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NEUMANN April 2018

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51<br />

COMICS<br />

Außergewöhnliche Heldin<br />

Kriegerin mit göttlicher Gabe<br />

Japan, im 15. Jahrhundert: Pirat Yoshinaka und seine<br />

Mannen überfallen ein kleines Fischerdorf und<br />

metzeln alle Einwohner nieder – bis auf die junge<br />

Tetsa. Sie entführen das Mädchen, überzeugt davon,<br />

das sie eine Nachfahrin von Tomoe, der Göttin<br />

des Wassers und Trägerin einer legendären Klinge<br />

ist, um sie zur Kriegerin auszubilden. Mit ihr an seiner<br />

Seite hofft Yoshinaka, eine alte Legende wieder<br />

aufleben zu lassen, den Shogun zu vertreiben und<br />

zum Herrscher von Kyoto aufzusteigen. Währenddessen<br />

gieren in der Hauptstadt verschiedene Parteien<br />

danach, den Thron zu übernehmen, der mangels<br />

eines Erbens zu verwaisen droht. So kämpft<br />

der Shogun mit zahlreichen Intrigen und kann sich<br />

– umgeben von Lügen und Verrat – nicht einmal<br />

auf den engsten Kreis seiner Berater und Freunde<br />

verlassen. Basierend auf historischen Fakten hat<br />

Autor Jack Manini eine fesselnde Geschichte geschrieben,<br />

die an Spannung kaum zu überbieten ist<br />

und vom Franzosen Tieko in wahrhaft atemberaubende<br />

Bilder umgesetzt wurde. Alleine schon diese<br />

machen „Tomoe – Die Göttin des Wassers“ zu einem<br />

einzigartigen Comicgenuss. pa<br />

TOMOE – DIE GÖTTIN DES WASSERS<br />

Panini Comics | 56 Seiten<br />

IKON<br />

Als Sohn des Leibarztes des Zaren erlebt der junge Gleb Botkin die Oktoberrevolution<br />

aus nächster Nähe mit und verliert seine engste Freundin – niemand Geringeres als<br />

Zarentochter Anastasia. Jahre später trifft Botkin im Exil auf eine Frau, die vorgibt, die<br />

verschwundene Erbin des Zaren zu sein. Die Mission der psychisch kranken Frau gibt<br />

Botkin ein Lebensziel, dem er sich bis zur letzten Konsequenz unterwirft. Mit „Ikon“<br />

legt Simon Schwartz („Packeis“), einer der besten deutschen Comicautoren, ein faszinierendes<br />

Werk vor, das auf wahren Begebenheiten beruht. Avant-Verlag | 216 Seiten<br />

DR. WATSON<br />

Mit dem Sturz Sherlock Holmes‘ in die Reichenbachfälle, bei dem er seinen Erzfeind<br />

Moriarty mit in die Tiefe reißt, findet das Leben des größten Detektivs aller Zeiten ein<br />

jähes Ende. Doch der Leichnam bleibt trotz intensiver Suche verschollen, was in seinem<br />

Freund und Biografen John Watson die Hoffnung weckt, dass Holmes noch lebt. Watson<br />

beginnt sogar, hinter allem eine Intrige Moriartys zu vermuten, die er aufdecken will –<br />

auch um sich endlich als fähiger Detektiv zu beweisen. „Dr. Watson“ spinnt den Mythos<br />

ganz im Doyle’schen Duktus fort und begeistert auch optisch. Splitter-Verlag | 48 Seiten<br />

DER REVEREND Band II: Menschenjagd<br />

Er nennt sich zwar Reverend,<br />

doch sonderlich christlich ist<br />

Angus Whitecross nicht. Vielmehr<br />

ist er seines Zeichens einer<br />

der besten Kopfgeldjäger im<br />

Wilden Westen. Allerdings führt<br />

ihn kein Kopfgeld in jenes kleine<br />

Örtchen in Nevada, in dem er einst das Licht der<br />

Welt erblickte, sondern Rache. Rache an den Männern,<br />

die ihm seine Kindheit raubten – und noch viel<br />

mehr. „Der Reverend“ wartet mit ganz großem Western-Feeling<br />

auf, das ein Sergio Leone nicht besser<br />

hätte in Szene setzen können. Splitter Verlag | 56 Seiten<br />

ZYKLOTROP Die Tochter des Z<br />

Nach dem Vorbild der Comicreihe „XIII“ erfahren<br />

nun auch die wichtigsten Nebenfiguren des Dauerbrenners<br />

„Spirou & Fantasio“ eine Würdigung in<br />

einer gesonderten Serie. Den Auftakt macht der<br />

ebenso größenwahnsinnige wie tollpatschige und<br />

liebenswerte Wissenschaftler Zyklotrop. Den lässt<br />

José-Luis Munuera in diesem<br />

höchst vergnüglichen Abenteuer<br />

ausnahmsweise mal<br />

nicht um die Weltherrschaft<br />

kämpfen, sondern um die Zuneigung<br />

seiner pubertierenden<br />

Tochter. Carlsen Verlag | 64 Seiten<br />

kompakt<br />

THE INFINITY GAUNLET<br />

Die ewige Fehde<br />

Zum Kinostart des nächsten Avengers-Abenteuers<br />

„Infinity War“ erfährt<br />

der Comic-Klassiker, auf dem der jüngste<br />

Teil der Blockbusterreihe basiert,<br />

seine Neuauflage. 1991 erstmals erschienen,<br />

hat „The Infinity Gaunlet“, in dem sich der Titan Thanos<br />

zum Herrscher des Universums aufschwingt, auch mehr als<br />

ein Vierteljahrhundert später nichts von seiner Faszination<br />

verloren und zählt nach wie vor zu den mitreißendsten<br />

Epen, die Marvel zu bieten hat. Panini Comics<br />

ALIENS: DEFIANCE<br />

Die Monster von H.R. Giger kommen<br />

nicht zur Ruhe. In einer neuen Serie von<br />

Starautor Brian Wood („DMZ“) müssen<br />

Marine Zula Hendricks und eine Gruppe<br />

Cyborgs sich mit einer besonders fiesen<br />

Abart der Monster herumschlagen. Deren<br />

außergewöhnliche Fähigkeiten wecken<br />

zwangsläufig das Interesse von Militärs und Multis. Für<br />

die Umsetzung der spannungsgeladenen Erzählung sorgt der<br />

Australier Tristan Jones („Ghostbusters“), dem eine hervorragende<br />

Interpretation des Aliens gelungen ist. Cross Cult<br />

LUCKY LUKE Mitten ins Schwarze<br />

Der neue Band führt zurück in die Kindheit<br />

von Lucky Luke. Kurzgeschichten,<br />

kurze Comicstrips und eine Handvoll<br />

längerer Episoden haben einige amüsante<br />

Erlebnisse wie auch reizvolle Einblicke<br />

zu bieten. Erneut erweist sich der Franzose Achdé als würdiger<br />

Verwalter der Figur Lucky Luke. Ehapa Comic Collection<br />

<strong>April</strong> <strong>2018</strong>

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