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Seite 12<br />
AUS STADT UND ORTSTEILEN<br />
as Wetter hat der Beelitzer Feuerwehr<br />
im vergangenen Jahr viel<br />
D Arbeit beschert: Allein aufgrund<br />
von Sturmschäden mussten die Kameraden<br />
der einzelnen Ortswehren rund 280<br />
Mal ausrücken und absturzgefährdete<br />
Äste und Bäume sichern oder Straßen<br />
und Wege frei räumen. Das macht auch<br />
in der Jahresbilanz bemerkbar, die jetzt<br />
vorgestellt worden ist: Mit 562 Einsätzen<br />
waren die Feuerwehrleute aus der<br />
Spargelstadt weit mehr als doppelt so<br />
stark gefordert wie noch 2016. Neben<br />
Unwetterschäden trieben auch Unfälle<br />
und Brände wie zum Beispiel im Beelitzer<br />
Gewerbegebiet die Einsatzzahl in die<br />
Höhe.<br />
„Es sind unwahrscheinlich viele Aufgaben,<br />
die sich auf so wenige Schultern<br />
verteilen“, würdigte Bürgermeister<br />
Bernhard Knuth die Arbeit der Einsatzkräfte<br />
auf der Jahreshauptversammlung.<br />
Dazu waren Mitte Februar erstmals alle<br />
Ortswehren unter einem Dach eingeladen<br />
worden - ein Zeichen für das gute<br />
gemeinsame Agieren und Zusammenwachsen,<br />
wie der Bürgermeister betonte.<br />
Die Einsatzahlen würden zeigen, wie<br />
wichtig die Feuerwehr für die Stadt ist.<br />
„Und wenn man an die Schäden denkt,<br />
welche die Sturmtiefs Xavier und Herwart<br />
verursacht haben – und wie schnell<br />
diese beseitigt wurden - dann kann man<br />
sagen: Ohne unsere Einsatzkräfte wäre<br />
das öffentliche Leben für Wochen oder<br />
Monate zum Erliegen gekommen“, erinnerte<br />
Knuth.<br />
Dabei seien die Ehrenamtlichen aber<br />
längst nicht nur zu den Einsätzen unterwegs:<br />
Auch durch die Nachbereitung,<br />
die Wartung von Fahrzeugen und Einsatzgerät,<br />
durch Besprechungen und Aus<br />
- und Weiterbildung würden zahlreiche<br />
zusätzliche Dienststunden zusammen<br />
kommen. Auch die Mitwirkung an Veranstaltungen<br />
wie dem Spargelfest, den<br />
Beelitzer Festspielen oder Festen auf<br />
den Spargelhöfen sowie eigene Events<br />
wie Martins- und Halloweenfeuer und<br />
die Pokalausscheide seien immer mit<br />
zeitlichem Aufwand verbunden. „Man<br />
darf nicht vergessen, dass die Kameraden<br />
auch Familien haben - und einen<br />
Job“, so der Bürgermeister, der den<br />
knapp 260 aktiven Beelitzer Feuerwehrleuten<br />
versprach, dass die Stadt auch in<br />
Zukunft kompromisslos hinter ihnen<br />
stehe. Dazu gehöre eine gute Ausrüstung,<br />
vernünftige Dienstbedingungen,<br />
Stetig wachsen die Anforderungen<br />
An die Beelitzer Feuerwehr.<br />
Im Februar wurde Bilanz gezogen.<br />
Einsatz während der Unwetter im Herbst 2017. Kleines Bild: Beförderungen bei der ersten gemeinsamen<br />
Jahreshauptversammlung aller Ortswehren. Foto: Feuerwehr Beelitz<br />
aber auch der Rückhalt in der Bevölkerung.<br />
Die Beelitzer wüssten, was sie an<br />
ihrer Feuerwehr haben.<br />
So sind allein im vergangenen Jahr für<br />
Ausrüstung und Instandhaltung der Gerätehäuser<br />
unterm Strich knapp 340 000<br />
Euro ausgegeben worden, wie<br />
Stadtwehrführer Mathias Jahn berichtete.<br />
Unter anderem wurden 20 neue<br />
Atemschutzgeräte, aber auch eine neue<br />
Drehleiter wird demnächst angeschafft.<br />
Zudem wurde im vergangenen Jahr auch<br />
der Grundstein für die neue Stützpunktfeuerwehr<br />
in Beelitz gelegt. Der Neubau<br />
in der Trebbiner Straße steht mittlerweile,<br />
derzeit erfolgt der Innenausbau. Neben<br />
einer großen Fahrzeughalle verfügt<br />
das Gebäude über eine Waschanlage, die<br />
allen Ortswehren zu Verfügung steht,<br />
sowie einen großzügigen Sozialtrakt mit<br />
Schulungs- und Gruppenräumen sowie<br />
Lagermöglichkeiten. Die Eröffnung soll<br />
im Frühjahr erfolgen. Ebenfalls für dieses<br />
Jahr noch geplant ist die Verabschiedung<br />
eines Gefahrenabwehr-<br />
Bedarfsplans durch die Stadtverordneten,<br />
indem der momentane Stand von<br />
Ausrüstung, Technik und Gerätehäusern<br />
ausgewertet wird und genau verzeichnet<br />
ist, was die Feuerwehr braucht.<br />
Dazu gehört auch die Personalfrage,<br />
denn trotz der stabilen Mitgliederzahlen<br />
ist es vor allem unter der Woche nicht<br />
Einsätze im Jahr 2017<br />
immer möglich, die Tageseinsatzbereitschaft<br />
zu gewährleisten. „Beelitz hat<br />
mittlerweile neun Feuerwehrleute, die<br />
zum Beispiel als Bauhof-Mitarbeiter<br />
direkt bei der Stadt angestellt sind“, erläutert<br />
Stadtwehrführer Jahn. „Damit<br />
dürften wir landesweit Spitze sein. Aber<br />
wenn jemand gerade in einem weiter<br />
entfernten Ortsteil beschäftigt ist, kann<br />
es eng werden, die Hilfsfrist einzuhalten“,<br />
konstatiert er. Der Bürgermeister<br />
hat auch deshalb angekündigt, dass in<br />
diesem Jahr eine neue Stelle als Stadtgerätewart<br />
im Rathaus geschaffen wird.<br />
„Langfristig wird man die Tageseinsatzbereitschaft<br />
nur mit öffentlichen Stellen<br />
aufrecht erhalten können“, betont der<br />
Bürgermeister, denn private Arbeitgeber<br />
würden bei den vielen Einsatzstunden<br />
nicht mehr mitmachen. „Wir legen jetzt<br />
vor, erwarten dabei aber auch Unterstützung<br />
vom Land.“<br />
Immerhin: Für die Nachwuchsbildung<br />
sorgen die Beelitzer Ortswehren seit<br />
Jahren vorbildlich: In fast jeder Ortswehr<br />
gibt es eine Kinder- und in jeder<br />
eine Jugendabteilung, unterm Strich sind<br />
das 112 potenzielle Einsatzkräfte. Allerdings<br />
wird nach einer Faustformel nur<br />
jeder zehnte auch in den aktiven Dienst<br />
wechseln, da sich gerade nach dem<br />
Schulabschluss die Prioritäten und<br />
manchmal auch der Wohnort ändern.