planet toys Sonderheft LIZENZEN! 1/18

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„Stillstand gibt es bei uns nicht!“ Die jungen Wilden von Craze können nicht nur Impulsartikel und Schnelldreher, sondern auch klassischen Spielwarenhandel. Und dass die Karlsruher Startuper was von Lizenzen verstehen, zeigen sie seit Jahren. planet toys sprach mit Florian N. Lipp, Vice President Craze. Herr Lipp, zum Skript von Startups zählt die Story von Wachstum. Konnte Craze 2017 entgegen der Branche wachsen, wenn ja, um wie viel und wie sieht die Planung für 2018 aus? Florian N. Lipp: 2017 konnten wir laut npdEurotoys ein Wachstum von 20% realisieren, sodass wir nunmehr auf Platz 33 aller in Deutschland vertreibenden Spielwarenunternehmen liegen. 2018 bringt viele tolle Erweiterungen unserer bisherigen Linien sowie einige neue Produktlinien, die das Wachstum vorantreiben werden. Dabei denke ich z. B. an unsere CRAZE SPLASH BEADYS - die ersten Bügelperle, die man nicht mehr bügeln muss! Dem Handel bieten wir im Übrigen ein Vollsortiment mit über 60 Artikeln! »Sicherlich waren die Erwartungen einiger Lizenzagenturen und Rechtegeber, die im Handel geweckt wurden, bei bestimmten Themen sehr ambitioniert, konnten aber nicht gehalten werden.« FLORIAN N. LIPP Vice President Craze Neben CRAZE SPLASH BEADYS, welche Produktgruppen oder Einzelartikel sollen Ihrem Geschäft noch Flügel verleihen? F.N.L.: Craze hat viele tolle Themen, denn wir waren noch nie ein monothematisch aufgestelltes Unternehmen. Aus diesem Grund sind wir auch für den Handel eine verlässliche Größe in der Sortiments- und Umsatzplanung. So haben wir z. B. unseren CRAZE MA- GIC DOUGH, die magische Superknete, die GALUPY Sammelpferde oder unsere CRAZE BLADEZ Kampfkreisel sowie die eingangs erwähnten CRAZE SPLASH BEADYS - allesamt fantastische und umsatzstarke Produkte. Craze steht für Impulsartikel, Schnelldreher und die Vermarktung von Lizenzthemen. Welche Rolle spielt in diesem Konzept der klassische Spielzeugfachhandel? F.N.L.: Wir freuen uns über jede Verkaufsstelle. Unsere Produkte heben sich durch Qualität, Design, eben durch das Gesamtpaket deutlich vom Wettbewerb ab, gerade deshalb sind unsere Artikel insbesondere auch für den klassischen Spielwarenhandel interessant. Der stationäre Fachhandel erzielte – hier sind Fachgeschäfte und –märkte gemeint – 2017 einen Anteil von 32 % am Gesamtmarkt. Das Internet legte erneut zu, der Anteil der Verbrauchermärkte blieb konstant. Wo spielt bei Craze die Musik? F.N.L.: Selbstverständlich verschieben sich Umsatzanteile nach der Menge der Verkaufsstellen und Geschäfte einer bestimmten Sparte respektive Geschäftsart. Wir können aber nicht feststellen, dass es eine Verschiebung vom stationären Handel hin zum Internet geben würde. Vielmehr geht unser Wachstum 2017 auf alle Vertriebssparten zurück. Der Internethandel spielt weiterhin bei unserer Gesamtumsatzstruktur – verglichen mit dem Branchenschnitt – eine untergeordnete Rolle. Auf der Spielwarenmesse sprachen Sie von Spielwelten. Steuert Craze von der Trend-Company zum „seriösen“ Spielzeuganbieter, der in komplexeren Strukturen denken will? F.N.L.: Seriös waren wir schon immer, weil wir Trends in Qualität geliefert haben, und zwar von Anfang an. Wir bieten den Kindern und Verbrauchern zusätzlich einen Mehrwert und zusätzliche Rollenspiele durch