06.03.2018 Aufrufe

Jahresbericht 2017

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bayreuth<br />

Mitterteich<br />

Marienbad<br />

Tirschenreuth<br />

Charme<br />

1/<strong>2017</strong><br />

A72<br />

Hof<br />

Selb Franzensbad<br />

hinter Klostermauern<br />

A70<br />

Marktredwitz<br />

Karlsbad<br />

Eger<br />

WALDSASSEN<br />

A9<br />

Weiden<br />

A93<br />

Einrichtungen der<br />

Zisterzienserinnen-Abtei Waldsassen<br />

Basilikaplatz 2 - 95652 Waldsassen<br />

Telefon 09632/92000<br />

email: info@abtei-waldsassen.de<br />

www.abtei-waldsassen.de<br />

Stiftsbibliothek/Klosterladen<br />

Telefon 09632/920025<br />

email: klosterladen@abtei-waldsassen.de<br />

www.abtei-waldsassen.de<br />

Gästehaus St. Joseph<br />

Telefon 09632/923880<br />

email: info@haus-sankt-joseph.de<br />

www.haus-sankt-joseph.de<br />

Mädchenrealschule<br />

Telefon 09632/920021<br />

emai: sekretariat@mrs-waldsassen.de<br />

www.mrs-waldsassen.de<br />

KUBZ und Umweltstation<br />

Telefon 09632/920037<br />

email: kubz-waldsassen@web.de<br />

www.kubz.de<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: Zisterzienserinnen-Abtei Waldsassen<br />

Redaktion: Zisterzienserinnen-Abtei Waldsassen<br />

Texte: Herr Jan Oechsner, Herr Norbert Grüner (NT)<br />

Fotos: Herr Klaus Schicker, Herr Georg Koch<br />

Frau Sabine Franzl, Herr Josef Rosner,<br />

Herr Norbert Grüner, Frau C. Bennewitz<br />

Zisterzienserinnen-Abtei<br />

Abdruck, auch auszugsweise, nur mit vorheriger<br />

und ausdrücklicher Genehmigung.<br />

ZISTERZIENSERINNEN-ABTEI<br />

WALDSASSEN


O schöne Blume, die wir finden,<br />

Da alle sonst der Frost geraubt.<br />

Den Sieg des Lichtes zu verkünden,<br />

Erhebst du überm Schnee das Haupt.<br />

Johannes Trojan


Advent


Liebe Mitschwestern, Mitbrüder, Freunde, Wohltäter und Gäste der Abtei Waldsassen!<br />

<strong>2017</strong><br />

Vor ca. 2000 Jahren begann ein Stern - weit weg von der Erde - im Kosmos zu leuchten. Seine Lichtstrahlen<br />

gehen, überall hin, durch alle Zeiten. So wie das Licht dieses Sternes über Bethlehem, durch den ganzen<br />

Kosmos und durch alle Zeiten strahlt, so tönt das Wort: „Tröstet, tröstet mein Volk!“ bis ins Heute!<br />

Überall und jederzeit! Es kommt nicht von irgendwo her, sondern von der Ewigkeit, das weder in den<br />

Raum noch in die Zeit passt - und erst recht nicht in unseren Kopf. Doch Gott möchte, dass dieses Wort aus<br />

der Krippe unsere Herzen erreicht. Darum hat es diesen schwierigen, langen Weg auf sich genommen. Auf<br />

diesem Weg veränderte es sich. Es wird menschlich, so dass wir es hören können. Darum dürfen wir auch<br />

als Menschen davon reden, wie Jesaja es in seiner Zeit auch tat. Bei Jesaja 40,1 können Sie in der Lesung<br />

am Dienstag der 2. Adventswoche hören: "Tröstet tröstet mein Volk spricht unser Herr" Gott spricht.<br />

Der himmlische Hofstaat hört es. Boten Gottes - Engel - geben den Worten eine menschliche Stimme. In<br />

den darauffolgenden Versen wird deutlich, weshalb der Trost zugesagt wird: die Schuld des Volkes Israel<br />

ist abgetragen, der Frondienst vollendet. Der Trost Gottes besteht darin, dem Volk, das am Ende seiner<br />

Kräfte zu sein scheint, Mut zuzusprechen. Interessant ist, dass das Wort Trost die gleiche Herkunft wie<br />

treu hat und somit für „(innere) Festigkeit“ steht. Wie gut tut es, zu wissen, dass Gott treu ist und uns<br />

tröstet! Papst Franziskus nahm diesen Vers als Anlass, um in einer Frühmesse in der "Casa Santa<br />

Marta" über die Doppelbedeutung des Trostes zu predigen: Trost braucht immer den Anderen! Keiner<br />

kann sich selbst trösten. Gott selbst tröstet uns und gibt die Gabe des Trostes. Wer ein offenes Herz hat,<br />

wird den Trost als Gabe und Dienst erfahren. Denn wenn wir getröstet werden, ist damit auch die<br />

Aufgabe verbunden für Andere diesen Dienst zu leisten.<br />

Im Rückblick auf das vergangene Jahr <strong>2017</strong> durften wir den Trost, spiritueller Erfahrungen, reichlich<br />

verkosten. Wir danken von Herzen allen Priestern, die uns in der täglichen Eucharistiefeier Trost<br />

zugesprochen haben und gleichzeitig Gottes Treue im Sakrament sichtbar werden ließen: H.H.P.Benedikt<br />

Leitmayr osfs aus dem Kloster Fockenfeld, H.H. Dekan Thomas Vogl, mit seinen Pfarrvikaren<br />

P.Marianus und P. Romanos, H.H. Pfarrer Reinhard Forster und den Steyler Missionaren aus<br />

Tirschenreuth. Immer wieder wurde uns im Empfang des Bußsakramentes durch die Vergebung der<br />

Sünden, Gottes Trost zugesprochen. Ein herzliches "Vergelt's Gott" an unsere Beichtväter, die regelmäßig<br />

weite Wegstrecken bis Waldsassen zurücklegten: P. Maurus Kraß OSB (Ettal/Wechselburg),<br />

P.Athanasius Bergold OSB (Metten) und Pfarrer Antonius Maria Sohler (Norwegen).<br />

Die Freude, die aus geschenktem Trost erwachsen kann, durften wir dankbar bei unseren<br />

Konventexerzititen erfahren. Herr Spiritual Dr. Andreas Schmidt/Priesterseminar München hat uns<br />

durch die Auslegung des Hohenliedes nach Bernhard von Clarivaux wieder für den Alltag gestärkt und uns<br />

unsere wunderbare, zisterziensische Spiritualität lebendig vor Augen geführt.<br />

In der Regularvisitation vom 5.6.<strong>2017</strong> - 8.6.<strong>2017</strong> wurden wir durch die einfühlsame Begleitung - der<br />

Visitatoren H. H. Generalabt Mauro Giuseppe Lepori OCist. und Frau Äbtissin em. M. Ancilla<br />

Betting OCist. von Oberschönenfeld/Marienkron - gestärkt, ermahnt, getröstet, so dass wir mit neuem<br />

Mut weitergehen können.<br />

Wir danken Abt Andreas Range OCist. von Marienstatt für seinen Vorsitz beim Gottesdienst der<br />

Feierlichen Profess von Sr. M. Felicitas König und seinen Besuch unserer Abtei Waldsassen am 5.8.<strong>2017</strong><br />

Keiner kann sich selbst trösten. Wir danken auch unserer geistlichen Mutter M. Laetitia für ihre<br />

regelmäßigen Kapitelvorträge, Einzelgespräche und Anregungen im Rahmen der<br />

Fußwaschung/Culpa zu Beginn der Advents- und Fastenzeit, ihren Einsatz und ihr "Immer für uns<br />

Dasein"!<br />

Wie gut ist es, dem Gott allen Trostes das vergangene Jahr anzuvertrauen und spüren zu dürfen, dass Er<br />

bei all unserem Tun und Planen die Mitte ist und uns vor allem in schwierigen Phasen getragen hat. Mögen<br />

wir unsere Herzen offen halten können für seinen Trost, um dann auch für die vielen - uns anvertrauten<br />

Menschen und Nöte - zu beten oder tröstend da sein zu können.


