E_1939_Zeitung_Nr.062
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62 — DIENSTAG, 1. AUGUST <strong>1939</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />
viel Schönheit der Form steckt nicht m<br />
diesen Gebälkkonstruktionen, deren Alter<br />
in die Jahrhunderte geht! Wie elegant<br />
sind die Bogen geschwungen und<br />
wie harmonisch die Streben und Pfeile<br />
angeordnet! Die Erbauer dieser Brücken<br />
waren geniale Techniker, weil sie<br />
gleichzeitig reife Künstler waren und<br />
weil sie es schon damals verstanden,<br />
die Zweckmässigkeit mit den Gesetzen<br />
der Aesthetik in Einklang zu bringen.<br />
Sie verstanden es schon damals, so<br />
gut wie die Erbauer der verschiedenen<br />
schweizerischen Holzhäuser. Auch diese<br />
sind über die blossen Forderungen hinjWie<br />
«Unser Holz» als Treibstoff für das Motorfahrzeug<br />
dient, zeigt die Holzgasgeneratoren AG.<br />
ausgewachsen, welche die klimatenschen<br />
Verhältnisse der Gegend an die<br />
Behausung stellen und auch sie zeigen<br />
in der Gestaltung des Ganzen wie der<br />
Einzelheiten einen hochentwickelten<br />
künstlerischen Sinn, der es verstand, die<br />
Lust zum Schönen auswirken zu lassen.<br />
Dass dabei, wie gesagt, die eigentliche<br />
Aufgabe der Bauten nicht ausser acht gelassen<br />
wurde, ergibt sich z. B. aus den<br />
eingehenden Erklärungen, die über die<br />
verschiedenen Typen abgegeben wurden.<br />
Da ist das Hochgebirgshaus im<br />
Wallis und im Graubünden, das mit einfachen<br />
Mitteln aus den Stämmen des<br />
nahegelegenen Waldes hergestellt wird;<br />
da ist das Appenzellerhaus in windausgesetzter,<br />
regenreicher Hügellandschaft<br />
mit breiter Sonnen- und schmaler Wetter-<br />
seite, wobei der Stall meist als Wärmeschutz<br />
auf der Westseite liegt und da<br />
ist endlich das Berner Oberländerhaus<br />
mit dem grossen, breiten Dachüberstand<br />
und den seitlichen Lauben, die zum<br />
Trocknen der Feldfrüchte und zum Aufbewahren<br />
der Geräte dienen. Eine eingehende<br />
Betrachtung dieser Abteilung<br />
wird für spätere Fahrten durch das<br />
Schweizerland gar viele Anregungen<br />
zum besseren Geniessen des Schönen<br />
geben, das unser Land in so vielgestaltiger<br />
Weise bietet.<br />
Wie mancher unserer Leser, der über<br />
das notwendige Kleingeld verfügt, wird<br />
sein Herz an eines der projektierten<br />
Ferienhäuschen verlieren? Wir hoffen,<br />
es werden recht, viele sein, nicht nur<br />
der Baufirmen, sondern noch mehr ihrer<br />
selbst wegen.<br />
In einem besonderen Raum gegen den<br />
Schluss des Rundganges hin ist eine ver-<br />
hältnismässig neue Verwendungsmög-<br />
lichkeit des Holzes eingehend erläutert<br />
und illustriert: Die Hexstellung des<br />
Holzgases und seine Verwendung als<br />
Betriebsstoff für Fahrzeuge. Es hat<br />
Kämpfe und Arbeit gekostet, bis es gelungen<br />
ist, die Apparaturen genügend<br />
klein zu konstruieren, um sie auf Lastwagen<br />
verwenden zu können. Der Beschluss<br />
der Bundesversammlung, den<br />
Holzgaswagen, die landeseigenen Brennstoff<br />
verwenden können, besondere Vergünstigungen<br />
zu gewähren, ist wohl ein<br />
untrüglicher Beweis dafür, dass das<br />
Problem als gelöst betrachtet werden<br />
darf und Vertrauen verdient, auch wenn<br />
damit natürlich nicht gesagt sein soll,<br />
dass, wie übrigens in der gesamten<br />
Technik, immer wieder neue Detailverbesserungen<br />
gefunden werden. Der<br />
Automobilist wird es sich auch nicht<br />
nehmen lassen, die Modelle, Schemen,<br />
Apparaturen und was noch alles zur<br />
Erzielung einer möglichst klaren und<br />
leichtverständlichen Darstellung dient,<br />
aufmerksam zu verfolgen, um so mehr<br />
als die Frage auch vom Standpunkt der<br />
Landesverteidigung ihre gewaltige Bedeutung<br />
hat.<br />
Wozu das Holz in Zukunft wohl noch<br />
alles herhalten soll? Eine Auswahl von<br />
dem, was die moderne Wissenschaft<br />
und Technik daraus herzustellen versteht,<br />
bildet mit einer Verkaufslaube für<br />
gedrechselte und geschnitzte Holzwaren<br />
den würdigen Abschluss dieser in ihrer<br />
Vielgestaltigkeit wirklich sehenswerten<br />
Abteilung. :—:<br />
Dies und Das von der Verkehrsrampe<br />
•Löschzug der Zürcher Feuerwehr.<br />
Berna-Diesel-Karosserie als Stadtomnibus;<br />
30 Sitz- und 15 Stehplätze.<br />
Einachsanhänger der Firma Knupp,<br />
St. Gallen.<br />
Wir wollen eine Brücke bauen<br />
Car Alpin Berna, 85 PS-Diesel-<br />
Frontantrieb, acht Gänge.<br />
Projektierung und Werden der<br />
Kräzerenbxücke bei St. Gallen<br />
Saurer-Car Alpin, karossiert durch<br />
Ramseier & Jenzer, Bern.<br />
Schlittenzug-Traktor, konstruiert durch<br />
Hürlimann, Wii;(St. G.).<br />
Dreiseitenkipper<br />
der Firma E. Wirz<br />
Uetikon.