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E_1939_Zeitung_Nr.031

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N° 3tl — rREITAO, 14. APRIL 10» AUTOMOBIL-REVUE<br />

Aus der Geschichte des Zweitakters<br />

Genau hundert Jahre sind es her, seif In<br />

siner englischen Patentschrift erstmals von<br />

William Barnett ein Zweitaktmotor, und<br />

war eine Bauart mit Ladepumpe ausführlich<br />

«schrieben wurde. Den Grundstein zum<br />

Jweitakter für flüssige Brennstoffe legte<br />

reilich sein Landsmann John Barber schon<br />

im 1794. Ihm folgten andere wie William<br />

5treet, der im gleichen Jahr einen solchen<br />

rtotor fertigstellte, sodann Brown (1823),<br />

»Vhite (1833) und Drake, der 1842 einen<br />

^euchtgas- und Petroleummotor mit guss-<br />

Jisernem GKlhröhrchen und Fliehkraftregler<br />

lerausbrächte. Um 1880 erblickte der erste<br />

Dreikanal-Zweitakter, ein € Sohn > von<br />

Söhnlein, das Licht der Welt. Doch erst von<br />

ler Jahrhundertwende ab konnte sich der<br />

Zweitakter auch bei Verbrennung nach dem<br />

Dieselverfahren vorerst bei den grossen Einleiten<br />

in zunehmendem Masse durchsetzen,<br />

)hne deswegen allerdings den Viertakter zu<br />

verdrängen. Die schnellaufenden leichten<br />

'ahrzeug-Zweitaktmotoren jedoch Hessen Um<br />

liese Zeit noch die Betriebssicherheit und<br />

Zuverlässigkeit des Viertakters vermissen,<br />

HB1B<br />

thematische Darstellung dtr Arbeitsfreist dts<br />

>.K.W.-Ladepumpen-Vierzylinder-Zweitakters, Typ<br />

Sonderklasse. Hier ist nur einer der beiden V-förmig<br />

tngeordneten Zylinderblöcke im Schnitt dargestellt<br />

Ki und K« = Ueberströmkanäle.<br />

so dass sie über das Versuchsstadhrm nicht<br />

hinauskamen. Erst nach Ende des Weltkrieges<br />

brachte J. S. Rasmussen ein kleines von<br />

Ruppe konstruiertes Zweitaktmotörchen zum<br />

Antrieb von Velos heraus, das sich rasch<br />

einzuführen vermochte. « Das kleine Wunder»<br />

fc=DKW) besass bereits Schwungradzündung.<br />

Seine Abmessungen waren so bescheiden,<br />

dass es sich auf dem Gepäckträger<br />

von starken Fahrrädern montieren liess.<br />

Dank den Fortschritten im Zündkerzen- und<br />

Kolbenbau sowie in der Spültechnik wurde<br />

der schnellaufende Zweitakter allmählich zu<br />

einer betriebssicheren, sparsamen und unverwüstlichen<br />

Maschine. Die Zweitaktmotorräder<br />

sind heute Legion geworden. Sie bevölkern<br />

die Strassen in aller Welt zu vielen<br />

Hunderttausenden. Dazu kommen noch die<br />

Zehntausende von Wagen mit Zweitaktmotoren,<br />

die fast alle den DKW-Werken der<br />

Auto-Union entstammen.<br />

Der grundsätzliche Unterschied zwischen<br />

Vier, und Zweitaktmotor<br />

liegt darin, dass bei diesem die Hälfte der<br />

beim Verbrennungsmotor allgemein notwendigen<br />

vier Arbeitstakte, nämlich das Ansaugen<br />

des Gemisehs und Herausfegen der Abgase<br />

von der Kolbenunterseite oder auch<br />

einem Ladegebläse (Ladepumpe) übernommen<br />

werden, weshalb die Kolbenoberseite in<br />

der Lage ist, bei jedem Abwärtsgang (anstatt<br />

nur bei jedem zweiten wie beim Viertakter)<br />

einen Arbeitshub auszuführen. Die Reinigung<br />

des Zylinders von Abgasen erfolgt<br />

hier nicht zwangsläufig auf mechanischem<br />

Wege, sondern durch das von der Kolbenunterseite<br />

oder dem Gebläse leicht vorverdichtete<br />

Gemisch, das sich beim Eintritt in<br />

den Zylinder entspannt wie eine Feder und<br />

dabei die Abgase wegdrängt. Soll dieser<br />

Spülvorgang mit gutem Wirkungsgrad erfolgen,<br />

so muss er durch die Schwingungen der<br />

Gassäulen in den verschiedenen Gaskanälen,<br />

sowie im Äuspuffsystem unterstützt werden.<br />

oder zom mindesten darf ihm von dieser<br />

Seite nicht entgegengewirkt werden. Da<br />

sich diese Verhältnisse wegen Ihrer Komplexität<br />

rechnerisch bisher nicht votständig<br />

erfassen Hessen, sind bei der Entwicklung<br />

von Zweitaktmotoren heute noch eine ganze<br />

Menge von Versuchen und Erfahrungen notwendig,<br />

um erfolgreich ans Ziel zu gelangen.<br />

Daher stösst auch die Vergrösserung des<br />

Zylinderinhaltes gut bewährter Motoren immer<br />

wieder auf Schwierigkeiten.<br />

Wohl der wichtigste Vorteil des Zweitaktmotors<br />