unseren Ansatz der Spielwelten. Täuscht uns der Eindruck, dass Sie damit Craze auch für den Fachhandel „aufhübschen“ wollen, denn Spielwelten sind, laut DVSI, das Thema der Branche und gewiss keine Impulsartikel oder Schnelldreher, müssen erklärt werden, was der Fachhandel nach eigener Einschätzung ja gut kann? F.N.L.: Wir müssen nichts aufhübschen, weil unsere Produkte gut sind. Wir entwickeln uns und unsere Produkte nur jeden Tag weiter. Stillstand in der Entwicklung unserer Produkte gibt es nicht. 2017 war nicht das Jahr der Lizenzen. Die npdgroup sprach von einem Jahr der Konsolidierung. Wie lief denn das Lizenz-Jahr bei Craze? F.N.L.: Nun, ich glaube, dass wir die Sache differenzierter betrachten müssen. Sicherlich waren die Erwartungen einiger Lizenzagenturen und Rechtegebern, die im Handel geweckt wurden, bei bestimmten Themen sehr ambitioniert, konnten aber nicht gehalten werden. D. h. aber nicht, dass alle Lizenzthemen nicht funktioniert haben und es heißt auch nicht, dass bei einem Thema alle Produkte nicht funktionierten. Nehmen Sie nur unser FROZEN-Sortiment. Hier wachsen wir mit jedem einzelnen Produkt. HOCHWERTIG: Die Qualität zeigt sich nicht nur beim Produkt, sondern auch an der Verpackung. Das gesamte CRAZE MAGIC DOUGH-Sortiment kommt in hochwertigen Dosen auf den Markt. Ausnahmen bestätigen die Regel! F.N.L.: Schaue ich die Gesamtbetrachtung 20 LIZENZEN! ERWEITERUNG: Die Trendsetter von Craze erweitern das Sortiment an magischer Superknete um die Lizenz „FROZEN“ mit den OLAF-, ANNA- und ELSA-EDITIONEN.
PARADOX: Bügelperlen, die man nicht mehr bügeln muss! Wovon Heerscharen von Frauen und Männern geträumt haben, für Kinder geht der Traum mit den Fun Sets in Erfüllung. Die CRAZE SPLASH BEADYS benötigen nur etwas Wasser, um zu einem fest verbundenen Perlenbild zu werden. der npdEurotoys-Zahlen an, ist das Thema leicht rückläufig, aber insgesamt auf einem Niveau, über das sich viele freuen würden. Wir sind aber auch mit DRAGONS-, CARS- und BIBI & TI- NA-Produkten – um ein paar weitere Beispiele zu nennen – toll gewachsen. Und was wären Adventskalender ohne Lizenzen? Kaum eine andere Produktkategorie wird so von Lizenzthemen dominiert wie die der Adventskalender. In dieser Produktkategorie war übrigens 2017 nichts davon zu spüren, dass 2017 nicht das Jahr der Lizenzen gewesen sein sollte. Aber es stimmt, die nennenswerten Impulse der großen Kinofilme blieben sicherlich in der erwarteten Breite aus. „STAR WARS: Die letzten Jedi“ sollte zum Jahreswechsel für Impulse sorgen. Unseres Erachtens war Teil 8 der Saga allerdings nur ein müder Aufguss mit zahlreichen Versatzstücken aus älteren Filmen. Worauf setzt Craze in diesem Jahr? F.N.L.: Es wird immer STAR WARS- Fans geben, auch wenn die Brand deutlich in der Begehrlichkeit in den letzten Jahren nachgelassen hat. Craze setzt allerdings auch auf generische Themen, deren Halbwertszeit nicht an der Veröffentlichung einzelner Filme oder dem Release eines neuen Packaging-Styleguides festgemacht wird. Es gibt Themen, die haben eine Berechtigung, auch als Lizenz im Merchandise bespielt zu werden, aber das bringt eben nicht jedes Thema mit. STAR WARS bringt es aber sicherlich – trotz gegenwärtiger Schwäche – mit. Woran liegt es denn, dass die Begehrlichkeit nachgelassen hat? F.N.L.: Mit STAR WARS wurde das Merchandise und Lizenzgeschäft, wie