Christuswallfahrt ins „Mutterkloster Volkenroda<br />

Ausflug nach Nürnberg<br />

Besuch der Mitbrüder aus dem<br />

Kloster Gut Aich<br />

von 22.5.-24.5.<strong>2017</strong><br />

mit P. Prior Johannes Pausch<br />

und Br. David Steindl-Rast<br />

„Geschwisterliches Grillen“ von Mt. M. Laetitia<br />

und P. Prior Johannes im Kreuzgarten


60. Geburtstag von<br />

Mt. M. Laetitia<br />

am 21.5.<strong>2017</strong><br />

Tagung der historischen<br />

Sektion der Bayerischen<br />

Benediktinerakademie<br />

von 6.10.17 - 8.10.17<br />

GEIST-Zeit - neue Termine für 2018<br />

1. Fastensonntag, 18.02.2018 mit Pfr. Forster und „Contora“ Tirschenreuth<br />

Pfingstmontag, 21.05.2018 mit P. Benedikt Leitmayr und „Anna&Friends“<br />

1. Adventssonntag, 2.12.2018 mit Pfr. Simon Mayer und „Fontana di Vita“<br />

Bilderimpressionen<br />

<strong>2017</strong>


70 Jahre Mädchenrealschule<br />

der Zisterzienserinnen-Abtei<br />

Waldsassen<br />

Text: Jan Oechsner<br />

enn die „altehrwürdigen Wände, Flure und<br />

WRäume“ unserer Schule reden könnten ...<br />

152 Jahre ist diese unsere Einrichtung des Klosters<br />

Waldsassen nun schon alt. Derzeit lernen mehr als<br />

300 Mädchen dort. Auch die Nonnen des Klosters<br />

spielten und spielen eine wichtige Rolle im<br />

Schulalltag.


Vier Schwestern unserer<br />

Gemeinschaft erzählen ihre alten<br />

und ihre neuen Geschichten.<br />

BLÄTTERN SIE WEITER!


Sr. M. Mechtild<br />

Hohenberger OCist.


enn Schwester Mechthild Begrifflichkeiten<br />

wie etwa Schreibraum, Unterlinie, Eilschrift<br />

Woder Obergrenze sagt, dann schaut sie ein<br />

wenig anders aus. Dann lacht das eine Auge. Und das<br />

andere, das weint.<br />

„Ich habe diese Arbeit wirklich so gerne gemacht.<br />

Schwester Mechthild, die heute 80-jährige Priorin des<br />

Klosters, war viele lange Jahre nicht nur die Fachlehrerin<br />

für Maschinenschreiben an der Mädchenschule in<br />

Waldsassen. Sondern auch eine die einer ganzen<br />

Generation an jungen Frauen die Kurzschrift beigebracht<br />

hat – also Stenografie. Da ist bekanntlich die Technik in<br />

der Welt der geschriebenen Buchstaben, Worte und<br />

Sätze, welche die normal verwendete Langschrift in eine<br />

Kurzschrift überträgt. Der Sinn: Der Stenograf kann so<br />

im normalen Tempo gesprochene Sprache ohne Verzögerungen<br />

mitschreiben – oder eigene Ideen schneller<br />

notieren. Das kostet nur halb soviel Zeit. In der Welt der<br />

Schreibräume, Unterlinien, Eilschriften oder Obergrenzen<br />

etwas zu Papier zu bringen, das muss er können.<br />

„Doch die eingesparte Zeit ist das eine, es lehrt die Leute<br />

auch ein schöneres Schriftbild, weil es auf jeden kleinen<br />

Haken oder jeden Schnörkel ankommt“, sagt Schwester<br />

Mechthild. Es erfordere vom Stenografen auch Konzentration,<br />

Korrektheit, Sprachkenntnis und sattelfestes<br />

Wissen über Wortstämme, Nachsilben, Vorsilben,<br />

Endlaute und und und. „Es macht mich ein wenig traurig,<br />

dass dies alles verloren geht.“<br />

Dieses ist schon seit fast zwanzig Jahren nicht mehr Teil<br />

des Lehrplans in Bayern.<br />

Diktiergeräte, später Computer und leistungsfähige<br />

Textverarbeitungsprogramme haben die Kurzschrift aus<br />

vielen Bereichen der Gesellschaft zurückgedrängt.<br />

„Nun, die Welt dreht sich halt weiter“, sagt Schwester<br />

Mechthild. Wer heute jemandem etwas freundliches<br />

schicken will, sendet einfach ein Smilie. Und schreibt auf<br />

Displays. Die Priorin hat recht. Die Welt dreht sich<br />

weiter, nur manchmal doch sehr schnell sogar.<br />

Dabei kennt Schwester Mechthild die „Rumpelkästen“<br />

noch recht gut, als ob es erst gestern war. Sie meint<br />

Schreibmaschinen. Das sind die Dinger – hier ein kleiner<br />

Exkurs für die jüngeren Leser – bei denen man wirklich<br />

noch mit Kraft auf Tasten schlagen musste, die mit


metallenen Buchstaben über ein Wirrwarr an kleinen,<br />

dünnen Stangen verbunden waren und die dann gegen ein<br />

Farbband schlugen, welches wiederum den gerade<br />

angeschlagenen Buchstaben auf ein weißes Blatt Papier<br />

drückte und diesen so sichtbar machte. Die Maschinen<br />

waren unhandlich, schwer und wegen des mechanischen<br />

Anschlagens auch ziemlich laut. Eben „Rumpelkästen“.<br />

Bis dann in den 1980er Jahren die elektronischen<br />

Schreibmaschinen auf den Markt kamen.<br />

„Ich habe den Mädchen Kurzschrift und Maschinenschreiben<br />

bis zur Jahrtausendwende beigebracht, dann<br />

bin ich aus dem Schuldienst ausgeschieden“, sagt<br />

Schwester Mechthild. Und wie kam es dazu? Es war kein<br />

wirklicher Zufall, denn Kurzschrift und Schreibmaschine<br />

war ihr Handwerkszeug als junge Bürokraft an der<br />

Stadtverwaltung Nürnberg, bevor sie 1959 ins Kloster<br />

ging. Dort wollte sie sich aber eigentlich nicht vor<br />

Mädchen stellen und Steno sowie Schreibmaschine<br />

unterrichten. Doch die Äbtissin hatte es so gewollt, und<br />

später war Schwester Mechthild für diese Entscheidung<br />

sogar dankbar.<br />

Und heute?<br />

Nun, sie hat und pflegt noch alles in ihrer Zelle, was sie<br />

anderen viele Jahrzehnte beigebracht hat. Wichtige<br />

Notizen, die sie keinesfalls vergessen darf, schreibt sie in<br />

Steno auf. Diese Zettel mit dieser sonderbar aussehenden<br />

Kurzschrift liegen dann auf ihrem Tisch, bis der notierte<br />

Termin oder die Aufgabe abgehakt ist. Und eine Schreibmaschine?<br />

Oh ja, die hat sie natürlich auch noch. Es ist<br />

eine Olympia. Sie sagt es wie ein Geheimnis – um dann<br />

mit einem Schalk im Nacken zu sagen: „Also, ich habe<br />

natürlich auch einen Computer. Aber ich will sicher<br />

gehen, falls doch mal alles zusammenbricht. Dann kann<br />

ich weiter schreiben und bin nicht abhängig.“ Passiert ist<br />

das freilich noch nicht, aber wer weiß.<br />

Jetzt lacht das eine Auge von Schwester Mechthild<br />

wieder. Und das andere? Es weint zumindest nicht mehr.<br />

„Doch die eingesparte Zeit ist das eine,<br />

es lehrt die Leute auch ein schöneres<br />

Schriftbild, weil es auf jeden kleinen<br />

Haken oder jeden Schnörkel ankommt“


Die „offizielle“<br />

Verabschiedung<br />

aus der Schule von<br />

Sr. M. Getrud<br />

Schmid OCist.