liegt in der unübertroffenen Einfachheit<br />

seines Aufbaues, kann er doch auf Ventile<br />

gänzlich verzichten, indem man die Einund<br />

Austrittsöffnungen für die Gase durch<br />

den Kolben steuern lässt. Um die Leistung<br />

hoch und den Brennstoffverbrauch niedrig<br />

zu halten, sind die unter Ueberdruck in den<br />

Der Vierzylinder-Zweitaktmotor der Auto-Unlon-<br />

D.K.W.-Sonderklasse Im Schmitt (von oben gesehen).<br />

Die in V-Form stehenden Zylinderreihen sind in<br />

der Längsrichtung aufgeschnitten. links die 4 Arbeits-,<br />

rechts die beiden Ladepumpenzylinder.<br />

Zylinder tretenden Frischgase so zu lenken,<br />

dass sie beim Ausschieben der Abgase nicht<br />

selbst mit abfliessen. Hiezu bediente man<br />

sich bis vor wenigen Jahren einer Kolbennase.<br />

Heute werden vielfach neuere Spülverfahren<br />

angewendet, die erlauben, auch ohne<br />

diesen Vorsprung im Kolbenboden eine ausgezeichnete<br />

Spülung des Zylinders zu erhalten.<br />

Sie sind durch die besondere Anordnung<br />

der Spülschlitze gekennzeichnet, die den<br />

Frischgasstrom ohne weitere Hilfsmittel<br />

selbst in der gewünschten Weise lenken.<br />

Durch-zielbewusste Forschungsarbeit ist es<br />

damit gelungen, den Zweitaktmotor zu einem<br />

dem Viertakter an Sparsamkeit ebenbürtigen<br />

Konkurrenten zu machen, dessen Literleistung<br />

trotz bedeutend niedrigerer Drehzahl<br />

den Vergleich mit der von hochgezüchteten<br />

Viertakt-Persohenwagenmotoren sehr<br />

wohl "aushält. " F-r.<br />

Von einem kleinen Rennwagen mit 0,15-<br />

Liter-Vierzylinder-Zweltaktmotor, der ausserlich<br />

an die Auto-Union-Rennwagen erinnert<br />

und 45 km/St, machen soll. Er ist<br />

2,4 Meter lang und verfügt über ein Schaltgetriebe<br />

mit drei Vorwärtsgängen und<br />

einem Rückwärtsgang. Freizeitarbeit eines.<br />

Schweizer Mechanikers.<br />

Von englischen Versuchen mit einem<br />

nach dem Diesel-Prinzip arbeitenden Kohlenstaubmotor,<br />

der allerdings von der Betriebsreife<br />

noch weit entfernt sein soll.<br />

Von einem italienischen Gesetzeserlass*<br />

der vorschreibt, dass bei Fahrrädern der<br />

hintere Teil des hintern Kotschützers bis<br />

zum Sattel hinauf weiss gestrichen werden<br />

müsse. Ausserdem wird ein roter Rück*<br />

strahier verlangt.<br />

Dass letzt auch in Budapest die Winker<br />

wenigstens für Taxi obligatorisch werden.<br />

In Oklahoma-City seien nicht weniger<br />

als 800 Trottoirecken abgerundet worden,<br />

um den Verkehr flüssiger zu gestalten.<br />

Dass man die schweren Explosions*<br />

Stampfer, die zur Verdichtung der Strassenbeläge<br />

schon vielfach Verwendung finden<br />

und ein Gewicht bis 1000 kg aufweisen,<br />

in Frankreich «Demoiselles» nennt.<br />

Offenbar stammt diese Bezeichnung aus<br />

Kreisen, die dem auch in Frankreich sehr<br />

gepflegten, modernen Schönheitsideal ab'<br />

hold sind.<br />

Die Londoner Milchverteilungs - Gesellschaft<br />

habe die Hufe ihrer rund 4000<br />

Gäule « bereift», oder besser gesagt mit<br />

Gummiplatten an Stelle von Hufeisen versehen,<br />

damit die Anwohner der Strassen<br />

nicht durch das Hufgeklapper der Milch-<br />

Fuhrwerke aus dem morgendlichen Schlummer<br />

geweckt werden. Wie rücksichtsvoll!<br />

Dass in Italien zur Förderung der Verwendung<br />

von Holzgasgeneratoren auf<br />

Lastwagen namhafte Prämien ausgesetzt<br />

werden, die sich beispielsweise in der<br />

ersten Februarhälfte dieses Jahres pro<br />

umgebauten Wagen auf rund 14 000 Lire<br />

beliefen.<br />

Gine umutälzenJU<br />

Vleuebunq,<br />

in der<br />

Wagenschmierung.<br />

Mit dem Beginn der Sommersaison kommt auch der Tourismus wieder<br />

zur Geltung — längst gehegte Pläne gelangen endlich zur Verwirklichung.<br />

Die Freude an einer solchen Reise ist aber um so grösser, je geringer<br />

die Unannehmlichkeiten sind, die Ihnen Ihr Wagen verursacht.<br />

Um die Geschwindigkeit Ihres Wagens zu erhöhen, den Motor<br />

bei nur 74-Drehung der Kurbelwelle in Gang zu bringen,<br />

besseres Anzugsvermögen zu erzielen,<br />

die Arbeitsweise des Motors zu verbessern und den Brennstoffkonsum<br />

zu vermindern, lassen Sie Ihren Motor am besten mit einem<br />

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