wir es heute kennen, erfunden. Jede Brand hat Höhen und leichte Tiefen. Das müssen Industrie und Handel gemeinsam aussteuern. Meist ist nicht die Brand oder das Thema das Problem, sondern oft die zu optimistische Mengeneinschätzung der Agenturen, Rechtegeber, der Industrie und des Handels. Die Auffassung, dass jedes Thema ein Lizenzthema ist und man vom Trinkbecher bis zum Bleistift, vom Turnbeutel bis zum Spieleset alles damit branden müsste, spielt natürlich auch eine Rolle. Läuft ein Lizenzthema nicht nach den teils völlig unrealistischen Vorstellungen der Rechtegeber, wird das nächste Thema durchs Dorf getrieben anstatt daran weiter zu arbeiten. Das kann auf lange Sicht nicht funktionieren. Andersherum: Funktioniert ein Thema, wird es meist totlizenziert. Das Angebot darf nie größer sein als die Nachfrage. »Craze setzt allerdings auch auf generische Themen, deren Halbwertszeit nicht an der Veröffentlichung einzelner Filme oder dem Release eines neuen Packaging-Styleguides festgemacht wird.« FLORIAN N. LIPP Vice President Craze Mit Ihren Adventskalendern sind Sie fulminant durchgestartet. Für Bibi & Tina gab’s sogar höhere Weihen. Wo wollen Sie im diesjährigen „Massenstart“ landen? F.N.L.: Der Grund, warum wir Adventskalender machen, ist allein dem Umstand geschuldet, dass ich vor Jahren meinem Neffen einen Adventskalender für viel Geld gekauft habe und von dem Produkt einfach nur enttäuscht war. Viele Hersteller sehen in dem Adventskalender offensichtlich eine Möglichkeit, Produkte, die sich das ganze Jahr nicht verkaufen, unter dem Deckmantel des Adventskalenders abzusetzen. Und da haben wir bei CRAZE gesagt, das geht nicht, da können wir doch etwas Tolles machen. Das - und genau das - ist der große Unterschied! Und was machen oder können Sie besser? F.N.L.: Wir denken immer vom Endkunden und vom Produkt her. Wir brennen für das perfekte Produkt und investieren nicht nur Zeit und Geld, sondern vor allem auch viel Leidenschaft. Die Auszeichnung „BESTES PRODUKT DES JAHRES 2017/2018“ für unseren Bibi & Tina-Adventskalender unter allen Adventskalendern ist dann natürlich eine Bestätigung für den hohen Aufwand, die Mühen und die Zeit. Seit dem Jahr 2016 sind wir laut npdEurotoys die Nummer 3 nach Umsatz unter allen in Deutschland Adventskalender in den Markt liefernden Unternehmen. Nur Playmobil und Lego verkaufen mehr. Oder anders gesagt, der Händler kann mit den TOP 3-Herstellern in diesem Segment die komplette Breite abdecken. Welche Rolle spielen die Lizenzthemen in diesem Spielfeld? F.N.L.: Zu den wichtigsten Lizenzen bieten wir nicht nur einen Adventskalender an, sondern wir haben auch immer den erfolgreichsten. Das hat neben der Qualität auch etwas mit Gespür zu tun. Vor zwei Jahren glaubte noch kein Händler an Bibi & Tina. Schauen Sie sich an, was für eine tolle Range wir zwischenzeitlich aufgebaut haben. Der Adventskalender wurde nicht nur ausgezeichnet, sondern kam auch auf Platz 8 aller verkauften. Das muss erst einmal ein Thema aus dem Stand heraus schaffen. Herr Lipp, wir bedanken uns für das Gespräch. WEITERE PREISPUNKTE: Rund 60 Artikel umfasst das stetig wachsende Sortiment der CRAZE SPLASH BEADYS, das um attraktive Preispunkte verstärkt wurde. Neben Lizenzen spielen generische Themensets eine immer größere Rolle. LIZENZEN! 21
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