Männer oder Frauen? Schwester<br />

Gertrud überlegt. „Das kann<br />

ich gar nicht genau sagen. Aber<br />

wissen Sie, das hat mit dem Geschlecht<br />

wohl nichts zu tun. Es gibt nur die, die es<br />

gut können. Und die, die es nicht gut<br />

können.“<br />

Die knifflige Frage war diese gewesen:<br />

Wer kann eigentlich besser kochen? Die<br />

Antwort der heute 75-jährigen Nonne ist<br />

entweder einfach nur höflich, sehr<br />

altersweise oder fachlich objektiv.<br />

Womöglich ist es alles zusammen. Wie<br />

dem auch sei, die Frage an Schwester<br />

Gertrud zu stellen, ist aber unbestritten<br />

mehr als legitim: 51 Jahre hat sie an der<br />

Mädchen-Klosterschule die Fächer<br />

Ernährungslehre, Haushaltskunde und<br />

Textil – allesamt in der Theorie – sowie<br />

in der Praxis Hauspflege, Textilpflege<br />

und eben Nahrungszubereitung, also<br />

auch das Kochen, vermittelt. Da sie aber<br />

auch 20 Jahre parallel zur Mädchenschule<br />

in Waldsassen noch regelmäßig<br />

Kochkurse für Männer gegeben hat,<br />

weiß sie schlicht, wovon sie redet. Auch<br />

bei der kniffligen Frage über die Männer<br />

und die Frauen.<br />

„Was beide wohl wirklich unterscheidet, ist die Diät“, lacht<br />

Schwester Gertrud. Denn bei der Ernährungslehre, wo es<br />

unter anderen um Kalorien, Diät, Abnehmen usw. ging<br />

oder gehen musste, rannte sie bei fast allen Schülerinnen<br />

fast immer ganz weit geöffnete Türen ein (bei Jungs wäre<br />

das ganz sicher anders gewesen). „Aber auch nur dort<br />

waren die Damen sehr aufmerksam. Als es um Vitamine<br />

oder Mineralstoffe ging, da war das Interesse umgehend<br />

gedämpfter“, lacht die Nonne.<br />

Sie erinnert sich generell gerne an die Zeit, diese 51 Jahre<br />

als Lehrerin. Im September 1966 stand sie zum ersten Mal<br />

vor einer Klasse. Auch wenn ihre Fächer zu Anfang alle<br />

Pflicht waren, später dann aber aus dem Lehrplan mehr<br />

und mehr verschwunden sind. Heute gibt es für die<br />

Schülerinnen der 7. Klasse der Mädchen-Klosterschule<br />

noch alle zwei Wochen eine<br />

Stunde Theorie und zwei<br />

Stunden Praxis Nahrungszubereitung/Kochen.<br />

Zudem können<br />

die Mädchen sich für das<br />

Wahlfach für Hauswirtschaft<br />

und textiles Gestalten entscheiden.<br />

Mit 75 Jahren hat sie also den<br />

Schuldienst verlassen. Doch seit<br />

sie 65 Jahre gewesen ist, wollte<br />

sie eigentlich raus. Doch<br />

irgendwie hat das nie so recht<br />

und nicht so rasch geklappt.<br />

„Und die wollten mich nicht<br />

weglassen.“ Jetzt aber will sie<br />

partout nicht mehr weitermachen.<br />

Mal ganz abgesehen von<br />

dem schlechten Gewissen,<br />

welches sie nun wirklich nicht<br />

haben will. „Ich möchte nicht<br />

jungen Lehrkräften im Weg<br />

stehen und denen noch die<br />

Arbeit wegnehmen.“ Nur wenn<br />

sie dringend gebraucht werden<br />

würde, also bei Krankheit eines<br />

Lehrers oder anderen Umständen,<br />

dann würde sie gerne einspringen. „Aber da müsste<br />

ich ja dann doch noch Computer lernen“, stöhnt sie. Und<br />

feixt.<br />

Doch welche gesunde Ernährung rät sie denn heute den<br />

Menschen? Sie kennt die Daten: In Deutschland ist<br />

mittlerweile fast jeder vierte Erwachsene fettleibig. „Es ist<br />

ganz einfach: Die Feste feiern und auch mal sündigen.<br />

Kein Thema. Aber sonst immer darauf besinnen: Obst,<br />

Gemüse, Sport.“ Das klingt so einfach, ist es aber einfach<br />

nicht. „Heute gibt es überall diese Gefahren. Es braucht<br />

schon Kraft, sehr große innere Stärke, an den süßen<br />

Verlockungen dauerhaft vorbei gehen zu können.“ Da<br />

habe sie es im Bezug auf die Diät leichter gehabt, als 1942<br />

Geborene, als Kind der Kriegswirren und der Zeit der<br />

zerbombten Städte und der Armut. „Naja, da gab es halt<br />

einfach keine Pralinen.“


21.3.<strong>2017</strong> - Verabschiedung von Sr. M. Gertrudis<br />

aus dem Schuldienst durch Mt. M. Laetitia<br />

„Obst, Gemüse, Sport.“ Das klingt so einfach, ist es aber einfach nicht.<br />

„Heute gibt es überall diese Gefahren. Es braucht schon Kraft, sehr große<br />

innere Stärke, an den süßen Verlockungen dauerhaft vorbei gehen zu<br />

können.“


Sr. M. Raphaela &<br />

Sr. Hanna-Maria<br />

Sr. M. Raphaela - unsere neue<br />

Konrektorin - sie löst Herrn Alfred<br />

Benkner ab, der nach 40 Jahren<br />

Dienst nun in den Ruhestand<br />

gegangen ist.<br />

s gibt diese zwei Sätze... Diese zwei Sätze meint<br />

ESchwester Raphaela so, wie sie sie sagt:<br />

·Ich hätte mir das selbst eigentlich nicht zugetraut.<br />

·Ich habe dann aber doch im Februar <strong>2017</strong> zugesagt.<br />

Seit dem besagten Februar ist die Nonne aus dem Kloster<br />

Waldsassen auch Konrektorin der Mädchenschule, die<br />

stellvertretende Leiterin. „Eigentlich bin ich vor allem<br />

Lehrerin, arbeite mit den Kindern und Jugendlichen am<br />

liebsten direkt.“ Warum? „Ich möchte weiterhelfen,<br />

junge Menschen voranzubringen.“<br />

Deshalb haben in dieser Ordensfrau, die seit 2005 am<br />

Kloster ist und seit fast zehn Jahren zum Lehrkörper der<br />

Mädchenschule gehört, zwei Herzen sehr laut<br />

geschlagen, als sie sich entscheiden musste. Entweder:<br />

Weiter als Lehrerin arbeiten, ausschließlich als Lehrerin<br />

für Religion und mittlerweile auch das Fach<br />

Sozialwesen. Oder: Oder eben vieles davon – abgeben<br />

für den leitenden Posten in dieser großen, in der Region<br />

einzigartigen und mittlerweile 152-jährigen Schule. „Die<br />

Mischung passt“, sagt sie. Denn sie ist beides: Auf der<br />

einen Seite Lehrerin, etwa 18 Stunden die Woche. Auf<br />

der anderen Seite aber auch Konrektorin.<br />

Damit löst sie Alfred Benkner ab, der nach 40 Jahren<br />

Dienst nun in den Ruhestand gegangen ist. „Die Äbtissin<br />

(Mt. M. Laetitia) hat damals gesagt, der freie Posten wäre<br />

was für mich. Und wenn ich ehrlich bin: Es macht mir<br />

heute schon mehr Spaß als ich erst gedacht habe.“ Sie<br />

lacht. Das kann bedeuten: Manchmal ist es gar nicht so


schlecht, auf andere zu hören. Oder es bedeutet: Sie ist selbst von sich überrascht.<br />

Natürlich ist so vieles neu gewesen, mit dem neuen Posten: Die Amtliche<br />

Schulverwaltung überhaupt verstehen, die Unterrichtsbelegung<br />

in einer Matrix einfangen, den Vertretungsplan sortieren, die Lehrerdaten<br />

und die Schülerdaten erfassen, dann diese ins richtige Programm exportieren. Da<br />

gab es das eine oder andere "Schwarze Loch", sagt die Schwester und rollt mit den<br />

Augen. Und sie hat Recht: In der Schule lernen etwa 370 Schülerinnen in zwölf<br />

