E_1940_Zeitung_Nr.031
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31 — DIENSTAG, 30. JULI <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
schwächstes Glied. Die Ausführung wechselt<br />
natürlich von Fall zu Fall, und der mit der<br />
Arbeit betraute Karossier hat zu entscheiden,<br />
wo und wie die Zugvorrichtung am besten<br />
an den Chassisrahmen (oder bei chassislosem<br />
Aufbau an die selbsttragende Karosserie) anzuschliessen<br />
ist. Bei Wagen mit auf dem<br />
Rahmen gummigelagerter Karosserie wäre es<br />
selbstverständlich ein Fehler, an ihr die Zugvorrichtung<br />
für einen schweren Anhänger<br />
anzubringen, weil erstens die Gummilagerungen<br />
nicht daraufhin berechnet sind, und zweitens<br />
die notwendigen Absteifungen und Verstrebungen<br />
zum Chassis nicht angebracht<br />
werden können, weil sonst der Wagenaufbau<br />
seine Bewegungsfreiheit auf dem Rahmen<br />
verliert. Abgesehen von den erwähnten Absteifungen<br />
wird es möglicherweise sogar notwendig<br />
sein, am Zugwagen hinten Pneus von<br />
grösserer Tragfähigkeit aufzuziehen. Soviel<br />
zu dem so wichtigen Fragenkomplex, der<br />
mit der Deichsel zusammenhängt. Ueber die<br />
meist daran vorgesehene Bremsbetätigungsvorrichtung<br />
des Anhängers orientiert eine besondere<br />
Abhandlung. Hier noch einige Bemerkungen<br />
zum t Chäreli > selbst:<br />
Aehnlich wie im Automobilbau stehen auch<br />
im Anhängerbau<br />
verschiedene Konstruktionsarten<br />
zur Verfügung. So kann die Deichsel mit<br />
dem übrigen Unterbau zusammen eine Art<br />
tragenden Fahrgestellrahmens bilden, wobei<br />
die Karosserie lediglich die Funktion eines<br />
Behälters zu übernehmen hat. Sogar ein<br />
Zentralrahmen, auf dessen Ausleger sich Achse<br />
und Aufbau abzustützen hätten, Messe sich<br />
sehr wohl verwirklichen. Gute Aussichten hat<br />
ferner die selbsttragende Bauart, sei es nun<br />
in der genieteten LeichtmetaM-Schalenbauweise<br />
oder in Stahlblech geschweisst. Beide<br />
Bauarten, vor allem aber die erstgenannte,<br />
ergeben ausserordentlich geringe Baugewichte.<br />
Neben Anhängern mit eigentlichem Kastenaufbau<br />
werden oft auch einfachere, offene<br />
Modelle verwendet, die sich für viele Zwecke<br />
besser eignen. Sie müssen zum Schutz der<br />
Transportgüter gegen das «himmlische Nass»<br />
mit einer soliden, wasserdichten Blache bedeckt<br />
sein. Bei Anhängern mit stets gleich<br />
dimensionierter Last (Reisekoffer usw.)<br />
dürfte ein Miniatur-Fourgonverdeck das Richtige<br />
sein, wie es in patentierter Ausführung<br />
von der Firma Stamm & Co. in EgMsau gebaut<br />
wird. Es erlaubt, die Waren unbehindert<br />
auf- und abzuladen und lässt sich zudem sicher<br />
verschliessen. • •- [<br />
Auch bei den Anhängern mit Kastenaufbau<br />
aus Blech hängt natürlich die Bauart stark<br />
vom Verwendungszweck ab. Das gilt nicht<br />
zuletzt für<br />
die aussere Gestaltung des Wagens,<br />
seine Form und Bemalung. Soll er als Lieferwagen<br />
dienen, so besteht Gelegenheit, ihm<br />
einen reklamehaften, auffallenden Anstrich<br />
und eine schmissige Form zu geben. Für andere<br />
Zwecke wieder eignet sich besser eine<br />
weniger auffällige Gestaltung. Sollen Zugwagen<br />
und Anhänger als organische Einheit<br />
erscheinen, so wird man die Formgebung des<br />
Anhängers einigermassen der Karosserie des<br />
Motorwagens angleichen. Zum Stromlinienheck<br />
eines modernen Amerikaners passt beispielsweise<br />
keine kubische Anhängerkiste.<br />
Damit das Gespann eine « Gattig» macht,<br />
sollte der Aufbau des Einachsers ebenfalls<br />
den Gesetzen der Aerodynamik gehorchen.<br />
Dies ist übrigens nicht aHein eine ästhetische,<br />
sondern auch eine praktische Frage, die sich<br />
selbst bei den erlaubten Maximalgeschwindigkeiten<br />
von nur 50 km/St, bemerkbar<br />
macht.<br />
Abgesehen von aerodynamischen Gründen<br />
spielt bei der Formgebung des Anhängers<br />
auch<br />
das Streben nach möglichst tiefer Schwerpunktlage,<br />
wie man es heute überhaupt bei allen Fahrzeuggattungen<br />
vom Kinderwagen bis zum<br />
modernen Leichttriebwagen der Bahnen trifft,<br />
