E_1939_Zeitung_Nr.019
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N° 19 — FREITAG, 3. MÄRZ <strong>1939</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Genf in Erwartung der Sternfahrer<br />
14 Equipen im Kampf um den Dr. Mende-Wanderpreis<br />
Prophezeien ist — ganz allgemein betrachtet<br />
— eine recht undankbare Angelegenheit.<br />
Man kann sich nämlich, das haben Sie schon<br />
alle erfahren, bei dieser Tätigkeit ganz arg<br />
in die Nesseln setzen. Indessen glauben wir<br />
kaum, dass wir weit daneben schiessen,<br />
wenn wir dem morgigen Tag eine glanzvolle,<br />
frühlingshafte Witterung und damit den Konkurrenten<br />
der vormittags 8 Uhr auf dem<br />
iWaisenhausplatz in Bern ihren Anfang nehmenden<br />
zweiten nationalen Schnee-Sternfahrt<br />
zum Genfer Salon eine genussreiche<br />
Fahrt voraussagen. Allerdings gilt es ob dem<br />
Vergnügen und dem Qenuss die Arbeit nicht<br />
zu vergessen, die der Piloten und ihrer als<br />
Zeitmesser und Kartenleser mitfahrenden Coequipiers<br />
wartet, heisst es doch für sie, während<br />
mehr als sieben Stunden am Steuer auszuharren<br />
(mit dreiviertelstündiger Pause in<br />
Aigle zu persönlichen Restaurationszwecken)<br />
und dabei ein Pensum zu erledigen, das von<br />
ihnen ein hohes Mass an Konzentration und<br />
gegenseitiger Reaktionsfähigkeit verlangt.<br />
Dieses Pensum, das die Automobilisten auf<br />
ihrer Sternfahrt zur Stadt Calvins zu bewältigen<br />
haben, ist an dieser Stelle ausführlich<br />
erörtert worden. Wir können also darauf verzichten,<br />
längst Gesagtes nochmals zu wiederholen<br />
und verweisen unsere Leser auf den in<br />
der vierten Salon-Nummer vom nächsten<br />
Montag erscheinenden bebilderten Artikel unseres<br />
Berichterstatters, der das Plaisir hat,<br />
die Sternfahrt im Wagen eines Berner Konkurrenten<br />
mitzuerleben.<br />
Für heute geben wir, der Orientierung halber,<br />
einzig noch die besten Gruppemresultate<br />
wieder, die letztes Jahr, aniässlich der ersten<br />
Auflage des Schnee-Rallyes, bei der Bergprüfungsfahrt<br />
am Col des Mosses und beim<br />
Kilometerrennen (mit fliegendem Start) vor<br />
Genf erreicht wurden:<br />
Bergprüfungsfahrt am Col des Mosses.<br />
Gruppe I (bis 1100 ccm): 1. Stich, La Chaux-de-<br />
Fonds (Fiat), 6 Min. 27 Sek.<br />
Gruppe II (1100—1500 ccm): 1. Nikiaus, Bern<br />
(Riley), 7 Min. 25 Sek.<br />
Gruppe III (1500—2000 ccm): 1. PeYiat. Freiburg<br />
(Peugeot), 6 Min. 59 Sek.<br />
Gruppe IV (über 2000 ccm): 1. Schlotterbeck,<br />
Basel (Hudson), 6 Min. 31,8 Sek.<br />
Kilometerlance' Bellevue—Sechtron (Genf).<br />
Gruppe I (bis 1100 ccm): 1. Troesch, Zürich<br />
(Fiat), 38,7 Sek. = 93,023 km/St.<br />
Gruppe II {1100—1500 ccm): 1. Trümpy. Glarus<br />
Y essin<br />
T.C.S. 1 17.10 h.<br />
Aärdu • Ardon • Basel • Bern • Bümpliz • Chaux-de-Fonds<br />
Chur • Cossonay • Freiburg • Frauenfeld • Grenchen<br />
Genf • Lausanne • Locarno • Luzern • Montreux<br />
Neuenburg • Pruntrut • St-Gallen • Schaffhausen<br />
Sierre • Vevey • Yverdon • Winterthur• Zürich<br />
IN DEUTSCHLAND<br />
Anerkannte Dieselrekorde.<br />
Die vier Rekorde, die der Hannoversche<br />
Maschinenbau mit einem von Karl Haeberle<br />
gesteuerten Hanomag-Diesel am 8. bzw. 9.<br />
Februar <strong>1939</strong> auf der Reichsautobahnrekordstreoke<br />
bei Dessau aufstellte, wurden von<br />
der AIACR wie folgt homologiert:<br />
1 Kilometer mit stehendem Start (8. Februar):<br />
44" 44 = 86,9 km/S«.<br />
1 Meile mit stehendem Start (8. Februar): 58" 73<br />
= 98,6 km/St.<br />
5 Kilometer mit fliegendem Start (9. Februar):<br />
1' 55" 43 = 155,9 km/St.<br />
5 Meilen mit fliegendem Start (9. Februar):<br />
3' 06" 35 = 155,5 km/St.<br />
Der Rekordwagen war mit einem 4-Zvl.-<br />
2-Lit.-Motor ausgerüstet (Bohrung 82,0, Hub<br />
95,0).<br />
IN ENGLAND<br />
Das Rennen um die Trophäe des britischen<br />
Weltreichs.<br />
Am 1. April wird die Saison der englischen<br />