Klassen, es arbeiten 28 Leute in der Verwaltung, als Lehrer, in der<br />

Ganztagsbetreuung. An dieser Schule gilt: Leben aus einer christlichen<br />

Grundüberzeugung; Wissen und Können; Achtung und Respekt vor der Würde des<br />

Anderen; Soziale Kompetenz.<br />

Dazu gehört auch das Bündeln der eigenen Kräfte mit den Kräften anderer Schulen<br />

dieser Art. Waldsassen gehört seit 2003 zum Benet-Netzwerk - für das Mt. M.<br />

Laetitia als Schulträgerin, die Schulleitung überzeugen konnte – weltweit stehen<br />

hier benediktinische und zisterziensische Ordensschulen in engem Kontakt, regem<br />

Austausch bei regelmäßigen Treffen. Etwa 200 Schulen auf allen fünf Kontinenten<br />

sind dabei. „Das ist auch sehr wichtig, auch für die Schülerinnen. Denn sie merken<br />

bei diesen Treffen, dass sie "keine Exoten" sind, nur weil sie zu einer Klosterschule<br />

gehören“, sagt Schwester Raphaela.<br />

Trotzdem ist es was besonderes, dort zu lernen. Auch wenn man es auf den Gängen<br />

vielleicht nicht mehr so offensichtlich spürt. Früher bestand der Lehrkörper<br />

nämlich fast nur aus Nonnen, gegenwärtig sind es zwei. Ist es gerade bei den neuen<br />

Fünftklässlern ein Spannungsmoment, wenn da eine Frau an der Tafel steht, die<br />

noch einen Habit trägt? Naja, es gibt drei Möglichkeiten:<br />

·Entweder, es ist ganz normal.<br />

·Oder die Kinder fragen aus wirklichem Interesse.<br />

·Oder sie wollen nur vom Lernen müssen ablenken.<br />

Wie dem auch sei, sie komme gut mit den Schülerinnen aus. Und diese mit ihr, sagt<br />

Sr. M. Raphaela und lacht


a gut, das Baseballspiel war nicht<br />

hundertprozentig regelkonform. Die Mädels<br />

Nhatten nur Kissen und Kunststoffbälle. Und das<br />

Spielfeld? Es war einer der breiten Gänge in der großen<br />

Klosterschule. „Aber ich habe wirklich Tränen gelacht“,<br />

sagt Schwester Hanna-Maria. Zuerst rollten die Tränen,<br />

weil es eben lustig ist, so Baseball zu spielen. Aber dann<br />

rollten die Tränen weiter, vor Lachen, vor erstauntem<br />

Lachen aber, weil etwas ganz anderes passiert ist. „Eine<br />

Schülerin stand dabei. Und sie kommentierte den Spaß wie<br />

bei einer richtigen Sportreportage im Radio. Schnell,<br />

spannend, witzig.“<br />

Seitdem hat Schwester Hanna-Maria, die nun schon drei<br />

Jahre an der Schule mitmacht, mit ihrer Äbtissin<br />

beschlossen: Sie will und sie wird die Ganztagsbetreuung<br />

an der Klosterschule verbessern. „Wenn ich Religion<br />

unterrichte, dann sitzen die Kinder vor mir, die ich dann<br />

wenige Stunden später am Nachmittag wieder sehe. Nur<br />

sind das dann ganz andere, kleine Menschen. Menschen,<br />

die plötzlich Fähigkeiten zeigen, die ich im Unterricht nie<br />

entdecken kann.“ Wie mit der kleinen Radio-<br />

Sportkommentatorin. Das passt nicht in den Unterricht.<br />

Aber in eine Klosterschule mit Ganztagsbetreuung. Genau<br />

diese soll nun einen wichtigen Baustein hinzubekommen:<br />

Jeden Donnerstag wird es bei den Kindern einen<br />

Thementag geben. „Wir nennen das Talente-<br />

Schmiede/Perlentaucher. Und ein Kind steht dann mit<br />

seinem Talent im Mittelpunkt, die anderen Kinder machen<br />

mit“, sagt die Schwester. Und sie erzählt von dem kleinen<br />

Mädchen, welches sehr still gewesen ist. Nicht schüchtern,


nicht ängstlich, aber still. Es war ein kleiner Bücherwurm,<br />

wie Schwester Hanna-Maria schnell begriffen hat. Doch<br />

ein Bücherwurm braucht als sich entwickelndes soziales<br />

Wesen mehr als nur Bücher und Ruhe. „Über Bücher habe<br />

ich zu ihr gefunden, sie hat sich geöffnet, erzählt nun von<br />

sich und was sie mag.“Doch was ist das Talent: Der<br />

sorgsame Umgang mit Büchern, sich beim Lesen nicht<br />

ablenken lassen, sich die Dinge merken. Doch warum aber<br />

dieses Talent nicht zeigen, in der Gruppe etwa, an einem<br />

Donnerstag mit allen zusammen? „Dann steht sie im<br />

Mittelpunkt, für sie ist es ein Heimspiel. Es bringt sie<br />

weiter“, ist die Schwester überzeugt.<br />

Gut, ein Heimspiel für das Talentkind. Aber für die vielen<br />

anderen Kinder in der Klasse ist der Donnerstag dann wie<br />

ein Auswärtsspiel. Oder? Ja, das ist die Herausforderung,<br />

nickt die Schwester. Aber wenn es ihr gelänge, noch das<br />

eine oder andere Mädel – nicht alle – aber das ein oder<br />

andere Mädel für das Tun des Donnerstag-Talents mit zu<br />

begeistern, dann entwickeln viele Kinder viele<br />

Kompetenzen für ihr Leben. Denn wenn jedes Kind von<br />

den Stärken der anderen Kinder profitiert ... Wer weiß denn<br />

schon, ob nicht vielleicht noch eine weitere Radio-<br />

Sportmoderatorin dabei ist? Oder noch ein Bücherwurm?<br />

So geht das Projekt "Perlentaucher".<br />

Schwester Hanna-Maria will bei den Eltern der Kinder<br />

werben, diese verstärkt und häufig mitmachen zu lassen.<br />

Motto: Mehr zusammenarbeiten, Schule und Eltern als<br />

Team.<br />

Aber, die Nonne will sich auch selbst wieder motivieren.<br />

"Zelus" heißt das Zauberwort – es steht für: Zusammen<br />

einen liebenswerten Umgang schaffen. Zelus kommt aber<br />

aus dem Lateinischen und bedeutet "Eifer". Die Schwester<br />

will den guten Eifer fördern, wie es der Heilige Benedikt im<br />

72. Kapitel den Ordensleuten ans Herz legt: "der gute Eifer<br />

der Mönche, das gegenseitige sich Ertragenwollen.“<br />

An einer Kloster-Mädchenschule gibt es nämlich auch dies:<br />

Zickenkrieg, Rangeleien, Schwierigkeiten. Es geht darum,<br />

Werte zu vermitteln. Wie verhalten sich die Kinder<br />

zueinander, zum Beispiel: Respektierlich? Despektierlich?<br />

Diese beiden Eigenschaften trennt nur ein Anfangsbuchstabe<br />

– im Wertekanon aber sind es Welten.<br />

Der Klassiker: eine Schülerin kommt in die Klasse, wird<br />

angerempelt, beschimpft. „Ich versuche das mit<br />

Rollenspielen umkehren. Die Täterin wird zum Opfer“, sagt<br />

die Schwester. Also kommt die Remplerin, die<br />

Beschimpferin in die Klasse, wird nun selbst angerempelt,<br />

beschimpft. „Die Kinder sollen erleben, was sie anrichten.<br />

Und dann einigt sich die Klasse auf die Werte, die sie<br />

unbedingt will. Und was sie nicht will.“ Respekt?<br />

Höflichkeit? Freude? Es kann alles sein.<br />

Und Sr. Hanna-Maria? Hohe Ansprüche, hehre Ziele, Freude<br />

an der Arbeit mit Kindern – sie will es anpacken. Eine junge<br />

Frau, die seit 2006 nun als Schwester im Kloster ist, das ist<br />

sie. Sie ist erst 30 Jahre jung. Da kann sie noch viele kleine<br />

Talente schmieden – mit dem Eifer einer Nonne.


