28.02.2018 Aufrufe

E_1940_Zeitung_Nr.047

E_1940_Zeitung_Nr.047

E_1940_Zeitung_Nr.047

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Allgemeine Mitteilungen.<br />

Die gelbe Liste erscheint nach Bedarf. Aufnahmen<br />

von Occasionsfahrzeugen erfolgen kostenfrei<br />

auf Grund des von der Administration gratis<br />

erhältlichen Anmeldeformulares. Eine Gewähr für<br />

die Richtigkeit der gemachten Angaben wird nicht<br />

übernommen, auch werden Auskünfte über ausgeschriebene<br />

Fahrzeuge von der Administration nicht<br />

erteilt, dagegen werden sämtliche Anfragen an die<br />

Fahrzeugverkäufer kostenlos weitergeleitet. Die<br />

Kontrollnummer ist bei jeder Anfrage deutlich anzugeben<br />

und für jedes Fahrzeug eine besondere<br />

Eingabe zu machen.<br />

Die Besitzer der Fahrzeuge sind gebeten, die<br />

auf Grund dieser Veröffentlichung verkauften Fahrzeuge<br />

zwecks Streichung in der gelben Liste sofort<br />

abzumelden.<br />

Tediniidie Notizen<br />

Halbautomatische Sicherung gegen das<br />

Zurückrollen.<br />

An gewissen amerikanischen Wagen ist<br />

bekanntlich eine automatische Sicherung gegen<br />

das Zurückrollen des Wagens in Steigungen<br />

vorgesehen, welche das Manöver des<br />

Anifahrens am Hang, Schrecken aller Autosäuglinge,<br />

bedeutend erleichtert. Nun bringt<br />

eine amerikanische Zubehörfirma eine halbautomatische<br />

Sicherung in den Handel, die<br />

durch einen Handhebel unter dem Lenkrad<br />

an der Steuersäule eingeschaltet wird. Es<br />

handelt sich wiederum um ein Ventil in der<br />

Bremsleitung zwischen Bremshauptzylinder<br />

und T-Rohrnippel, von wo aus die Rohrleitungen<br />

zur Vorder- und Hinterachse abzweigen.<br />

Betätigt wird es vom Hebel aus durch<br />

einen Kabelzug. Schliesst man es durch Ziehen<br />

am Hebel, so kann die Bremsflüssigkeit<br />

aus den in Br&msstellunig befindlichen Rad-<br />

Schema der halbautomatischen Rückrollslcherung.<br />

1 = Lenksäule. 2 = Betätigungskabel. 3 =<br />

Bremspedal. 4 = Dichtung. 5 ~ Zu den Bremsen.<br />

6 = Ventil. 7 = T-Rohrnippel mit Rohrleitungsanschlüssen<br />

zur Vorder- und Hinterachse.<br />

8 = Bremshauptzylinder. 9 = Spritzwand.<br />

bremsen nicht zum Hauptzylinder zurückkehren,<br />

weshalb die Bremse trotz Zurücklassens<br />

des Bremspedals angezogen bleibt.<br />

Erst wenn der Fahrer dem Hebel mit dem<br />

Finger einen Meinen Stoss versetzt, öffnet<br />

sich das Ventil dank der Wirkung eines<br />

Hilfsventils und die Bremsen lockern sich.<br />

-fw-<br />

Werkstatt<br />

Gute Auswuchtung der Räder wichtig für die<br />

Strassenhaltung.<br />

Dass zu einer planmässigen Prüfung und<br />

Einstellung von Lenkung und Vorderrädern<br />

auch eine Auswuchtung der Räder<br />

mit ihren Reifen gehört, wird noch vielfach<br />

übersehen. Wie sich eine statische bzw. dynamisch©<br />

Unwucht in Rad und Reifen auswirkt,<br />

das zeigen die Abb. 1 und 2. Die statische<br />

Auswuchtung erfolgt durch Verteilung<br />

von Ausgleichsgewichten (Abb. 3) am Rand<br />

«rirr^ MMai »tirr'•——^ -y<br />

Fig. 1.<br />

nke<br />

Fig. 2.<br />

der Felgen, und zwar verfährt man hierbei<br />

zweckmässig nach Abb. 4. Gegenüber dem<br />

schwersten Radpunkt bringt man auf der inneren<br />

Felgenkante zwei Ausgleichsgewichte<br />

an. Man verschiebt dann das eine nach<br />

rechts und das andere gleichweit nach links.<br />

Dies wird so lange fortgesetzt, bis die Dreipunktbalance<br />

und damit die statische Ausbalancierung<br />

erreicht ist. Ueber ein geeignetes<br />

Auswuchtgerät für scheibenförmige<br />

Körper sollte heute auch die kleinere Werkstätte<br />

verfügen.<br />

Um die Koppelwirkung von statischer und<br />

dynamischer Unwucht, wie sie in Abb. 2 gezeigt<br />

wird, aufzuheben, bringt man nach<br />

