q gegenüber 463 q im Oktober<br />

1937, was einer bescheidenen Mehreinfuhr<br />

von 35 q im diesjährigen Berichtsabschnitt<br />

gleichkommt.<br />

Damit hat sich bis Ende September zu<br />

verzeichnende Mehreinfuhr von Petroleumsurrogaten<br />

von 569 q auf 604 q erhöht. Eine<br />

wesentliche Belebung hat dann aber insbesondere<br />

die Einfuhr von Mineral- ündTeeröl<br />

zum Antrieb von Fahrzeugmotoren zu verzeichnen.<br />

Insgesamt sind im Monat Oktober<br />

<strong>1938</strong> 16563 q eingeführt worden oder 7935 q<br />

mehr als in der entsprechenden Periode des<br />

Vorjahres. Während sich die Mehreinfuhren<br />

dieser Treibstoffkategorie bis Ende September<br />

auf 27 374 q stellte, erhöhte sie sich bis<br />

Ende Oktober des laufenden Jahres auf<br />

35,309 q.<br />

Parallelgehend zu den grösseren Importen<br />

an Motortreibstoffen sind auch die hiefür<br />

zu- erlegenden -Zollbeträge gewachsen,'und'<br />

zwar wurden für die vier verschiedenen Kategorien<br />

von Motortreibstoffen während, den<br />

ersten zehn Monaten insgesamt 2,5 Mill. Fr.<br />

durch den Fiskus mehr vereinnahmt. Dieser<br />

Betrag setzt sich zusammen aus einer Mehreinnahme<br />

von 1,9 Mill. Fr. auf Benzin und<br />

Benzol, einer solchen von 9600 Fr. auf Petroleumsurrogaten<br />

und einer Mehreinnahme<br />

von 565,000 Fr. auf Mineral- und Teeröl, während<br />

entsprechend der Mindereinfuhren von<br />

Petroleum der Zollverwaltung hieraus eine<br />

Mindereinnahme von 5000 Fr. erwuchs.<br />

Autobus mit Vierrad-Steuerung.<br />

Eine amerikanische Automobilfabrik hat einen<br />

neuen Autobus mit Vierrad-Steuerung herausgebracht.<br />

Die Stadt Akron (Ohio) hat die ersten<br />

Exemplare dieses Wagens seit einiger Zeit in Betrieb<br />

genommen; die gemachten Erfahrungen werden<br />

als ausserordentlich günstig bezeichnet. Insbesondere<br />

im dichten Verkehr sowie bei der Umfahrung<br />

schwieriger Innenkurven bewährt eich die<br />

neue Steuerung vorzüglich. Der Fassungsraum des<br />

Wagens ist auf 58 Sitzplätze berechnet.<br />

zu haben, mit Hester zu sprechen; aber ich<br />

glaube, Tscherikow vermutete das und verhinderte<br />

es absichtlich, denn er hielt sich<br />

immer bei ihr auf und sah mich unfreundlich<br />

an, wenn ich mich ihnen zu nähern versuchte.<br />

Inzwischen trafen andere Gäste ein.<br />

Der Tisch wurde abgeräumt, ein Grammophon<br />

aufgezogen, und alles sang im Chor<br />

mit. Es würde mir Vergnügen gemacht haben,<br />

wenn ich mich nicht so um Hester gesorgt<br />

hätte. Es war nicht gerade ein Kostümfest;<br />

aber sowohl die Herren wie die Damen<br />

trugen irgend etwas Auffallendes und Absonderliches.<br />

Manche von den Herren waren im<br />

Pyjama, manche trugen blaue Blusen, einer<br />

war als Albaner gekommen und ein anderer,<br />

der sagte, dass er den ganzen Tag Golf gespielt<br />

habe, tanzte in seinen schweren Schuhen<br />

und weiten Sportbeinkleidern. Der Tanz<br />

schien alle durstig zu machen, und die gastfreundliche<br />

Cockles amtierte als Bardame<br />

hinter einem Tisch, auf dem zahlreiche Flaschen<br />

standen. Ich sagte mir, dass bei einer<br />

weiteren Betätigung ihrer Gastfreundschaft<br />

in diesem Stile binnen kurzem voraussichtlich<br />

kein nüchterner Mensch mehr in dem<br />

Atelier weilen würde, und dass wir besser<br />

daran täten, zu gehen. Aber ich war fest entschlossen,<br />

bevor wir gingen, noch ein Wort<br />

mit Hester zu sprechen, und benutzte den<br />

Moment, als Tscherikow aufstand, um sich<br />

beim Tisch sein Glas füllen zu lassen. Er<br />

starrte mich düster an.<br />

(Fortsetzung<br />

folgt.)

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