Termine zum<br />

Vormerken<br />

2018<br />

Tag der offenen<br />

Klöster:<br />

21. April 2018<br />

Tag des offenen<br />

Denkmals:<br />

9. September 2018,<br />

10:30 Uhr und<br />

14.00 Uhr<br />

Tag der<br />

Städtebauförderung:<br />

12. Mai 2018,<br />

11.00 Uhr und<br />

14.00 Uhr


Freundeskreissitzung:<br />

27. April 2018;<br />

16.30 Uhr Vorstandsitzung,<br />

17.30 Uhr Vespermesse,<br />

18.45 Uhr<br />

Jahreshauptversammlung<br />

(im St. Kassian-Saal / St. Joseph)<br />

Tiere im<br />

Waldsassener<br />

Bibliothekssaal<br />

mit Frau Erika Eichenseer<br />

und dem Kinderballett von<br />

Frau Sylvia Brauneis:<br />

6. Mai 2018,<br />

15.00 Uhr<br />

Bayerisch<br />

Klassischer Abend:<br />

21. April 2018,<br />

19.30 Uhr<br />

Stiftlandexkursion<br />

– Orgeln im Stiftland<br />

und Egerland:<br />

16. Juni 2018<br />

Nähere Information und Anmeldung unter:<br />

www.kubz.de oder www.abtei-waldsassen.de


Leuchtturm<br />

mit enormer<br />

Strahlkraft<br />

Von Redakteur v.<br />

Norbert Grüner<br />

Neuer Tag


in Herzenswunsch der Äbtissin erfüllte sich in diesem<br />

Jahr. Die Sanierung des ehemaligen Mühlenviertels<br />

Ehat begonnen, der Baufortschritt ist auf einem guten<br />

Weg und am 17. November wurde Richtfest gefeiert. „Eine<br />

Ruine verwalten ist auch nicht die Lösung“, hatte die Äbtissin<br />

immer wieder betont, als sie sich dazu entschloss „Nägel mit<br />

Köpfen zu machen.“ Wie immer in ihrer 20-jährigen<br />

Äbtissinnen-Laufbahn, begann alles einmal mehr ohne einen<br />

Cent im Konventsäckel. Aber die Äbtissin wäre nicht die, die<br />

einmal als Baumeisterin in die Klosterannalen eingehen wird,<br />

hätte sie sich durch diesen unangenehmen Umstand aufhalten<br />

lassen. Ein Konzept musste her und Zuschussgeber<br />

selbstverständlich. Nach 7 Jahren Denken, Planen und<br />

mühsamen Verhandlungen rief die Äbtissin zwei sogenannte<br />

runde Tische zusammen mit möglichen Finanziers und<br />

Menschen mit Konzepten, die eine dauerhafte Nutzung<br />

gewährleisten, darum versammelt, schmiedeten Pläne, um die<br />

denkmalgeschützten Gebäude des ehemaligen Ensembles,<br />

bestehend aus Schmiede, Mühle und Sudhaus, wieder auf<br />

Vorderfrau zu bringen. Der „Bauklotz“ in der Mitte der<br />

Anlage, der im Jahr 1933 als Klostermühle nach einem Brand<br />

der „alten Mühle“ dazukam, durfte abgerissen und durch einen<br />

Neubau ersetzt werden. Eine tragende Rolle bei der<br />

Wiederbelebung des Areals spielt die Katholische<br />

Jugendfürsorge, Im Neubau und im Mühlengebäude mit<br />

Schmiede schafft sie bis Ende 2018 ein Wohnprojekt für<br />

Menschen mit Behinderung und deren Eltern mit 14<br />

Wohnungen. Die sind bereits ausgebucht und der Mietvertrag<br />

ist auf 25 Jahre fixiert.<br />

Im ehemaligen Sudhaus, dem ältesten, über 300 Jahre alten<br />

Teil des Gebäudekomplexes - von Abt Eugen Schmid, der<br />

Stiftsbibliothek erbaute - zieht der Waldsassener<br />

Physiotherapeut Gerhard Grüner mit seiner Praxis ein. Hier<br />

entsteht auch eine Pilgerherberge. Etwa 11,5 Millionen Euro<br />

beträgt die Investitionssumme für die Revitalisierung des<br />

Mühlenviertels. Während der gesamten bisherigen Amtszeit<br />

von Äbtissin Laetitia Fech war die Abtei Waldsassen seit 1996<br />

immer irgendwo Baustelle. Nach Fertigstellung des neuen


Komplexes Ende kommenden Jahres sind dann im Kloster<br />

insgesamt rund 50 Millionen Euro investiert worden, was<br />

ja auch Investition in die Stadt und den Landkreis ist.<br />

Als am 6. April dieses Jahres Anton Schatzberger von der<br />

gleichnamigen Zimmerei, Architekt Julian Söllner,<br />

Physiotherapeut Gerhard Grüner, Projektsteuerer Anton<br />

Söllner, der Direktor der Katholischen Jugendfürsorge,<br />

Michael Eibl, Landrat Wolfgang Lippert, Äbtissin Laetitia<br />

Fech, Regierungspräsident Axel Bartelt, Bürgermeister<br />

Bernd Sommer und Karl Liegl, Chef der gleichnamigen<br />

Baufirma, den symbolischen Spatenstich vollzogen, war<br />

der Bau schon recht weit fortgeschritten. Bei diesem Anlass<br />

würdigte der Regierungspräsident das Kloster Waldsassen<br />

aus denkmalpflegerischer Sicht als ein Kulturdenkmal von<br />

nationaler Bedeutung, das aufgrund seiner spirituellen und<br />

kulturellen Ausstrahlungskraft einen echten Leuchtturm<br />

für die Oberpfalz und darüber hinaus darstelle. Dass dem so<br />

ist, davon zeugen jährlich Tausende, die die weltberühmte<br />

Stiftsbibliothek und die angrenzende Basilika, deren<br />

Generalsanierung im Oktober <strong>2017</strong> ihr Ende fand,<br />

besuchen. Nach so viel Kultur schwärmen die Touristen<br />

aus in die Gaststätten und Geschäfte der Stadt und tragen<br />

somit nicht unerheblich zum Wohlstand des ganzen Ortes<br />

bei.<br />

Beim Abriss des Mühlenkastens konnten die Experten der<br />

Abbruchfirma das Wappen der ersten Äbtissin von<br />

Waldsassen, Richmunda Herrnreither, das unter dessen<br />

Giebel angebracht war, vollständig erhalten. Dieses<br />

Original wird auf Wunsch der Bauherrin am Neubau, exakt<br />

an der gleichen Stelle, wieder mit eingebaut. Über der<br />

Haupteingangstüre wird dann das Wappen der aktuellen<br />

Äbtissin die Besucher begrüßen. Während der<br />

Wintermonate erfolgt die komplette Installation was<br />

Elektrotechnik, Haustechnik, Heizung, Lüftung und<br />

Sanitär betrifft. Als Inbetriebnahmezeitraum ist der Herbst<br />

kommenden Jahres anvisiert. Eingeweiht wird dann im<br />

Frühjahr 2019, wenn wirklich alles fertig ist, einschließlich<br />

die Außenanlagen inklusive etwa 70 Parkplätzen.


"Der heilige Joseph in meinem Arbeitszimmer steht<br />

inzwischen wieder ganz aufrecht", freut sich die<br />

Klosterchefin. Es ist bekannt, dass die Äbtissin die<br />

offenen Rechnungen unter der Figur des heiligen Mannes<br />

deponiert, damit er die Finanzierbarkeit ankurbelt und<br />

bisher hat das immer geklappt. Voller Lob ist die Äbtissin<br />

auch gegenüber Schwester M. Sophia, die ihr als<br />

Bautechnikerin und ehemalige Bauleiterin stets als „guter<br />

Geist“ im Hintergrund zur Seite steht. Sie wickelt die<br />

Anträge ab und „tritt in die Fußspuren“ von Herrn Ludwig<br />

Ponnath ein. Eine große verantwortungsvolle Aufgabe,<br />

womit die Äbtissin das erste Mal in mehr als 22 Jahren<br />

Amtszeit wirklich entlastet wird.