der statischen Auswuchtung an den<br />

Ausgleichsgewichten noch Zusatzgewichte an<br />

Fig. 3.<br />

und stellt die Dreipunktbalance wieder her.<br />

Auf diese Weise durch Ausprobieren erzielt<br />

man auch eine ausreichende dynamische Auswuchtung,<br />

so dass neben den Auf- und Abwärtsschwingungen<br />

die seitlichen Hin- und<br />

Herschwingungen ebenfalls verschwinden.<br />

Bemerkt sei noch, dass man die Hinterräder<br />

gleichfalls auswuchten muss, wenn<br />

Fig. 4.<br />

man eine gute Fahrruhe erreichen und die<br />

Reifen möglichst schonen will.<br />

Jeglicher Auswuditung muss eine Regelung<br />

des Reifendrucks vorangehen, ebenso<br />

eine Ausrichtung der Reifen auif den Rädern<br />

nach ihrer Kennlinie, d. h. einer Linie an einer<br />

Seitenwand des Reifen«, die eine Ausrichtung<br />

des Sitzes der Wulste in der Folge ermöglicht<br />

Obering. M. S.<br />

Reparatur von Maschinenteilen durch<br />

Auftragsschweissune.<br />

Wir haben erst unlängst kurz auf die Möglichkeit<br />

einer Aufbesserung abgenützter Automobilteile<br />

durch das Verfahren der sogenannten Auftragsschweissung<br />

hingewiesen. Hiebei wird auf die<br />

abgenützte Gleitfläche mit Hilfe des Schweissbrenners<br />

Material aufgetragen, bis sie ganz davon<br />

überdeckt ist. Anechliessend richtet man den<br />

Teil und unterzieht ihn dann einer den Verhältnissen<br />

angpassten, maschinellen Bearbeitung, um das<br />

ursprüngliche Mass wieder herzustellen.<br />

Wo dies wünschenswert erscheint, lässt sich die<br />

neue Deckschicht auch vergüten<br />

oder zum mindesten in einem Material herstellen,<br />

dessen Eigenschaften denen des ursprünglichen<br />

Werkstoffes überlegen sind. Hiezu ist allerdings<br />

noch zu bemerken, dass sich nach einer Mitteilung<br />

der « Schweisstechnik > auch Gussteile oberflächlich<br />

härten lassen, indem man sie mit dem Schweissbrenner<br />

an der Oberfläche anschmilzt und dann<br />

rasch erkalten lässt. Dieses noch nicht allgemein<br />

bekannte Verfahren verdient besondere Beachtung.<br />

Die Härte der zur Wiederherstllung von Grauguss-<br />

oder Hartgussteilen aufgetragenen Stahlschicht<br />

lässt sich durch leichtes Abschrecken steigern.<br />

Bei Auftragsschweissungen von Stahldraht<br />

auf Eisen- oder Stahlteile mit Azetylen-Schweissanlagen<br />

kann man überdies durch Verwendung<br />

einer sauerstoffarmen (karburierenden) Flamme<br />

eine Kohlenstoffanreicherung im Ueberzug bewirken.<br />

Die Härtung erfolgt dann nach der Arbeit<br />

durch Anwärmen auf 900° G und Abschrecken.<br />

Dieses Verfahren hat sich bereits für viele Zwecke<br />

bewährt.<br />

Zur Reparatur von S'purlagern aus Bronze<br />

durch Auftragsschweissung eignet sich am besten<br />

Schweissdraht aus nickelhaltigem Messing, das<br />

nach der bereits erwähnten Quelle gerade gegen<br />

Verschleiss hervorragende Eigenschaften aufweist.<br />

Auch auf Hart- oder Grauguss lässt es sich ohne<br />

weiteres an Steile von Stahl auftragen, wobei zwar<br />

grössere Materialkosten entstehen, dafür aber auch<br />

die Arbeitszeiten kürzer ausfallen.<br />

Die Anwendung der Auftragsschweissung erstreckt<br />

sich vor allem auf jene kompakten Maschinenteile,<br />

die sich infolge der Hitze der Schweissflamme<br />

kaum merklich verziehen. Bei Wellen und<br />

dergleichen wird allerdings auch ein guter Schweisser<br />

nicht in der Lage sein, die Erwärmung und<br />

Abkühlung der Schweißstelle so gleichmässig vorzunehmen,<br />

das« sich der Teil nicht verzieht. Infolgedessen<br />

ist hier auf jeden Fall mit gewissen<br />

zusätzlichen Kosten für das nachfolgende Richten<br />

zu rechnen.<br />

-fw-<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 19. NOVEMBER <strong>1940</strong> — N° 47<br />

