E_1939_Zeitung_Nr.040
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N° 40 -» EIENSTAG, 16. MAI AUTOMOBIL-REVUE<br />
AKTUELLES<br />
Erste Beobachtungen<br />
im Strassenverkehr an der<br />
Landesausstellung,<br />
. Wenn auch für ein definitives Urteil vorerst<br />
noch die Erfahrungen der kommenden Wochen abgewartet<br />
werden müssen, so darf man doch feststellen,<br />
dass sich die von den stadtzürcherischen<br />
Polizeiorganen getroffenen Anordnungen im grossen<br />
und ganzen bewährt haben und dass sich deren<br />
Zweekmässigkeit auch bei bedeutend stärkerem<br />
Verkehr erweisen dürfte. Immerhin, ohne die Bereitstellung<br />
der zahlreichen Parkstrassen und zusätzlichen<br />
Parkplätze wäre eine Kalamität unvermeidlich<br />
gewesen, und wenn sich für den zürcherischen<br />
Fahrer infolge der damit verbundenen Verkehrsbeschränkungen<br />
gewisse Inkonvenienzen ergeben<br />
haben, so heisst es eben, sich damit für die<br />
kommenden sechs Monate abzufinden.<br />
Die bisherigen Feststellungen scheinen denjenigen<br />
Recht zu geben, die voraussagten, dass die<br />
Automobilisten stets darnach trachten werden,<br />
möglichst nahe an die Ausstellungseingänge heranzufahren<br />
und dort ihre Fahrzeuge zu parkieren. So<br />
zeigte es sich, das selbst am Sonntag die öffentlichen<br />
Parkplätze Bellevue und Excherwiese nur teilweise<br />
und an den folgenden Tagen sogar schlecht besetzt<br />
•waren, während die Strassen im Seefeld starke bis<br />
stärkste Frequenz verzeichneten. Es bleibt eben auch<br />
vom Parkplatz Bellevue aus noch ein Fuesmarsch<br />
von gut 8—10 Minuten bis zum Eingang Riesbach.<br />
Recht sollten nach den. bis heute vorliegenden<br />
Erfahrungen, auch jene behalten, die an beiden<br />
Ufern eine Zufahrt der Privatwagen bis zu den<br />
Ausstellungeingängen Wollishofen und Hornbäch<br />
verlangten. Noch erregt es da und dort bei den<br />
Automobilisten etwelches Kopfschütteln, dass keine<br />
Möglichkeit besteht, die Wageninsassen nicht auch<br />
bis an die Eingänge Enge und Riesbach heranzuführen.<br />
Bei den Eingängen Wollishofen (linkes<br />
Ufer) und Hornbäch (rechtes Ufer) geht dies jedoch<br />
ohne weiteres.<br />
Im übrigen braucht man in Zürich vorläufig<br />
keine Parkplatzangst<br />
zu haben, und was die Verkehrspolizisten betrifft,<br />
so verdienen sie Anerkennung für die konziliante<br />
und einsichtige Art, womit sie den Verkehr und die<br />
Parkierung regeln. Zürich soll eine verkehrsfreundliche<br />
Stadt sein. Gute Dienste leisten, nebenbei bemerkt,<br />
die auffallenden, grossen Orientierungstafeln<br />
über die Besetzung der Parkplätze an den Einfallstrassen,<br />
die den auswärtigen Fahrer rasch darüber<br />
»nterrichten, wo noch Parkierungsmöglichkeit besteht.<br />
In diesem Zusammenhang sei auch der<br />
Wunsch ausgesprochen, den Bogen bei der Gebührenerhebung<br />
für die privaten, bewachten Parkplätze<br />
nicht zu überspannen. An der Konferenz, die<br />
seinerzeit mit der Polizei stattfand, einigte man<br />
sich auf den einheitlichen Ansatz von Fr. 1.— für<br />
12 Stunden und Fr. 2.— für 24 Stunden; davon<br />
sollte nicht abgegangen werden.<br />
Erscheint, nach den bisherigen Erfahrungen zu<br />
schliessen, der Umfang der Verkehrsbeschränkungen<br />
für die grossen Fest- und Verkehrstage als gerechtfertigt,<br />
so kann man sich immerhin fragen, ob nicht<br />
an gewöhnlichen Wochentagen auch mit weniger<br />
Einschränkungen auszukommen wäre. Um den normalen<br />
Verkehr nicht allzu sehr zu erschweren,<br />
sollen daher, wie wir vernehmen, gewisse die Verkehrsbeschränknngen<br />
signalisierenden Tafeln während<br />
der Werktage verhängt und so der frühere<br />
Zustand wieder hergestellt werden.<br />
Für die Fahrzeugüberführung an der Bellerivestrasse<br />
beim Eingang Hornbäch ist nun eine Maximalgeschwindigkeit<br />
von 40 km/St, festgelegt worden.<br />
V<br />
Schweiz<br />
risdie<br />
Ein verständnisvoller Entscheid<br />
Keine erschwerenden Konzessionsbedingungen<br />
für Gesellschaftswagenfahrten an die<br />
Landesausstellung.<br />
In einer Resolution hatte die diesjährige<br />
Generalversammlung der Aspa gegen die<br />
Absicht der Generaldirektion der PTT Protest<br />