Die „Prüfungen“<br />

von Sr. M. Felicitas<br />

ine frisch gebackene Nonne erzählt von ihren<br />

Ewigen Gelübde/ Aufnahme in Gottes Arme, so<br />

Emanchem Zweifel zuvor, dem täglichen Aufstehen<br />

müssen, ihrer neuen Lust am Orgelspiel – sie erzählt einfach<br />

von der Straße ihres Lebens, die manchmal "Dellen und<br />

scharfe Kurven" hat. Und der schönste Tag ihres Lebens war<br />

an einem 5. August.<br />

Heiraten? Nein, Heiraten ist nie mehr möglich. Für alle Zeit.<br />

Das weiß Schwester Felicitas, die 31-Jährige. Ist sie traurig?<br />

Nein, sie ist glücklich. Und dann spricht die junge Frau ja<br />

doch von ihrem schönsten Tag im Leben – als Braut. Es war<br />

dieser Vormittag des 5. August <strong>2017</strong>, an dem die Vögel im<br />

Klostergarten so besonders hell gezwitschert haben. An dem<br />

der Himmel besonders blau gewesen ist. Der Tag, an dem die<br />

Sonne besonders warm so viel neue Lebensfreude in das<br />

Herz von Sr. M. Felicitas spendete. Genauso hat es die junge<br />

Frau gefühlt. Am 5. August <strong>2017</strong>. Und der auf sie wartete,<br />

war Gott.<br />

Es war der Tag ihrer Ewigen Profess. Ab diesem Tag ist<br />

Schwester Felicitas endgültig zur Nonne geworden. Es war<br />

wie eine entscheidende Prüfung – wie eine Reise ins eigene<br />

Innere-, bei der das unruhige ICH ankommt. Für immer. Eine<br />

Z ä s u r f ü r d a s e i g e n e , r e s t l i c h e L e b e n .<br />

Sie hat diese eine wichtige Prüfung, die aber der erst Anfang<br />

eines langen Weges ist - bestanden. Seitdem lebt sie als<br />

richtige Nonne mit den anderen 8 Schwestern im Kloster


Ich habe um Aufnahme gebeten“, erzählt die junge Frau<br />

von dieser Zeremonie in der kleinen Klosterkirche, die<br />

alle Frauen so vollziehen, wenn sie wirklich eine Nonne<br />

werden möchten. Da ist Äbtissin M. Laetitia, die sie<br />

bittet, sich wieder zu erheben. Da ist Abt Andreas von<br />

Marienstatt, der die feierliche Predigt hält. Da ist die<br />

Frage von Äbtissin M. Laetitia, ob die Frau das neue<br />

Leben im Orden annehmen will. Da ist die feierliche<br />

Antwort darauf. Da ist das Gelübde, gehorsam nach der<br />

Regel des Heiligen Benedikt zu leben – bis zum Tod in<br />

die Hände der Äbtissin. Da sind die stillen Gebete der<br />

Mitschwestern.<br />

Und dann? Dann wird das "Suscipe" - "Nimm mich<br />

auf o Gott" gesungen, der lateinische Vers, mit dem<br />

offenen Herzen der Nonne. Offen für Gott.<br />

„Schließlich wurde ich umgekleidet: den Chormantel<br />

ablegen, die Kukulle anziehen. Dazu der schwarze<br />

Schleier. Und dann der "Brautkranz“, sagt Schwester<br />

Felicitas. Es sei der Myrthen-Kranz der Braut, aus<br />

weißen Röschen, und dazu das "Veni Sponsa Christi"<br />

in erhabenen Worten: "Komm', du Braut Christi:<br />

komm", von den Mitschwestern berührend 3-stimmig<br />

gesungen. Gäste kamen auch. „Die Verwandten waren<br />

extra mit einem Bus gefahren, sechs Stunden aus<br />

Niederösterreich, meiner Heimat“, lacht die


frischgebackene Nonne. Die kamen in Lederhosen und<br />

Dirndl. Und die kamen mit viel Stimmung, mit vielen<br />

segensreichen Glückwünschen.<br />

Natürlich konnte dies die Nervosität der jungen Frau an<br />

ihrem schönsten aller Tage nicht wirklich dämpfen. Und so<br />

geschah es, dass sie sich "verheddert" hat beim Singen des<br />

„Nimm mich auf, o Herr“ – auf Latein. Eigentlich heißt es<br />

da: „Lass mich in meiner Hoffnung nicht zu Schanden<br />

werden.“ Doch gesungen hat sie: „Lass mich in Ewigkeit<br />

nicht scheitern“. Schlimm, nicht immer ganz textsicher<br />

gewesen zu sein? „Ach naja, das ist nun mal live. Das<br />

passiert in der Aufregung“, lacht Felicitas. Sie will sagen:<br />

Das ist nicht nur live. Das ist menschlich. Das ist verzeihbar.


