Stadt-Anzeiger 634
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<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>634</strong> 21. März 2018 Seite 10<br />
Was sagt die Politik zum vorgelegten<br />
Haushalt? Er findet eine große Zustimmung.<br />
Mit vier Gegenstimmen<br />
wurde der Haushalt angenommen.<br />
Und die Politiker loben die gute<br />
Zusammenarbeit im Entscheidungsgremium<br />
der Politiker. Nicht das<br />
Parteibuch, sondern der gesunde<br />
Menschenverstand soll ausschlaggebend<br />
für Lösungen sein. Neu ist in<br />
diesem Jahr die Bereitschaft, große<br />
Aufgaben mit viel Energie und Geld<br />
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Haushalt 2018: Auch 2018 regiert in Horn-Bad Meinberg der Mangel / Linke und Bürgerbündnis stimmen gegen den Haushalt<br />
Politiker stärken Schulen und Sozialarbeit<br />
anzupacken. So gibt die <strong>Stadt</strong> mehr<br />
Geld für die Schulen und die Sozialarbeit.<br />
Wie immer äußern sich die<br />
Parteien der Größe nach im <strong>Stadt</strong>rat.<br />
SPD: Sozialarbeit wird<br />
gestärkt<br />
Ein spannendes Jahr liegt vor uns,<br />
meint SPD-Fraktionschef Manfred<br />
Vogt. Die SPD will für den gesamten<br />
Marktplatz ein stimmiges<br />
bauliches und funktionales Konzept<br />
unter Beteiligung weiterer privater<br />
Investoren (neben der Sparkasse<br />
PB-DT) entwickeln. Die Partei hält<br />
trotz des Investitionsbedarfes von<br />
13 Millionen Euro an den Plänen<br />
zur Schulsanierung fest. Mit dem<br />
von der SPD initiierten Schulsanierungskonzept<br />
und dem Plan der<br />
Verwaltung für die Verwendung der<br />
Gelder aus „Gute Schule 2020“ sei<br />
die <strong>Stadt</strong> hier auf dem richtigen Weg.<br />
Sie bekennt sich zur Schwimmhalle<br />
Horn. Der Schwimmunterricht für<br />
die Schulen solle im Schwimmbecken<br />
und nicht im Bus erfolgen.<br />
Den Geflüchteten solle jetzt geholfen<br />
werden, in den Kitas, den Schulen<br />
und letztlich im Arbeitsmarkt Fuß<br />
zu fassen. Der Haushalt könne durch<br />
das Bereitstellen personeller Ressourcen<br />
Hilfestellung dabei geben,<br />
so Vogt. Die städtische Sozialarbeit<br />
ist neben ihren originären Aufgaben<br />
aktuell sehr fixiert auf die Hilfe für<br />
Flüchtlinge. Eine zusätzliche Stelle<br />
für die allgemeine Sozialarbeit und<br />
die Schulsozialarbeit würde hier<br />
sicherlich entlastend wirken. Bei<br />
der Gasversorgung will die SPD<br />
grundsätzlich offen für eine städtische<br />
Beteiligung.<br />
CDU setzt auf<br />
bürgerschaftliches<br />
Engagement und<br />
Information<br />
Als „Flickschusterei“ brandmarkte<br />
Dr. Alexander Martin den städtischen<br />
Haushalt – um ihm dann doch zuzustimmen,<br />
denn „er spiegle den<br />
Rahmen der Möglichkeiten wider<br />
und setze die richtigen Akzente“.<br />
Zwar könne man den Sanierungsstau<br />
an den Schulen von 13 Millionen<br />
Euro nicht beheben und die Mittel<br />
aus dem NRW-Programm „Gute<br />
Schule“ flössen nicht wie vom<br />
Land geplant in eine digitale Infrastruktur.<br />
Es freute ihn aber, „dass<br />
die geplanten Maßnahmen in ihrer<br />