Bücliert^cli<br />

Neuzeltliches Schweissen von E. Dreyer, Gewerbeschullehrer,<br />

Ölten. Jahrgang 1939. Einzelpreis<br />

Fr. 1.—; bei Bezug von über 50 Stück reduziert<br />

sich der Preis inklusiv Porto auf Fr. —.80<br />

pro Einzelnummer.<br />

Die vorliegende Schrift, deren Studium wir bestens<br />

empfehlen können, will weder bestehende<br />

Lehrbücher ersetzen noch sie konkurrenzieren. Vielmehr<br />

hat sich der Verfasser das Ziel gesetzt, in<br />

einfachstem Gewand und zu sehr billigem Preise<br />

eine Einführung in die autogene Schweissung zu<br />

vermitteln. Auf nicht ganz 50 Seiten ist hier lückenlos<br />

alles für den Praktiker Wissenswerte über die<br />

Grundlagen und die Ausrüstung der autogenen<br />

Schweissung in knappster Form dargestellt. Auf die<br />

Praxis der Schweissung selbst, sowie die Kostenberechnung<br />

von Schweissarheiten wird ebenfalls,<br />

allerdings nur ganz kurz, eingetreten. Das kleine<br />

Werk ist in der heutigen Zeit auch für viele LAutomobilisten<br />

von Interesse, die sich über die Konstruktion<br />

der Karbid-Gas-Entwickler Rechenschaft<br />

geben wollen, finden sie doch darin ausgezeichnete<br />

Schnittibilder der wichtigsten Generatorsysteme, die<br />

für sich selbst sprechen.<br />

In einem späteren Zeitpunkt wird ein ähnlicher,<br />

zweiter Teil mit einer Einführung in das elektrische<br />

Schweissverfahren folgen.<br />

Zu beziehen bei E. Dreyer, Fachlehrer an der<br />

Gewerbeschule Ölten, Zehnderweg 17. -b-<br />

Die Gewinnung von Buchendurchforstungsmaterlal<br />

von C. Lanz, Adjunkt der Forstwirtschaftlichen<br />

Zentralstelle der Schweiz. Herausgegeben vom<br />

Schweizerischen Verband für Waldwirtschaft. Zu<br />

beziehen bei der Geschäftsstelle der Verbands:<br />

Forstwirtschaftliche Zentralstelle der Schweiz in<br />

Solothurn.<br />

Das vorliegende Werk befasst sich mit der im<br />

gegenwärtigen Augenblick besonders aktuellen Frage<br />

einer rationellen Beschaffung von Gasholz. Anhand<br />

von zahlreichen Zeitstudien für die verschiedenen<br />

Arbeitsvorgänge wird berechnet, wieviel Arbeitsstunden<br />

das Fällen, Aufrüsten und Rücken des<br />

Holzes an den Fahrweg beansprucht, um wissenschaftliche<br />

Grundlagen für die gerechte Regelung<br />

des Gasholzpreises zu schaffen. Die Schrift ist als<br />

Ergänzung zu den von der Schweiz. Gesellschaft<br />

zum Studium der Motorbrennstoffe herausgegebenen<br />

Arbeiten über Versuche mit Holzgasantrieb entstanden.<br />

Nebst dem Verfasser gebührt das Verdienst<br />

für die Schaffung dieser so wichtigen Unterlagen<br />

nicht zuletzt der erwähnten Gesellschaft<br />

sowie der Eidg. Inspektion für Forstwesen, die<br />

hiezu die nötigen finanziellen Mittel bereitstellten.<br />

Anfrage 776. Was fange ich mit einer solchen<br />

« Garantie » an? Ich habe einen Occasions-Lastwagen<br />

gekauft, und zwar mit dreimonatiger Garantie für<br />