Jahres<br />

rückblick<br />

<strong>2017</strong><br />

31. Januar <strong>2017</strong><br />

Den Vorabend des 80. Geburtstages von Sr. Mechthild<br />

begingen wir festlich mit Gesang, gutem Essen,<br />

Geschichten, Kreuzworträtsel, Geschenken und vor allem<br />

einem Gutschein für eine Fahrt in die alte Heimat Nürnberg<br />

mit Stadtrundfahrt – neudeutsch „Sightseeing“ – was wir<br />

als Gemeinschaft mit ihr am 21. April <strong>2017</strong> als herrlichen<br />

Konventausflug einlösten.<br />

Den Festtag selbst am 1. Februar <strong>2017</strong> begingen wir mit<br />

einem Festgottesdienst, dem H.H. Oberpfarrer Dr. Ulrich<br />

Hoppe und P. Benedikt von Fockenfeld vorstanden,<br />

musikalisch umrahmt mit Querflöte und Keyboard (Sr.<br />

Hanna-Maria / Sr. Felicitas). Den Tag begingen wir in<br />

festlicher Mitfreude – es war ein Tag voller<br />

Überraschungen – den Sr. Mechthild sichtlich genoss. Wir<br />

wünschen auch ihr „Ad multos annos!“


Sr. Mechthild eröffnete den Reigen an runden und<br />

halbrunden Geburtstagen, ihr folgten am 5. April Sr. Agnes<br />

mit ihrem 55er, dicht auf den Fersen Sr. Gertrud, die am<br />

17. April ihren 75. Geburtstag feierte.<br />

Im Mai gab es wieder einen schönen Grund zum Feiern:<br />

den 60. Geburtstag unserer Mt. M. Laetitia! Wir ließen<br />

sie bei einem Ausflug, den das Team Haus St. Joseph mit<br />

Bus und Boot – nach Kloster Weltenburg und durch den<br />

Donaudurchbruch gestaltete – hochleben und verbrachten<br />

gemeinsam mit dem Team des Gästehauses und einer<br />

„handverlesenen“ Freundesgruppe von Mt. M. Laetitia<br />

einen wunderschönen Tag. Den Festgottesdienst hielt ihr<br />

„ein Weggefährte“ im Äbtissinnenamt, Abt em. Wolfgang<br />

Wiedemann.<br />

Auch am 25. Mai ließen wir Sr. Hanna-Maria zu ihrem<br />

30. Geburtstag hochleben!


12. Februar <strong>2017</strong><br />

„Den Tag des Gottgeweihten Lebens“ begingen wir wie<br />

schon seit Jahren als Tag, an dem sich alle Ordensleute des<br />

Dekanates Tirschenreuth im Kloster trafen – ein<br />

berührender Tag.<br />

20. Februar <strong>2017</strong><br />

Offizieller Beginn des Amtes als Konrektorin an unserer<br />

Mädchenrealschule von Sr. M. Raphaela Kratzer. Wir<br />

wünschen ihr dazu alles Gute und Gottes reichsten Segen!<br />

„Die Frau für zwei Posten“<br />

23. Januar <strong>2017</strong><br />

„Die Frau für zwei Posten“ wie der Neue Tag Frau Johanna<br />

Härtl bezeichnete, wurde offiziell als Nachfolgerin in<br />

„Personalunion“ für - H. Ferdinand Sperber und H. Michael<br />

Selinger, die beide Neuorientierung bzw. Rückkehr in ihrer alte<br />

Heimat suchten – für das KuBZ und die Umweltstation<br />

eingeführt. Wir wünschen ihr Gottes Segen, eine glückliche Hand<br />

und sind dankbar, dass Herr Hubert Kellner ihr mit seiner reichen<br />

Erfahrung zur Seite steht.<br />

Auch dem gesamten KuBZ / Umweltstationsteam Dank,<br />

besonders H. Vorstandsvorsitzenden 1. Bgm. Bernd Sommer, Sr.<br />

M. Sophia als Vorstandsmitglied, Frau Brigitte Sommer mit<br />

Team ein herzliches „Vergelt´s Gott“ für das wunderbare<br />

Gestalten „des Überganges der Umbruchszeit“ - nun können wir<br />

Bewährtes weiter pflegen und sind gespannt auf die Kreativität<br />

und die neuen Impulse der Leiterin Frau Johanna Härtl – „Ad<br />

multos annos!“<br />

24. Oktober <strong>2017</strong><br />

Jahreshauptversammlung der ital.<br />

Klosterfreunde - mit einer 80%<br />

Beteiligung aller Mitglieder am<br />

Gardasee. Wir danken unserem<br />

Vorsitzenden Sgr. Vittorino Beifiori<br />

für die jahrelange italienischdeutsche<br />

Freundschaft!<br />

„Die neue Konrektrorin der MRS“<br />

24. Februar <strong>2017</strong><br />

Jahreshauptversammlung der Klosterfreunde – wir<br />

danken herzlich für die sehr großzügige Spende von<br />

25.000 € für anstehende Reparaturen im Kloster, die<br />

niemals aufhören – ein inniges „Vergelt´s Gott!“<br />

Bei der durchgeführten Neuwahl des Förderkreises<br />

„Klosterfreunde“ wurden Frau Staatsminister a.D.<br />

Monika Hohlmeier MdEP und 1. Bürgermeister Bernd<br />

Sommer als deren Stellvertreter im Amt bestätigt. Zum<br />

neuen Schriftführer wurde Herr Michael Arbter und zum<br />

neuen Schatzmeister Herr Thomas Böhm gewählt, Frau<br />

Annette Spreitzer-Hochberger, Herr Dr. Peter Deml und<br />

Herr Ludwig Spreitzer wurden als Beiräte bestätigt.<br />

Herr Bruno Salomon und Herr Oskar Sommer üben weiter<br />

das Amt des Rechnungsprüfers aus. Herr Karl Haberkorn<br />

gehört als Vertreter des Rotary-Clubs und Herr Helmut<br />

Göbel als Vertreter des Lions Clubs dem Vorstand an.<br />

Schatzmeister Herr Hans Grillmeier und Schriftführer Herr<br />

Karl-Heinz Hoffmann wurden für langjährige treue<br />

Dienste von Mt. M. Laetitia gewürdigt und verabschiedet.


21. März <strong>2017</strong><br />

70 Jahre Mädchenrealschule Waldsassen und<br />

Verabschiedung unseres Konrektors Alfred Benkner und<br />

unserer Sr. Gertrud aus dem Schuldienst und gleichzeitig<br />

Einführung von Sr. Raphaela zur neuen<br />

Konrektorin mit einem schönen Festakt in der Aula. Aus<br />

diesem Anlass startete die Uraufführung des<br />

„Benediktmusicals“ mit unseren Schülerinnen der MRS,<br />

das ein guter Bekannter von Mt. Laetitia, Herr Johannes<br />

Baur aus Lauterbach / Schwaben geschrieben,<br />

musikalisch ausgefeilt und mit den Mädchen einstudiert<br />

hat. Eine wunderbare Erfahrung für unser Kloster, für<br />

Schule, Lehrer und Schülerinnen – wohl etwas, was sie<br />

nicht so schnell vergessen werden.


Sonntag Laetare, 26. März <strong>2017</strong><br />

Am Vorabend der Altarweihe in der Basilika fand<br />

sozusagen als „Einstimmung“ eine Reliquienandacht mit<br />

unserer Komplet verbunden in der Klosterkirche statt.<br />

Dazu durfte bei der feierlichen Prozession Mt. M. Laetitia die<br />

Reliquien des Hl. Wolfgang (Bistumspatron) und unseres<br />

Ordensvaters, des Heiligen Bernhard auf einem schwarzen<br />

Samtkissen mit weißen Blüten geschmückt in die Kirche<br />

tragen. Die Reliquie des Hl. Bernhard konnte Mt. Laetitia<br />

über Herrn Stefan Wirth/Augsburg für die Pfarrei vermitteln.<br />

Mit dem eucharistischen Segen endete die berührende<br />

Andacht.<br />

Am Sonntag „Laetare“ – Einkleidungstag 1979 von Mt.<br />

Laetitia – war das großartige Fest der Altarweihe und<br />

Ambosegnung in der Basilika mit H.H. Bischof Rudolf<br />

Voderholzer. Beim Festakt im Jugendheim hatte auch Mt.<br />

Laetitia ein Grußwort, wo sie in einem Lebenspuzzle den<br />

Werdegang der Basilika von einst und heute mit Sr. M.<br />

Sophia originell darstellte und die ganze Gemeinschaft mit<br />

dem „Gaudeamus Hodie“ – Kanon aus Südamerika<br />

gratulierte. Ein rundum gesegneter Festtag!


6. April <strong>2017</strong><br />

Symbolischer Spatenstich für das Mühlenviertel<br />

offizieller Baubeginn (siehe Neuer Tag Artikel)<br />

Ein großer Tag für unser Kloster – ein „Traum<br />

erfüllt sich“ – und die letzten Ruinen ums Kloster<br />

verschwinden – Dank dem Hl. Joseph!<br />

22. April <strong>2017</strong><br />

Vorabend zum „Welttag des Buches“ – Herr<br />

Bezirkstagspräsident a.D. Ludwig Spreitzer hat<br />

uns dazu als federführender Organisator und<br />

Vorsitzender des AK Kultur Frau Sonja<br />

Silberhorn gewinnen können, die als<br />

Regensburger Schriftstellerin Kostproben aus<br />

ihren Krimis zum Besten gab – dazu „Percussion<br />

Musik“ von Klaus Rosner vom Feinsten – ein<br />

besonderer Abend.<br />

Am Tag selbst starteten Mt.M.Laetitia,<br />

Sr.M.Raphaela, Sr. Hanna-Maria und<br />

Sr.M.Felicitas mit einem Duell von zwei<br />

F ü h r u n g s v a r i a n t e n d e r<br />

Bibliotheksinterpretation. Neben einem<br />

B ü c h e r f l o h m a r k t g a b e s m i t<br />

Märchenerzählungen der Schönwerth-Märchen<br />

von Frau Erika Eichenseer und dem<br />

Kinderballett der Kreismusikschule von Frau<br />

Silvia Brauneis herrliche Einlagen – wir danken<br />

Herrn Spreitzer für diesen gelungenen Tag!


29./30. April <strong>2017</strong> Gemeinschaften beider Konfessionen stellten sich<br />

Heute lud aus Anlass des Lutherjahres 500 Jahre – anschließend vor. Der ökumenische Gottesdienst fand<br />

1517/<strong>2017</strong> unser Mutterkloster Volkenroda (heute seinen Abschluss mit dem gemeinsamen Segen von<br />

evangelisch) von wo aus Waldsassen 1133 gegründet Bischof Neymeyer / Erfurt, Mt. M. Laetitia / Kloster<br />

wurde – zu einer ökumenischen Begegnung mit dem Waldsassen und Abt Reinhold /Kloster Wilhering. Ein<br />

katholischen Kloster Waldsassen – zur CHRISTUS- gesegneter Tag geschwisterlicher Begegnung beider<br />

WALLFAHRT ein. Dabei hatte Mt.M.Laetitia im christlicher Religionen, der Hoffnung schenkt, dass<br />

Christus-Pavillon das Grußwort und elf verschiedene Ökumene „an der Basis“ gelingen kann.