eingelegt, die Ausführung von Gesellschaftsfahrten<br />
zur Landesausstellung den<br />
strengen und finanziell schwerwiegenden<br />
Bestimmungen der Konzession B zu unterstellen.<br />
Den dabei vorgebrachten Argumenten<br />
Rechnung tragend, hat nun der Bundes-<br />
rat beschlossen, diese Vorschriften nicht in<br />
Anwendung zu bringen und die gewerbsmässige<br />
Personenbeförderung mit regehnässigen<br />
Autofahrten nach Bedarf zum Besuch der<br />
Landesausstellung nicht an die Voraussetzung<br />
zu knüpfen, dass sich der Unternehmer<br />
dafür um die Konzession B bewerben müsse.<br />
So sehr auch dieses verständnisvolle Entgegenkommen<br />
gegenüber den Gesellschaftswagenbesitzern<br />
Anerkennung verdient, so vermag<br />
es doch die Frage nicht zum Verstummen<br />
zu bringen, weshalb es ein Ding der Unmöglichkeit<br />
gewesen sein soll, dem Wunsch<br />
nach Einräumung einer Benzinrückvergütung<br />
für jene Automobilisten zu entsprechen, die<br />
sich an die Landesausstellung begeben.<br />
Aus<br />
Die Wechselnummer vor der Glarner Landsgemeinde.<br />
Die Glarner Landsgemeinde hat am vergangenen<br />
Sonntag, entgegen dem Antrag des<br />
Landrates, die Einführung der Wechselnummer<br />
nicht etwa grundsätzlich abgelehnt, vielmehr<br />
beschlossen, das Geschäft an der nächsten<br />
Landsgemeinde zu behandeln, wobei es<br />
die Meinung hat, dass bis dann eine neue<br />
Vorlage ausgearbeitet werden soll.<br />
Bern wird die Wechselnummer erhalten.<br />
«Nume nid gschprängtt — mit diesem Bernerwort<br />
könnte man auch das Kapitel Gewährung von<br />
Erleichterungen für den Automobilbesitzer überschreiben.<br />
Bedächtig und schrittweise nur gehen<br />
seine Wünsche in Erfüllung, aber heute ist es soweit,<br />
dass er sie, zur Hauptsache wenigstens, verwirklicht<br />
sieht. Mit der Erheblicherklärung des<br />
ersten Teile der Motion Bärtschi durch den Grossen<br />
Rat nämlich ist nunmehr auch der Boden für die<br />
Einführung der Wechselnummer geebnet; die Neuerung<br />
wird im Rahmen der Gesamtrevision der bernischen<br />
Strassenverkehrs- und Automobilgesetzgebung<br />
auf i. Januar 1940 zur Anwendung gelangen.<br />
Nicht auf fruchtbaren Boden dagegen fiel der<br />
zweite Teil der Motion, der für mehr ale 5 Jahre<br />
alte Wagen eine Steuerreduktion von 50% forderte.<br />
Die Regierung bekämpfte dieses Begehren<br />
mit dem Hinweis auf den dadurch bedingten Steuerausfall<br />
von über 900 000 Fr. Eine derartige Verminderung<br />
seiner Einnahmen könnte der Staat mit<br />
Rücksicht auf die Bedürfnisse und Notwendigkeiten<br />
des Strassenausbaues nicht verantworten. Wohl erhoben<br />
sich in der Diskussion auch Stimmen, welche<br />
für die Annahme der ganzen Motion plädierten, doch<br />
zog Herr Bärtschi deren zweiten Teil dann zurück,<br />
unter der Voraussetzung, dass die Revisionsentwürfe<br />
für die Autobesteuerungs- und Strassenverkehrsgesetzgebung<br />
auf 1. Januar 1940 in Kraft gesetzt<br />
werden, wofür die Regierung denn auch eine zusichernde<br />
Erklärung abgab. Der so bereinigten Motion<br />
stimmte der Rat mit grosser Mehrheit, zu.<br />
Autotransporte<br />
durch den Gotthardtunnel<br />
am Pfingstsamstag und am Pfingstmontag<br />
den 27. und 29. Mai <strong>1939</strong>.<br />
1. Göschenen-Airolo:<br />
Samstag, den 27. Mai <strong>1939</strong>.<br />
Göschenen ab 4.28 6.59 8.43 10.01*<br />
Airolo an 4.57 7.13 8 57 10.18<br />
Göschenen ab 10.52 12.00* 12.51 13.53*<br />
Airolo an 11.07 12.17 13.05 1410<br />
Göschenen ab 14.32 16.06* 17.32 19.03*<br />
Airolo an 14.46 16.23 17.47 19.20<br />
Göschenen ab 19.53 21.55<br />
Airolo an 20.07 22.26<br />
2. Airolo-Göschenen:<br />
Montag, den 29. Mai <strong>1939</strong>.<br />
Airolo ab 6.30 8.00 11.06* 11.44<br />
Göschenen an 6.44 8.14 11.23 1157<br />
Airolo ab 13.00* 14.06 15.07 15.55*<br />
Göschenen an 13.17 14.34 15.22 16.12<br />
Airolo ab • 17.25*ca.l9.OO§ 20;10* 20.54<br />
Göschenen an 17.42 ca. 19.15 20.27 21.08<br />
Airolo ab 23.08<br />
Göschenen an 23.38<br />
* Extrazug. § verspäteter Zug 2585.<br />
Die Extrazüge kommen nur zur Ausführung,<br />
wenn die Gotthardstrasse an Pfingsten<br />
gesperrt ist.<br />
S|»OB*tf<br />