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Zehlendorf Mitte extra Nr. 5/2017

Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung - Oktober/November 2017

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Salzburger Exulanten in <strong>Zehlendorf</strong><br />

Neue Ausstellung im Heimatmuseum<br />

Alarmstimmung im Salzburger<br />

Land – die Lehre<br />

Martin Luthers hatte<br />

auch hier viele Anhänger gefunden.<br />

Ein Umstand, der dem<br />

Salzburger Erzbischof Matthäus<br />

Lang und seinen Nachfolgern<br />

ein Dorn im Auge war. Das<br />

Fürst erzbistum Salzburg sollte<br />

katholisch bleiben. So sahen<br />

sich die Protestanten Repressionen<br />

ausgesetzt. Einige wurden<br />

zu „Geheimprotestanten“ und<br />

gaben vor, katholisch zu sein.<br />

Dennoch nahmen sie heimlich<br />

an protestantischen Gottesdiensten<br />

teil.<br />

Vertreibung aus dem<br />

Salzburger Land<br />

1731 begannen die Vertreibungen,<br />

die vorher nur vereinzelt<br />

stattgefunden hatten, im größeren<br />

Stil. Mit Hilfe von 6000<br />

kaiserlichen Soldaten sollten die<br />

Protestanten außer Landes geschafft<br />

werden. Die Protestanten<br />

organisierten sich und beriefen<br />

sich auf den Westfälischen Frieden.<br />

Schließlich wurde ihnen<br />

zugestanden, ihren Besitz noch<br />

Das Schild an der Dorfkirche erinnert an die<br />

Begrüßung der Exulanten. Leider stimmt die<br />

Monatsangabe nicht, die Salzburger trafen<br />

erst im Juni ein.<br />

König Friedrich Wilhelm I. begegnet den Salzburgern bei <strong>Zehlendorf</strong>. Das Bild ist einem<br />

Gemälde von Fritz Neumann aus dem Jahre 1882 nachgezeichnet.<br />

<br />

Archiv Heimatverein <strong>Zehlendorf</strong><br />

zu verkaufen und die letzten<br />

mussten Ende April 1732 das<br />

Land verlassen.<br />

Der Preußische König Friedrich<br />

Wilhelm I. erließ das Preußische<br />

Einladungspatent, um neue Bewohner<br />

für das durch die Pest<br />

entvölkerte Ostpreußen zu finden.<br />

Die ersten Exulanten trafen<br />

am 25. Juni 1732 in <strong>Zehlendorf</strong><br />

ein, wo der König sie begrüßte.<br />

Viele der Einwanderer aus Salzburg<br />

wurden im Raum Gumbinnen<br />

angesiedelt. Nachnamen,<br />

die auf Salzburger Vorfahren<br />

hinweisen sind z. B. Brandstädter,<br />

Forstreuter und Haasler.<br />

Beitrag zum<br />

Reformationsjubiläum<br />

Als Beitrag zum Reformationsjubiläum<br />

zeigt der Heimatverein<br />

<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>extra</strong> 15<br />

<strong>Zehlendorf</strong> vom 14. September<br />

<strong>2017</strong> bis 30. Januar 2018 die Sonderausstellung<br />

„Salzburger Exulanten<br />

in <strong>Zehlendorf</strong>“. Vor dem<br />

Hintergrund konfessioneller<br />

Gegensätze, die ihren Ausdruck<br />

im Emigrationserlass des Salzburger<br />

Fürstbischofs Leopold<br />

von Firmian und dem Einladungspatent<br />

von Preußenkönig<br />

Friedrich Wilhelm I. fanden, wird<br />

in 13 Bildern und erläuternden<br />

Texten der Marsch von 800 Salzburger<br />

Glaubensflüchtlingen<br />

dargestellt, die am 25. Juni 1732<br />

auf der Chaussee nach Berlin in<br />

Höhe <strong>Zehlendorf</strong>s vom König<br />

begrüßt wurden.<br />

Heimatmuseum <strong>Zehlendorf</strong>,<br />

Clayallee 355, 14169 Berlin. Öffnungszeiten:<br />

Mo und Do 10 bis<br />

18 Uhr, Di und Fr 10 bis 14 Uhr.<br />

Der Eintritt ist frei. ◾

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