7. Mai <strong>2017</strong><br />

Heute verstarb Altabt Bruno<br />

Fromme OCist. von Himmerod<br />

im 79. Lebensjahr, zu dessen<br />

Beerdigung am 11. Mai <strong>2017</strong> fuhr<br />

Mt. M. Laetitia. Das war ihr „ein<br />

Herzensanliegen“, war er doch<br />

als Abt von Himmerod lange Zeit<br />

m i t i h r f r e u n d s c h a f t l i c h<br />

verbunden. + R.i.P.<br />

Von 9. - 13. Oktober <strong>2017</strong><br />

fand das Kongregations-kapitel<br />

der Mehrerauer Zisterzienserkongregation<br />

unter der Leitung<br />

v o n G e n e r a l a b t M a u r o -<br />

Giuseppe Lepori OCist. und<br />

Abtpräses Anselm van der Linde in<br />

der Zisterzienserabtei Hauterive /<br />

französischen Schweiz statt.<br />

13. Mai <strong>2017</strong><br />

Ausstellungseröffnung „Schreib- und<br />

Buchkunst hinter Klostermauern – Eine<br />

Entdeckungsreise durch 9 Jahrhunderte<br />

Waldsassener Schriftkultur“ mit<br />

Staatssekretär Bernd Sibler MdL. Der<br />

Kurator Christian Malzer hat mit dem<br />

medialen Gestalter Herrn Marco Vollath und<br />

dem Team der Firma advance.media das<br />

Gesamtkonzept der Dauerausstellung im<br />

N o r d f l ü g e l k r e u z g a n g u n d d e r<br />

Stiftsbibliothek vorgestellt. Ein lang gehegter<br />

Herzenswunsch von Mt.M.Laetitia – eine<br />

Aufwertung des Bibliotheksaaleinganges mit<br />

Vorstellung unseres Zisterzienserordens und<br />

unserer Spiritualität – ging damit in<br />

Erfüllung!<br />

Zur Eröffnung der Ausstellung erhielten wir<br />

aus Stift Klosterneuburg / Österreich das<br />

älteste Buch des Klosters Waldsassen aus<br />

dem 12.Jahrhundert als Leihgabe für ein<br />

Jahr. Dieses wertvolle Buch kommt<br />

sozusagen für ein Jahr wieder „nach Hause“.<br />

Weiter das „Alte Farbrezepte“ - Buch (im<br />

Kloster Waldsassen verfasst) für eine kurze<br />

Zeit als Leihgabe vom Staatsarchiv Amberg.<br />

Wir danken den Leihgebern sehr herzlich!<br />

Dank auch an alle schon genannten<br />

Mitwirkenden, besonders Herrn Ludwig<br />

Spreitzer und an die vielen Sponsoren, die<br />

u n s u n t e r d i e A r m e g r i ff e n u n d<br />

mitfinanzierten –<br />

„Vergelt´s Gott!“


24. Juni <strong>2017</strong><br />

Nach einem langen Weg der Begleitung/Therapie durch<br />

unser Kloster hat sich Sr. Maria-Josepha entschieden Ihre<br />

"Stabilitas Loci" auf die Benediktinerinnen-Abtei St.<br />

Walburg/Eichstätt zu übertragen. Wir wünschen ihr dazu<br />

Gottes Segen, Beharrlichkeit und danken den Schwestern<br />

von St. Walburg für ihre mitschwesterliche Unterstützung.<br />

28. Juli <strong>2017</strong><br />

Sr. M. Felicitas hat nun Ihre Ausbildung als „Staatlich<br />

geprüfte Ensembleleiterin für Laienmusik in der<br />

Fachrichtung Klassik und als staatlich geprüfte<br />

Kirchenmusikerin in C“ abgeschlossen, sowie das<br />

Zertifikat für kreatives Verfahren mit einer Gruppe für<br />

Musiktherapie erhalten.<br />

10. August <strong>2017</strong><br />

65. Jahrestag der Professablegung von unserer<br />

Sr. M. Theresia O.Cist.<br />

Am 2. September feierten wir auf ausdrücklichen Wunsch<br />

von Sr. M. Theresia nur in einem Gottesdienst im Altenheim<br />

St. Marin, wo sie nun lebt, ihre „Eiserne Treue“. Wir dankten<br />

GOTT für 65 Jahre, auf die unsere rüstige Jubilarin und<br />

Seniorin im 86. Lebensjahre zurückschauen durfte. Pfarrer<br />

Reinhard Forster, der an diesem Tag seinen 60. Geburtstag<br />

feierte – ein treuer Wegbegleiter seit Jahren an Sr. Theresias<br />

Seite – feierte den Gottesdienst für sie, uns Mitschwestern<br />

und ihre noch lebenden Geschwister mit Familien!<br />

Wir Schwestern brachten in einem Gabengang mit<br />

verschiedenen Symbolen unseren Dank zum Ausdruck und<br />

gestalteten mit Orgel und Querflöte einen besonderen<br />

Gottesdienst für unsere Mitschwester. Pfarrer Forster<br />

wünschte Sr. Theresia ein Licht, das ihr im Dunkel des<br />

Alltags leuchtet und sie in den Schwierigkeiten des Alltags


aufmuntert. Im Anschluss an den Gottesdienst konnten alle<br />

Gäste unserer „Zwiebelzuckerlschwester“ gratulieren.<br />

Reich beschenkt ging sie zufrieden und glücklich wieder in<br />

die Stille ihres Zimmers. Ihre Familie folgte gerne der<br />

Einladung von Mt. Laetitia und dem Konvent gemeinsam in<br />

St. Joseph bei einem Mittagessen und geselligen<br />

Beisammensein den Tag ausklingen zu lassen.<br />

In der Woche nach dem Fest war Sr. Theresia bei einem<br />

Besuch von Mt. Laetitia noch ganz glücklich und erfüllt – sie<br />

dankte ihr dabei ausdrücklich, dass es ihr so gut gehe in St.<br />

Martin und sagte, sie fühle sich dort inzwischen sehr wohl.<br />

Das war für Mt. Laetitia ein großes, erleichterndes<br />

Geschenk.<br />

Besondere Glanzpunkte in diesem Jahr <strong>2017</strong> waren unter<br />

anderem die 65-jährige /Eiserne Profess von unserer<br />

Jubilarin Sr. M. Theresia und die Feierliche / Grüne<br />

Profess unserer Sr. M. Felicitas.


„Alles beginnt mit der Sehnsucht,<br />

immer ist im Herzen Raum für mehr,<br />

für Schöneres, für Größeres.<br />

Das ist des Menschen Größe und Not:<br />

Sehnsucht nach Stille, nach Freundschaft und Liebe.<br />

Und wo Sehnsucht sich erfüllt,<br />

dort bricht sie noch stärker auf.<br />

Fing nicht auch deine Menschwerdung,<br />

Gott, mit dieser Sehnsucht nach dem Menschen an?<br />

So lass nun unsere Sehnsucht damit anfangen,<br />

dich zu suchen,<br />

und lass sie damit enden,<br />

dich gefunden zu haben.“<br />

Nelly Sachs


Lange bevor jede von uns sich in der<br />

Feierlichen Profess an diese Gemeinschaft im<br />

Kloster Waldsassen gebunden hat – beginnt der<br />

Weg ins Kloster: „Alles beginnt mit der<br />

Sehnsucht, immer ist im Herzen Raum für<br />

mehr, für Schöneres, für Größeres“ schreibt<br />

NELLY SACHS. Sehr verschieden sind die<br />

Gründe und Sehnsüchte, die einen Menschen<br />

bewegen, ins Kloster einzutreten. Nelly Sachs<br />

drückt dieses „Gerufen werden“ so aus: „Fing<br />

nicht auch deine Menschwerdung, GOTT,<br />

mit dieser Sehnsucht nach dem Menschen<br />

an?“ Letztlich ist jede Profess und jedes Leben<br />

Antwort für ein Leben zwischen Zeit und<br />

Ewigkeit auf einen unerklärlichen,<br />

geheimnisvollen Anruf der ewigen LIEBE.<br />

Das drücken unsere Gelübde aus – das drückt<br />

Weihnachten aus. Auf SEIN KOMMEN zu<br />

diesem Weihnachtsfest <strong>2017</strong> bereiten wir uns<br />

neu, um IHN zu empfangen, um mit IHM zu<br />

feiern und dann mit IHM durch alle Tage des<br />

Neuen Jahres 2018 zu gehen.<br />

Wir wünschen<br />

ein gesegnetes, frohes<br />

Weihnachtsfest <strong>2017</strong><br />

und ein<br />

gesegnetes Neues Jahr 2018!<br />

In Gebet und Dankbarkeit<br />

verbunden!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!