2018-2-3 OEBM Der Österreichische Baustoffmarkt - Der Triumph. AUSTROTHERM X-trem dämmend
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a k t u e l l<br />
baustofffachhandel<br />
alles bestens <strong>2018</strong>?<br />
für die baustofferzeuger wird das vor uns liegende Jahr gut werden. sie rechnen mit umsatzsteigerungen, weil die<br />
bauwirtschaft boomt. da sollten für den fachhandel als vertriebspartner der industrie doch endlich auch rosigere<br />
zeiten kommen. Ja, aber! meinen die wichtigsten Wiener baustoffhändler,mit denen der Öbm eine österreichweite<br />
interviewserie beginnt, um die stimmung in der handelsbranche im vor uns liegenden Jahr zu verfolgen. diese fragen<br />
wollte der Öbm beantwortet haben:<br />
1. die baustoffindustrie erwartet sich mehrheitlich ein gutes Jahr <strong>2018</strong>. tutdas auch der fachhandel? Waswird heuer<br />
gut, was weniger gut laufen? Wo sind die Problemfelder?<br />
2. Wie meistern sie die große herausforderung,für die nächsten Jahre gut qualifizierte mitarbeiter zu finden?<br />
3. Wie funktioniert die zusammenarbeit mit der industrie? Wo ist sie gut, wo weniger?<br />
4. Waswürden sie gerne über nacht ändern, wenn das so leicht wäre?<br />
Christine ehrlich, baustoffe ehrlich<br />
1. Ja, die Baustoffindustrie darf das wahrscheinlich<br />
auch. Für den Fachhandel ist das<br />
nicht so einfach.<br />
Auch für uns hat das Jahr gut begonnen,<br />
aber abgesehen von den üblichen Problemen<br />
wie dem Risiko der Zahlungsausfälle bei Kunden<br />
und den Preiskämpfen mit etablierten<br />
Händlern sind wir mit einer großen Anzahl<br />
von neuen Mitbewerbern konfrontiert. Hier<br />
sind besonders online-Händler zu erwähnen,<br />
die ohne jegliche Beratung und Service vor<br />
Ort vielfach nur als Vermittler auftreten. Beispielsweise<br />
bei Elektrowerkzeugen. Als Fachhändler<br />
mit Sachkompetenz haben wir über<br />
Jahrzehnte das Sortiment aufgebaut und werden<br />
nun bei der Preisgestaltung dem Kunden<br />
gegenüber unglaubwürdig, weil wir durch<br />
unserer Leistungen eine ganz andere Kostenstruktur<br />
haben müssen.<br />
Weiteres gibt es außerhalb des Kreises der<br />
VBÖ-Mitglieder im Raum Wien eine Anzahl<br />
neuer Firmen, meist gut vernetzt und eng verbunden<br />
durch die gemeinsame Sprache mit<br />
dem jeweiligen Kundenkreis. Daher darf sich<br />
die Baustoffindustrie ein gutes Jahr erwarten,<br />
weil sie alle Händler bedient, solange diese<br />
ihre Rechnungen bezahlen können.<br />
Für den Fachhandel wird das Jahr <strong>2018</strong><br />
genauso herausfordernd wie die vergangenen.<br />
2. Wir bilden seit vielen Jahren Lehrlinge<br />
aus. Es bleiben wenige übrig ,die ich gerne in<br />
meinem Unternehmen weiter beschäftige und<br />
die bleiben wollen. Das ist die eine Möglichkeit,<br />
qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Eine<br />
andere ist bei Schulabgängern aus beispielsweise<br />
der HAK, Interesse für den Baustoffhandel<br />
zu wecken und ihnen Gelegenheit zu<br />
geben, sich einzuarbeiten.<br />
Es wird nur immer schwieriger, gute Lehrlinge<br />
zu finden. Selbst jugendliche Asylwerber,<br />
die kaum lesen und schreiben können und die<br />
Grundrechnungsarten nicht beherrschen,drehen<br />
sich um wenn sie den Baustofflagerplatz<br />
nur sehen.<br />
3. Im operativen Geschäft grundsätzlich<br />
ganz gut. Ich meine, dass die Industrie verlässliche<br />
Partner zu schätzen gelernt hat. Besonders<br />
dann, wenn diese Geschäftsfelder abdecken<br />
die sie selbst nicht bedienen kann.<br />
4. Ichbin schon froh, wenn sich bei zunehmender<br />
Globalisierung über Nacht nichts radikal<br />
ändert. Ich meine allerdings schon, dass<br />
sich aus dem vorher Gesagten eine ganzeReihe<br />
vonÄnderungswünschen ableiten lassen. y<br />
3.<strong>2018</strong> | 5