Priorisierung von den Schulleitungen<br />
gebilligt worden sind“. Beim<br />
Gesamteindruck der <strong>Stadt</strong> findet er<br />
harsche Worte und beschreibt „abgängige<br />
Straßen, marode Fassaden<br />
und ungepflegte Grünanlagen, die<br />
Mitbürgern und Gästen ins Auge<br />
stoßen. Bestenfalls wird darüber<br />
hinweggesehen, schlimmstenfalls<br />
ist das der Eindruck, der bleibt.“ Er<br />
appelliert, der wichtigen Aufgabe<br />
der Straßenunterhaltung seitens der<br />
<strong>Stadt</strong> „jetzt und in Zukunft eine hohe<br />
Bedeutung beizumessen“.<br />
Es müsse sichergestellt sein, dass<br />
die Straßenunterhaltung im gesamten<br />
<strong>Stadt</strong>gebiet und gerade auch in den<br />
kleineren <strong>Stadt</strong>teilen gleichverteilt<br />
erfolgt. Bürgerinitiativen und kollektive<br />
Interessenszusammenschlüsse<br />
eine stichwortgebende Rolle in<br />
unserer <strong>Stadt</strong>, so Martin. „Dies ist<br />
sehr zu begrüßen, zeigt sich doch<br />
darin gelebtes bürgerschaftliches<br />
Engagement und eine Belebung<br />
der politischen Debatte“. Martin<br />
setzt sich für mehr Transparenz und<br />
Bürgerbeteiligung ein: „Um dafür<br />
in der Bürgerschaft Verständnis zu<br />
gewinnen, ist eine frühzeitige und<br />
niedrigschwellige Informationspolitik<br />
eine wichtige Voraussetzung.<br />
Gemeinsam mit der Verwaltung und<br />
dem Rat werden wir uns deshalb<br />
dafür stark machen, Vorhabenplanungen,<br />
Absichten und Vorstellungen<br />
den Bürgern frühzeitiger als bisher<br />
zugänglich zu machen und knüpfen<br />
dabei an unseren Antrag zur Einrichtung<br />
eines Verwaltungsinformationsblattes<br />
an“. Bei den Verhandlungen<br />
mit dem Landesverband müssten<br />
auch die „ertragreichen Besitztümer<br />
zählen, die bisher noch nicht<br />
zur Disposition stehen“ (Anm. der<br />
Redaktion: Wälder, Grundstücke,<br />
Einnahmen aus der Verpachtung der<br />
Quellen an den Meinberger Brunnen).<br />
Bei der Gasversorgung will die<br />
CDU zunächst „finale Fakten“. Die<br />
CDU will die städtische Sozialarbeit<br />
stärken und mit einer Poollösung<br />
auf Bewährung ein flexibles und bedarfsorientiertes<br />
Zugriffssystem auf<br />
die städtischen Hausmeister testen.<br />
Bürgerbündnis will kein<br />
Monopoly spielen<br />
Margarete Jegust-Heldermann<br />
(Bürgerbündnis) erinnerte an die<br />
Aufgaben der Ratsmitglieder. Sie<br />
sei sehr sensibel in Bezug auf die<br />
Rechte und die Pflichten der Ratsmitglieder<br />
geworden und fragte<br />
nach der Haftung der Politiker bei<br />
einem Haushaltsentwurf, in dem das<br />
Defizit von einem Jahr ins nächste<br />
geschoben werde. Auch niedrige<br />
Zinsen bedeuten Kosten. Bei den<br />
Schulinvestitionen schlägt die Ratsfrau<br />
ein Informationsportal vor, in<br />
dem die Ratsmitglieder über den<br />
Baufortschritt informiert werden.<br />
Das Bürgerbündnis lehnt den Kauf<br />
des Gasnetzes ab: „Wir spielen kein<br />
Monopoly mit den Steuergeldern“.<br />
Das Bürgerbündnis lehnte deshalb<br />
den Haushalt ab.<br />
Grüne loben die<br />
Diskussionskultur<br />
Auch Reinhard Gehrke (Grüne)<br />