Strassenrennen mit dem Lauf um die Trophäe des<br />
britischen Weltreichs im Donington-Park eröffnet<br />
Das Reglement ist kürzlich erschienen und besagt<br />
im wesentlichen was folgt:<br />
Teilnahmeberechtigt sind Rennwagen jeglichen<br />
Kalibers, die in 3 Wertungsgruppen eingeteilt werden:<br />
Gruppe A: 1100 ccm mit Kompressor und<br />
1500 ccm ohne Kompressor.<br />
Gruppe B: 1500 ccm mit Kompressor und<br />
4000 ccm ohne Kompressor.<br />
Gruppe C: über 1500 ccm mit und über 4000 ccm<br />
ohne Kompressor.<br />
Das Rennen geht über 64 Runden = 200 Meilen<br />
oder ca. 320 km und wird nach einer Handicapformel<br />
gefahren, wobei für die einzelnen Wertüngsgruppen<br />
folgende Bestimmungen gelten:<br />
Gruppe A: 4 Runden Vorgabe, 115,301 km/St.<br />
Gruppe B: 1 Runde Vorgabe, 120,916 km/St.<br />
Grupp« C: Scratch, 121,137 km/St.<br />
Der Sieger gewinnt die Trophäe des Britischen<br />
Weltreichs plus 250 £ in bar, der Zweite die Canada-Trophäe<br />
plus 100 £, der Dritte die Australien-<br />
Trophäe plus 50 £ und der Vierte die Indien-<br />
Trophäe plus 25 £.<br />
Rallye Feminin<br />
Paris—St. Raphael.<br />
IN FRANKREICH<br />
Für die am 7. März in Paris beginnende<br />
und nach St. Raphael an der französischen<br />
Riviera führende internationale Zuverlässigkeitsfahrt<br />
für Damen sind folgende Anmeldungen<br />
eingegangen:<br />
Gruppe 1 (bis 750 com): Mlle. Betty Stresaauf<br />
Simca, Mme. Charriol auf Simca. Mme. Grivon auf<br />
Simca, Mme. Gobert auf Simca. Mme. Kronbauer-<br />
Ova auf Jawa.<br />
Gruppe 2 (751 bis 1100 ccm): Mme. Lefebvre<br />
auf Georges - Irat, Mme. Maurice auf Sjmca, Mlle.<br />
d'Oncieu auf X., Mme. Largeot auf Simca, Mlle.<br />
Meyrat auf Standard.<br />
Gruppe 3 (1101 bis 1800 ccmV. Miss Haig auf<br />
M. G., Mrs. Kay Hague auf Riley.<br />
Gruppe 4 (1801 hie 2200 ccm): Mme. Jourdan<br />
auf Peugeot, Comtesse Moy auf B. M. W., Miss<br />
Patten auf Peugeot, Mlle. Barrier auf Peugeot,<br />
Mlle. Dassonville auf Peuseot.<br />
Gruppe 5 (2201 bis 3000 ccm): Mme. Fleury auf<br />
Talbot, Mme. Griffon auf Belage, Mme. Roux auf<br />
Amilcar.<br />
Gruppe 6 (über 3001 ccm): Mrs. Lace auf Delahaye,<br />
Mlle. Seligmann auf Buick. Mme. Rouault<br />
auf Delahaye, Mme. Boufridi auf Hotchkiss, Mme.<br />
Simon auf X.<br />
Bei dieser Gelegenheit sei daran erinnert,<br />
dass diese Konkurrenz, die zum elftenmal<br />
ausgetragen wird, am Donnerstag den 9. und<br />
Freitag den 10. März auch durch die Schweiz<br />
führt. Die Amazonen starten von Strassburg<br />
in der Morgenfrühe des Donnerstag und fahren<br />
über Basel (Ankunft ca. 11 Uhr), Liestal,<br />
Ölten, Aarburg, Herzogehbuchsee, Bern (Ankunft<br />
gegen 16 Uhr), Mühleberg, Murten,<br />
Payerne, Moudon nach Lausanne, von wo<br />
aus sie die Schweiz am Freitagvormittag via<br />
Nyon-Genf in Richtung Orange im Rhonetal<br />
verlassen.<br />
Neue Farben im internationalen Rennsport.<br />
Prinz «Bira» fährt nunmehr mit siamesischer<br />
Lizenz.<br />
Wenn sich die Konkurrenten der diesjährigen<br />
Rennen für Anderthalbliter-Wagen zum<br />
Startplatz begeben, wird das Publikum erstmals<br />
einen ERÄ mit blaugestrichener Karosserie<br />
und goldgelb bemaltem Fahrgestell und<br />
dito Rädern zu Gesicht bekommen. Es handelt<br />
sich um das Fahrzeug des auch bei uns bekannten<br />
siamesischen Prinzen Birabongse, der<br />
ermächtigt worden ist, einen Automobil-Club<br />
von Siam zu gründen und sich inskünftig auf<br />
die ihm von seinem Club ausgestellte internationale<br />
Konkurrenten- und Fahrer-Lizenz<br />
berufen kann. Hinfort wird sich «B. Bira » also<br />
auch in dieser Hinsicht als Fahrer siamesischer<br />
Nationalität ausweisen -Tcönnen und es<br />
wird nicht mehr möglich sein, dass die britische<br />
Fachpresse von einem englischen Sieg<br />
spricht, wenn « Bira » gewinnt und von einem<br />
Pech des Sianiesen, wenn der Prinz unterliegt.