Gazette Schöneberg & Friedenau Nr. 8/2017
Gazette für Schöneberg und Friedenau - August 2017
Gazette für Schöneberg und Friedenau - August 2017
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WORT DER BEZIRKSBÜRGERMEISTERIN<br />
Liebe Leser_innen,<br />
ich möchte Ihnen von zwei besonderen<br />
Veranstaltungen berichten,<br />
die einmal mehr zeigen,<br />
was für engagierte Menschen in<br />
unserem Bezirk leben.<br />
Verdienstmedaillen<br />
und Förderpreis<br />
Am 30. Juni haben wir im Goldenen<br />
Saal des Rathauses <strong>Schöneberg</strong><br />
an acht verdiente Bürger_innen<br />
die Verdienstmedaille<br />
des<br />
Bezirkes Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong><br />
überreicht.<br />
Angelika Schöttler Geehrt wurden<br />
Menschen,<br />
die sich in vielerlei Hinsicht<br />
für unseren Bezirk stark machen.<br />
Auch wenn ich nicht über alle<br />
ihre Aktivitäten berichten kann,<br />
möchte ich doch alle Verdienstmedaillenträger_innen<br />
nennen:<br />
Foto: Joachim Gern<br />
Anita Carstens, Henry Dinter, Corinna<br />
Ehrhardt, Renate Friedrichs,<br />
Klaus Jürgen Geisler, Hans Menzler,<br />
Christel Müller-Güntner und<br />
Beate Strey.<br />
Ihr Engagement ging von zum<br />
Teil jahrzehntelanger Arbeit im<br />
Kleingartenwesen, Sportverein,<br />
in Nachbarschaftscafés bis hin<br />
zur Schaffung neuer Informationsstätten<br />
und des persönlichen<br />
Einsatzes in einer Kinderklinik.<br />
Für dieses außerordentliche Engagement<br />
kann ich nur Danke<br />
sagen. Im Namen des Bezirksamtes,<br />
aber natürlich auch von all<br />
jenen, denen geholfen wurde.<br />
Der persönliche Einsatz und die<br />
Kraft, sich kontinuierlich zu engagieren,<br />
manchmal auch über<br />
Widerstände hinweg, sind für gesellschaftliches<br />
Zusammenleben<br />
von enormer Bedeutung.<br />
Neben den Verdienstmedaillen<br />
wurde auch der Förderpreis des<br />
Bezirkes Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong><br />
vergeben. Dieser mit 1.000 Euro<br />
dotierte Preis wurde seitens der<br />
Jury geteilt und kommt zwei sehr<br />
großartigen Projekten zugute.<br />
500 Euro Fördergeld ging an den<br />
Spatz e. V., der mit seiner Arbeit<br />
das Josephinchen im St. Joseph<br />
Krankenhaus unterstützt. Der<br />
<strong>Gazette</strong> <strong>Schöneberg</strong> & <strong>Friedenau</strong> | August <strong>2017</strong> | 3<br />
Verein erfüllt den kleinen Patienten<br />
unbürokratisch Wünsche<br />
und zaubert mit den Krankenhausclowns<br />
ROTE NASEN so manches<br />
Lächeln in die Gesichter der<br />
kranken Kinder. Geehrt wurde zudem<br />
der Arbeitskreis, der sich für<br />
den „Lern- und Gedenkort Annedore<br />
und Julius Leber“ einsetzt.<br />
Mit viel Ausdauer konnte er es<br />
verhindern, dass der Ort des Wirkens<br />
dieser beiden Widerstandskämpfer_innen<br />
gegen den Nationalsozialismus<br />
abgerissen wurde.<br />
Mit dem 500 Euro dotierten Förderpreis<br />
soll hier ein Zeichen gesetzt<br />
werden. Ich bin gespannt,<br />
wie schnell sich das von mir seit<br />
Jahren unterstützte Projekt weiterentwickeln<br />
wird.<br />
Die Mauer des Gedenkens<br />
Es war ein zentraler Satz bei der<br />
