ego Magazin Bitburg Südeifel Ausgabe 28

Papst gibt Bier für
die Fastenzeit frei
: ... schon im 17. Jahrhundert!
w Thomas Konder I Günther Thömmes, fotolia
Alle Jahre kommen sie zur Fastenzeit wieder
- die guten Vorsätze. Ein Hinweis aus dem
ego-Team mit leicht zynischer Note veranlasst
mich jedoch dazu, mit einem weit verbreiteten
Fasten-Irrtum aufzuräumen: „In diesem Jahr fällt
Dein Geburtstag ja auf Karfreitag. Dann darfst Du
ja gar kein Bier trinken!“
Doch der Bierkenner weiß: Die Mönche brauten
im Mittelalter speziell für die Fastenzeit sogar
ein besonders starkes Bier, um die kalorienarme
Zeit zu überstehen. Zwar gab es den Grundsatz
„Flüssiges bricht das Fasten nicht“, doch wie
konnten sie sich dessen sicher sein?
Sie kamen auf die Idee, dem Papst ein Fass ihres
Bieres zu schicken, wobei klar war, dass nach der
langen Reise nach Rom nur ein völlig verdorbenes
Gebräu ankommen konnte. Der heilige
Vater probierte und befand das Starkbier als so
abscheulich, dass es als Fastentrunk freigegeben
wurde. Er muss gedacht haben, dass es schon Buße
genug sei, überhaupt davon zu kosten. Nach
dieser Begebenheit erfreute sich das Fastenbier,
natürlich frisch und schmackhaft, besonders in
Bayern großer Beliebtheit.
Rezeptidee
Oma's Bier-
Schmorbraten
Zutaten für 6 Portionen
• Rinderschmorbratenfleisch 1,5 kg
• Zwiebeln
1 kg
• Speck, fein gewürfelt 100 g
• Essig, z.B. Apfelessig 2 EL
• Zucker
1 TL
• Salz
2 TL
• Thymian
1 TL
• Knoblauchzehen 4 St.
(geschält, ganz)
• Bier
¼ Liter
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Übrigens stammt aus derselben Zeit ebenfalls
das Motto „Schokolade bricht das Fasten nicht“,
doch das ist eine andere Geschichte.
Euer Thomas Konder •
ego N°28/2018 Gut zu wissen
Im Mittelalter wurde
mit dem sogenannten
"Brauerstern" - so wie
in dieser Abbildung
von 1425 - angezeigt,
wo Bier hergestellt
oder ausgeschenkt
wurde.
ZUbereitung
Zunächst die Zwiebeln im kochenden
Wasser überbrühen, abziehen und in
Scheiben schneiden. Den Speck fein würfeln,
im Schmortopf auslassen und goldgelb
braten. Dann herausnehmen und
beiseite stellen.
Das Fleisch im Speckfett rundherum anbraten
und ebenfalls herausnehmen. Die
Zwiebeln darin weich schmoren. Zucker,
Salz, Essig, Thymian und die geschälten
Knoblauchzehen zu den Zwiebeln geben
und alles verrühren.
Dann den Braten in den Topf dazu legen,
den Speck darüber streuen und das Bier
dazu gießen. Den Bier-Schmorbraten im
geschlossenen Topf etwa 2 Stunden bei
kleiner Hitze schmoren. Gut dazu passen
Salzkartoffeln, Brokkoli oder Spätzle.
Guten Appetit!
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