sieht eine positive Veränderung hin zu<br />
einer sachlichen Diskussionskultur.<br />
„Wir haben inhaltlich über den Haushalt<br />
gesprochen und Schwerpunkte<br />
gesetzt“, lobte er. Die Investitionen<br />
in die Schulen wertete er als „richtiges<br />
Signal“ und setzt sich für die<br />
Stärkung der Schulsozialarbeit ein.<br />
Kraftakt steht uns bevor,<br />
meinen die Linken<br />
Diana Ammer (Die Linken) lehnt<br />
den Haushalt ab, sieht aber auch<br />
positive Entwicklungen. So seien<br />
„viele Folgen der falschen Sparpolitik<br />
der vergangenen Jahrzehnte mit<br />
dieser Haushaltssatzung gemildert<br />
worden“. Ihrer Meinung nach sei<br />
vieles für eine positive Entwicklung<br />
unseres Gemeinwesens notwendige<br />
auf den Weg gebracht worden. Sie<br />
nannte das Integrierte Handlungskonzept<br />
zur Verbesserung der Situation<br />
in der Altstadt von Horn, zur<br />
Barrierefreiheit, zur Verbesserung<br />
des ÖPNV, Gewerbeansiedlungen,<br />
die Entwicklung des Staatsbads, der<br />
Bürgerradweg, das Burgmuseum und<br />
die umfangreichen Maßnahmen zur<br />
Behebung des Sanierungsstaus an<br />
den Schulen. Zum Thema Flüchtlinge<br />
sagte sie: „Ich bin überzeugt,<br />
dass in unserer <strong>Stadt</strong> Integration<br />
gelingen kann, wenn wir die Arbeit<br />
der Haupt- und Ehrenamtlich in der<br />
Flüchtlingsarbeit Tätigen wertschätzen<br />
und weiterhin die dafür nötigen<br />
Finanzmittel zur Verfügung stellen.<br />
Es ist Zeit, hier Danke zu sagen,<br />
in dem Bewusstsein, dass noch ein<br />
großer Kraftakt vor uns allen liegt“.<br />
FDP: Aus eigener Kraft<br />
keine schwarze Null<br />
Andreas J. G. Mickel (FDP) liest<br />
“ernüchternde Zahlen” im Haushalt.<br />
Horn-Bad Meinberg könne heute aus<br />
eigener Kraft weder eine schwarze<br />
Null geschweige denn einen Überschuss<br />
erwirtschaften. „Solange<br />
Bund, Länder und ja auch der Kreis<br />
nicht die Voraussetzungen für eine<br />
auskömmliche Finanzierung der<br />
Städte und Gemeinden schaffen, wird<br />
sich an dem Grundübel im Haushalt<br />
hier nichts ändern“, so Mickel. Aber<br />
er sieht auch Positives: „Wir werden<br />
in den kommenden Jahren erhebliche<br />
Beträge in die Erneuerung unserer<br />
Schullandschaft stecken. Unsere<br />
Schüler verbringen immer mehr Zeit<br />
in den Schulen, daher ist eine sichere,<br />
saubere, ordentliche und moderne<br />
Lernumgebung unerlässlich. Neue<br />
Technologien und Methoden bieten<br />
Raum für Kreativität und Neugier<br />
und werden immer wichtiger für<br />
spätere Berufe. Um diese Chancen<br />
zu nutzen, brauchen Kinder Anleitungen<br />
in Schulen mit entsprechender<br />
Ausstattung. Die technische Aufrüstung<br />
unserer Schulen erfordert<br />
eine immense finanzielle Kraftanstrengung,<br />
deshalb ist es richtig und<br />
gut eine angemessene finanzielle<br />
Ausstattung unserer Schulen sicherzustellen“.<br />
Lichtblicke seien trotz<br />
aller Widrigkeiten im historischen<br />
<strong>Stadt</strong>kern von Horn zu sehen. „Hier<br />
müssen wir es jetzt schaffen, die<br />
<strong>Stadt</strong> attraktiver zu machen“.<br />
M.H.