Denksteinlegung der 6. Klassen<br />
der Löcknitz-Grundschule: „Menschen,<br />
die man vergisst, sterben<br />
ein zweites Mal“.<br />
Seit 1995 entsteht auf dem<br />
Schulhof der Grundschule durch<br />
die Initiative der Schüler_innen<br />
der 6. Klassen ein „Denk-mal“<br />
für die Bürger_innen jüdischen<br />
Glaubens, die während des Nationalsozialismus<br />
deportiert und<br />
ermordet worden sind. Dieses<br />
Jahr hat auch der Botschafter des<br />
Staates Israel, Yakov Hadas-Handelsman,<br />
an der feierlichen Denksteinlegung<br />
teilgenommen. Es<br />
waren bewegende Worte, die er<br />
zu den Kindern gesprochen hat.<br />
Er hat ihnen gesagt, sie seien die<br />
Zukunft und dass ihr Projekt ganz<br />
wichtig für Deutschland ist.<br />
Sechs Millionen Menschen sind<br />
ermordet worden und dies nur<br />
aus dem Grund, dass sie Juden<br />
gewesen seien. Sechs Millionen<br />
Kinder, Frauen und Männer, die<br />
einen Namen, Freunde und Familie<br />
hatten. Viele von ihnen hätten<br />
noch nicht einmal ein Grab.<br />
Es waren Menschen, die nicht<br />
vergessen werden dürfen. Wenn<br />
er nach seiner Botschafterzeit<br />
nach Israel zurückkehrt, kann er<br />
durch Projekte wie das der Löcknitz-Schule<br />
sagen, ja – die Deutschen<br />
wollen sich erinnern.<br />
Die von den Kindern beschrifteten<br />
Steine für die Gedenkmauer<br />
nennen die Namen der Ermordeten,<br />
ihr Geburtsdatum sowie den<br />
Tag und Ort der Ermordung.<br />
Die Kinder haben sich mit diesen<br />
individuellen Schicksalen<br />
beschäftigt, weil sie selbst oder<br />
ein Familienmitglied denselben<br />
Namen trägt, sie im selben Haus<br />
oder Straße gelebt haben. Hier<br />
wurde durch die individuelle<br />
Verbindung, Geschichte fassbarer<br />
gemacht. Ich wünsche den Kindern,<br />
die nun auf die Oberschulen<br />
wechseln, alles Gute für ihren<br />
weiteren Lebensweg. Ich hoffe,<br />
sie werden sich weiterhin engagieren,<br />
für ein friedliches und<br />
demokratisches Deutschland,<br />
frei von Rassismus und falschem<br />
Nationalismus. So hat es auch die<br />
Rektorin der Schule, Sabine Staron,<br />
gesagt, der ich auf diesem<br />
Wege für die Weiterführung des<br />
Projektes danke.<br />
In diesem Sinne wünsche ich<br />
auch Ihnen alles Gute.<br />
Herzlichst Ihre<br />
Angelika Schöttler,<br />
Bezirksbürgermeisterin<br />
Tempelhof-<strong>Schöneberg</strong><br />
30<br />
Jahre<br />
Albestraße 31<br />
12159 Berlin<br />
Telefon: 030-85 00 03-0<br />
Telefax: 030-85 00 03-98<br />
verwaltung@ev-seniorenheim.de<br />
www.ev-seniorenheim.de<br />
Das Heim im <strong>Friedenau</strong>er Kiez<br />
Zögern Sie nicht, uns anzurufen<br />
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Wir wollen unseren Bewohnern die<br />
Gewissheit geben: Jemand ist für mich da<br />
– Menschen, die mich kennen. Meine<br />
Persönlichkeit wird geachtet, geliebt und<br />
gefördert. Ich finde eine Umgebung vor,<br />
die Rücksicht nimmt auf mich und meine<br />
Bedürfnisse. Dies entspricht unserem<br />
christlichen Selbstverständnis.<br />
Das persönliche Gespräch ist ein<br />
unersetzliches Gut. Gerne vereinbaren<br />
wir mit Ihnen einen Termin zur<br />
Hausbesichtigung.