eine wichtige Rolle. Es ist sowohl fahrtechnisch<br />
als ästhetisch sehr begründet. Man<br />
denke nur an die hochbeinigen Vehikel früherer<br />
Tage, die unserem heutigen Empfinden<br />
so gar nicht mehr entsprechen. Bei Einradanhängern<br />
lässt sich eine tiefe Schwerpunktlage<br />
nur dadurch erreichen, dass man das<br />
Rad, umgeben von einem Radkasten, in die<br />
Karosserie hineinragen lässt oder aber es<br />
überhaupt ganz hinten anbringt und eben auf<br />
die Unterstützung im Schwerpunkt verzieh- ;<br />
tet. In beiden Fällen ist es aus praktischen<br />
Gründen erwünscht, mit einem möglichst,<br />
kleinen Luftreifen auszukommen. Da das<br />
Rad schwenkbar angeordnet Werden muss<br />
(Fig. 2, S. 6), würde nämlich der Radkasten<br />
auch nur eines Kiemautorades allzuviel vom<br />
Raum des Anhängerwagenkastens für sich<br />
beanspruchen und ein hinter einem solchen<br />
Anhänger herlaufendes, ausgewachsenes Airtorad<br />
dürfte auch nicht gerade ein idealer Anblick<br />
sein. Man wird sich also wahrscheinlich<br />
mit einem Spezialrad geeigneter Trag-<br />
Fig. 4. Die als Herstellerin<br />
der bewährten<br />
«Schmutz»-Bremsen bekannte<br />
Firma Schmutz In<br />
St Aubin hat sich den<br />
hier gezeigten Kurvenstabillsator<br />
für Anhänger<br />
mit Einzelabfederung gesetzlich<br />
schützen lassen.<br />
Er verhindert das Herauehängen<br />
in Kurven sowie<br />
die «Kamelsritt» genannten<br />
seitlichen Schwingungen<br />
von Schwingachs-<br />
Anhängern.<br />
kraft behelfen müssen, dessen Lebensdauer<br />
wegen des geringen Durchmessers nicht allzuhoch<br />
zu veranschlagen ist, es sei denn,<br />
dass man es entsprechend überdimensioniert,<br />
um den Verschleiss gering zu halten.<br />
Bei Zweiradanhängern fällt diese Beschränkung<br />
des Durchmessers dahin und es können<br />
normale Autoräder verwendet werden. Im<br />
Gegensatz zum Einradanhänger stellt sich<br />
hier die Frage:<br />
Durchgehende Radachse oder Einzelabfederung?<br />
Dem Bestreben nach Senkung des Schwerpunkts<br />
wird hier genau wie im Autobau am<br />
besten die Schwingachse gerecht. Sie erlaubt<br />
die konstruktiv eleganteste Lösung, weil<br />
unter der Karosserie keine Achse mit ausreichendem<br />
Federungsspiel durchgeführt werden<br />
muss. Rein äusserlich braucht sich allerdings<br />
ein Starrachser nicht von einem Anhänger<br />
mit Einzelradabfederung zu unterscheiden,<br />
wenn die Radkasten über Deckel<br />
verfügen. Im Innern der Karosserie dagegen<br />
wird dann ein Achstunnal vorstehen, der den<br />
Laderaum verkleinert und eine glatte Durchführung<br />
des tiefliegenden Bodens von vorn<br />
bis hinten verhindert, was für gewisse Verwendungszwecke<br />
unerwünscht ist. Als Federutigs-<br />
und Radführungselemente kommen<br />
für Anhänger in erster Linie die aus dem<br />
Autobau bekannten Halb- und Viertelelliptikfedern<br />
sowie Schraubenfedern in Frage. Für<br />
kleinere Anhänger wird daneben gelegentlich<br />
Gummi in dieser oder jener Form benützt.<br />
An Lösungsmöglichkeiten für die verschiedensten<br />
Sonderzwecke besteht also auch<br />
hier sicherlich kein Mangel.<br />
/Um des.Vorteils derSchwingachskonstruk-<br />
Itjon voll teilhaftig zu werden, sollten die Räder<br />
verhältnismässig weich albgefedert sein.<br />
E.Wirz, Kipperfabrik, Uetikon a.See<br />
liefert in Serie erstellte<br />
PERSONENWAGEN-ANHANGER<br />
mit passendem, doppeltgefedertem Zughaken<br />
Dadurch wird jedoch auch die seitliche Stabilität<br />
des abgefederten Aufbaus in Mitleidenschaft<br />
gezogen, der wegen der Abwesenheit<br />
von Dämpfungselementen auf welliger Fahrbahn<br />
leicht in den sogenannten «Kamelsritt»<br />
gerät. Um diesen Nachteil der einzelgefederten<br />
Anhänger, der einer'allgemeinen Einführung<br />
der Schwingachse bisher hindernd im<br />
Wege stand, zu beheben, hat die Firma<br />
Schmutz, die sich besonders auch im Bau<br />
von Bremsen für Motorfahrzeuge und Anhän-<br />
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Auto-Polster hSII nur teilen die |||§<br />
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