brüch- und rissfreien Zustand von Motor, Chassis,<br />

Hinterachse, wobei diesbezügliche Fehler kostenlos<br />

repariert werden sollte, ferner erstreckte sich die<br />

Garantie auf den Einbau komplett neuer Kolben<br />

und Lager durch eine Spezialfinna.<br />

Die Offerte des Verkäufers lautete: fabrikrevidiert.<br />

In einer zweiten Offerte hiess es: «Motor<br />

komplett werkrevidiert (neue Lager, Kolben usw.)<br />

und Getriebe, Hinterachse komplett von der Fabrik<br />

kontrolliert, so dass der Lastwagen mit Garantie<br />

geliefert werden kann>, c 7faeh 80% neu bereift».<br />

Es hat sich nun gezeigt, dass bereits in den<br />

ersten 14 Tagen die Federnbolzen brachen, die<br />

Briden mussten erneuert, an der Hinterachse die<br />

Raddichtung ersetzt werden, die Batterie hat<br />

schlechte Zuleitungen, zwei Radmäntel sind bereits<br />

auf der Leinwand, trotzdem erst ca. 7700 km gefahren<br />

worden sind, und schliesslich bemerkten wir<br />

noch eine Reihe anderer Mängel.<br />

Alle diese Vorkommnisse machten mich stutzig,<br />

und ich erkundigte mich bei der Fabrik, ob der<br />

Wagen wirklich revidiert worden sei und zu welcher<br />

Zeit. Die Antwort lautete negativ; lediglich einige<br />

Bestandteile seien bezogen worden.<br />

Der Wagen ist bis auf Fr. 3000.— bar bezahlt<br />

worden. Für diesen Rest habe ich ein Akzept ausgestellt,<br />

das aber noch nicht eingelöst worden ist.<br />

Ich frage Sie nun an, was ich vom Verkäufer zu<br />

verlangen berechtigt bin, denn er hat mir schriftlich<br />

einen fabrik- und werkrevidierten Wagen offeriert.<br />

Könnte er nicht auch noch wegen Betrug eingeklagt<br />

werden?<br />

Antwort: Aus Ihrem Tatbestandsberichte<br />

geht hervor, dass der Verkäufer Sie offensichtlich<br />

getäuscht hat. Ist ein Vertragsschliessender durch<br />

absichtliche Täuschung seitens des andern zum<br />

Vertragsabschluss verleitet worden, so ist der Vertrag<br />

für ihn nicht verbindlich. Ausserdem haftet<br />

Ihnen der Verkäufer sowohl für die zugesicherten<br />

Eigenschaften als auch dafür, dass die Sache keine<br />

Mängel habe, die ihren Wert oder ihre Tauglichkeit<br />

zu dem vorausgesetzten Gebrauch aufheben oder erheblich<br />

mindern. Der Käufer ist verpflichtet, die<br />

Kaufsache zu prüfen und, falls er Mängel feststellt,<br />

dem Verkäufer sofort Anzeige zu machen. Jedenfalls<br />

muss die Mängelrüge sofort nach der Entdeckung<br />

erfolgen, widrigenfalls die gekaufte Sache<br />

als genehmigt gilt. Bei absichtlicher Täuschung<br />

jedoch fällt die Beschränkung der Gewährleistungspflicht<br />

des Verkäufers wegen versäumter Anzeige<br />

dahin.<br />

Gestützt auf die erfolgte Täuschung sind Sie<br />

somit berechtigt, wegen Unverbindlichkeit des Vertrages<br />

Ihre Anzahlung vom Verkäufer zurückzuverlangen.<br />

Ob auf dessen Seite auch eine strafrechtlich<br />

zu ahndende Verfehlung vorliegt, ist ge

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!